Hedge laying, das „Legen“ einer Hecke, ist eine vor allem in Großbritannien und Irland praktizierte Art, eine Hecke langfristig gartenbaulich zu pflegen, wieder herzustellen beziehungsweise aufzuwerten. Das Besondere dabei ist, dass die Stämme der Heckenpflanzen knapp über dem Erdboden so weit angesägt werden, dass es möglich wird, sie durch seitlichen Druck umzulegen und somit den verzweigten dichten oberen Teil der Pflanze erneut als Hecke zu nutzen. Dabei wächst auch der gelegte obere Teil der Pflanze weiter, während der Stamm unterhalb des Schnitts neu ausschlägt. Dadurch wird die Funktion der Hecke wieder hergestellt bzw. verbessert:
- Sichtschutz
- Windschutz
- Undurchlässigkeit für Weidetiere und Menschen. Die Stabilität einer gelegten Hecke entspricht der eines festen Zaunes.
- Verbesserung der ökologischen Vielfalt: Die gelegten Pflanzenteile bleiben zunächst vital, sterben aber im Laufe der Zeit ab, sodass die Hecke nach einigen Jahren ein dichtes Geflecht aus Totholz und lebendem Gebüsch ist. Damit hat sie einen höheren Anteil an lebendem Holz als eine Benjeshecke, aber einen höheren Totholzanteil als eine normale Hecke. Im Gegensatz zum Knicken einer Hecke, wie es zum Beispiel in Norddeutschland praktiziert wird, verbleibt das Buschwerk an Ort und Stelle.
In Großbritannien gibt es zahlreiche regionale Stile, eine Hecke zu legen. Siehe dazu den ausführlichen Artikel über Hedgelaying in der englischsprachigen Wikipedia. In Großbritannien gibt es sogar eine Hedge laying Society (siehe https://www.hedgelaying.org.uk/), die sich der Pflege und Qualitätssicherung dieser Gartenbaukunst verschrieben hat.