Eduard Bersin (1935)

Eduard Petrowitsch Bersin (russisch Эдуа́рд Петро́вич Бе́рзин; lettisch Eduards Bērziņš; * 7. Februarjul. / 19. Februar 1894greg. in Alt-Pebalsk, Ujesd Valmiera (dt. Wolmar), Gouvernement Livland; † 1. August 1938 bei Kommunarka) war ein lettisch-russischer Soldat, Mitglied der Bolschewiki, Tscheka-, GPU- und NKWD-Funktionär. Bersin war der Gründer und erster Direktor des Dalstroi, des Gulag-Bautrusts, dessen Hauptaufgabe im Abbau von Rohstoffen im Fernen Osten der Sowjetunion im Gebiet des Flusses Kolyma bestand. Die unter der Federführung von Bersin errichteten Zwangsarbeitslager entwickelten sich zu den brutalsten und gefürchtetsten Haftanstalten innerhalb des Gulag. Wie viele weitere NKWD-Funktionäre wurde auch Bersin ein Opfer des Großen Terrors.

Biografie

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Ab 1899 lebte Bersin mit seinen Eltern am Stadtrand von Riga und ging dort zur Schule. Aufgrund seiner Begabung konnte er ab 1910 im Deutschen Reich an der Kunsthochschule Freiburg ein Studium der Malerei beginnen. 1912 wechselte er an die Königliche Akademie der Künste in Berlin, wo er seine Frau Elsa Mittenberg kennenlernte, die ebenfalls aus Riga stammte. Vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs kehrte er in das Russische Kaiserreich zurück und wurde wegen des Krieges Ende 1914 in die Kaiserlich Russische Armee eingezogen. Ab Januar 1915 nahm er im 4. lettischen Schützen-Regiment „Vidzeme“ bis zur Oktoberrevolution an den Kämpfen des Weltkriegs teil. Er wurde mit dem Orden des Heiligen Georg 4. Klasse ausgezeichnet und 1917 zum Offizier befördert.

Nach der Machtübernahme der Bolschewiki war er für die Aufstellung des 1. leichten Artillerieregiments der 1. roten lettischen Schützendivision, ersten Division der Roten Armee, verantwortlich und wurde Kommandeur des Regiments. Im Juli 1918 war er an der Unterdrückung des Aufstands der Sozialrevolutionäre in Moskau und Jaroslawl beteiligt. Weiterhin half er bei der Vereitelung des von Robert Lockhart initiierten Giftattentats auf Lenin.[1] Lockhart versuchte am 14. August 1918 Bersin mit 5 bis 6 Millionen Rubeln zu bestechen und damit die Loyalität der roten lettischen Schützen gegenüber den Bolschewiki zu zerstören. Dieser Versuch schlug fehl, weil Bersin Lockhart und seine Mitverschwörer (u.a. Sidney Reilly) an die Tscheka auslieferte. Im November 1918 trat Bersin der KPR (B) bei.

Literatur

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  • Anne Applebaum: Der Gulag. Siedler Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-88680-642-1, S. 122–126, 135 f., 254
  • I. D. Bazaew, A. G. Koslow: Dalstroi und Sewostlag des NKWD der UdSSR in Zahlen und Dokumenten (russisch И. Д. Бацаев, А. Г. Козлов: Дальстрой и Севвостлаг НКВД СССР в цифрах и документах) Band 1 (1931—1941). SVKNII DVO RAN (russisch СВКНИИ ДВО РАН) Magadan 2002; ISBN 5-94729-006-5.
  • W. A. Gontscharow, A. I. Korukin (Hrsg.): Oktobergardisten. Die Rolle der Balten bei der Errichtung und Stärkung des bolschewitischen Regimes. russisch В. А. Гоңчаров, А. И. Кокурин: Гвардейцы Октябрья. Роль коренных народов стран Балтии в установлении и укреплении большевистского строя. Indrik Moskau 2009. ISBN 978-5-91674-014-1
  • Sergej Sacharowitsch Ostrjakow (Übers. von Joachim Wilke): Militärtschekisten. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1985.
  • Warlam Schalamow: Bersin, Erzählung (online)
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Commons: Eduard Petrovich Berzin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. http://shalamov.ru/library/26/6.html#n1 (abgerufen am 19.03.2014)