Brauerei Fleischmann Haunritz. Gebäude erbaut um 1603
Aufschrift zur Brauerei (Zum Schloß 5) in Haunritz
Schloss Haunritz mit damaliger Schlossbrauerei und Wirtsstube
Bierkrugdeckel der ehemaligen Schlossbrauerei in Haunritz
Bierkrugdeckel der ehemaligen Brauerei Fleischmann Haunritz

Die Schlossbrauerei Fleischmann in Haunritz, einem Ortsteil von Weigendorf in der Oberpfalz, wurde im Jahr 1568 gegründet. Das ehemalige Brauhaus ist heute ein Wohnhaus und liegt direkt neben dem Schloss Haunritz, das zur damaligen Zeit zur Brauerei gehörte. Zu jener Zeit war die Schlossbrauerei in Haunritz sehr bekannt und sehr bedeutend für die Region.

Geschichte

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Die Brauerei Haunritz[1] hat eine lange Geschichte. Der letzte Brauer dieser Brauerei, der im Alter von 27 Jahren ums Leben kam, hieß Andreas Fleischmann (1941–1969). Er und seine Frau hatten ca. 1967 begonnen, das alte Brauhaus zu einem Wohnhaus umzubauen (heute Adresse: Zum Schloß 5). Seine Frau ist bis heute die Besitzerin und Bewohnerin des ehemaligen Brauhauses der Brauerei Fleischmann. Das Brauhaus selbst wurde erst ca. 1603 gebaut. Vorher wurde im Schloss gebraut. Denn die Brauerei Fleischmann hieß zu beginn "Schlossbrauerei Haunritz[2]"

Die Brauerei in Haunritz[3] war zur damaligen Zeit weit bekannt und gut besucht. Sogar Nürnberger besuchten häufig die Brauerei, um hier Bier zu kaufen oder direkt im Biergarten, der neben der Brauerei lag, zu trinken. Die Brauerei hatte viele Abnehmer für das Bier. Sowohl die Dorfwirte im großen Umkreis als auch kleine Läden in Sulzbach-Rosenberg, Amberg und sogar Nürnberg waren von der Qualität begeistert. Um die Abnehmer auch beliefern zu können, müsste man eine Menge von min. 7600 Hektoliter produzieren. Die gute Qualität der Biere, die vor allem durch das Quellwasser zustande kam, wurde sehr geschätzt. Das bekannteste Bier dieser Brauerei war das "Jura Gold", eine Art Märzen-Bier. Die Biere wurden damals streng nach dem Bayrischen Reinheitsgebot gebraut. Die Brauwaserquelle lag direkt hinter dem Hauritzer Schloss (zum Schloß 18). Die originale Wasserquelle gibt es heute allerdings nicht mehr.

Doch hier wurde nicht immer unter dem Namen Fleischmann gebraut (ca.1919–1958). Zwei der Vorgänger der Haunritzer Brauerei war die Familie Kratzer (1893–1919) aus Guntersrieth und noch vorher die Familie Peßel (1880–1893). Erst durch Leonhard Fleischmann[4], der aus Ermhof, einem Ortsteil von Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg stammt, gehört die Haunritzer Brauerei zur Familie Fleischmann. Leonhard heiratete um 1920 die Witwe des verstorbenen Brauers(Peßel) der Brauerei Haunritz und somit wurde die Brauerei In Fleischmann umbenannt. Leonhard Fleischmann hatte mit seiner Frau 3 Kinder. Hans, Andreas und Hedwig Fleischmann. Andreas Fleischmann zog nach Bronn und führte dort eine weitere Brauerei mit dem Namen "Brauerei Glenk-Fleischmann"[5]". Über Hedwig Fleischmann ist wenig bekannt. Hans Fleischmann jedoch übernahm die Brauerei Fleischmann von seinem Vater und heiratete 1933 Käthe Fleischmann (geborene Pickel) aus dem Nachbardorf Oed. Hans und Käthe bekamen 3 Kinder. Andreas (benannt nach seinem Onkel), Margarete und Leonhard Fleischmann (benannt nach seinem Großvater). Andreas Fleischmann übernahm die Brauerei von seinem Vater nach dessen Tod im 2. Weltkrieg. Kurz darauf wurde die Brauerei Fleischmann 1956 ,nach knapp 400 Jahren Brautradition, aufgelöst. Margarete heiratete einen Egon Brand und erbte den Großteil von Hans Fleischmann bzw. von Käthe Fleischmann. So auch das Schloss Haunritz. Das Schloss Haunritz ist bis heute in der Hand der Familie Brand, die das Schloss seit ca. 1986 saniert.

Die Brauerei Fleischmann in Haunritz: Einst und heute

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Zu Beginn wurde, wie schon erwähnt, im Schloss Haunritz gebraut. Erst durch die Erbauung des Brauhauses ca. 1603 wurde in einem eigenständigem Brauhaus gebraut. Neben dem Brauhaus befindet sich eine Scheune die als Lagerplatz dient. Sie wurde ca. 1783 erbaut. Heute existiert die Brauerei Fleischmann nicht mehr. Ab 1956, also nach knapp 400 Jahren Braugeschichte, waren die Braukessel kalt geblieben. Aus der ehemaligen Braustätte wurde ein Wohnhaus, das bis heute bewohnt wird. Das Braurezept des Bieres Jura Gold wurde noch von Käthe Fleischmann an eine große Brauerei verkauft.

Der Biergarten und die Wirtsstube im Schloss

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Wie so ziemlich jede Brauerei hatte die Brauerei Fleischmann in Haunritz auch einen Biergarten und eine Wirtsstube. Der Biergarten befand sich direkt gegenüber dem Brauhaus neben der Scheune. Er war entlang eines Hanges in 3 "Etagen" aufgeteilt mit genügend Sitzplätzen. An schönen Sommerabenden war der gesamte Biergarten voll. Ganz oben am Hang befand sich eine Kegelbahn. Hier konnten sich die Kinder der Biergartenbesucher austoben. Beim Ausschank auf der Schlossseite gab es Bier, Bratwürste und Kraut. Es gab Helles Bier, Weißbier, Lager und natürlich das bekannteste Bier, das "Jura Gold". Durch das schon fast einzigartige Quellwasser und durch den malzbetonten Charakter war das Jura Gold sehr beliebt unter den Käufern und Konsumenten. Für Kinder gab es auch alkoholfreie Getränke.

Die Wirtsstube war auch gut besucht. Sie befand sich direkt im Schloss, rechts neben dem Turm. Hier war ein großer, saalartiger Raum sogar mit Kachelofen. Hier gab es genügend Platz, immer reichlich zu essen und natürlich Bier. Einen Stammtisch gab es selbstverständlich auch. Auf der Nordseite der Wirtsstube, also in Richtung Hauptstraße, war zur damaligen Zeit die Aufschrift "Gasthaus zum Jura Gold" zu lesen. Aufgrund der Sanierung ist dieser Schriftzug leider nicht mehr vorhanden.

Einzelnachweise

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  1. Amberger Tagblatt : Amtsblatt für Stadt und Land ; Bezirksamtsblatt ; amtliches Publikationsorgan des Stadtrates, Landgerichtes, Finanzamtes Amberg, der Amtsgerichte Amberg und Vilseck sowie deren Notariate 1871,7/12 | bavarikon. Abgerufen am 10. August 2021.
  2. Schloßbrauerei K.Fleischmann Haunritz. Abgerufen am 10. August 2021.
  3. Brauereiregister – Bieretikettenarchiv. Abgerufen am 10. August 2021 (deutsch).
  4. Schloßbrauerei Haunritz K.Fleischmann Haunritz. Abgerufen am 10. August 2021.
  5. Brauereiregister – Bieretikettenarchiv. Abgerufen am 10. August 2021 (deutsch).

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