Hockenheimer Hardt
Blick auf den Hockenheimring und die dahinterliegenden Ortschaften Hockenheim und Reilingen
Blick auf den Hockenheimring und die dahinterliegenden Ortschaften Hockenheim und Reilingen
Blick auf den Hockenheimring und die dahinterliegenden Ortschaften Hockenheim und Reilingen
Systematik nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Großregion 2. Ordnung 20–24 →
Oberrheinisches Tiefland
Haupteinheitengruppe 22 →
Nördliches Oberrheintiefland
Region 4. Ordnung
(Haupteinheit)
223 →
Hardtebenen
Naturraum 223.9
Hockenheimer Hardt
Naturraumcharakteristik
Landschaftstyp Gebirgsrandsenke mit ehemals feuchten bis nassen Böden
Geographische Lage
Koordinaten 49° 19′ 20″ N, 8° 40′ 20″ OKoordinaten: 49° 19′ 20″ N, 8° 40′ 20″ O
Hockenheimer Hardt (Westliches Schichtstufenland)
Hockenheimer Hardt (Westliches Schichtstufenland)
Lage Hockenheimer Hardt
Kreis Rhein-Neckar-Kreis
Bundesland Baden-Württemberg
Spargelacker bei Walldorf
Pinien auf der Friedenshöhe bei Oftersheim

Die Hockenheimer Hardt ist die nördlichste naturräumliche Untereinheit (223.9) der Haupteinheit Hardtebenen (223) in der Oberrheinischen Tiefebene. Sie liegt im Südwesten des Rhein-Neckar-Kreises.

Lage und Grenzen

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Das Gebiet hat grob die Form einer Ovals mit einem Ausläufer in südöstlicher Richtung. Vom nordwestlichen zum südöstlichen Ende hat es eine Länge von rund 14 Kilometern. Die Breite beträgt im nordwestlichen Teil rund 5 Kilometer, im südöstlichen um die 2 Kilometer.

Benachbarte Unter- oder Teileinheiten sind:

Natürliche Grundlagen

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Die Hockenheimer Hardt ist Teil der rechtsrheinischen Niederterrasse des Oberrheins, einer Kette ähnlicher Landschaften, die sich, unterbrochen durch etwas tiefer gelegene, mehr oder weniger schmale Flussauenbereiche, praktisch von Basel bis ins Rhein-Main-Gebiet erstreckt und die sich aus sandreichen Hochflutsedimenten und mit Flugsanden bedeckten Schotterflächen mit Sandschichten unterschiedlicher Mächtigkeit besteht. Im Süden findet diese Kette ihre Fortsetzung in der Lußhardt, im Norden mit dem Käfertal-Viernheimer Sand (225.1), Teil der Hessischen Rheinebene Die Landschaft ist weitgehend eben, abgesehen von zahlreichen Binnendünen, die das Gebiet durchziehen. Markant sind sie im Nordosten zwischen Sandhausen und Oftersheim als Abgrenzung zum Neckarschwemmkegel erkennbar.

Rund die Häfte des Gebietes bedekt die im Nordwesten gelegene Schwetzinger Hardt, ein weitgehend geschlossenes Waldgebiet, das auch von Bedeutung für die Naherholung der Bevölkerung der benachbarten Teile der Rhein-Neckar-Region] ist.

Die Hockenheimer Hardt gehört zum Einzugsgebiet des Rheins. Der Norden und Osten entwässert dorthin über den Leimbach und den Landgraben, der Süden über den Kraichbach, wobei beides aufgrund der auf die hohe Versickerung zurückgehenden Fehlens fließender Gewässer eher theoretischer Natur ist. Einzige Ausnahme ist der als Entlastungskanal für den Leimbach Mitte des 16. Jahrhunderts künstlich angelegte Hardtbach, der eine Verbindung vom Leimbach zum Kraichbach herstellt und die Schwetzinger Hardt in eine Obere und eine Untere Hardt teilt.

Am Rande der Schwetzinger Hardt finden sich mit den Oftersheimer und Sandhausener Dünen zwei zugleich als Natur- (NSG) und Landschaftsschutzgebieten (LSG) ausgewiesene Flächen. Hinzu kommt ganz im Osten das aus einer ehemaligen Sandgrube entstandene NSG Zugmantel-Bandholz.

Menschlicher Einfluss

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Von Bedeutung für die Landwirtschaft sind aufgrund des Bodens der Anbau von Spargel und Tabak. Letzterer bildete die von den Großstädten ausgehende, in den 1960er-Jahren eingestellte Produktion von Zigarren. Als Großunternehmen, zu nennen wären J. P. Landfried, Neuhaus und Gebr. Mayer, spätere Bruns bey Rhein, boten deren Haupt- und Zweigbetriebe zahlreichen Menschen der Region Arbeit. Der historisch bedeutsame Anbau von Hopfen spielt heute keine Rolle mehr.

Die Ortschaften des Gebietes liegen durchwegs in randlicher Lage: Sandhausen, Walldorf und Rot sind in jüngerer Zeit in die benachbarten Regionen hineingewachsen, zu einer umgekehrten Entwicklung kam es bei den mit ihren historischen Ortskernen außerhalb gelegenen Oftersheim (Hardtwaldsiedlung) und Hockenheim (bis zum Hockenheimring und mit dem Gewerbegiet Talhaus. Ebenfalls im Gebiet liegen mit dem Herrenbuckel und dem Sandweg zwei zu Reilingen gehörende Wohnplätze. Die Schwetzinger Hardt blieb aufgrund der Eigentumsverhältnisse als herrschaftlicher Besitz und späterer Staatsforst, abgesehen von Einzelgebäuden, besiedlungsfrei und war als eigene Gemarkung und gemeindefreies Gebiet ausgewiesen. Gleiches gilt für die auf im 18. Jahrhundert gerodeten Flächen entstandenen und 1896 aufgelösten sieben Hardtgemarkungen südöstlich Ketsch.

Durchzogen oder berührt wird das Gebiet von mehreren stark frequentierten Verkehrswegen:

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Einzelnachweise

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Kategorie:Region in Europa Kategorie:Landschaft in Baden-Württemberg Kategorie:Geographie (Rhein-Neckar-Kreis) Kategorie:Geologie des Südwestdeutschen Schichtstufenlands Kategorie:Naturraum im Oberrheinischen Tiefland Kategorie:Geographie (Oberrhein)