Norbert Ryska (* 9. August 1948 in Bedburg-Hau) ist ein deutscher Mathematiker und Museumsleiter. Ryska war von 1976 bis 1992 als Mitarbeiter der Nixdorf Computer AG im F&E-Bereich tätig. Bis 1996 als Geschäftsführer und Projektleiter im Auftrag der Nixdorf Stiftungen wesentlich mit der Errichtung des Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) beauftragt. Von 1996 bis 2013 war Ryska als Geschäftsführer für die Bereiche Museum und Technik des HNF tätig.


Leben und Wirkung

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Norbert Ryska wurde 1948 als Kind von Ferdinand und Hilde Ryska, geb. Wolters, in Bedburg-Hau (Kreis Kleve) geboren. Er besuchte dort von 1956 bis 1960 die Grundschule in Bedburg-Hau sowie anschließend von 1960 bis 1967 das Staatliches Gymnasium Kleve, heute Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (Kleve).

Von 1968 bis 1970 studierte er Anglistik und Romanistik in Münster und Bonn, brach das Studium aber aus Mangel an fachlicher Motivation ab. Von 1970 bis 1976 studierte Ryska Mathematik und Informatik in Bonn und schloss als Dipl. Math. ab.

Parallel zum Studium ging Ryska weiteren Tätigkeiten nach, die seinen politischen und journalistischen Neigungen entsprachen: von 1969 bis 1976 als freier Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters Bonn und auch von 1970 bis 1976 im Auftrag von Inter Nationes als freier Mitarbeiter und Begleiter von Gästen der Bundesregierung.

Ryska hatte 1976 als Software-Entwickler bei der Nixdorf Computer AG angefangen und war ab 1980 Vorstandsassistent mit fachlichem Schwerpunkt Verschlüsselung und Sicherheitssysteme für Geldautomaten.

Anfang 1992 erhielt Ryska die Einladung der Nixdorf-Stiftungen am Computermuseum-Projekt mitzuwirken.

Norbert Ryska war auch Mitgründer (1991) und Gesellschafter Prof. Dr. Bürger und Partner GmbH. Zweck der Gesellschaft: Konzeption, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Präsenten und Werbeartikeln für den gehobenen kommerziellen und individuellen Bedarf. Ausstieg wegen HNF-Aufbau am 26.2.1994.

Bis 1996 war er als Geschäftsführer und Projektleiter im Auftrag der Nixdorf Stiftungen wesentlich mit der Errichtung des Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) beauftragt.

Gründungsinitiator und Promotor

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Der Gründungsprozess der von den Nixdorf-Stiftungen (1992) initiierten Entwicklung eines „Computermuseums“, das die Sammlung und die Produktionsgeschichte der Nixdorf Computer AG umfassen sollte (1992-1996), wurde maßgeblich von Norbert Ryska moderiert. In Kooperation und Konsultation mit über 100 Experten und Expertinnen (aus Wissenschaft, Technik, Bildung, Design und Politik, u.a. mit Rolf Oberliesen), national und international, versuchte er, die Entwicklung und Gestaltung eines Museums mit einem öffentlichen Forum zu verbinden, wofür es bis dato in Beziehung auf bestehende moderne Technik- oder Betriebsmuseen weltweit keine Vorbilder gab.

Er übernahm es, die Gestaltung und Umsetzung dieser noch vagen Gründungsidee für ein Museum, bestehend aus vorhandenen technischen Artefakten (spezielle informations- und kommunikationstechnologische Sammlungen) mit einem offenen Forum zu verbinden. Er leitete engagiert und nachhaltig einen schwierigen konzeptionellen Abstimmungsprozess zwischen bisherigen Firmeninteressen und öffentlichen Vorstellungen und gesellschaftlichen Ansprüchen. Es gelang ihm mit einer Gruppe von Innenarchitekten, Designern und Multimedia-Programmierern die Verbindung von Technikmuseum und Forum in der Gestaltung von 60 identifizierten Ausstellungsbereichen[1]. Gemeinsam mit Ludwig Thürmer und Gerhard Diel konnte ein in sich schlüssiges Konzept für diese Präsentationen im Gebäude der früheren Nixdorf-Zentrale in Paderborn entwickelt werden. Dabei stand von Beginn an eine spezifische konzeptionelle Offenheit des Museums als Hintergrund für weiterführende Facherkundungen und aktuelle Fragestellungen des Forums im Fokus. Ein offenes, nichtlineares Präsentationskonzept wurde realisiert, das sowohl das Vor- und Nacheinander als auch die Gleichzeitigkeit in konkreten historisch gesellschaftlichen Kontexten technologischer Entwicklung darbot, auch als Basis weiterführender aktueller Fragestellungen in einem interdisziplinären öffentlichen Forum. Hier entstand in einer „Dramaturgie der Räumlichkeit“ ein „erlebbares Museum“ mit „zeitgenössischen Umfeld“ perspektivisch integriert über „Zeitstationen“ und „kulturhistorischer Panoramawand“[2]. Das war auch ein spezifischer Beitrag zu einer sozial und ökologisch verträglichen Technikgestaltung im Rahmen technologiepolitischer Dialoge über die Zukunft der Industriegesellschaften. Die Präsentationen, gestaltet über zwei Geschosse, genügte in einem anerkannten Maß einem hohen Qualitätsanspruch von Inhaltlichkeit und Funktionalität.

Noch vor der Eröffnung des MuseumsForums durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl am 24. Oktober 1996 [3], erfolgte von der bisherigen Trägergesellschaft der Stiftung Westfalen die Umbenennung des Computermuseums in „HNF Heinz Nixdorf MuseumsForum GmbH“ (1995) auch als konsequente Bestätigung des von Ryska u.a. bisher verfolgten interdisziplinären Integrationskonzepts von Technikpräsenz und auf Dialog angelegtem Forum. Es erfolgte die Bestellung Ryskas zum Geschäftsführer des HNF (1996-2013), wo er entschieden das bisherige Entwicklungskonzept entscheidend vorantreiben und die Themenbereiche ausbauen konnte.

Leitung des Heinz Nixdorf MuseumsForums

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Von 1996 bis 2013 war Norbert Ryska als Geschäftsführer für die Bereiche Museum und Technik des HNF tätig. In dieser Zeit hat er die Entwicklung des Heinz Nixdorf MuseumsForums entscheidend vorangetrieben und die Themenbereiche ausgebaut.

Dass aus der Museumsidee Anfang der neunziger Jahre mehr wurde als eine simple Ausstellung der Firmengeschichte, dafür sorgte verantwortlich erste Geschäftsführer des HNF Norbert Ryska.

Dr. Gerhard Schmidt war eine von zwei Leitfiguren, die Norbert Ryska bis heute am meisten beeindruckten. Als Stiftungsrat des Weltwirtschaftsforums Genf/Davos von 1979 bis 1998 war Schmidt weltweit vernetzt und hatte einen weiten Horizont. Ryska erinnert sich an Schmidts Credo für das HNF: "Im Mittelpunkt steht der Mensch in seiner Beziehung zu Technik und Gesellschaft. Er soll in seinem Streben nach Gemeinschaft, Sinngebung und persönlicher Sinnentfaltung gefördert werden." [4]

Die andere Leitfigur war für den Inhalte-Lieferanten Ryska der Berliner Ausstellungsarchitekt Ludwig Thürmer. Ganze Tage verbrachte man mit Ideen-Spinnerei in dessen Berliner Büro. Zusammen mit dem HNF-Architekt Ludwig Thürmer und seinem Partner Gerhard Diel hat Ryska das Konzept und die Gestaltung des Computermuseums maßgeblich geprägt. Thürmer und Ryska entwickelten eine Konzeption, die eine Darstellung der Informationstechnik über 5.000 Jahre vorsah, von der Keilschrift bis zum Internet, was weit über die ursprünglichen Ideen hinausging.[5]

Im November 2013 packte Ryska im HNF seine Sachen. Aber nur, um sie zuhause wieder auszupacken. Dem Thema Computergeschichte ist der gebürtige Niederrheiner treu gebieben. Recherchen zu vielen Fragen halten ihn trotz einer chronischen Erkrankung in Kontakt mit seinen früheren Mitarbeitern oder Fachleuten weltweit. [6]

Leitprinzipien bei der HNF Errichtung

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  • Originäre Idee: Zusammenführung der klassischen Aufgaben eines (historischen) Museums mit aktuellen und zukunftsorientierten Fragestellungen eines Forums. Lt. Schmidt sollen die beiden Bereiche gleichwichtig sein. Verbindung von Museum und Forum, d.h. von Museum + Forum (50:50): gleichberechigte Einheiten (erste Idee eines MuseumsForums).
  • Zielsetzung Ryska/Schmidt: Alles sollte möglichst "unique" (einmalig+erstmalig) sein.
  • HNF als Bildungseinrichtung: (Input Rolf Oberliesen).
  • Erstklassige Museumsführer (sehr harte Ausbildung).
  • Vielseitige Museumspädagogik (bis zu 20 Themen schon zum Start).
  • Mut zu jungem Team.
  • Keine Technik-Euphoriker.
  • Sammlungsstrategie: Wir sammeln nicht, was andere von ihrer Tradition her prädestiniert sind zu sammeln.
  • Konkurrenzbeobabtung:
    • Computer History Museum (CHM) in Mountain View (Cal.) wird Nachfolger vom Computermuseum in Boston. Boston hatte als "conversation piece" einen PC im Maßstab von geschätzt 5:1. Im Netzteil war eine Toilette untergebracht!
    • Museen für Kommunikation in Berlin, Frankfurt und Nürnberg (Schwerpunkt: Kommunikationstechnik, exzellentes Depot, gute Finanzierung durch Poststiftungen, gutes Verhältnis zwischen HNF und MfK-Museen)

Projektleitung Ausstellungen

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Nach der Eröffnung des HNF hat Ryska als Projektleiter folgende Ausstellungen (DA = in der Dauerausstellung, SA = Sonderausstellung) realisiert

  • 2001: DA: Weltgeschichte der Kryptologie (2001 ff.).
  • 2004: DA: Update HNF : Wall of Fame/Geschichte der Videospiele/Interfaces/Paderborn (Zentrum der IT)/, KI und Roboter – Vision und Wirklichkeit/Mobilkommunikation/Digitale Welt/Showroom=Technologie von morgen.
  • 2005: SA: Mata Hari, James Bond & Co. – Die Welt der Spionagetechnik (1.10. - 30.12. 2005), 29.000 Besucher.
    • Einen faszinierenden Blick in die Welt der Spionagetechnik bot die Ausstellung "Mata Hari, James Bond & Co.". Deutlich wurde die Fantasie der Konstrukteure aus Ost und West und die Vielfalt der teils kuriosen Spionagetechnik.
    • Zu sehen waren Ausrüstungsgegenstände und Werkzeuge von Spionen aus Vergangenheit und Gegenwart. Die meisten Objekte stammten aus der Zeit des Kalten Krieges aus den Beständen von CIA, Stasi und KGB.
  • 2007: SA: Krypto & Stegano: Geheimhaltung, Tarnung und Täuschung (11.10. – 18.12.2007), 10.300 Besucher.
    • Die Ausstellung zeigte berühmte historische Chiffriergeräte aus Dresden, Bonn und Zug (Schweiz) sowie das bisher weitgehend unbekannte Gebiet der Tarnschriften. Tarnschriften, das sind z. B. in unverfängliche Literatur wie Kochbücher, Kalender, Tüten von Pflanzensamen oder Erste-Hilfe-Ratgeber eingearbeitete brisante politische Texte.
  • 2007: DA: Software und Informatik (2007 ff.).
    • Das HNF hat im Jahr der Informatik 2006 als erstes Museum überhaupt das Thema aufgegriffen und in einem schwarzen Kubus und an einer "Informatik-Werkbank" interaktiv dargestellt.
  • 2008: SA: Zahlen bitte, die wunderbare Welt zwischen Null und Unendlich (01.02. – 20.07 2008) in Paderborn. Auch extern in Chemnitz und Heilbronn. Insgesamt: 127.800 Besucher.
    • Das HNF präsentierte aus Anlass des "Jahres der Mathematik" diese Sonderausstellung. In zehn Bereichen spannte die Ausstellung auf 700 Quadratmetern einen breiten Bogen: von der Kulturgeschichte der Zahl über die Vermessung der Welt bis hin zur Geschichte des Glücksspiels. Sie bot einen Zahlenzirkus und Einblicke in das Können der großen Zahlenmeister.
  • 2008: SA: Spielen, Staunen, Spekulieren – Effektspielzeuge zur Weihnachtszeit (30.11.2008 – 04.01.2009).
    • Spielzeug der besonderen Art war im HNF zu sehen. Purzelmänner, Wackelsteine, Flaschenteufel und viele andere Effektspielzeuge gehören zur privaten Sammlung von HNF-Geschäftsführer Norbert Ryska, die hier erstmals präsentiert wurden. Mechanische, thermische, akustische oder optische Spielzeuge sind ein liebenswürdiges Mittel, Interesse und Verständnis für Physik und Technik zu wecken. Sie laden auch zu schöpferischen Gedankenspielen ein.
  • 2009: SA: Codes und Clowns. Claude Shannon] - Jongleur der Wissenschaft (06.11.2009 – 25.04.2010) in Paderborn. Auch extern in Linz (Österreich), Berlin, Frankfurt und Nürnberg. Insgesamt: 106.400 Besucher.
    • Das HNF zeigte in der Ausstellung "Codes und Clowns" eine Auswahl seiner Erfindungen, deren Funktion von höchst brauchbar bis nutzlos reichen konnte. Die Präsentation ordnete die Erfindungen in die Biografie Shannons und die Geschichte der Informationstechnik ein und beleuchtete ihre wissenschaftlichen Zusammenhänge und Wirkungen. Die Leihgaben stammten aus dem MIT Museum in Boston und waren erstmals an einem anderen Ort öffentlich zu sehen.
  • 2010: SA: Die algorithmische Welt – Ablauf, Strukturen und Kontrolle in Natur und Technik (06.06. – 05.09. 2010).
    • Was ist Software? Im Gegensatz zur Hardware eines Computers ist der Begriff "Software" deutlich unpräziser gefasst. Aber erst durch die Software kann eine programmierbare Maschine "Daten" frei strukturieren und manipulieren sowie Interaktionen einbeziehen, so dass vielfältige komplexe Abläufe möglich werden. Auf Anregung von HNF-GF Norbert Ryska fotografiert Jochen Viehoff seit 2006 für das Projekt "Die algorithmische Welt" Szenen und Motive aus Alltag und Natur, um die Prinzipien der Programmierung auf unterhaltsame, überraschende wie intelligente Weise zu illustrieren. Dabei verblüffen weit reichende Analogien zwischen Informatik, Natur und unserer vertrauten technisierten Umwelt den Betrachter.
  • 2012: SA: Genial & Geheim – Alan Turing in 10 Etappen (11.01. – 16.12.2012), 63.708 Besucher.
    • Die Ausstellung stellte aus Anlass des 100. Geburtstages die genialen Leistungen und das tragische Leben des englischen Mathematikers Alan Turing in zehn monatlich wechselnden Präsentationen dar. Es war die weltweit größte und originellste Ausstellung zum Jubiläum.
  • 2012: SA: HNF Zeitfenster - Glanzstücke der Technik-Geschichte (22.10.2012 – 28.04.2013).
    • Ausstellung des Computermuseums bei der Bank für Kirche und Caritas: Glanzstücke der Technik-Geschichte. HNF-Geschäftsführer Norbert Ryska konzipierte die Ausstellung und stellte Texte und Bilder mit erläuternden Ausführungen zu den einzelnen Exponaten in einem 28-seitigen Flyer zusammen.[7]

HNF Ausstellungsinstallationen (Ideen und Initiativen)

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  • 1998?: Krypto-Kegel
  • 1999: Algorithmusscheibe
  • 13 Wunderkammern der Informatik
    • 2002?: Informatik-Werkbank
    • Algorithmus „Wochentag der Geburt“ (per Modeleisenbahn)
    • Erste Wearable-Modenschau
    • Warazan-Reisstroh-Zählmittel von den Riu-kiu-Inseln vor Südwest-Japan (Realisierung Korbflechter Butterweck aus Dahlhausen): funktionierte nur mit japanischem Reisstroh, in Europa keine Quelle; jap. Professor schickte mit einen Riesenkarton, der nichts wog. Beim Zoll die guckten zuerst ganz mißtrauisch…
    • Fibonacci-Ananas von Patrizia Waller
    • 111-Nachkommastellen von Pi meterhoch ums HNF tSchriftsteller und ihre Schreibmaschinen (ca. 25 Geräte (des Typs) von Brecht, Kafka, Kästner, Fallada (Original), Twain, , Nietzsche, Tolstoi, indirekter Kontakt zu „Rosamunde Pilcher“; hatte alle ihre Schreibmaschinen weggeworfen; hat die quasi kaputt getippt!
    • Software photographieren Auftrag an Jochen (work in progress)
    • Kl. Sonderausstellung „HNF Zeitfenster: 18 Glanzstücke der Technikgeschichte“ (in den Schaufenstern der Bank für Kirche und Caritas); Versuch der Ausleihe einer der Schreimaschinen von Papst Pius XII.
    • 10 Jahre warten= nachhaken auf Nachbau des „Schreibklaviers“ von Guiseppe Ravizza
  • Chip-Pagode = Moore’sches Gesetz (mit Prof. Diel)

HNF Events

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  • 1998, 1999 und 2001: Erfindung, Konzeption und Durchführung von 3 WDR ComputerNächten im HNF
    • Die lange Nacht der Computer. Zwei Jahre war das Heinz Nixdorf MuseumsForum alt, als in seinen Räumen eine Großveranstaltung über die Bühne ging. Am 5. und 6. Dezember 1998 fand die erste WDR-ComputerNacht im HNF statt. Neben dem Nikolaus erschienen 63 Aussteller und ihre Teams sowie mehr als 2.000 Besucher. Auf die Premiere folgten 1999 und 2001 zwei weitere Museumsnächte zur Informationstechnik.
    • Bei einem WDR-Dreh im Sommer 1998 im HNF zum Jahr 2000-Problem fragte der Fernseh-Computerpionier Wolfgang Back (WDR Computerclub) den HNF-Geschäftsführer Norbert Ryska: "Sollen wir nicht mal eine ganze Nacht was zum Computer bei Euch machen? Ich habe noch einige nicht verbrauchte Mittel über." Ryska war sofort Feuer und Flamme und konnte in kürzester Zeit die Nixdorf Stiftungen zu einem Beitrag von 250.000 DM gewinnen, mit denen ein zur Fernseh-Live-Sendung von 23:00 Uhr bis 06:00 Uhr paralleles "Abend+Nacht Programm" für 2.500 bis 3.000 Gäste im HNF organisiert werden konnte.
  • 2007: Cipher Event - Historisches Experiment zur Kryptologie
    • Eine Wiederbelebung des "Kryptokrieges" fand am 15./16. November 2007 im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) in Paderborn statt. Aus dem HNF wurden mit einer Originalmaschine verschlüsselte Nachrichten wie im 2. Weltkrieg gefunkt, die in England empfangen und entschlüsselt werden sollen. Dazu dient der Nachbau des Computers Colossus Mark II in Bletchley Park, der mit diesem Event eingeweiht wurde. Dies gelang einem Hobby-Kryptologen aus Bonn Joachim Schüth in zwei Stunden deutlich schneller als den englischen Experten.
    • Norbert Ryska, Geschäftsführer des Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) rechnet nach: "Im Vergleich zu den knapp 50 Sekunden unseres Bonner Freundes ist das etwas mehr als Faktor 15 in über 60 Jahren. Damit ist Colossus für seine Zeit extrem schnell gewesen. Wenn man Moore's Law für den Zeitraum 1943 - 2007 als gültig annimmt und 60 Jahre / 2 = 30 rechnet, ergibt sich die wahre Dimension. Damit würde Colossus mit heutiger Technologie 1 Billion mal so schnell sein wie damals."[8]
  • Kryptographische Verfahren in der Datenverarbeitung. Springer-Verlag, Berlin 1980, gemeinsam mit Siegfried Herda, ISBN 978-3-540-09900-0.
  • Nixdorf Technologie-Broschüren für CeBIT. Eigenverlag, Paderborn 1981-1989.
  • PapierKunst - 365 × im HNF: Objekte von Dorothea Reese-Heim. W.V. Westfalia Druck GmbH, Paderborn 2002, ISBN 978-3-9805-7573-7.
  • Heinz Nixdorf. Lebensbilder 1925 – 1986. Merkur Druck, Detmold 2007, gemeinsam mit Margret Schwarte-Amedick.
  • Kurze Geschichte der Informatik, Friedrich L. Bauer (mit redaktioneller Unterstützung von Norbert Ryska). Wilhelm Fink Verlag, München 2007, 2. Auflage: Wilhelm Fink Verlag, München 2009, ISBN 978-3-7705-4379-3.
  • Origins and Foundations of Computinig, Friedrich L. Bauer (with editorial assistance by Norbert Ryska). Springer Verlag, München 2010, ISBN 978-3-642-02992-9.

Schriften

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  • William Aspray, Len Shustek, Norbert Ryska: Computer museum series - Great computing museums of the world, part one. Communications of the ACM (CACM) 53(1): 43-46, 2010.
  • Rainer Glaschick, Norbert Ryska: Alan Turing und Deutschland: Berührungspunkte. Informatik Spektrum 35(4): 295-300, 2012.
  • Norbert Ryska, Jochen Viehoff: he Heinz Nixdorf Museums Forum, Central Venue for the "History of Computing". HC, London 2013: 47-52.
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Commons: KatyKru/Artikelentwurf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ludwig Thürmer, Gerhard Diel: Die Entstehung des Heinz-Nixdorf Museumsforums – Architektur und Design an der Schnittstelle von Mensch und Technik. 1. Auflage. Berlin 1996, ISBN 3-00-001694-5, S. 144.
  2. Ludwig Thürmer: Die Ordnung der Inhalte: Die Entwicklung der funktionalen architektonischen Figur am Inhalt der Ausstellungsgeschosse im HNF. In: Ludwig Thürmer, Gerhard Diel (Hrsg.): Die Entstehung des Heinz-Nixdorf Museumsforums – Architektur und Design an der Schnittstelle von Mensch und Technik. 1. Auflage. Berlin 1996, ISBN 3-00-001694-5, S. 32–43.
  3. Rede zur Eröffnung des Heinz Nixdorf MuseumsForums in Paderborn 24. Oktober 1996, abgerufen am 07. April 2022
  4. Norbert Ryska hat das Computermuseum mitgeschaffen Hans-Hermann Igges, Neue Westfälische vom 08. August 2018, abgerufen am 28. März 2022
  5. Ludwig Thürmer wurde 90 Jahre alt Westfalen-Blatt vom 27. April 2021, abgerufen am 29. März 2022
  6. Norbert Ryska packt seine Sachen holger kosbab, Neue Westfälische vom 29. August 2013, abgerufen am 28. März 2022
  7. Wie die Päpste ihre Schriften geheim hielten Neue Westfälische vom 22. Oktober 2012, abgerufen am 30. März 2022
  8. Beeindruckender Colossus Detlef Borchers, heise online vom 17. November 2007, abgerufen am 30. März 2022