Die „Kolonie Santa Izabel“ ist eine deutsche Kolonie im Brasilien, die 1847 gegründet wurde. Die Auswanderer waren aus Hunsrück. Die Kolonie wurde nach der Kronprinzessin Isabella von Brasilien genannt.

Die Auswanderer vom "Eridano" 1846 / Os emigrantes do "Eridano" 1846[1]

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Noch einmal begleiten wir den Löbecker Arzt Dr. Avé-Lallemant auf seiner Reise und hören von den Erlebnissen vor hundert Jahren. In Begleitung eines Spahi als Diener und eines stets wechselnden Wehweisers, der auch für die Packtiere sorgte, mit Flinten, Pistolen und Messern wohl ausgerüstet, war unser Doktor auf die Reise von Lages nach Desterro. Hochland und Gebirge lagen bereits hinter him. „Wir entdeckten Spuren von Anbau links und rechts an den Höhen, von frischem, lebenslustigen Anbau! Häuser schimmerten durch die AbendDämmerung: wir waren im Unterland von Sta. Catharina, wo der Ackerbau sein bescheidenes und ehrenvolles Gewerbe treibt und friedliche Landleute sich zu einer Colonie zusammengeschart haben“. Unser Reisender war glücklich in Santa Isabel am Rio dos Bugres angekommen und berichtet von einem überraschenden Erlebnis:

„Im Dezember des Jahres 1846 kamen auf dem Schiffe Eridano siebzig bis achtzig deutsche Auswanderer nach Rio de Janeiro. Niemand hatte sie kommen heissen, niemand wusste etwas mit ihnen anzufangen; sie standen am Ufer einsam und verlassen und wären ohne Obdach geblieben, wenn man ihnen nicht das Kümmerliche Dach erlaubt Hätte, unter welchem das Holz der nach Praya-Grande stündlich fahrenden Dampfboote galagert ist.

Dort sah ich die Leute in ihrer Bedrängniss; einige von ihnen waren krank; ich that für sie, was ich konnte, ja ich musste sogar einer Frau beistehen, die dort an offener Strasse in die Wochen kam.

Aber der Holzschuppen wurde gebraucht. Und nun Mussten die Leute achtundvierzig Stunden auf dem Palastplatz unter freien Himmel bleiben, dort bekamen sie ein furchtbares Decembergewitter und blieben ohne Obdach, wenn nicht die Anwohner, namentlich der Wirth des Hotels Pharoux, ihnen zu Hülfe gekommen wäre. Nach elf Tagen dieses trautigen Aufenthalts wurden die meisten von ihnen auf einem brasilkianischen Rkoegsschiffe nach dem Südprovinzen gebracht, und ich erfuhr nichts mehr von ihnen.“

...(Es geht weiter ...)


Referenzen

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  1. Dieser Abschnitt ist eine Transliteration von
    • Flos, Max-Heinrich: Unsere Väter. Ein Heimatbuch, in dem wir aus unserer hundertjährigen Geschichte Hören. Bearbeitet von Pfarrer Max-Heinrich Flos/Nossos Pais. Um livrinho que conta da nossa história centenária. Seiten 144-149 (gerade Seiten auf deutsch, ungerade Seiten auf portugiesisch). Herausgegeben von der Evangelischen Synode von Santa Catarina und Paraná zu ihrem 50-jährigen Bestehen 1911-1961. Wie ausdrucklich geschrieben, die Wiedergabe von Aufsätze ist frei, unter Angabe der Quelle. Zweisprachige Ausgabe, Deutsch und Portugiesisch (Übersetzung: Ivo von Wangenheim).