Das Wappen der Hannoverania mit Wildem Mann, Ritter und Welfenross
Hochschulen Tierärztliche Hochschule Hannover,
Leibniz-Universität Hannover,
Hochschule Hannover,
Medizinische Hochschule Hannover,
Stiftungsdatum 14. Juni 1856 in Hannover
Dachverband Weinheimer Senioren-Convent (WSC)
Wahlspruch "neminem time, neminem laede!"
Farben Die Farben des Corps Hannoverania Hannover. Die Fuchsenfarben des Corps Hannoverania
SC Hannoverscher Senioren-Convent (HSC)
Adresse Fichtestraße 15
30625 Hannover-Kleefeld
Homepage http://hannoverania.de/
Zirkel
Corps Hannoverania Hannover Zirkel

Das Corps Hannoverania ist eine farbentragende Studentenverbindung an den hannoverschen Hochschulen und Mitglied des Weinheimer Senioren-Convents (WSC). Als Corps bekennt sie sich zu den Prinzipien Toleranz, Lebensbund und der Bestimmungsmensur.

Hannoverania entstand als Landsmannschaft an der damaligen Königlichen Thierarzneyschule zu Hannover und ist damit die älteste Verbindung an der heutigen Tierärztlichen Hochschule.


 
Hinterhauptcouleur der Hannoverania.

Zu ihrer Gründung wählte sich Hannoverania die Farben „blau – rot – gold“. Diese sind den Farben des hannoverschen Königshauses nachempfunden. Das ursprünglich dunklere Blau wurde später durch das noch heute gültige Hellblau ersetzt.

Die Farben "hellblau - rot - gold" werden von Burschen der Hannoverania auf dem Band mit goldener Perkussion getragen. Diese tragen auch eine hellblaue Mütze (Hinterhauptcouleur) mit goldener Randverzierung und den Farben des Corps. Die der Füchse trägt – analog zu ihrem Fuchsenband – die Farben „hellblau – rot – hellblau“.


Geschichte

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Aus einem Freundeskreis um Christian Thiro, Student an der hannoverschen Tierarzneischule, entstand am 14. Juni 1856 die Landsmannschaft Hannoverania, die erste noch heute bestehende Studentenverbindung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover.[1]

Am 24. April 1874 wurde das so genannte Blaue Kartell durch die Landsmannschaft Hannoverania und die Landsmannschaft Feronia Berlin gegründet.

Nachdem die Hannoverania zusammen mit weiteren Landsmannschaften aus Berlin und Hannover im Jahre 1883 den Rudolstädter Senioren-Convent (RSC) gründete, legten die Mitglieder dieses Verbandes 1902 schließlich die Bezeichnung 'Landsmannschaft' ab und bezeichneten sich forthin als 'Corps'. Damit war der RSC neben dem Weinheimer Senioren-Convent (WSC) sowie dem Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) der dritte Dachverband, dessen Mitglieder sich als Corps betitelten.

Im Jahre 1929 fusionierten mit Hannoverania die zwei Corps Germania und Suevia des Askanischen Senioren-Convents (ASC). Diese waren in Köthen an der Gewerbehochschule Köthen beheimatet. Noch heute werden auf ihre Farben (Germania „schwarz –weiß –blau“, Suevia „weiß – gold – schwarz“) von Mitgliedern der Hannoverania Traditionspartien gefochten.

Um dem Druck des NS-Regimes besser widerstehen zu können, schloss sich der Rudolstädter Senioren-Convent 1934 dem Weinheimer Senioren-Convent (WSC) an. Nach der erzwungenen Selbstauflösung des WSC im Jahr 1935 löste sich auch Hannoverania als Corps auf und bestand zunächst als eine lose Kameradschaft weiter. Diese nahm 1941 nach Anerkennung durch den NSDStB den Namen „Kameradschaft Leibniz“ an.[2]

Nachfolger der Kameradschaft war der am 24.1.1946 gegründete „Klub Hannover veterinärmedizinischer Studenten“, bis 1950 wieder der alte Name Corps Hannoverania angenommen wurde. Zwei Jahre später rekonstituierte auch der Weinheimer Senioren-Convent, dem Hannoverania wieder beitrat.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands war die Hannoverania als Mitglied des Blauen Kartells maßgeblich an der Rückkehr seines Kartellcorps Altsachsen von Köln nach Dresden beteiligt.


Das Corpshaus

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Das Corpshaus der Hannoverania in der Fichtestr. 15

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich in der Altherrenschaft der Wunsch nach einem eigenen Verbindungshaus durch. Im November 1905 wurde im Stadtteil Kleefeld ein Grundstück erworben und mit dem Bau begonnen, der bereits rechtzeitig zum 50. Stiftungsfest, am 14. Juni 1906, abgeschlossen werden konnte. Das jetzt unter Denkmalschutz stehende Haus in der Fichtestraße ist damit das älteste Verbindungshaus in Hannover. [3]

Das Haus, das den 2. Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden hatte, wurde im Januar 1946 von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und zu verschiedenen Zwecken, zuletzt als Unteroffiziersmesse, genutzt. Die Freigabe gelang erst im Januar 1956, so dass das Haus dem Corps nach Abschluss der erforderlichen Renovierungs- und Umbauarbeiten zum 100. Stiftungsfest wieder zur Verfügung stand.[4]


Das Blaue Kartell

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Das Blaue Kartell bildet als Zusammenschluss der vier Studentenverbindungen Corps Altsachsen Dresden, Corps Berlin, Corps Hannoverania Hannover und dem Corps Saxo-Thuringia München das größte Kartell im Weinheimer Senioren-Convent.

Die Mitglieder des Kartells verstehen sich als ein Corps, das unter verschiedenen Namen an verschiedenen Hochschulorten angesiedelt ist und unterschiedliche Farben trägt. Diese enge Verbundenheit zeigt sich in häufigen gegenseitigen Besuchen und gemeinsamen Veranstaltungen.[5]

Den Ursprung des Blauen Kartells stellte die Vertragsschließung am 24. April 1874 zwischen den Landsmannschaften Hannoverania und Feronia (später Teutonia) Berlin dar, die beide damals dem „Berliner SC der veterinärmedizinischen Landsmannschaften“ angehörten. Über die Jahre hinweg schlossen sich dem Kartell an:

Mit dem Corps Marko-Guestphalia Aachen unterhält das Blaue Kartell freundschaftliche Beziehungen, die in regelmäßigen Besuchen der Mitgliedscorps in Aachen sowie der Marko-Westfalen in den Städten der Mitgliedscorps münden.


Wilhelm-Schulze-Gedächtnispreis

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Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Wilhelm Schulze, Gründer der Klinik für kleine Klauentiere an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, wird seit 2006 alljährlich anlässlich der feierlichen Promotion im Wintersemester vom Präsidenten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover der vom Förderverein des Corps Hannoverania e.V. gestiftete Wilhelm-Schulze-Gedächtnispreis verliehen. Der mit € 1000 dotierte Preis ist eine Auszeichnung für eine herausragende Dissertation aus dem Bereich der landwirtschaftlichen Nutztiere.

Der Zweck des als gemeinnützig anerkannten Fördervereins besteht in der ideellen und finanziellen Förderung des akademischen Nachwuchses. Neben der Verleihung des genannten Preises geschieht dies durch Finanzhilfen in Gestalt zinsfreier Kredite für Studierende und Doktoranden sowie durch Zurverfügungstellung von Studienmitteln.


Prominente Mitglieder

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Siehe auch

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Liste Weinheimer Corps
Akademisches Fechten

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Literatur

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  • Paulgerhard Gladen: Die Kösener und Weinheimer Corps: Ihre Darstellung in Einzelchroniken. 1. Auflage. WJK-Verlag, Hilden 2007, ISBN 978-3-933892-24-9, S. 229.

Einzelnachweise

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  1. Franz Efkes: Entstehung und Entwicklung der studentischen Korporationen an der Tierärztlichen Hochschule Hannover im 19. Jahrhundert, Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 1978
  2. Dr. med vet. Roland Reinke u.a.: Die Schicksale der Weinheimer Corps und ihrer Angehörigen während des Dritten Reiches 1933 bis 1945, 1. Auflage, Historische Kommission WVAC e.V., Weinheim 2010, S. 48 - 50
  3. Corps Hannoverania - Unser Haus wird 100, 2006, S. 12 - 19
  4. Dr. med vet. Roland Reinke u.a.: Neubeginn der Weinheimer Corps nach 1945. 1. Auflage. akadpress GmbH, Essen 2013, ISBN 978-3-939 413-51-6, S. 101 - 105.
  5. Satzung des Blauen Kartells, §§ 1 - 3