Grabmahl

Wolf II. von Schönburg (* 30.10.1532 in Glauchau; † 08.09.1581 in Rochsburg)

Vater: Ernst II. (1486–1534), Herr von Schönburg, Geheimer Rat Herzog Georgs von Sachsen; Mutter: Amabilia (Amalia), geb. Burggräfin von Leisnig ( 1559); Geschwister: Wolf (1527–1532); Johann Ernst (1528–1545); Georg I. (1529–1585); Hugo I. (1530–1566); Anna (1531–1556); Dorothea (1534–1539);

Frau: Anna Schenk, geb. Schenk von Landsberg (* ca. 1534 -13.9.1568);

Sohn: Ernst (1555–1558); Wolf III. (1556–1612); Johann Ernst (1563–1586); Tochter: Amabilia (1557–1558); Magdalena (1562–1593);

2.Frau Johanna, geb. Stein zu Schwarzenau ( 1533); Tochter: Johanna (1572–1573).

W. gehörte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu den konsequentesten Förde�rern des orthodoxen Luthertums gegen eine Vermittlungstheologie melanchthonscher Prägung. Seine Regentschaft war gekennzeichnet von ständigen kirchenpolitischen Konflikten mit Kurfürst August, die letztendlich zur vollständigen Niederlage W.s führten. – Bereits in seiner Jugendzeit engagierte sich W. militärisch, so 1549 beim Feldzug des Kurfürsten Moritz gegen Ungarn und 1550 bei der Belagerung Magde�burgs. Zusammen mit seinem Bruder Hugo I. nahm W. 1553 an der Schlacht bei Sievershausen teil, in der Kurfürst Moritz tödlich verwundet wurde. Hugo und W. begleiteten den Leichnam nach Freiberg und wohnten der Beisetzung im Dom bei. – Am 1.5.1556 schlossen die Brüder Georg I., Hugo I. und W. einen Familienvertrag, der Georg die Herrschaften Glauchau und Remse, Hugo Waldenburg und Lichtenstein und W. Penig, Wechselburg und Rochsburg zusprach. Hartenstein, Geringswalde und die Bergwerke verblieben in gemeinsamem Besitz. Der Vertrag schuf darüber hinaus eine gemeinschaftliche schönburgische Regierungsbehörde (Gesamtregierung) und wirkte beispielgebend für alle späteren Hausverträge bis ins 19. Jahrhundert. Gleichwohl versäumte er die Festlegung der Primogenitur und offenbarte zugleich die völlige Unkenntnis der Herren von Schönburg über die verschiedene verfassungsrechtliche Stellung ihrer einzelnen Besitzungen. Anders ist es kaum erklärlich, dass W. 1556 nur sächsische Lehen erhielt, in denen er den Kurfürsten als Landesherrn anerkennen Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. 1 von 4 Sächsische Biografie Wolf II. von Schönburg musste, während die Brüder die unter schönburgischer Landeshoheit stehenden Reichsafterlehen übernahmen. – Zur Residenz wählte W. Penig, dessen Schloss er 1557 neu errichten ließ. Damit führte er sein ehrgeiziges Bauprogramm weiter, das er mit der Umgestaltung der Rochsburg zu einem Renaissanceschloss (1548-1553) begonnen hatte. Auf W.s Initiative gehen auch der 1564 von Christoph Walther (II.) aus Freiberg geschaffene prachtvolle Altar der Peniger Stadtkirche und der auf 1576 datierte Altar von Andreas Lorentz, ebenfalls Freiberg, in der Rochsburger Schlosskirche zurück. – Unter W.s maßgeblicher Beteiligung entwickelte sich die von ihm eingerichtete Ephorie Penig zu einem Zentrum des an Matthias Flacius orientierten orthodoxen Luthertums. Damit geriet er in Gegensatz zu Kurfürst August, dessen kirchenpolitische Maßnahmen in Penig keine Umsetzung erfuhren. Gegen eine daraufhin vom Konsistorium Leipzig angestellte Untersuchung, die mit der Entlassung mehrerer Peniger Geistlicher endete, legte W. Protest ein und verweigerte gleichzeitig die Annahme der von Kurfürst August vorgeschlagenen Nachfolgekandidaten. Diese wurden im Dezember 1566 nach neunmonatiger Vakanz schließlich ohne die Zustimmung des als Kirchenpatron fungierenden W. eingesetzt. Stattdessen entstand auf Betreiben Hugos I. und W.s 1566 eine auf das Vorbild der Fürstenschulen zurückgehende und mit einem flacianisch gesinnten Rektor besetzte schönburgische Landesschule in Geringswalde. Daraufhin wurde W. auf kurfürstlichen Befehl am 14.3.1567 in Chemnitz verhaftet und nach Dresden überstellt. Unter katastrophalen Bedingungen eingekerkert, sah sich W. am 16.10.1567 gezwungen, unter Verwerfung seiner bisherigen theologischen Position ein „Glaubensbekenntnis“ zu unterzeichnen, das ihm schon am darauffolgenden Tag die Haftentlassung ermöglichte. Zur Vorbeugung weiterer Widersetzlichkeit ließ Kurfürst August die Ephorie Penig einziehen und 1568 die schönburgische Landesschule nach nur zweijährigem Bestehen gewaltsam schließen. W. zog sich nunmehr vollständig aus dem öffentlichen religiösen Leben zurück und stellte für sich und seine Familie einen Schlossgeistlichen an. – Als 1581 Penig von der Pest heimgesucht wurde, verlegte W. seine Residenz nach Rochsburg. Während der Hochzeit seines Sohnes Wolf III. steckte er sich dennoch an, infolgedessen er bald darauf verstarb. – Das kunsthistorisch bedeutsame, aus farbigem Sandstein und Porphyr bestehende Doppelgrabmahl W.s und Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. 2 von 4 Sächsische Biografie Wolf II. von Schönburg seiner Gemahlin wurde nach dem Vorbild des Freiberger Moritzmonuments gestaltet und befindet sich in der Rochsburger Dorfkirche.

Quellen: T. Schön, Geschichte des Fürstlichen und Gräflichen Gesamthauses Schönburg, Urkundenbuch, Bd. VII und VIII, Stuttgart/Waldenburg 1905-1908.

Literatur: T. Distel, Der Flacianismus und die Schönburgische Landesschule zu Ge�ringswalde, Leipzig 1879; E. Eckardt, Chronik von Glauchau, Glauchau 1882, S. 97-99, 451-453 u.ö.; T. Schön, Herr W. von Schönburg-Penig, der treue Freund und Vertheidiger der Peniger lutherischen Geistlichkeit, in: Schönburgische Geschichtsblätter 2/1895/96, S. 117-149, 177-214; J. Hieronymus, Das gute Bekennt�nis des Grafen W. von Schönburg, Elberfeld 1897; W.-D. Röber, Schönburgische Burgen und Schlösser im Tal der Zwickauer Mulde, Beucha 1999, S. 78, 88-90.

Portrait: W. von Schönburg, Öl auf Leinwand, Museum Schloss RochsburgSächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle). Michael Wetzel 20.12.2004 Empfohlene Zitierweise: Michael Wetzel, Wolf II. von Schönburg, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. Online-Ausgabe: http://www.isgv.de/saebi/ (4.8.2020)

GND 104085290


Außenansicht des Drillhauses um 1750 (Bildmitte)

Das Drillhaus (auch Drill-Haus) war ein Gebäude in Hamburg, welches 1670 am Holzdamm an der Binnenalster erbaut und anfangs als Exerzierhaus für die Hamburger Hamburger Bürgerwache fungierte, später aber zunehmend als Konzerthaus genutzt wurde. Das Drillhaus brannte 1802 ab.

Gebäude

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Ausschnitt aus einer Ansicht Hamburgs um 1730 mit dem Drillhaus rechts an der Binnenalster (Nr. 36)

Die genauen Ausmaße des Drillhauses sind nicht bekannt, Angaben über das Fassungsvermögen sind widersprüchlich und reichen von mehreren hundert bis zu 2000 Besuchern. So kann zumindest von einer großen Platzkapazität ausgegangen werden, wenngleich die Besucher, wie auch in anderen Sälen üblich, zum großen Teil gestanden haben.

Michael Gottlieb Steltzner schreibt um 1730 in seinem Versuch einer zuverlässigen Nachricht von dem Kirchlichen und Politischen Zustande der Stadt Hamburg:

... In eben diesem Jahre baute man das Drill-Haus an der Alster auf dem Raum hinter dem Holtz-Damm. Es werden in solchen die jungen Bürger im Gewehr geübet. Dieses Haus ist sehr lang und breit, auf den Boden mit holländischen Klinkern beleget; auf den Seiten mit Gewehr-Schränkchen, dafür gläserne Fenster sind, und in welchen sich das feinste Gewehr nach den fünf Kirchspielen befindet, verwahret. Oben ist es mit einem runden höltzernen Gewölbe versehen. Es können in solchen auf einmahl etliche 100 Bürger geübet werden; wie sich dann auch sonst die Music gar wohl darinnen ausnimmet ...[1]

Eine Darstellung aus dem Jahr 1719 (Konzert beim Jubelmahl der Hamburger Bürgerkapitäne) zeigt den großen Innenraum des Drillhauses.

Geschichte

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alternative Beschreibung
Jubelmahl der Hamburger Bürgerkapitäne 1719 im Drill- haus; links ist der dafür speziell aufgebaute Balkon mit den Musikern zu sehen

Zur militärischen Einübung der Bürger war 1670/1671 am Ende des Holzdammes (heute Ballindamm/Brandsende) an der Binnenalster ein sogenanntes Excerzier- oder Drillhaus vom Architekt Lorenz Dohmsen errichtet worden.[2] Es diente als Ausbildungsort der Hamburger Bürgerwache, welche dem Schutz vor jeglichen Gefahren dienste. Alle männlichen Bürger zwischen 18 und 60 Jahren waren verpflichtet, der Wache beizutreten. Sie wurden dort unter Leitung des Drillmeisters ausgebildet. Dieser hatte im Drillhaus eine freie Wohnung. Dort waren auch die Gewehre gelagert, die sich nicht in Privateigentum der Bürger befanden, sondern der Bewaffnung der Lohnwächter dienten. Sie waren in eigenen Schränken gelagert.

Die meisten Konzerte im Drillhaus veranstaltete Georg Philipp Telemann (Bildnis um 1745)

Der Kameralist Christian Ludwig von Griesheim teilt 1759 in seiner Beschreibung Hamburgs mit:

Das Drillhaus ist eine vortrefflich Anstalt, den Bürger in Waffen zu üben ...

Christian Ludwig von Griesheim[3]

Seit Ende des 17. Jhd. wurde das Haus weniger für militärische Zwecke genutzt, so dass es für Künstlern für Konzerte und andere Vorstellungen überlassen wurde, ab 1797 diente es zeitweilig zur Aufnahme von Obdachlosen. Zu Himmelfahrt 1797 wurden beispielsweise 83 Obdachlose (27 Familien) in das Drillhaus eingewiesen.[4]

Für das Drillhaus, welches in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts der größte öffentliche Festsaal Hamburgs war, kann eine große Anzahl von Konzerten ab Anfang des 18. Jdh. nachgewiesen werden.

Der letzte Drillmeister starb 1801 durch Ertrinken und der Posten wurde nicht wieder besetzt, das Haus wurde nunmehr an durchreisende Seiltänzer und Taschenspieler vermietet.

Das Drillhaus brannte in der Nacht vom 27. zum 28. September 1802 ab und wurde nicht wieder aufgebaut. Anlässlich des Brandes erschien dieser lustiges Trauervers, welchen man in den Hamburger Zeitungsläden für 2 Schillinge erwerben konnte:

Oh' weh, da liegst auch Du, oh stolzes Drillhaus nun, schnell metamorphosiert in Trümmer, Staub und Kohlen! Dein selger Drillherr konnt führwahr nichts klügers tun, als seine Residenz baldmöglichst nachzuholen !

Albert Borcherdt[5]

Die hintere Ferdinandstrasse in der Hamburger Innenstadt hieß zeitweilig Beim Drillhause[6].

Titelblatt des Textheftes der Telemannschen Admiralitätsmusik von 1723 mit Erwähnung des Drillhauses

Konzerte im Drillhaus

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Erste Konzerte im Drillhaus fanden neben Konzerten im Baumhaus ab dem Jahr 1700 statt.

Ab 1723 bis 1766 wurden dort auch jährlich Georg Philipp Telemanns sogenannten Hamburger Kapitänsmusiken im Drillhaus veranstaltet. Einmal jährlich wurde zu Ehren der Bürgerwache dort ein großes Fest aufgeführt; die sogenannte Bürgerkapitänsmusik. Das musikalische Werk begann mit einem Oratorium als Begleitmusik zum Ehrenmal und endete mit der Serenata, welche gegen Abend als Tafelmusik gespielt wurde.

Zusätzlich veranstaltete Georg Philipp Telemanns Collegium Musicum ab 1724 im Drillhaus regelmäßig Konzerte, viele von ihnen waren Uraufführungen der Telemannschen Werke. Der Eintritt betrug eine Hamburger Mark und 3 bis 6 Schillinge für das Textheft.

Am 18. März 1724 war im Hamburgischen Correspondenten zu lesen:

Das Hamburgische Collegium Musicum wird nicht ferner am gewöhnlichen Ort [Telemanns Wohnung] gehalten; hingegen sollen im Drill=Hause wöchentlich zwey mahl, nemlich Montags und Donnestags, geistliche Oratorien aufgeführet werden; und zwar sind daselbst auf nächsten Donnerstag, als den 23. Mart. zum ersten male folgen zwey, als: Davids Sieg wider Goliath, und Davids Vermählung und Flucht, unter einer starck=besetzten Music zu hören. Den Montag hierauf folgen die übrigen drey: als Davids Verfolgung und Großmuth, Sauls Fall und Selbst-Mord und Davids Erhöhung zum Throne, hernach einige Passions=Oratoria nach verschiedenen Compositionen.[7]

Der Komponist Johann Mattheson nannte das Gebäude wegen seiner vielen Konzerte mit kirchlichen Motiven für begüterte Bürger in seiner 1735 erschienen Kleinen Generalbaß-Schule spöttisch:

... zur Galanterie-Kirche bestimmte Drill-Hause.[8]

Am 11. Dezember 1748 lud Adolf Karl Kunzen zum einem Winterkonzert ins Drillhaus ein und schreibt:

Man wird, den Damen zu Besten, Decken und Matten legen, und wohl abgewehete Feuer-Schapen, wie auch Kiecken sollen ebenmäßig besorget und veranstaltet werden.[8]

Telemanns Nachfolger Carl Philipp Emanuel Bach veranstaltete ab 1768 auch mit Subskription finanzierten Privatkonzerte im Drillhaus. Diese fanden fanden zum Großteil montags in der Zeit von 17 bis 20 Uhr statt.

Diverse andere Konzerte sind noch bis 1781 nachweisbar, nachdem sich das Hamburger Konzertleben nach und nach in den am 14. Januar 1761 eröffneten Concertsaal auf dem Kamp (auch Musik-Saal auf der Dreybahn (Drehbahn) genannt) von Joachim Hinrich Nicolaßen verlagerte.

Liste der Konzerte im Drillhaus (Auswahl)

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Titel Komponist Libretto Zeitpunkt Bemerkung
Konzert ? ? 1707 Konzert veranstaltet von Johann Mattheson mit dem englischen Altisten Abel[9]
Amorosa Violetta Johann Mattheson ? 9. Oktober 1708 Konzert von John Abell[10]
Die vergnügte Sehnsucht der liebenden Sulamith Matthias Christoph Wiedeburg Johann Georg Glauche 14. und 15. Dez. 1718 Uraufführung (UA)[11]
Die vergnügte Sehnsucht der liebenden Sulamith Matthias Christoph Wiedeburg Johann Georg Glauche 2 mal Dez. 1719 mit Sängerin Margaretha Susanna Kayser[11]
Oratorio Das dem Herrn aller Herrengebührende Lob- und Dankopfer und Serenade Mars und Irene in vergnüglichster Verbindung Matthias Christoph Wiedeburg Michael Richey 1719 UA, Musik anläßlich des Jubelmahles der Hamburger Bürgekapitäne[11]
Brockes-Passion Georg Friedrich Händel Barthold Heinrich Brockes 20. März 1720 (UA 23. März oder 3. April 1719, Kathedrale bzw. Reventer des St Paul’s Cathedral in London)[12]
Brockes-Passion Georg Philipp Telemann Barthold Heinrich Brockes 21. März 1720 (UA Passionszeit 1716, Barfüßerkirche Frankfurt am Main)[13]
Der gestürzte Pharao oder die Erlösung des Volks Israel aus der ägyptischen Dienstbarkeit Matthias Christoph Wiedeburg Johann Georg Glauche zwischen 12. und 19. Dez. 1720 4 mal aufgeführt mit Margaretha Susanna Kayser[11]
Der siegende David Reinhard Keiser Johann Ulrich König 9. und 12. Aug. 1721 UA unter Leitung von Telemann.[14]
Ach wie nichtig, ach wie flüchtig Georg Philipp Telemann ? 4. März 1723 Trauermusik für den verstorbenen Bürgermeister Gerhard Schröder (UA 4. Feb. 1723)[15]
Brockes-Passion Händel, Telemann, Keiser, Mattheson Barthold Heinrich Brockes 8.-18. März 1723 [16]
Davidische Oratorien Georg Philipp Telemann Johann Ulrich König 23. März 1723 UA 1718 in Frankfurt am Main
Admiralitätsmusik Georg Philipp Telemann Michael Richey 20. April 1723 UA am 6. April 1723 im Baumhaus[17]
Kapitänsmusik Georg Philipp Telemann ? 26. August 1723 Erste Kapitänsmusk von 44 weiteren unter dem Titel Das glückselige Hamburg; Wiederholungen am 11. und 25. September und am 2. Oktober ebenfalls im Drillhaus[18]
Konzert ? ? Oktober 1723 dirigiert von Reinhard Keiser[19]
Frankfurter Festmusik zur Geburt eines kaiserlichen Prinzen (Geburtstagsserenade für Leopold von Österreich von 1716: Auf Christenheit! Begeh ein Freudenfest.) Georg Philipp Telemann Johann Georg Pritius 6. Nov. 1723 (UA 1716 in Frankfurt am Main)[20]
Brockes-Passion Reinhard Keiser Barthold Heinrich Brockes März 1724 [19]
Brockes-Passion Georg Friedrich Händel Barthold Heinrich Brockes 5. April 1724 [21]
Konzert ? ? 14. Oktober 1724
Cimbriens allgemeines Frolocken Georg Philipp Telemann Johann Philipp Praetorius 17. Feb. 1725 UA (Komposition anläßlich der Hochzeit zwischen Karl Friedrich von Holstein - Gottorf und der Zarentochter Anna Petrowna)
Passionsoratorien ? ? März 1725 angeboten von Telemann
Konzert ? ? 21. Sep. 1726 Konzert Tenor Giovanni Battista Palmerini aus Mantua[22]
Konzert ? ? 1727 4 Waldhornspieler
Passionsoratorium ? ? 4. März 1728 angeboten von Kuntzen
Seliges Erwägen Georg Philipp Telemann Georg Philipp Telemann 18. März 1728 (UA 1722 in der Hamburger Zuchthauskirche, zusätzlich Trauermusik für den verstorbenen Bürgermeister Hinrich Diederich Wiese Das Leben ist ein Rauch, ein Schaum (UA 10. Feb. 1728 in der St. Petrikirche)[11] [7]
Ich hab gottlob das mein vollbracht Georg Philipp Telemann ? 15. Dez. 1729 Trauermusik für den verstorbenen Bürgermeister Hans Jacob Faber (UA 22. Nov. 1729 in der St. Jacobikirche)[7]
Konzert ? ? 12. Dez. 1729 angeboten von Kuntzen
Brockes-Passionen Keiser, Händel, Telemann, Mattheson Barthold Heinrich Brockes 1730 Keiser (18.3.), Händel (23.3.), Telemann (30.3.), Mattheson (3.4.) veranstaltet von Susanna Keyser[23]
Zwei geistliche Kantaten zum 200jährigen Bestehen der Augsburger Konfession. Georg Philipp Telemann ? 05. Juli 1730 Wiederholung des Konzertes in der Katharinenkirche vom 25. Juni 1730
Bekehrung des Römischen Hauptmanns Cornelius Georg Philipp Telemann Albrecht Jacob Zell 09. März 1731 UA
Die gekreuzigte Liebe Georg Philipp Telemann Johann Ulrich König 22. März 1731 UA[11]
Ach wie nichtig, ach wie flüchtig (Schwanengesang) Georg Philipp Telemann teilweise von Garlieb Sillem selbst 24. Jan. 1733 Trauermusik für den verstorbenen Bürgermeister Garlieb Sillem (UA 5. Jan. 1733 in der St. Petrikirche)[7]
Seliges Erwägen Georg Philipp Telemann Georg Philipp Telemann 1733 und 1734 veranstaltet von der Sängerin Margaretha Susanna Kayser
Verkehrter Lauf verderbter Zeiten Georg Philipp Telemann Michael Richey 16. Mai 1736 anlässlich der Hochzeit von Nicolas Hinsen und Anna Faber komponiert (UA 25. Okt. 1724)[24]
Konzert ? ? 1736 Konzert der drei Kröner Schwestern (Wunderkinder)
Konzert ? ? 17. Sep. 1736
Konzerte ? ? 1737 drei Konzerte
Das Campement oder das neu beglückte Sachsen Georg Philipp Telemann Johann Ulrich König 17. Feb. 1738 (UA 30. Okt. 1730 in der Oper am Gänsemarkt)
Dränge dich an diese Bahre Georg Philipp Telemann Michael Richey 19. Feb. 1739 Trauermusik für den verstorbenen Bürgermeister Daniel Stockfleth (UA 6. Feb. 1739 in der St. Petrikirche)[7]
Konzert ? ? 1. Sep. 1740 Konzert der Operntruppe von Angelo Mingotti
Das Vergnügen Johann Valentin Görner Johann Arnold Ebert 22. April 1743 UA[25]
Konzert ? ? 28. Mai und 4. Juni 1744 Konzert der Operntruppe von Pietro Mingotti
Konzert ? ? 11.Dezember 1748 Konzert von Kuntzen
Der Tod Jesu Georg Philipp Telemann Karl Wilhelm Ramler 19. März 1755 UA[26]
Donner-Ode Georg Philipp Telemann Johann Andreas Cramer 5. Nov. 1756 (UA am 10. Oktober 1756 in der Katharinenkirche)
Die Betrachtung der neunten Stunde am Todestage Jesu Georg Philipp Telemann Joachim Johann Daniel Zimmermann 1756 UA[27]
Die Tageszeiten Georg Philipp Telemann Justus Friedrich Wilhelm Zachariae 20. Okt. 1757 UA[28]
Kantaten Sing, unsterbliche Seele und Mirjam und deine Demut Debora, sowie Das befreite Israel und der erste Teil der Donnerode Georg Philipp Telemann Friedrich Gottlieb Klopstock 29. März 1759 UA der Kantaten (aus Messias von Klopstock)[29] und UA des Befreiten Israels[30]
Donner-Ode Georg Philipp Telemann Johann Andreas Cramer 28. April 1760 zusätzlich Oster-Stück, Kantate Die Hirten an der Krippe zu Bethlehem und Oratorium „Christi Auferstehung bis zu dessen Himmelfahrt, nach einer Poesie von Karl Wilhelm Ramler[31]
Donner-Ode Georg Philipp Telemann Johann Andreas Cramer 8. April 1761 [32]
Die Auferstehung Georg Philipp Telemann Friedrich Wilhelm Zachariae 13. April 1761 UA [13]
Einweihungsmusik für die St. Georgskirche 'Heilig, heilig, heilig ist Gott' und Donner-Ode Georg Philipp Telemann Heinrich Gottlieb Schellhaffer bzw. Johann Andreas Cramer 21. April 1763 (UA der Einweihungsmusik 26. Oktober 1747)
Großes Concert im Drillhaus. Verschiedene Singstücke und andere musikalische Sachen. Klavierkonzerte Carl Philipp Emanuel Bach ? 28. April 1768 [33]
Der Messias Georg Friedrich Händel Charles Jennens 21. Mai 1772 aufgeführt vom englischen Komponisten Michael Arne; (UA 13. April 1742 in Dublin)

Literatur

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  • C. F. Gaedechens: Hamburgs Bürgerbewaffnung: Ein geschichtlicher Rückblick. W. Mauke, Hamburg 1872, S.15.
  • Eckart Klessmann: Telemann in Hamburg: 1721-1767. Hoffmann und Campe, Hamburg 1980.
  • Hermann Heckmann: Barock und Rokoko in Hamburg – Baukunst des Bürgertums. Verlag für Bauwesen, Berlin 1990.
  • Eckart Klessmann: Georg Philipp Telemann. Ellert & Richter, Hamburg 2004.
  • Lenard Gimpel: Zur Akustik früher Konzertstätten in Hamburg. (Magisterarbeit an der Technische Universität Berlin, Fakultät I: Geisteswissenschaften, Institut für Sprache und Kommunikation, Fachgebiet Audiokommunikation) Berlin 2008.
  • Jürgen Neubacher: Georg Philipp Telemanns Hamburger Kirchenmusik und ihre Aufführungsbedingungen (1721-1767); Organisationsstrukturen, Musiker, Besetzungspraktiken; mit einer umfangreichen Quellendokumentation. Olms, Hildesheim 2009.
  • Jacob Langeloh: Hamburg 1725, Berlin 1765, Wien 1800. Eine Begriffsgeschichte musikalischer Aufführung im 18. Jahrhundert. Schott, Mainz 2018.
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Commons: Drillhaus Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Michael Gottlieb Steltzner: Versuch einer zuverlässigen Nachricht von dem Kirchlichen und Poltischen Zustande der Stadt Hamburg. Hamburg 1731 – 1739, 6 Bde., S. 982.
  2. Hermann Heckmann: Barock und Rokoko in Hamburg: Baukunst des Bürgertums. Deutsche Verlags-Anstalt, München 1990, S. 75.
  3. Verbesserte und vermehrte Auflage des Tractats: die Stadt Hamburg in ihrem politischen, öconomischen und sittlichen Zustande, Band 2., o.O. 1759, S. 189.
  4. Inge Stephan, Hans-Gerhard Winter: Hamburg im Zeitalter der Aufklärung. Reimer, Berlin 1989, S. 404.
  5. Das lustige alte Hamburg, Band 2. Dörling, Hamburg 1891. S. 152 u. 303.
  6. E. H. Wichmanns: Heimatskunde: topographische, historische und statistische Beschreibung von Hamburg und der Vorstadt St. Georg. Wilhelm Jowien, Hamburg 1863, S. 94.
  7. a b c d e Carsten Lange, Brit Reipsch: Komponisten im Spannungsfeld von höfischer und städtischer Musikkultur. Olms, Hildesheim 2014, S. 279ff.
  8. a b Jürgen Neubacher: Georg Philipp Telemanns Hamburger Kirchenmusik und ihre Aufführungsbedingungen (1721-1767): Organisationsstrukturen, Musiker, Besetzungspraktiken; mit einer umfangreichen Quellendokumentation. Olms, Hildesheim 2009, S.107.
  9. Werner Braun: Die Musik des 17. Jahrhunderts. Athenaion/Laaber, Wiesbaden 1981, S. 44.
  10. George J. Buelow, Hans Joachim Marx (Hsg.): New Mattheson Studies. Cambridge University Press, Cambridge 1983, S. 220.
  11. a b c d e f Irmgard Scheitler: Deutschsprachige Oratorienlibretti: von den Anfängen bis 1730. Schöningh, Paderborn u.a. 2005, S. 207, 279, 300, 327, 347.
  12. Hans Joachim Marx: Händels Oratorien, Oden und Serenaten: ein Kompendium. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 84.
  13. a b Eckart Klessmann: Georg Philipp Telemann. Ellert & Richter, Hamburg 2004, S. 39 u. 104.
  14. Julie Anne Sadie: Companion to Baroque Music. University of California Press, Berkeley and Los Angeles, 1990, S. 73.
  15. Carsten Lange: Telemann-Konferenzberichte. Band XVIII, Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung, Magdeburg 2014, S. 279.
  16. Georg-Friedrich-Händel Stiftung. Kuratorium: Händel-Handbuch: Dokumente zu Leben und Schaffen. Deutscher Verlag für Musik, Halle an der Saale 1986, S. 116.
  17. Ingeborg Allihn: Barockmusikführer: Instrumentalmusik 1550–1770. J. B. Metzler und Bärenreiter, Stuttgart, Weimar und Kassel 2001, S. 438.
  18. Telemann-Renaissance: Werk und Wiedergabe : Bericht über die Wissenschaftliche Arbeitstagung aus Anlass des 20. Jahrestages des Telemann-Kammerorchesters Sitz Blankenburg/Harz. Arbeitskreis Georg Philipp Telemann im Kulturbund der DDR, 1973, S. 72.
  19. a b Annemarie Clostermann Das Hamburger Musikleben und Georg Philipp Telemanns Wirken in den Jahren 1721 bis 1730. Clostermann, Hamburg 2000, S.105.
  20. Willi Kahl: Selbstbiographien deutscher Musiker des 18. Jahrhunderts. Frits Knuf, Buren 1972, S. 305.
  21. Hans Joachim Marx: Händels Oratorien, Oden und Serenaten: ein Kompendium. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 84.
  22. Josef Sittard: Geschichte des Musik- und Concertwesens. Reher, Altona und Leipzig, 1890, S. 69.
  23. Telemann-Renaissance: Werk und Wiedergabe : Bericht über die Wissenschaftliche Arbeitstagung aus Anlass des 20. Jahrestages des Telemann-Kammerorchesters Sitz Blankenburg/Harz. Arbeitskreis Georg Philipp Telemann im Kulturbund der DDR, 1973, S. 72.
  24. Adolf Nowak, Andreas Eichhorn: Telemanns Vokalmusik: über Texte, Formen und Werke. Olms, Hildesheim 2008, S. 88.
  25. Carsten Zelle: Anakreontik. in Manfred Beetz, Hans-Joachim Kertscher: Anakreontische Aufklärung. Niemeyer, Tübingen 2005, S. 93.
  26. Programmheft des NDR zu Das alte Werk 2015
  27. Materialien zur Telemann-Konferenz in Magdeburg 2018
  28. Eckart Klessmann: Georg Philipp Telemann. Ellert & Richter, Hamburg 2004, S. 101.
  29. Klaus-Peter Koch: Klopstock, Hamburg und die musikalische Welt. in: Peter Wollny (Hrsg.): Klopstock und die Musik - Ständige Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. Jahrbuch 2003. Ortus, Beeskow 2005, S. 42.
  30. Ralph-Jürgen Reipsch: Zwischen Tradition und Innovation, Telemanns Vertonungen aus Klopstocks Messias TVWV 6:4ab. in: Bernhard Jahn, Ivana Rentsch (Hrsg.): Extravaganz und Geschäftssinn, Telemanns Hamburger Innovationen. Waxmann, Münster und New York 2019, S. 72.
  31. Information zum Oratorium bei takte-online.de
  32. Blog des Carus-Verlages
  33. Wiermann, Barbara: Carl Philipp Emanuel Bach: Dokumente zu Leben und Wirken aus der zeitgenössischen Hamburgischen Presse (1767-1790). (= Leipziger Beiträge zur Bach-Forschung, 4), Olms Hildesheim 2000. S.435.

Koordinaten: 53° 33′ 18″ N, 10° 0′ 1″ O