Die Esperanto-Bewegung ist eine soziale Bewegung, die die internationale Sprache Esperanto verbreiten und möglichst allgemein einführen möchte; Zamenhof setzte für seine Sprache u. a. zum Ziel, "dass der grösste Theil derjenigen, welche lesen und schreiben können, sie mit Fertigkeit spreche". Außerdem sollte Esperanto nach Zamenhof auch so sein, dass jeder, der diese Sprache erlernt hat, "sie sofort zum Verkehr mit anderen Nationalitäten benutzen können" muss, "ganz abgesehen davon in wie fern diese Sprache von der Welt anerkannt wird, ob sie viele, wenige oder gar keine Anhänger hat"; dies legte die Grundlage für die Ausbildung der Esperanto-Sprachgemeinschaft; unter den Esperanto-Sprechern gibt es solche, die sich für die Förderung und Verbreitung des Esperanto engagieren, und andere, die dies nicht tun.

Die Motive sind innerhalb der Esperanto-Bewegung unterschiedlich - manche Personen neigen mehr zu idealistischen Zielen (eine gemeinsame Sprache, die den Menschen nahebringt, dass sie Brüder sind), andere neigen mehr zu den praktischen Vorteilen für z. B. internationalen Handel und Reisen[1]. Eine eindeutige Zuordnung der Esperanto-Bewegung zu einer Norm- oder Wert-orientierten Bewegung scheint daher nicht einfach.

Definition des Begriffs

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Innerhalb der Esperanto-Sprachgemeinschaft wird mit dem Begriff 'Esperanto-Bewegung' (movado) oft alles bezeichnet, was zu Esperanto dazu gehört, nicht nur die Bemühungen zur Verbreitung von Esperanto. Dies ist allerdings eine sehr weite Auslegung des Begriffs 'Bewegung', die der in der Soziologie üblichen Definition nicht entspricht. Von Esperanto sprechenden Soziologen wurde daher seit den siebziger Jahren die deutliche Unterscheidung in 'movado' (Bewegung) und 'komunumo' (Sprachgemeinschaft) angemahnt.

Im Prager Manifest (Esperanto) (1996) wird der Begriff präzisiert - das Manifest beginnt mit den Worten "Wir, Mitglieder der weltumspannenden Bewegung zur Förderung des Esperanto"[2]. Damit wird klargestellt, dass das Ziel der Bewegung die Förderung des Esperanto ist - wer Esperanto also einfach benutzt ohne es in besonderer Weise zu fördern, gehört nur zur Esperanto-Sprachgemeinschaft, nicht aber zur Esperanto-Bewegung.

Esperantismus

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In der "Deklaracio pri la Esenco de la Esperantismo" (1905, 'Bulonja Deklaro') wird der 'Esperantismus' definiert als das "Bemühen, in der ganzen Welt die Benutzung einer neutralen menschlichen Sprache zu verbreiten, die den Menschen verschiedener Nationen - ohne sich in das innere Leben der Völker zu drängen und in keiner Weise mit dem Ziel die bestehenden Sprachen herauszudrängen - die Möglichkeit geben würde, sich zu verstehen (...)"[3]. Heutzutage wird das Wort "Esperantismus" (esperantismo) kaum noch benutzt, man spricht von Esperanto-Bewegung (movado).

Einzelnachweise

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  1. Foster. The Esperanto Movement. S. 333f
  2. Prager Manifest
  3. Bulonja Deklaracio: (...) penado disvastigi en la tuta mondo la uzadon de lingvo neŭtrale homa, kiu "ne entrudante sin en la internan vivon de la popoloj kaj neniom celante elpuŝi la ekzistantajn lingvojn naciajn", donus al la homoj de malsamaj nacioj la eblon kompreniĝadi inter si (...)