Stadtwerke GmbH Bad Kreuznach (Kreuznacher Stadtwerke) | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Sitz | Bad Kreuznach |
Leitung | Dipl-Ing. (FH), Dipl.-Wirt.-Ing. (FH), M. Eng. Eco. Christoph Nath |
Mitarbeiterzahl | 161 (2019) |
Umsatz | 81 Millionen Euro (2018) |
Branche | Energie (Strom, Gas) und Wasser |
Website | www.kreuznacherstadtwerke.de |
Die Stadtwerke GmbH Bad Kreuznach (SWK), auch Kreuznacher Stadtwerke, sind ein klassisches kommunales Querverbundunternehmen, das in den Sparten Strom und Gas (jeweils Energiehandel und Netz) sowie Wasser tätig ist. Täglich versorgen sie über 73.000 Menschen zuverlässig mit Strom, Gas und Trinkwasser. Darüber hinaus bieten die SWK energiewirtschaftliche Dienstleistungen an, wie z.B. WärmeService und Carsharing von E-Mobilen, und realisieren nachhaltige Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. In der Unternehmensgruppe Kreuznacher Stadtwerke kümmern sie sich um Mobilität, wie z. B. Parken in Bad Kreuznach, und sind verantwortlich für die Bäder sowie eine Sauna-Anlage in Bad Kreuznach.
Geschichte
Bearbeiten1894 wurden Kreuznachs Straßen noch durch 351 Gaslaternen beleuchtet. 1905 schließt die Stadt einen Vertrag mit der Eisenbahnbau-Gesellschaft Becker & Co. aus Berlin, in dessen Rahmen der Bau und Betrieb einer Straßenbahn sowie die Versorgung mit elektrischer Energie „zu Licht und Kraftzwecken“ steht. 1906 errichtete das Unternehmen am Galgenbergweg (heute Alzeyer Straße) eine Gleichstrom-Dampfzentrale mit 500 PS Leistung. 1910 sind bereits 341 Häuser an das städtische Stromnetz angeschlossen und beziehen fast 310.000 Kilowattstunden. Im November 1911 beschließt der Kreistag, benachbarte Orte durch das Kreuznacher E-Werk versorgen zu lassen. Ab 1913 speisen das Kreuznacher und das Kirner E-Werk ihren Strom in ein gemeinsames Netz ein. 1922 beginnt der Umbau des Gleichstrom-Netzes in ein leistungsfähigeres Vierleiter-Drehstromnetz.1924 wurden die Kreuznacher Elektrizitätswerke durch einen Gesellschaftervertrag zwischen Bingen, Bad Kreuznach, dem Kreis Bad Kreuznach und die Becker-Gesellschaft in die Rhein-Nahe-Kraftversorgung (RNK) AG mit Sitz in Bad Kreuznach umgewandelt. 1925 bemühte sich die RWE AG erfolgreich um Angliederung des Versorgungsgebietes der RNK. 1926 übernimmt die RWE die RNK-Aktien Bingens, Bad Kreuznach und des Landkreises und schließt mit den Kommunen Konzessionsverträge mit 30-jähriger Laufzeit ab. Bad Kreuznach verpachtet nur die Hochspannungsanlagen an die RWE, aber behält die Niederspannungsanlagen, die ebenso wie die elektrische Kleinbahn durch die Städtische Betriebs- und Verkehrsgesellschaft GmbH (StBVG) betrieben werden. Die elektrische Energie wird vom RWE bezogen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wächst der Strombedarf rasant, und die Städtischen Betriebe, die 1956 schon 263 Mitarbeiter beschäftigen, bauen ihr Netz immer mehr aus. 1963 bezieht die StBVG, die bis dahin am Kornmarkt residiert hatte, ein neues, vierstöckiges Verwaltungsgebäude, in dem sogar ein Hallenbad untergebracht ist. In den Folgejahren werden die Gewinne beim Stromverkauf durch Verluste des Hallenbades und des öffentlichen Personennahverkehrs aufgehoben. Der wachsende Schuldenberg zwingt schließlich die Stadt zur Weichenstellung: 1994 wird die StBVG in einen Konzern umstrukturiert.
Unter dem Dach einer städtischen Holding, der Beteiligungsgesellschaft für Dienstleistungen, Versorgung und Verkehr mbH Bad Kreuznach, werden verschiedene Unternehmen angesiedelt: Die Kreuznacher Stadtwerke (SWK) sind nur noch für den Vertrieb von Strom und Gas sowie die Gewinnung und Verteilung von Trinkwasser zuständig. Als Partner nehmen die SWK zwei starke Partner ins Boot: die Saar Ferngas AG und die RWE Energie AG - beides Vorlieferanten, die sich zu 24,5 Prozent beteiligen. Die Stadt Bad Kreuznach behält nur noch 0,5 Prozent der SWK. Der ÖPNV und der Betrieb des Hallenbads werden in andere Unternehmen ausgegliedert. 1995, im ersten Jahr mit neuer Struktur, war das Finanzergebnis der Stadtwerke erstmals wieder ausgeglichen.
Mit der Liberalisierung des Strommarkts 1999 bestehen die Stadtwerke die bislang größte wirtschaftliche Herausforderung ihrer Firmengeschichte.Als Folge des Energiewirtschaftsgesetzes trennen die SWK im April 1999 den Stromhandel und den Netzvertrieb. Zum 1. Januar 2000 verkauft die SWK für den symbolischen Preis von einer Mark die Verkehrsgesellschaft an ein Firmenkonsortium.
Besitzverhältnisse
BearbeitenAn den SWK sind folgende Gesellschafter beteiligt: Gesellschaft für Beteiligung und Parken in Bad Kreuznach mbH, Bad Kreuznach, zu 50,50 Prozent, innogy SE, Essen, zu 24,50 Prozent; enovos Deutschland SE, Saarbrücken, zu 24,50 Prozent und die Stadt Bad Kreuznach zu 0,50 Prozent.
Versorgungsgebiet
BearbeitenDas Versorgungsgebiet der Kreuznacher Stadtwerke umfasst derzeit nicht nur die Stadt Bad Kreuznach und deren Stadtteile, sondern auch zwölf Gemeinden der VG Bad Kreuznach (Altenbamberg, Biebelsheim, Feilbingert, Frei-Laubersheim, Fürfeld, Hackenheim, Hochstätten, Neu-Bamberg, Pfaffen-Schwabenheim, Pleitersheim und Volxheim), drei Gemeinden der VG Sprendlingen-Gensingen (Badenheim, Sprendlingen und St. Johann), sowie acht Gemeinden der VG Rüdesheim (Duchroth, Niederhausen, Norheim, Oberhausen, Rüdesheim, Roxheim, St. Katharinen, Traisen).
Erneuerbare Energien
BearbeitenDie sieben Windkraftanlagen des Windparks Fürfeld, an dem die Stadtwerke zu 35 Prozent beteiligt sind, liefern jährlich genug umweltfreundlichen Strom, um über 12.000 Haushalte ein Jahr lang damit zu versorgen.
Aktuell wird in das Netz der Kreuznacher Stadtwerke Energie aus 805 Erneuerbaren Energieanlagen eingespeist. Darunter befinden sich auch zwei Wasserkraft-, zwei Windkraft- sowie eine Biomasse-Anlage.
Weblinks
BearbeitenHomepage der Stadtwerke GmbH Bad Kreuznach
--KruppPRESSE (Diskussion) 17:46, 31. Jul. 2019 (CEST)