Dominik Smole (1961)

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Dominik Smole, * 24. August 1929 in Ljubljana, † 29. Juli 1992 in Ljubljana, slowenischer Dramatiker, Schriftsteller und Dramaturg.

Dominik Smole war der zweitgeborene des gleichnamigen Hausmeisters und dessen Frau Ivana, geborene Končan. In den Jahren 1935 und 1939 besuchte er die Grundschule Vrtača. Seine Schullaufbahn setzte er am Klassischen Gymnasium in Ljubljana fort. Im Schuljahr 1944/45 wiederholte er die fünfte Klasse, dar er wegen angeblicher Mitarbeit in der Befreiungsfront (Osvobodilna fronta) von der Schule verwiesen wurde. Schon damals hatte er den Ruf eines frechen, oberflächlichen und rebellischen Schülers. Später wurde er als unnahbar und mürrisch beschrieben. Der Selbstmord seines Vaters am 10. August 1944 traf ihn schwer. Im Jahr 1947 maturierte er und nahm eine Stelle als Journalist bei Radio Ljubljana an, 1951 arbeitete er anschließend bei der Niederlassung von Radio Slovensko Primorje in Ajdovščina. Nach Beendigung seines Arbeitsverhältnisses im September 1952 leistete er seinen fast einjährigen Militärdienst. Im April 1954 heiratete er eine Bibliothekarin, Zdenka Prek, mit der er zwei Kinder hatte. Von 1957 bis 1958 war er Mitglied des Redaktionsausschusses der Zeitschrift Revija 57. In den Jahren 1959 und 1960 arbeitete er an einer Tankstelle in Vič. araufhin wurde ihm eine Stelle als Redakteur bei der Zeitschrift Perspektive angeboten, an die Tradition der Revija 57 anschloss und wo er von 1960 bis 1962 tätig war. Von 1972 bis 1976 war er Intendant und künstlerischer Leiter des Slowenischen Jugendtheaters in Ljubljana (Slovensko mladinsko gledališče) und Dramaturg bis 1980, als er das Theater verließ und die darauffolgenden vier Jahre als freischaffender Künstler arbeitete. Im Jahr 1984 war er für drei Monate als Dramaturg des Slowenischen Nationaltheater Ljubljana (Drama SNG) tätig. Im Jahr 1986 erhielt er den Prešeren-Preis für sein Lebenswerk, der eigentlich als Auszeichnung für seine Antigone zu verstehen ist. Zwischen seinen Festanstellungen lebte er als freiberuflicher Schriftsteller. Im März 1991 starb sein Freund, der Schauspieler Brane Ivanc, und ließ ihn einsam zurück. Er folgte ihm etwas mehr als ein Jahr darauf im Alter von 63 Jahren.

Literarisches Werk

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Smole gehörte der soge. Kritischen Generation in der Nachkriegszeit an und in der Epoche des Sozialistischen Realismus modernistische Werke. Er machte sich die Ideen des französischen atheistischen Existenzialismus zu eigen (Sartre und Camus waren seine Vorbilder) er las Kafka und die russischen Realisten. Ivan Cankar beeinflusste ihn mit seiner wehmütigen Welt. Diese Einflüsse sind vor allem in seinen frühen Werken sichtbar, später jedoch verließ er sich stärker auf sein eigenes künstlerisches Gespür. Er trat als Autor subtiler psychologischer Romane hervor, die ein existenzialistisches Menschenbild zum Ausdruck bringen und in ihrem erzählerischen Ausdruck durch Elemente des Surrealismus gekennzeichnet sind. Es ist offensichtlich, dass er eine polemische und satirische Haltung gegenüber dem aktuellen künstlerischen und gesellschaftlichen Geschehen einnahm.

Ideologischer Hintergrund der literarischen Tätigkeit

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Sein künstlerischer Reifungsprozess begann mit den Zeitschriften Beseda, Revija 57 und Perspektive. Die Zeitschrift Beseda vertrat den Standpunkt, dass die Kunst nicht der Revolution dienen könne. Aufgrund ihrer Überzeugung gerieten die Kunstschaffendenen in Konflikt mit der damaligen Kulturpolitik, die der Zeitschrift eine Subvention entzog. Nach der einstellung von Beseda fand die Kritische Generation der 1950er rund um die Revija 57 erneut zusammen. Auf die Interventionen der Kommunistischen Partei in allen Lebensbereichen reagierten die Mitarbeiter der Revija 57 mit einem scharfen Angriff auf die damalige Regierung und ihre Ideologien, jedoch wurde die Revija 57 demselben Schicksla zuteil, wie zuvor bereits Beseda. Die Revija 57 erschien nach ihrer sechsten Ausgabe nicht mehr und die Redaktion wurde 1958 entlassen. Die "kritischen" slowenischen Kunstschaffendenen taten sich ein letztes Mal beim Magazin Perspektive (1960-1964) zusammen, die Smole zusammen mit Janko Kos bis zu ihrer achtzehnten Ausgabe herausgab, allerdings wurde auch dieses nach vier Jahren aufgrund ihres kritischen Charakters eingestellt.

Erzählkunst

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Seine Gedichte und seine Kurzprosa veröffentlichte er ausschließlich in der Gymnasial-Anthologie Prvo klasje, die er 1944 zusammen mit Taras Kermauner, Primož Kozak und Fran Križanič herausgab. Sein belletristisches Erstlingswerk war das Gedicht Moj prijatelj ("Mein Freund"). Kermauner war bis zum Erfolg mit Antigone, nach dem er sich von der gymnasialen Gemeinschaft isolierte, sein engster Freund. 1946 erschien in der Mladinska revija sein Märchen Pravljica o Lepoti, Dobroti in Ljubezni und 1955 seine Novelle Pismo iz mesteca v mesto. Zwischen 1954 und 1957 schrieb er all seine Prosawerke. 1958 erschien sein einziger Roman Črni dnevi in beli dan, der zur literarischen Vorlage für das Drehbuch zu Boštjan Hladniks Film Ples v dežju wurde. Darin hat er die Novellen En dan življenja, Preostali čas dneva, Radosti in tegobe malega šepetalca, Konec dneva und Naslednji dan leicht überarbeitet und verdichtet. Der Roman ist eine Polemik gegen ein System von apriorischen Werten (örni dnevi, "schwarze Tage"), die mit der Antithese einer neuen Einsicht in den Menschen und seinen Sinn (beli dan, "weißer Tag") endet. Er ist eine psychologische Skizze des modernen, entfremdeten Menschen und seiner Beziehungen zu anderen, weshalb der Roman eigentlich keine Handlung hat.

Smole ist vor allem als Dramatiker bekannt. In seinem Werk nutzte er die dramatische Handlung, um den zentralen Gedanken zu beleuchten. Seine Dramen sind überwiegend problemorientierte, philosophische und poetische Gespräche zwischen Personen – typischen Vertretern unterschiedlicher Lebensauffassungen. Die Handlung seiner Texte bewegt sich daher zwischen Realismus und Phantastik, wobei manchmal die Absurdität der Situationen in einem grotesken Licht erscheint. Sein Debütstück Mostovi reichte reichte er für den Wettbewerb für originelle Theaterstücke für die Volksbühne des Ministeriums für Volksaufklärung (Ministrstvo za ljudsko prosveto) ein und gewann den Preis. Sein in ungebundenen Versen verfasstes philosophisches und poetisches Drama Antigone ist das bedeutendste in der Entwicklung des slowenischen Nachkriegsdramas. Inspiriert wurde er vom französischen existenzialistischen Drama von Jean Anouilh und der Stoff basiert auf Sophokles' Antigone. Dafür erhielt er 1961 den den Preis des Sterijino pozorje für den besten jugoslawischen Theatertext des Jahres. Ähnlich verhält es sich mit France Prešerens Drama "Die Taufe an der Savica" (Krst pri Savici) in dem dieser in poetischer Prosa und dramatisch wirksamen Szenen teils in grob naturalistischer, teils in poetischer Ausleuchtung eine These über die tragischen und bösen Folgen der Kämpfe zwischen verschiedenen Ideologien enthüllt und formuliert hat. Dabei entlarvte er die Unmoral der Vertreter dieser Systeme.

Seit 2005 wird im Rahmen des Borštnik-Treffens auch der Dominik-Smole-Preis verliehen.

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