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Lechwerke AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0006458003 |
Gründung | 1903[1] |
Sitz | Augsburg, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 1918[2] |
Umsatz | 1,58 Mrd. Euro[2] |
Branche | Energieversorgung |
Website | www.lew.de |
Stand: 31. Dezember 2023 |
Die Lechwerke AG (auch LEW Lechwerke) ist ein regionales Energieversorgungsunternehmen, das sich im mehrheitlichen Besitz der E.ON SE befindet.[2]
Das Netzgebiet umfasst den größten Teil des bayerischen Regierungsbezirkes Schwaben und wird im Westen von der Iller, im Norden von der Donau, im Osten vom Lech und im Süden vom Landkreis Oberallgäu annähernd begrenzt, wobei einige Stadtwerke ausgenommen sind.[3] Das Stromverteilnetz der Lechwerke ist über 36.700 km Kilometer lang.[4]
In der Lechwerke AG sind der Stromvertrieb, die Energiebeschaffung, die Energiedienstleistung sowie zentrale Unternehmensfunktionen gebündelt. Daneben ist das Unternehmen über seine Tochtergesellschaften in der Stromverteilung (Netzbetrieb), in der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien (etwa durch Wasserkraftwerke) und in der Bereitstellung von Daten- und Telekommunikationsdiensten tätig.[3]
Geschichte
BearbeitenGründung und Anfangsjahre
BearbeitenDie Wurzeln der Lechwerke reichen bis in das Jahr 1898 zurück, in dem von dem Frankfurter Unternehmen Lahmeyer & Co. mit dem Bau des Lechkanals und des 1901 in Betrieb genommenen Wasserkraftwerks Gersthofen begonnen wurde.[5][6][7] 1903 gründete Lahmeyer die Lech-Elektrizitätswerke Aktien-Gesellschaft in Augsburg. Im Jahr 1923 übernahm die ebenfalls von Lahmeyer gegründete Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG das Unternehmen Lahmeyer und damit auch die Lechwerke.[5] 1932 erfolgte mit der Inbetriebnahme der 110-kV-Leitung Meitingen–Hoheneck (bei Stuttgart) der Anschluss an das Verbundgebiet der RWE.[1]
In den Jahren 1976/1977 wurden 90 % des Grundkapitals der Aktiengesellschaft Bayerische Elektrizitätswerke (BEW) übernommen.[8]
Entwicklungen ab 2002
Bearbeiten2002 erfolgte die Umfirmierung in die Lechwerke AG. Drei Jahre später wurde die Aktiengesellschaft in eine Holding umgewandelt. Des Weiteren wurden vier Tochtergesellschaften für die Bereiche Erzeugung, Netzbetrieb, Netzsteuerung sowie Verwaltung und Vertrieb gegründet.[9] Mitte 2008 eröffneten die Lechwerke das Lechmuseum Bayern in Langweid am Lech.[10]
Bis zum Dezember 2014 war das Unternehmen im Prime Standard notiert, verzichtete danach jedoch aus Kostengründen auf die Zulassung.[11]
Im Jahr 2019 übernahm E.ON das RWE-Tochterunternehmen Innogy. Zudem wurde RWE mit 16,7 % zum größten Anteilseigner von E.ON und übernahm darüber hinaus den Bereich der erneuerbaren Energien von Innogy und E.ON.[12] Seit der Übernahme ist die E.ON Verwaltungs GmbH, Essen Hauptaktionär der Lechwerke.[3] Bis zum Zeitpunkt der Übernahme war Innogy mit rund 90 % an den Lechwerken beteiligt gewesen.[12]
Konzernstruktur
BearbeitenAls Dachgesellschaft ist die Lechwerke AG unter anderem an folgenden Unternehmen unmittelbar beteiligt (soweit nicht anders erwähnt, mit 100 % Anteil):[2]
- LEW Wasserkraft GmbH, Betrieb von Wasserkraftwerken und Beteiligung an verschiedenen Seilbahngesellschaften
- LEW Beteiligungsgesellschaft mbH (LB), Beteiligung an zwei regionalen Elektrizitätswerken
- LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Netzzugang, Netzbetreiber im Verbundgebiet
- LEW Anlagenverwaltung GmbH
- LEW Service & Consulting GmbH
- Wärmeversorgung Schwaben GmbH (WVS)
- Bayerische Elektrizitätswerke GmbH
- Bayerische-Schwäbische Wasserkraftwerke Beteiligungsgesellschaft mbH (62,2 %)
Über die Tochtergesellschaften sind die Lechwerke an weiteren Unternehmen mittelbar beteiligt, etwa an der LEW TelNet GmbH, der Überlandwerk Krumbach GmbH (ÜWK), der Wendelsteinbahn GmbH sowie der Elektrizitätswerk Landsberg GmbH (EWL).
Die E.ON Verwaltungs GmbH ist mit 89,87 % Anteil Hauptaktionär der Lechwerke. Alle Anteile an der E.ON Verwaltungs GmbH werden von der E.ON Beteiligungen GmbH gehalten. Die Geschäftsanteile an der E.ON Beteiligungen GmbH werden von der E.ON SE gehalten. 6,74 % der Lechwerke-Aktien befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand, wobei der Bezirk Schwaben mit 6,41 % der größte Anteilseigner ist. Weitere 3,39 % der Unternehmensanteile befinden sich im Streubesitz.[3]
Kennzahlen
BearbeitenZum Jahresende 2023 beschäftigte die Lechwerke AG mit Auszubildenden insgesamt 1918 Vollzeitkräfte und erwirtschaftete einen Umsatzerlös in Höhe von 1,5 Mrd. Euro. Die Lechwerke-Gruppe erzielte einen Gesamtumsatz von 1,58 Mrd. Euro, bei einem Ergebnis von 293 Mio. Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Der Stromverkauf belief sich im selben Jahr auf 6,8 Mrd. kWh und der Gasabsatz auf 1,8 Mrd. kWh.[2]
Anzahl der EEG-Einspeiser und Leistung ihrer Anlagen:[13]
- Photovoltaik: 86.341 mit 1.988.204 kW
- Biomasse: 557 mit 261.807 kW
- Deponie-, Klär- und Grubengas: 4 mit 347 kW
- Wasserkraft: 387 mit 70.469 kW
- Windkraft: 103 mit 159.430 kW
Geschäftsbereiche des Unternehmens
BearbeitenKraftwerke
BearbeitenDie LEW Wasserkraft erzeugt in 36 Laufwasserkraftwerken jährlich rund 1 Mrd. kWh Strom,[3] wovon 20 eigene Kraftwerke sind und 16 zu verbundenen Unternehmen gehören. Diese liegen an folgenden Flüssen:
- Donau: 10 (davon gehören 4 zur Mittleren Donau Kraftwerke AG (MDK) und 6 zur Oberen Donau Kraftwerke AG (ODK))
- Iller: 5
- Günz: 6 (davon gehört 1 zur Überlandwerk Krumbach GmbH)
- Lech: 10 (davon gehört 1 zur Elektrizitätswerk Landsberg GmbH und 4 zur Rhein-Main-Donau AG (RMD))
- Wertach: 5
Zu den Dienstleistungen im Geschäftsbereich der LEW Wasserkraft zählen zudem Hochwasserschutz und die Gewässerentwicklung für Kommunen.[3]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Firmengeschichte von 1898 bis 1957 ( vom 13. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ a b c d e Lechwerke AG, Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 zum 31.12.2023, veröffentlicht im Unternehmensregister am 10. September 2024, abgerufen am 17. Oktober 2024.
- ↑ a b c d e f Geschäftsbericht 2022 der Lechwerke AG. (PDF; 11,4 MB) In: Lechwerke AG. 16. März 2023, abgerufen am 22. Juli 2024.
- ↑ Netzausbauplan. In: LEW Verteilnetz GmbH. Abgerufen am 17. Oktober 2024.
- ↑ a b Unternehmensstruktur der LEW-Gruppe. In: Lechwerke AG. 2024, abgerufen am 22. Juli 2024.
- ↑ Peter Fassl (Hrsg.): Beiträge zur Nachkriegsgeschichte von Bayerisch-Schwaben 1945-1970. Tagungsband zu den wissenschaftlichen Tagungen von 2006, 2007 und 2008. Wißner-Verlag, Augsburg 2011, ISBN 978-3-89639-837-6, S. 288.
- ↑ Martin Kluger: Der Lech. Landschaft. Natur. Geschichte. Wirtschaft. Wasserkraft. Welterbe. Hrsg.: Lechwerke AG. Context Verlag, Augsburg 2020, ISBN 978-3-946917-20-5, S. 126.
- ↑ Firmengeschichte von 1958 bis 1989 ( vom 13. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ Firmengeschichte von 1990 bis 2008 ( vom 13. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ Lechwerke AG Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 1.1.2009 bis zum 31.12.2009, veröffentlicht im Bundesanzeiger am 26. März 2010. Abgerufen am 24. April 2024.
- ↑ Lechwerke AG: Widerruf der Zulassung der Aktien im regulierten Markt. Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität, 10. Dezember 2014, abgerufen am 5. März 2019.
- ↑ a b Julian Würzer: Die Energiekonzerne RWE und E.ON zerschlagen Innogy. In: Augsburger Allgemeine. 17. September 2019, abgerufen am 22. Juli 2024.
- ↑ Unser Unternehmen im Überblick. In: LEW Verteilnetz GmbH. Abgerufen am 22. Juli 2024.
Koordinaten: 48° 21′ 55,9″ N, 10° 53′ 34,5″ O
Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Augsburg) Kategorie:RWE-Unternehmen Kategorie:Wasserkraftwerksbetreiber (Deutschland) Kategorie:Augsburg-Bahnhofs- und Bismarckviertel Kategorie:Gegründet 1903 Kategorie:Unternehmen im m:access