Fronwiesen

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Großer Dürrenbach, auf der rechten Fotoseite das Schutzgebiet Fronwiesen

Großer Dürrenbach, auf der rechten Fotoseite das Schutzgebiet Fronwiesen

Lage Österreich
Fläche 69,38 ha
Natura-2000-ID AT2127000
FFH-Gebiet 69,38 ha
Geographische Lage 46° 32′ N, 14° 6′ OKoordinaten: 46° 31′ 36″ N, 14° 6′ 30″ O
Lodewicus de Honsvels/Baustelle/Fronwiesen (Österreich)
Lodewicus de Honsvels/Baustelle/Fronwiesen (Österreich)
Meereshöhe von 472 m bis 618 m
Einrichtungsdatum Dezember 2003
Verwaltung Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 8

Das Europaschutzgebiet Fronwiesen befindet sich südlich vom Feistritzer Stausee und zwischen den Orten Maria Elend und Suetschach am Fuß der Karawanken. Es wird an seiner Westseite vom Großen Dürrenbach und auf der Ostseite vom Kleinen Suchagraben begrenzt welche beide unmittelbar nördlich vom Schutzgebiet in den Stausee münden. Im nördlichen Bereich des Schutzgebietes verläuft die sogenannte Rosental-Bundesstraße B85 durch das geschützte Areal und die Ortschaft St. Oswald (Šentožbolt) in der Marktgemeinde Sankt Jakob im Rosental begrenzt die Fläche in diesem Bereich. Insgesamt wurden vom Amt der Kärntner Landesregierung 69,380 ha Fläche als Natura 2000-Gebiet durch die Verordnung LGBL. Nr. 56/2011 ausgewiesen. Dem Vorschlag zur Schutzgebietsausweisung aus dem Februar 2002 folgte die Anerkennung als Natura 2000-Gebiet im Dezember 2003.[1]

Beschreibung

Bearbeiten

Im Schutzgebiet bestehen verschiedene Typen von Lebensräumen wie zum Beispiel Magerwiesen und Halbtrockenrasen, Sträucher und kleine bewaldete Flächen, Bäche und Tümpel, Verkehrswege und eine über das Gebiet unterschiedlich stark ausgeprägte Hanglage. Die Karbonatschüttböden bieten verschiedenen Orchideenarten einen guten Standort.[1]

Flora und Fauna

Bearbeiten

In den Halbtrockenrasen der Fronwiese wurden 170 Pflanzenarten festgestellt, darunter die Arnika (Arnica), der Deutsche Fransenenzian (Gentianella germanica), das Kleine Mädesüß (Filipendula vulgaris), der Wiesensalbei (Salvia pratensis) und der Berg-Klee (Trifolium montanum). Für die Orchideen sind neben den besonders geschützten Arten die Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) und das Brand-Knabenkraut (Neotinea ustulata) im Gebiet vorhanden.[2] Folgende Arten werden im Anhang II der FFH-Richtlinie als besonders schützenswert eingestuft und wurden bei einer durchgeführten Untersuchung des Gebietes aufgezeichnet. Anhang II Arten sind mit * gekennzeichnet:[1]

Bild EU
Code
Art wissenschaftlicher Name
  Holunder-Knabenkraut Dactylorhiza sambucina
  Frühlings-Enzian Gentiana verna
  Mücken-Händelwurz Gymnadenia conopsea
  Klebriger Lein Linum viscosum
  Fliegen-Ragwurz Ophrys insectifera
  Wanzen-Knabenkraut Orchis coriophora
  Kleines Knabenkraut Orchis morio
  Dreizähniges Knabenkraut Orchis tridentata

Im Gebiet wurden 25 verschiedene Heuschreckenarten, viele Schmetterlingsarten und 52 Vogelarten nachgewiesen. Als charakteristische Arten sind bei den Heuschrecken der Warzenbeißer (Decticus verrucivorus), bei den Schmetterlingen das Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae) und bei den Vögeln die Goldammer (Emberiza citrinella) und der Baumpieper (Anthus trivialis) zu nennen.[2]

Folgende Vogelarten werden im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie als besonders schützenswert eingestuft und wurden bei einer durchgeführten Untersuchung des Gebietes aufgezeichnet: Anhang I Arten sind mit * gekennzeichnet:[1]

Bild Anhang I EU
Code
Art wissenschaftlicher Name
  * A122 Wachtelkönig Crex crex
  A338 Neuntöter Lanius collurio
  A383 Grauammer Miliaria calandra
  * A072 Wespenbussard Pernis apivorus

Erhaltungsmaßnahmen

Bearbeiten

Für die Fronwiesen wurde in Zusammenarbeit mit der Arge „NATURSCHUTZ“ im Jahr 2003 ein Managementplan im Rahmen des Kulturlandschaftsprojekt Kärnten vereinbart. Er sieht vor die Wiesen durch Wiederaufnahme der Wiesenbewirtschaftung, durch Vertragsnaturschutz mit den Landwirten und Eigentümern die artenreichen Wiesen zu fördern und zu erhalten. Weiter wurden Grundstücksankäufe zur Sicherung der Flächen vorgesehen.[1]

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
  • Natura 2000 Network Viewer: Fronwiesen. In: Standard Data Form. Natura 2000 Network Viewer, November 2019; (englisch).
  • Naturfreunde Internationale: Die Fronwiesen, Naturjuwel am Fuß der Karawanken. In: Faltblatt (PDF). Naturfreunde Internationale, Oktober 2005;.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e Natura 2000 Network Viewer: Fronwiesen. In: Standard Data Form. Natura 2000 Network Viewer, November 2019; (englisch).
  2. a b Naturfreunde Internationale: Die Fronwiesen, Naturjuwel am Fuß der Karawanken. In: Faltblatt (PDF). Naturfreunde Internationale, Oktober 2005;.

Kategorie:Schutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in Europa Kategorie:Schutzgebiet (Natur und Umwelt) in Kärnten Kategorie:Naturschutzgebiet in Österreich