Inhaltsverzeichnis von Prozess und Realität

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Das Inhaltsverzeichnis des Buches Prozess und Realität stellt eine Besonderheit dar. Das Werk ist insgesamt in fünf Teile gegliedert, die sich jeweils wieder in Kapitel unterteilen. Jedes Kapitel ist in Abschnitte unterteilt, die keine eigene Überschrift haben, sondern durch eine Nummerierung gekennzeichnet sind. Anstelle einer Überschrift findet sich im Inhaltsverzeichnis jeweils eine Kurzcharkterisierung des Inhaltes durch Stichwörter, wodurch dem Leser eine schnelle Übersicht über das behandelte Thema des Abschnitts gegeben wird.

Im Folgenden wird das Inhaltsverzeichnis ergänzt um wichtige Zitate wiedergegeben. Die Zitate sind durch Aufzählungspunkte wiedergegeben. Zusätzlich werden die Stichwörter Whiteheads in der Gliederung durch ausführlichere Aussagen zum Text erläutert.

Das spekulative Schema

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Nummer Seite Text Inhaltsverzeichnis Erläuterung
- 5 Inhalt
- 21 Vorwort
  • „Mythen und irrigen Verfahrensweisen“ (PRd 24-25)
„(i) Das Misstrauen in spekulative Philosophie.
(ii) Das Vertrauen in die Sprache als angemessener Ausdruck von Aussagen.
(iii) Die philosophische Denkweise, die eine Fakultäts-Psychologie impliziert und von dieser impliziert wird.
(iv) Die Subjekt-Prädikat-Form des Ausdrucks.
(vi) Die Lehre von der qualitätslosen Wirklichkeit.
(vii) Die Kantsche Lehre von der objektiven Welt als theoretischem Konstrukt aus rein subjektiver Erfahrung.
(viii) Willkürliche Deduktionen in Argumente ex absurdo.
(ix) Die Überzeugung, daß logische Widersprüche auf irgendetwas anderes als vorangegangene Irrtümer hinweisen können.“
  • „In der philosophischen Diskussion ist die leiseste Andeutung dogmatischer Sicherheit hinsichtlich der Endgültigkeit von Behauptungenh ein Zeichen von Torheit.“ (PRd 27)
  • Entfaltung eines philosophischen Schemas, als 'organistische Philosophie' bezeichnet
  • philosophiegeschichtliche Basis: Platon, Aristoteles und frühe Neuzeit, Rückgriff auf vorkantische Denkweisen
  • Prüfung der Vollständigkeit und Angemessenheit des Schemas durch Anwendung auf wichtige Begriffe und Erfahrungen
  • vollständige Kosmologie muss Ideen aus Ästhetik, Moral, Religion einbinden
  • wichtige Themen: Zeit, Raum, Wahrnehmung, Kausalität
  • Neuere Bezüge im Realismus (T.P. Nunn), Bergson, James, Dewey
  • Annäherung an Bradley im fünften Teil
  • Überwindung traditioneller Denkgewohnheiten
  • Konstruktiver Beitrag: Werden, Sein und Bezogensein 'wirklicher Einzelwesen' (actual entities)
  • Fallibilismus
1. Teil 29 Erster Teil: Das spekulative Schema
I. 31 Kapitel I: Spekulative Philosophie Aufgabe: spekulative Philosophie als Methode zu verteidigen, die relevante Erkenntnisse hervorbringt
1. 31 Spekulative Philosophie; kohärentes, logisches und notwendiges System von Ideen; Interpretation der Erfahrung
  • „Spekulative Philosophie ist das Bemühen, ein kohärentes, logisches und notwendiges System allgemeiner Ideen zu entwerfen, auf dessen Grundlage jedes Element unserer Erfahrung interpretiert werden kann. Mit diesem Begriff der ,Interpretation’ meine ich, dass alles, dessen wir uns als Erlebnis, Wahrnehmung, Wille oder Gedanke bewusst sind, den Charakter eines besonderen Falles im allgemeinen Schema haben soll.“ (PRd 31)
  • Interpretation: alles Erlebnis, Wahrnehmung, Wille oder Gedanke ist ein besonderer Fall im Schema
  • Anwendbar: es gibt Erfahrung, die im Schema interpretiert werden kann
  • Adäquat: es gibt keine Aspekte, die dem Schema widersprechen
  • Kohärent: die Ideen des Schemas setzen einander voraus, sind isoliert sinnlos und es gibt kein Einzelwesen, das unabhängig vom Universum vollkommen abstrahiert gedacht werden kann
  • logisch: widerspruchsfrei und entsprechend den Prinzipien der Schlussfolgerung
  • Spekulative Philosophie ist rational, weil logiscch und kohärent, und empirisch, weil adäquat und anwendbar
  • notwendig: allgemeingültig (universal), soweit nicht unerkennbar, woraus folgt, dass es keine Beziehungen jenseits der Rationalität gibt (es gibt nichts das Universum Transzendierendes)
2. 33 Mängel der Einsicht und der Sprache; Bedingungen für die Beobachtung; strenger Empirismus, Phantasie, Verallgemeinerung; Kohärenz und Inkohärenz; Kreativität, das Elementare
  • „Die wahre Forschungsmethode gleicht einer Flugbahn. Sie hebt ab von der Grundlage einzelner Beobachtungen, schwebt durch die Luft phantasievoller Verallgemeinerungen und versenkt sich dann wieder in neue Beobachtungen, die durch rationale Interpretation geschärft sind.“ (PRd 34)
  • „Die Kohärenz, nach der das Systems strebt, liegt in der Einsicht, daß der Prozeß, oder die Konretisierung jedes wirklichen Einzelwesens, die anderen wirklichen Einzelwesen als seine Bestandteile enthält. Auf diese Weise erklärt sich die offensichtliche Solidarität der Welt.“ (PRd 38)
  • metaphysische Grundprinzipien sind niemals endgültig wegen begrenzter Einsicht und unzulänglicher Sprache
  • Wörter sind immer allgemeine Metaphern, die für die Bedeutung der Phantasie bedürfen
  • die Begrenztheit der Phantasie ermöglicht höchstens eine asymptotische Annäherung an ein Schema von Prinzipien [vgl. den Kritischen Realismus N. Hartmanns]
  • unmittelbare Erfahrung ist die einzige Rechtfertigung jeglichen Denkens [übereinstimmend zu Locke], das hierin die Grundlage für für analytische Beobachtung hat
  • Beobachtung gewöhnlich mit der Methode der Differenz [siehe Poststrukturalismus] als der Methode des Empirismus
  • Strikter Empirismus enthält jedoch keine Phantasie [Irrtum Bacons]
  • Phantasie ist erforderlich um Neues zu finden, wenn sie nur kohärent und logisch ist
  • Neues wird gefunden durch Verallgemeinerung über den unmittelbaren Anwendungsbereich hinaus, in der Philosophie ist das die „Antizipation von Allgemeinbegriffen“ [Whiteheads Charakterisierung der Forschungsmethode erinnert an das Konzept von Peirce mit der Abfolge von Abduktion, Deduktion und Induktion]
  • Gefährdung der Einzelwissenschaften, nicht in möglichen Transfers zu denken
  • Solche Transfers sind z.B. in der Mathematik Kegelschnitte, Wahrscheinlichkeitzrechnung, Theorie der Tensoren oder Matritzen
  • Philosophische Systeme scheitern häufig an Kohärenz und Adäquatheit, weniger an der Logik, weil Tatsachen der Erfahrung missachtet werden, z.B. Descartes' Zweiteilung von körperlichen und geistigen Substanzen, weil dessen Begriffe zu abstrakt sind, um zur Natur der Tatsachen vorzudringen
  • die organismische Philosophie entspricht eher Spinozas Denkschema, allerdings umgeht sie das 'Substanz-Qualität'-Konzept, entsprechend wird die morphologische Beschreibung der Welt durch das Konzept dynamischer Prozesse ersetzt
  • Kohärenz des Systems der organismischen Philosophie
  • Das Elementare der organismischen Philosophie ist die Kreativität, deren uranfängliches, unzeitliches Akzidenz Gott ist. Gott ist in der organismischen Philosophie allerdings nicht wie bei Spinoza oder im Idealismus absolut, sondern ähnelt in dieser Hinsicht „eher einigen Strömungen des indischen oder chinesischen Denkens“ (PRd 38).
3. 39 Rationalismus und Dogmatismus; Schema als Matrix, falsche und wahre Aussagen, Nutzen der Matrix; Abenteuer der Erfahrung
  • „Jede Philosophie muß einmal abdanken.“ (PRd 39)
  • „Metaphysische Kategorien sind nicht dogmatische Feststellungen des Offensichtlichen; sie sind vorläufige Formulierungen der allgemeinsten Prinzipien.“ (PRd 40)
  • „Die Geschichte des Denkens zeigt, daß falsche Interpretationen der beobachteten Tatsachen in die Darstellung des Beobachtungsvorgangs eingehen. Daher ist nicht nur der Theorie, sondern auch den gewonnenen Begriffen von den Tatsachen zu mißtrauen.“ (PRd 42)
  • „Der Rationalismus wird immer ein auf Erfahrung begründetes Abenteuer bleiben. Der gemeinsame Einfluß von Mathematik und Religion, der so großartig zum Aufstieg der Philosophie beigetragen hat, führte leider auch dazu, sie mit starrem Dogmatismus zu verbinden. Der Rationalismus ist ein fortschreitendes und niemals abgeschlossenes Abenteuer in der Aufklärung des Denkens. Aber er ist ein Abenteuer, bei dem schon Teilerfolge von Bedeutung sind.“ (PRd 42)
  • Nimmt man alle philosophischen Systeme ergibt sich in der Entwicklung ein Fortschritt.
  • Hierzu muss jedoch der „Trugschluß der unzutreffenden Konkretheit“ [der Schluss vom Abstrakten auf das Konkrete] ebenso vermieden werden wie eine Fehleinschätzung der Sicherheit und Prämissen des logischen Vorgehens.
  • Richtige Prämissen gewinnt man erst in der Diskussion und nicht als gesetzte Annahmen.
  • Singuläre Prämissen sind nicht aussagefähig.
  • Der Wert einer Prämisse ergibt sich erst innerhalb eines Systems wohldefinierter Kategorien.
  • Das Kategorienschema muss den Fortschritt der Einzelwissenschaften berücksichtigen.
  • Vorläufigkeit der Kategorien, die deshalb dem Anspruch der Logik von wahr und falsch ebenso wenig entsprechen wie irgendeine Wissenschaft
  • Aussagen müssen deshalb unter Einschränkungen und mit Ausnahmen gemacht werden, so dass sich eine Matrix ergibt (zutreffende Umstände (das Konkrete, Erfahrung) und Wahrheit (das Abstrakte, Begriffe) - ja oder nein)
  • Passen Beobachtungen und Theorien nicht zusammen, müssen beide der Kritik unterzogen oder die Theorie ganz verworfen werden. [Whitehead ist in dieser Betrachtung Vorläufer der Logik der Forschung, von Ludwik Fleck oder Thomas Kuhn]
  • Wissenschaftlicher Fortschritt bedarf sowohl des Rationalismus als auch des Empirismus [„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (Kant, KrV B75)]
4. 42 Philosophie und Wissenschaft, Grade der Allgemeinheit; dogmatischer Einfluß der Mathematik; Fortschritt der Philosophie
  • „Das Schicksal der Newtonschen Physik gemahnt daran, daß die wissenschaftlichen Grundprinzipien einen Entwicklungsprozeß durchlaufen, und daß ihre ursprüngliche Form nur durch Bedeutungsanalyse und durch Begrenzung des Anwendungsbereichs gerettet werden kann.“ (PRd 43)
  • „Die Kritik der Prinzipien muß im wesentlichen die Form annehmen, die richtige Bedeutung der verschiedenen wissenschaftlichen Grundbegriffe in ihrem Verhältnis zueinander zu bestimmen. Dazu bedarf es eines allgemeinen Prinzips, das jedes spezielle Themengebiet transzendiert.“ (PRd 44)
  • „Die wichtigste Methode der Mathematik ist Deduktion; die der Philosophie ist deskriptive Verallgemeinerung.“ (PRd 44)
  • „Die Philosophie kehrt niemals zu ihrer alten Position zurück, nachdem sie einmal durch einen großen Philosophen erschüttert wurde.“ (PRd 45)
  • Jenseits der Alltagserfahrung ist Philosophie die Suche nach den allgemeinen Prinzipien.
  • Ursprünglich waren die Wissenschaften Anwendungen der allgemeinen Ideen und Teil der Philosophie.
  • Auch nach der Ablösung aufgrund von Spezialisierung akzeptieren die Wissenschaften implizit die allgemeinen Ideen, aus denen sie antstanden sind
  • Erst bei der Untersuchung spezieller Fragen ignorieren die Wissenschaften die Philosophie und erreichen deshalb aus ihrem speziellen Blickwinkel nur Halbwahrheiten [Krasser Gegensatz zu Quine, der bei Whitehead gehört hatte]
  • Allgemeine Wahrheiten erhalten nur die richtige Bedeutung, wenn die wissenschaftlichen Grundbegriffe in das richtige Verhältnis gesetzt werden, was keine Einzelwissenschaft leisten kann
  • Die Einführung der deduktiven Methode der Mathematik in die Philosophie hat zu einer Isolierung geführt
  • Aufgabe der Philosophie ist, durch deskriptive Verallgemeinerung Klarheit in Erfahrungstatsachen zu bringen
  • Der Fortschritt in der Philosophie ergibt sich aus neuen Erfahrungstatsachen, die den früheren großen Philosophen jeweil noch nicht bekannt waren
5. 45 Mängel der Sprache; Aussagen und deren Hintergrund; metaphysische Voraussetzung; übertriebenes Vertrauen in die Sprache; Metaphysik und Praxis; Metaphysik und sprachlicher Ausdruck
  • „Jede Wissenschaft muß sich ihr Instrumentarium selbst ersinnen. Das Hilfsmittel, mit dem die Philosophie arbeitet, ist die Sprache. So gestaltet die Philosophie in derselben Weise Sprache neu, wie in den Naturwissenschaften vorgegebene Anwendungsmöglichkeiten neu gestaltet werden.“ (PRd 45)
  • „Das übertriebene Vertrauen in sprachliche Ausdrücke war bekanntermaßen der Grund für die vielen Schwächen der Philosophie und der Physik bei den Griechen wie auch bei den mittelalterlichen Denkern, die griechische Traditionen fortführten.“ (PRd 46)
  • „Die Sprache ist durch und durch unbestimmt, da jedes Vorkommnis einen systematischen Typ von Umgebung voraussetzt.“ (PRd 47)
  • „Eine präzise Sprache ist nur auf der Grundlage vollkommener metaphysischer Erkenntnis denkbar.“ (PRd 47)
  • „Die Wahrheit selbst hat ihre Grundlage ausschließlich darin, wie die zusammengesetzten Naturen der organischen Wirklichkeiten der Welt in der göttlichen Natur angemessen repräsentiert sind. [...] denn es kann keine bestimmte Wahrheit geben, in der die partiellen Erfahrungen der vielen wirklichen Einzelwesen unvoreingenommen aufeinander bezogen sind, solange man kein wirkliches Einzelwesen hat, auf das sie zurückzuführen wäre.“ (PRd 48)
  • „Metaphysik ist nichts anderes als die Beschreibung der allgemeinen Prinzipien, die sich auf alle Einzelheiten der Praxis anwenden lassen.“ (PRd 48)
  • „Alles, was man in der ‚Praxis’ vorfindet, muß innerhalb der Reichweite der metaphysischen Beschreibung liegen. Wenn es der Beschreibung nicht gelingt, die ‚Praxis’ einzubeziehen, ist die Metaphysik inadäquat und bedarf einer Revision.“ (PRd 48/PR 13)
  • „Es gibt aber keine Sprache, die anders als elliptisch wäre, so daß ein Überspringen der Phantasie hinzukommen muß, um ihre Bedeutung in ihrer Relevanz für die unmittelbare Erfahrung zu verstehen. Die Stellung der Metaphysik in der Entwicklung der Kultur bleibt unverständlich, solange man nicht daran erinnert, daß keine sprachliche Behauptung als adäquater Ausdruck einer Aussage gelten kann.“ (PRd 49)
  • Ähnlich wie in den Naturwissenschaften neue Methoden erfunden werden, gestaltet die Philosophie die Sprache neu [Whitehead selbst arbeitete mit einer Reihe von Bedeutungsverschiebungen und Neologismen]
  • Ein Problem dabei ist die Adäquanz
  • Allgemeingültige Aussagen müssen zum Universum insgesamt passen
  • Aussagen, die sich nicht auf das ganze Universum beziehen, können nur in den für sie relevanten Teilbereichen gültig sein
  • In der Philosophie bedarf es einer kritischen Sprachanalyse
  • Die Annahme, Sprache könne adäquat sein, ist höchstens gutgläubig [Kritik am logischen Positivismus]
  • Die Bedeutung von Aussagen ergibt sich nur aus dem Kontext [Übereinstimmung mit Wittgenmstein II]
  • Jede Denkschule entwickelt eine eigene Sprache, so dass deren Divergenz untereinander sich am Grad der Abweichung in der Sprache ablesen lässt [Das erinnert an die Sprachspiele Wittgensteins]
  • Die Qualität der Aussagen lässt sich nicht an den Begriffen erkennen, sondern „ob die betreffenden Thesen eine genauere Annäherung an vollständig dargestellte Aussagen erreichen.“ (PRd 48) [Whitehead dürfte hier eine hypothtische Vollständigkeit meinen, s.o.]
  • Wahrheit könnte nur bei einer vollständigen Abbildung der Wirklichkeit erreicht werden, diese ist aber nicht erreichbar, weil Aussagen niemals vollständig sind [In der menschlichen Praxis gibt es keine Letztbegründung; Whitehead greift an dieser Stelle auf erst später eingeführte Begriffe und Elemente seiner Theorie vor; daher verweist er auch hier auf den fünften Teil seiner Untersuchung]
  • Was bleibt, ist ein pragmatischer Versuch einer möglichst guten „Annäherung an die erstrebten allgemeinen Wahrheiten.“ (PRd 48) [Auch wenn es so scheint, dass eine Nähe zum Pragmatismus vorliegt, lehnte Whitehead den von James formulierten Wahrheitsbegriff der Nützlichkeit ab]
  • Für wahre Aussagen fehlt vor allem eine sichere axiomatische Basis [Erfahrung kann man also nicht deduktiv darstellen]
  • Aussagen kann man nur durch Beschreibungen und Beispiele unter Einsatz der Phantasie erhellen [hier zeigen sich Parallelen zur Phänomenologie und Hermeneutik], weil man in der immer selbstbezüglichen Sprache Begriffe nur durch Begriffe bestimmen kann [Explikation]
  • Die Subjekt-Prädikat-Form von Sätzen wie 'Das Gras ist grün' verhüllt komplexe und verschiedenartige Bedeutungen.
6. 50 Spekulative Philosophie und übertriebener Ehrgeiz; Ehrgeiz, Dogmatismus und Fortschritt; Interpretation und Metaphysik; die höheren Elemente der Erfahrung, Subjektivität und die metaphysische Korrektur; Moral, Religion und Wissenschaft durch die Philosophie verbunden; Kontrast zwischen Religion und Wissenschaft; Schlußfolgerung
  • „Immer wenn wir versuchen, den Gegenstand unserer unmitetlbaren Erfahrung zu beschreiben, stellen wir fest, daß uns sein Verständnis über ihn hinaus führt zu seinen Zeitgenossen, seiner Vergangenheit, seiner Zukunft, und zu den Universalien mittels derer seine Abgegrenztheit dargelegt wird. Aber diese Universalien verkörpern gerade durch ihre Universalität die Potentialität anderer Tatsachen mit abweichenden Typen der Abgegrenztheit. Daher setzt das Verständnis der unmittelbaren nackten Tatsachen ihre metaphysische Interpretation als Aspekte einer Welt voraus, die in einer systematischen Beziehung zu ihnen steht.“ (PRd 51)
  • „Alle wissenschaftlichen Memoiren sind in dieser Darstellung der 'Tatsachen' ganz und gar von Interpretationen durchwirkt.“ (PRd 52)
  • „Philosophie ist die Selbstkorrektur, die das Bewußtsein seiner eigenen anfänglichen Übertreibung der Subjektivität angedeihen läßt.“ (PRd 52)
  • „Die Aufgabe der Philosophie besteht darin, wieder zu der Totalität zu finden, die in der Selktion verlorenging“ (PRd 52)
  • „Die Philosophie befreit sich durch ihre enge Beziehung zur Religion sowie zu den Natur- und Geisteswissenschaften von dem Makel der Ineffektivität.“ (PRd 53)
  • „Religion ist die Übersetzung allgemeiner Ideen in besondere Gedanken, Gefühle und Absichten; sie strebt danach, das individuelle Interesse über seine sich selbst aufhebende Partikularität hinauszutreiben.“ (PRd 53)
  • „Als Schlußfolgerung aus dieser Diskussion ergibt sich, ersten, die Verteidigung der alten These, wonach Weite des Denkens, die mit der Intensität der Erfahrung zusammenwirkt, als eine Grundforderung der Existenz hervortritt; und, zweitens, die Behauptung, daß die Entwicklung sich selbst rechtfertigender Gedanken empirisch gesehen durch den komplexen Prozeß der Verallgemeinerung besonderer Inhalte, der phantasievollen Schematisierung dieser Verallgemeinerungen und schließlich durch den erneuten Vergleich des ersonnenen Schemas mit der unmittelbaren Erfahrung, auf die es anwendbar sein sollte, ermöglicht worden ist.“ (PRd 55)
  • „Das höchste Kriterium bleibt immer weitgefächerte, wiederkehrende Erfahrung; und je allgemeiner das rationalistische Schema ist, desto größere Bedeutung kommt dieser letzten Instanz zu.“ (PRd 56)
  • Den Versuch, die allgemeine Natur der Dinge in einem anspruchsvollen Schema zu erfassen, als Anmaßung zu kritisieren, ist ein unberechtigter Vorwurf
  • Ebenso wie die Einzelwissenschaften erzielt die Philosophie Fortschritte
  • Wenn kritisiert wird, dass kein philosophisches System der Vergangenheit endgültige Aussagen gefunden hat, so gilt das gleiche für die Einzelwissenschaften; die Physik des 17. Jahrhunderts ist ebenso überholt wie der Cartesianismus. „Dennoch formulierten beide Systeme in bestimmten Grenzen bedeutende Wahrheiten.“ (PRd 50) [statt 'Wahrheit' wäre wohl der bessere Begriff 'Einsicht']
  • Der Vorwurf der Nutzlosigkeit, wie ihn schon Bacon gegenüber dem spekulativen Denken erhoben hat, geht an der Tatsache vorbei, dass jedes Begriffssystem der Einzelwissenschaften von einem allgemeinen Begriffssystem - explizit oder implizit - ausgeht.
  • Ein Fortschritt des Denkens entsteht aber nur aus Erfahrung, anhand derer die Welt interpretiert wird. [Interpretationismus: Goodman, Lenk, Abel]
  • Interpretation bedeutet Selektion, so dass Irrtümer entstehen, die im Fortschritt überwunden werden (müssen).
  • Die Erfahrung führt zu bestimmten subjektiven Interpretationen, die nur durch Rationalität überwunden werden können.
  • Die Methode hierzu liefert die Philosophie mit ihrer ganzheitlichen Sichtweise
  • Weil Erfahrungen mit subjektiven Emotionen verbunden sind, entstehen Wertungen und damit eine „Moralität einer Weltanschauung“. (PRd 53)
  • Nur der Philosophie gelingt es die Denkschemata von Religion und Wissenschaften zu vereinen.
  • In der Religion wird - historisch unterschiedlich ausgeprägt - die Allgemeingültigkeit mit den partikularen Gefühlen und Zwecksetzungen verknüpft.
  • Wissenschaft hat keinen unmittelbaren Zugang zu den Gefühlen, sondern macht diese, wenn sie sich mit ihnen befasst, zu Objekten und Wahrnehmungsgegenständen.
  • Ein einseitiger Empirismus ist ebenso wie ein einseitiger Idealismus ein Wegerklären von Erfahrungen, das die notwendige Bindung an Ergebnisse der Wissenschaften verliert.
II. 57 Kapitel II: Das Kategorienschema Sehr gedrängte Darstellung der Grundbegriffe der organismischen Philosophie: Das übrige Buch ist eine Erläuterung dieses Kapitels
1. 57 Vier Begriffe, nämlich wirkliches Einzelwesen, Erfassen, Nexus, das ontologische Prinzip; Descartes und Locke; Philosophie als Erklärung der Abstraktion, nicht des Konkreten
  • „'Wirkliche Einzelwesen' - auch 'wirkliche Ereignisse' genannt - sind die letzten realen Dinge, aus denen die Welt zusammengesetzt ist. Man kann nicht hinter die wirklichen Einzelwesen zurückgehen, um irgendetwas realeres zu finden. Sie unterscheiden sich voneinander: Gott ist ebenso ein wirkliches Einzelwesen wie der trivialste Hauch von Sein im weit entlegenen leeren Raum. Aber obwohl es verschiedene Grade der Bedeutung und Funktionsdifferenzen gibt, stehen sie doch, gemessen an den Prinzipien, die in der Wirklichkeit zum Ausdruck kommen, alle auf derselben Stufe. Die letzten Tatsachen sind ausnahmslos wirkliche Einzelwesen; und diese wirklichen Einzelwesen sind komplexe und ineinander greifende Erfahrungströpfchen.“ (PRd 57-58)
  • „„Jedes wirkliche Einzelwesen ist auf unbegrenzt viele Arten ‚teilbar‘, und jede Art der ‚Teilung‘ ergibt eine bestimmte Quote von erfaßten Informationen [...] Das Erfassen reproduziert an sich die allgemeinen Charakteristika eines wirklichen Einzelwesens: Es bezieht sich auf eine äußere Welt und bekommt in diesem Sinne einen 'Vektor-Charakter' zugesprochen; es impliziert Gefühl, Zwecksetzung, Wertung und Verursachung. Im Erfassen wird tatsächlich jedes Charakteristikum eines wirklichen Einzelwesens reproduziert. Es hätte eine vollständige Wirklichkeit sein können; aber aufgrund einer gewissen Unvollständigkeit ist das Erfassen nur ein untergeordnetes Ekement in einem wirklichen Einzelwesen.“ (PRd 59)
  • „Die wirklichen Einzelwesen sind aufgrund ihres gegenseitigen Erfassens miteinander verbunden. Es gibt daher reale, individuelle Tatsachen der Gemeinsamkeit zwischen wirklichen Einzelwesen, die in dem selben Sinne real, individuell und ausgeprägt sind wie die wirklichen Einzelwesen und die erfaßten Imformationen. Jede dieser besonderen Tatsachen der Gemeinsamkeit zwischen wirklichen Einzelwesen wird als ein Nexus bezeichnet“ (PRd 60).
  • Besonders die Begriffe 'wirkliches Einzelwesen', 'Erfassen', 'Nexus' und 'ontologisches Prinzip' weisen eine Divergenz zum traditionellen philosophischen Denken auf
  • reine Abstraktionen der traditionellen Philosophie wie bloßes Bewusstsein, bloßes Gefühl, bloße Erscheinung sind nicht geeignet konkrete Elemente der Erfahrung und deren Gemeinsamkeiten zu beschreiben
  • Es ist wichtig, sich bei der Beschreibung der realen Welt von der Vorstellung von Materie und Substanzen zu lösen. Wirkliche Einzelwesen sind primäge Ereignisse, die in einem unablässigen Prozess Werden und Vergehen
  • Wenn im Text von 'Dingen' die Rede ist, sind damit keine Gegenstände gemeint, sondern Sachverhalte, die die Beziehungen der Urelemente beschreiben
  • Die Wirklichen Einzelwesen als Urereignisse finden auf einer mikroskopischen Ebene statt, die auch den kleinsten physikalischen Einheiten wie Photonen oder Neutrinos noch vorausgehen. Whitehead unterschied eine mikrokosmische und eine makrokosmische Ebene. Auf der makrokosmischen Ebene, die Gegenstand der Wahrnehmung ist, bestehen bereits Zusammenhänge (Nexuus) von wirklichen Einzelwesen, die analysierbar sind.
2. 61 Die vier Mengen von Kategorien; die Kategorie des Elementaren; Trennung und Verbindung; Kreativität als Prinzip des Neuen, kreatives Fortschreiten; Gemeinsamkeit, Konkretisierung; acht Kategorien der Existenz; siebenundzwanzig Erklärungskategorien
  • „Jedes Einzelwesen sollte ein spezifischer Fall einer Kategorie der Existenz, jede Erklärung ein spezifischer Fall von Kategorien der Erklärung und jede Bedingung ein spezifischer Fall der kategorialen Verbindlichkeiten sein. Die Kategorie des Elementaren formuliert das allgemeine Prinzip, das in den drei spezielleren Kategorientafeln vorausgesetzt wird.“ (PRd 61)
  • „Das elementare metaphysische Prinzip ist das Fortschreiten von der Getrenntheit zur Verbundenheit, wobei ein neues Einzelwesen erschaffen wird, das sich von den in Getrenntheit vorhandenen Einzelwesen unterscheidet.“ (PRd 62-63)
  • 8 Kategorien der Existenz (verkürzt, PRd 63-64)
  • (i) Wirkliche Einzelwesen/Ereignisse, letzte Realitäten, res verae
  • (ii) Erfaßte Informationen/konkrete Tatsachen des Bezogenseins
  • (iii) Nexuus/öffentliche Sachverhalte
  • (iv) subjektive Formen/private Sachverhalte
  • (v) zeitlose Gegenstände/Potentiale für die spezifische Bestimmung von Tatsachen
  • (vi) Aussagen/unreine Potentiale für Sachverhalte/Theorien
  • (vii) Vielheiten/reine Getrenntheiten verschiedener Einzelwesen
  • (viii) Kontraste/Arten der Synthese/Muster
  • 27 Kategorien der Erklärung (verkürzt, PRd 64-70)
  • (i) Die wirkliche Welt ist ein Prozess des Werdens wirklicher Einzelwesen (=Geschöpfe)
  • (ii) Im Werden erreicht die potentielle Einheit verschiedener - wirklicher und nicht-wirklicher Einzelwesen - die reale Einheit eines wirklichen Einzelwesens, das also die reale Konkretisierung vieler Potentiale ist.
  • (iii) Im Werden entstehen auch neue erfaßte Informationen, Nexuus, subjektive formen, Aussagen, Vielheiten und Kontraste, aber keine neuen zeitlosen Gegenstände
  • (iv) Jedes Einzelwesen ist ein Potential einer realen Konkretisierung; jede Einzelheit ihres Universums ist in jede Konkretisierung einbezogen. „Es liegt also in der Natur eines 'Seienden', daß es ein Potential für jedes 'Werdende' ist. Dies ist das 'Prinzip der Relativität'.“ (PRd 65)
  • (v) Zwei wirkliche Einzelwesen gehen niemals aus ein und demselben Universum hervor, auch wenn die Differenz auf nur einigen wirklichen Einzelwesen beruht. „Die zeitlosen Gegenstände sind für alle wirklichen Einzelwesen gleich.“ (PRd 65) Die wirkliche Welt ist ein Nexus wirklicher Einzelwesen in einer bestimmten Konkretisierung.
  • (vi) Als Potential kann ein wirkliches Einzelwesen auf vielfältige Weise in eine Konkretisierung eingehen, in einer bestimmten Konkretisierung nur auf eine Weise. Die Potentialität ist nicht beliebig. „Es handelt sich dabei um eine bedingte Unbestimmtheit, die somit als eine ' reale Potentialität' bezeichnet wird.“ (PRd 65)
  • (vii) „Daß ein zeitloser Gegenstand nur mit Hilfe seiner Potentialität des 'Eintretens' in das Werden wirklicher Einzelwesen beschrieben werden kann; und daß seine analyse nur weitere wirkliche Einzelwesen zum Vorschein bringt.“ (PRd 65)
  • (viii) zwei Beschreibungen wirklicher Einzelwesen erforderlich: (a) als Analyse seiner Potentialität der 'Objektivierung' im Werden anderer wirklicher Einzelwesen, (b)als Analyse des Werdens im eigenen Prozess
  • (ix) „Das wie ein wirkliches Einzelwesen wird, begründet, was dieses wirkliche Einzelwesen ist; so daß die beiden Beschreibungen nicht voneinander unabhängig sind. Sein 'Werden' liegt seinem 'Sein' zugrunde. Das ist das 'Prinzip des Prozesses'.“ (PRd 66)
  • (x) Die erste Analyse eines wirklichen Einzelwesen ist die der Konkretisierung erfaßter Informationen. Jede weitere [nachgelagerte] Analyse ist eine Analyse der erfaßten Informationen, die 'Teilung' heißt.
  • (xi) Jedes Erfassen besteht aus (a) dem erfassenden wirklichen Einzelwesen (=Subjekt), (b) dem erfassten 'Datum', (c) der 'subjektiven Form', also wie das Subjekt erfaßt. Beim Erfassen wirklicher Einzelwesen handelt es sich um 'physisch erfaßte Informationen', beim Erfassen von Informationen um 'begrifflich erfaßte Informationen'. „Bewußtsein ist bei keinem der beiden Typen des Erfassens ein notwendiger Bestandteil der subjektiven Formen.“ (PRd 66)
  • (xii) Erfaßte Informationen können sein (a) positiv = Empfindungen, (b) negativ = aus den Empfindungen eliminiert. „Ein negatives Erfassen hält sein Datum davon ab, Einfluß auf die fortschreitende Konkretisierung der erfaßten informationen zu nehmen, aus der sich die Einheit des Subjekts ergibt“ (PRd 67)
  • (xiii) „Daß es viele Arten von subjektiven formen gibt, wie zum Beispiel Gefühle, Werungen, zwecksetzungen, Zuneigung, Abneigung, Bewußtsein usw.“ (PRd 67)
  • (xiv) Ein Nexus ist eine Menge wirklicher Einzelwesen in der Einheit des Bezogenseins durch wechselseitige Informationen bzw. aufgrund ihrer Objektivierung
  • (xv) Eine Aussage ergibt sich aus der potentiellen Einheit bestimmter wirklicher Einzelwesen als Nexus, wobei zeitlose Gegenstände der Abgrenzung dienen. „Die einbezogenen wirklichen Einzelwesen werden die 'logischen Subjekte' genannt, der komplexe zeitlose Gegenstand ist das 'Prädikat'.“ (PRd 67)
  • (xvi) „Jede Behauptung über eine besondere vielheit kann formuliert werden mit Bezug auf (a) jedes einzelne ihrer Elemente, (b) jedes einzelne von einigen ihrer Elemente, die nicht näher bestimmt werden, oder (c) als Verneinung einer dieser Behauptungen.“ (PRd 67)
  • (xvii) Die vielen Bestandteile eines komplexen Datums besitzen eine Einheit als Empfundenes, das ein 'Kontrast' von Einzelwesen ist. Kontraste können Aussagen sein. „Der wichtigste dieser Kontraste besteht zwischen 'Affirmation' und 'Negation', wobei eine Aussage und ein Nexus in einem Datum synthetisiert werden und die Elemente des Nexus die 'logischen Subjekte' sind.“ (PRd 68)
  • (xviii) Das 'ontologische Prinzip' kann man das 'Prinzip der Wirk- und Zweckverursachung' nennen. „Dieses ontologische Prinzip besagt, daß wirkliche Einzelwesen die einzigen Gründe sind; deshalb ist die Suche nach einem Grund immer die Suche nach einem oder mehreren wirklichen Einzelwesen. Daraus folgt, daß jede Bedingung, die ein wirkliches Einzelwesen erfüllen muß, entweder eine Tatsache über die 'reale innere Beschaffenheit' einiger anderer wirklicher Einzelwesen ausdrückt oder über das 'subjektive Ziel', das diesen Prozeß bedingt.“ (PRd 68) „Eine ganz wesentliche these der organistischen philosophie besagt, daß die wichtigste funktion einer aussage darin besteht, als anreiz für das Empfinden relevant zu werden.“ (PRd 69) „Das 'subjektive' ziel, nach dem sich das Werden eines Subjekts richtet, ist jenes Subjekt, das eine Aussage mit der subjektiven Form der Absicht empfindet, sie in diesem Selbsterschaffungsprozess zu realisieren.“ (PRd 69)
  • (xix) Die grundlegenden Typen von Einzelwesen sind wirkliche Einzelwesen und zeitlose Gegenstände. alle anderen beschreiben, wie diese beiden eine Gemeinschaft bilden.
  • (xx) Durch 'Wirken' erhalten wirklichen Einzelwesen eine 'Bestimmung', die sich in 'Abgegrenztheit' und 'Position' analysieren läßt. Abgegrenzheit ist die Veranschaulichung ausgewählter zeitloser Gegenstände und Position der Status in einem Nexus.
  • (xxi)„Ein Einzelwesen ist wirklich, wenn es für sich selbst Bedeutung hat.“ (PRd 69) Es wirkt mit Bezug auf seine Bestimmung und vereinigt in sich Identität und Verschiedenheit.
  • (xxii) In der Selbst-Gestaltung kann ein wirkliches Einzelwesen verschiedene rollen spielen, ohne seine Identität zu verlieren. „Daher ist 'Werden' die Transformation von Inkohärenz in Kohärenz und endet in jedem Einzelfall mit erreichen dieses Ziels.“ (PRd 70)
  • (xxiii) „Daß diese Selbst-Bewirkung die reale innere Beschaffenheit eines wirklichen Einzelwesens ist. sie macht seine 'Unmittelbarkeit' aus. ein wirkliches einzelwesen wird als das 'Subjekt' seiner eigenen Unmittelbarkeit bezeichnet.“ (PRd 70)
  • (xxiv) „Die wirkungsweise eines wirklichen einzelwesens in der selbsterschaffung eines anderen ist seine 'Objektivierung' in diesem anderen.“ Es wirkt durch 'Eintreten' in das andere.
  • (xxv) Der Abschluß der Konkretisierung ist ein komplexes, vollständig bestimmtes Empfinden = 'Erfüllung'; vollständig hinsichtlich ihrer (a) Genese, (b) objektiven Bedeutung für die transzendete Kreativität und (c) ihres - positiven oder negativen - Erfassens jeder Einzelheit in ihrem Universum.
  • (xxvi) Jedes Element im Entstehungsprozess eines wirklichen Einzelwesens hat eine in sich folgerichtige Funktion für die abschließende Erfüllung
  • (xxvii) Der Konkretisierungsprozess hat eine Abfolge von Phasen, in denen die Empfindungen ihre subjektiven Formen und Daten beim Entstehen neuer erfaßter Informationen bis zur Erfüllung beitragen
In diesem und im Folgeabschnitt legt Whitehead auf wenigen Seiten sein gesamtes System der spekulativen Metaphysik in Begriffsdefinitionen und Grundaussagen dar. Diese Passage muss den unbefangenen Leser, der versucht, den Inhalt nur anhand dieses Textes zu verstehen, in die Verzweiflung treiben. Denn was mit den Aussagen und den angesprochenen Zusammenhängen gemeint ist, führt Whitehead im ganzen folgenden Text des Buches erst aus. Whitehead geht hier vor wie ein Mathematiker oder theoretischer Naturwissenschaftler, der eine Theorie darlegt. Ausgangsgrößen sind das Elementare, das Grundprinzip der Kreativität, und die Kategorien der Existenz, deren inhaltliche Bestimmung der Theorie als Axiome zugrunde liegen. Es folgen zulässige Aussagen (vergleichbar den Sätzen in der Mathematik), die zeigen in welcher Hinsicht die Axiome gültig sind, wenn denn bestimmte Bedingungen (die kategorialen Verbindlichkeiten) eingehalten werden. Der Leser muss diese dichte Darlegung im ersten Schritt zu Kenntnis nehmen und kann dann in der Folge beim Lesen der weiteren Kapitel auf die Kategorien immer wieder zurückgehen, um festzustellen, welche Vorstellungen Whitehead mit den Kategorien verbunden hatte, und ob diese Kategorien kohärent und adäquat sind. Erst nachdem man das ganze Buch verarbeitet und erschlossen hat, findet man auch einen verstehenden Zugang zu der Liste der Kategorien und beginnt allmählich zu verstehen, wie diese zusammenhängen und warum es sich um wesentliche Sätze für das gesamte System handelt. Das hier skizzierte Vorgehen Whiteheads ist einer der Gründe, warum sich das Werk nur schwer erschließt. Denn bei jedem neuen Lesen des Textes erschließen sich neue Zusammenhänge des Systems, in das man regelrecht hineinwachsen muss.
  • Das in allen aus der Erfahrung stammenden Vorstellungen enthaltene Grundprinzip, das Elementare, besagt, dass die Welt eine Einheit ist, die sich aus einer Vielheit von verbundenen einzelnen Elementen zusammensetzt, die in einem ständigen Prozess der Kreativität, im Werden und Vergehen, unablässig Neues schaffen.
  • Die Einheit ist den Vielen äußerlich und entsteht durch Aktivität, d.h. die Kreativität ist das treibende Moment, das die Vielheit (disjunction) zur Einheit (conjuction) bringt.
  • Die Kategorie des Elementaren unterteilte Whitehead in die drei Kategorien der Existenz, der Erklärung und der Verbindlichkeiten
  • 'Gemeinsam' ist ein Begriff zum Ausdruck des Bezogenseins wirklicher Einzelwesen, in dem Krealtivität, viele, eins, Identität und Verschiedenheit zum Ausdruck kommen
3. 71 Neun kategoriale Verbindlichkeiten
4. 74 Vorbemerkungen; vollständige Abstraktion in sich widersprüchlich; Prinzipien der Unruhe und der Relativität; wirkliche Einzelwesen verändern sich niemals; Vergehen von Ereignissen und ihre objektive Unsterblichkeit; Zweckverursachung und Wirkverursachung; Vielheiten; Substanz
  • „Es ist ganz wesentlich für die Lehre der organistischen Philosophie, daß der Begriff eines wirklichen Einzelwesens als das unveränderte Subjekt der Veränderung vollständig aufgegeben wird. Ein wirkliches Einzelwesen ist zugleich das erfahrende Subjekt und das Superjekt seiner Erfahrungen. Es ist ein Subjekt-Superjekt, und keine Hälfte dieser Beschreibung kann auch nur für einen Augenblick außer Acht gelassen werden.“ (PRd 75-76)
III. 79 Kapitel III: Einige abgeleitete Begriffe
1. 79 Urnatur Gottes; Relevanz, das göttliche Ordnen; Folgenatur Gottes; Kreativität und ihr Erlangen eines Charakters; Geschöpfe, objektive Unsterblichkeit, Streben, Neues, Relevanz; Streben und Geistestätigkeit, begriffliches Erfassen, reines und unreines Erfassen; Synonyme und analogien, nämlich begriffliches Erfassen, Streben, Intuition, physische Zwecksetzung, Vision, Wesensschau
  • „Gottes Immanenz in der Welt ist ein Drang in die Zukunft, der sich einem Streben in der Gegenwart verdankt.“ (PRd 80)
2. 84 Soziale Ordnung, abgenzendes charakteristikum, substanzielle Form; personale Ordnung, serielle Vererbung, dauerhafter Gegenstand; korpuskulare Gesellschaften
3. 86 Klassische Zeitvorstellung, einmalige Serialität; Kontinuität des Werdens, Weren von Kontinuität, Zenon; Atomismus und Kontinuität, korpuskulare und Wellentheorie des Lichts
4. 88 Bewußtsein, Denken, Sinneswahrnehmung sind unwesentliche elemente in einem Fall von Erfahrung

Diskussion und Anwendung

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2. Teil 89 Zweiter Teil: Diskussion und Anwendung
I. 90 Kapitel I: Tatsache und Form
1. 90 Rückgriff auf die Tatsachen, europäische Tradition; Platon, Aristoteles, Descartes, Locke, Hume, Kant; innere Vernünftigkeit; Fußnoten zu Platon; diese Kosmologie platonisch; teilhabende formen; göttliches Ordnen; ontologisches Prinzip; Tatsachen als die einzigen Gründe; Tatsachen sind Prozeß; Erfassen, Erfüllung
2. 96 Rationalismus als Überzeugung, als Abenteuer der Hoffnung; Grenzen der Theorie, Professor A. E. Taylor zu Platon; Entscheidung, das ontologische Prinzip; Einzelwesen und Prozeß, wirkliches Einzelwesen und Entscheidung; eigensinnige Tatsache
3. 99 Platonische Form, Idee, Wesen, zeitloser Gegenstand; Potentialität und Gegebensein; Ausschließlichkeit des Gegebenen; Subjekt-Superjekt, Werden und Sein; Verschwinden der Unbestimmtheit in der Konkretisierung, Erfüllung bestimmt und ausschließlich; Konkretisierung bipolar; Potentialität, Gegebensein, Unmöglichkeit; Subsistenz
  • „zum Wesen eines ‚Seienden’ gehört, Potential für jedes ‚Werdende’ zu sein.“ (PRd 101)
4. 104 Wirkliche Ereignisse innerlich determiniert, äußerlich frei; Geschichtsverlauf nicht notwendig, keine Vollkommenheit; Wirkverursachung und finale Reaktion; gottes uranfängliche Freiheit; jede Konkretisierung zwischen abgegrenzter freier Auflösung und abgegrenztem freiem Abschluß, jene makrokosmisch, diese mirkrokosmisch
5. 106 Universalien und Besonderes, unangemessene Termini mit falscher Implikation; Veranschaulichung von Descartes und auch von Hume her; Descartes' alternative Lehre, realitas objectiva, inspectio, institutio, judicium; die Welt nicht im Sinne von Subjekt und Prädikat, Substanz und Qualität, Besonderes und Universalie beschreibbar; universelle Relativität
6. 111 Lockes Essay, Übereinstimmung mit der organischen Philosophie; 'erfahrung' anstelle von 'Verstand'; Ideen und erfaßte Informationen; Lockes zwei Lehren von den Ideen, Ideen von Einzeldingen; repräsentative Wahrnehmungstheorie; logische Einfachheit und genetische Priorität nicht zu identifizieren; substanz, Dinge der Außenwelt, Gesellschaften; solidarität des Universums
7. 122 Lockes Lehre von der Kraft, Kraft und Substanz; kausale Objektivierung und vergegenwärtigende Objektivierung; Veränderung bedeutet Abenteuer von zeitlosen Gegenständen; reale Wesenheit; Lehre vom Organismus und Entstehung von wirklichen Einzelwesen
II. 129 Kapitel II: Das extensive Kontinuum
1. 129 Kontinuum und reale Potentialität, atomisiert durch wirkliche Ereignisse; wie das Kontinuum erfahren wird, vergegenwärtigende Unmittelbarkeit, Sinnesgegenstände; realer Stuhl und Stuhl-Bild; komplexes Eintreten von Sinnesgegenständen
  • „Unsere direkte Wahrnehmung der gleichzeitigen Welt wird daher auf Ausdehnung reduziert und definiert (i) unsere eigene geometrische Perspektive, (ii) Möglichkeiten wechselseitiger Perspektiven für andere gleichzeitige wirkliche Einzelwesen inter se und (iii) Möglichkeiten der Teilung. Diese Möglichkeiten der Teilung konstituieren die äußere Welt als ein Kontinuum. Denn ein Kontinuum ist teilbar; soweit die wirkliche Welt durch wirkliche Einzelwesen geteilt wird, ist sie kein Kontinuum, sondern atomistisch.“ (PRd 130)
2. 136 Allgemeine Potentialität und reale Potentialität, Standpunkte wirklicher Ereignisse, determiniert durch die anfangsphase des subjektiven Ziels; Ausdehnungsbeziehungen; die epochale Zeittheorie, Zeneon, William James
  • „Ein extensives Kontinuum ist ein Komplex von Einzelwesen, der durch die vielfältigen verwandten Beziehungen des Ganzen zum Teil, des Überlappens, aus dem sich gemeinsame Teile ergeben, der Berührung und andere, die sich von diesen primären Beziehungen herleiten lassen, vereinigt werden. Der Begriff eines ‚Kontinuums’ umfasst sowohl die Eigenschaft unbegrenzter Teilbarkeit als auch die grenzenlose Ausdehnung. […] Dieses extensive Kontinuum bringt die Solidarität aller möglichen Standpunkte durch den gesamten Prozeß der Welt hindurch zum Ausdruck.“ (PRd 138)
  • „In dem bloßen extensiven Kontinuum findet sich kein Prinzip, das bestimmen könnte, welche regionalen Quanten atomisiert werden sollen, um den realen perspektivischen Standpunkt für die primären Daten zu bilden, aus denen die grundlegende Phase in der Konkretisierung eines wirklichen Einzelwesens aufgebaut ist.“ (PRd 139/140)
  • „In dem bloßen Kontinuum gibt es entgegengesetzte Potentialitäten; in der wirklichen Welt gibt es eindeutige atomistische Wirklichkeiten, die ein kohärentes System realer Teilmengen überall im Gebiet der Wirklichkeit bestimmen. Jedes wirkliche Einzelwesen ist in seinem Verhältnis zu jedem anderen wirklichen Einzelwesen so gesehen irgendwo in dem Kontinuum und geht aus den Daten hervor, die dieser Standpunkt mit sich bringt.“ (PRd 140)
  • „Gott ist das Organ des Neuen.“ (PRd 140)
3. 144 Newtons Scholium
  • Die wirklichen Einzelwesen atomisieren es und lassen so real werden, was vorher bloß potentiell war.“ (PRd 148)
4. 149 Newtons Scholium, Vergleich mit der organistischen Philosophie und mit Descartes; 'Dabeisein des Körpers', Status des Körpers', Status des Körpers in der wirklichen Welt; ontologischer Status des Raumes für Newton, Descartes und die organische philosophie
5. 156 Undifferenzierte Dauer und die Passivität der Substanz, Irttumsquelle
  • „In unserer Wahrnehmung der gleichzeitigen Welt im Wege der vergegenwärtigenden Unmittelbarkeit werden Nexuus von wirklichen Einzelwesen für den Wahrnehmenden unter dem Gesichtspunkt ihrer Eigenschaften der extensiven Kontinuität objektiviert.“ (PRd 156-157)
  • „Die mysteriösen Energiequanten sind aufgetreten, wurden wie es scheint, von den kurzen Unterbrechungen der Protonen oder der Elektronen abgeleitet. Was aber noch schlimmer für das Konzept ist, die Quanten scheinen sich in Lichtschwingungen aufzulösen.“ (PRd 159)
  • „Es wird behauptet, daß 'Menschen rational sind'. Das ist offenbar falsch: sie sind nur zeitweise rational, neigen lediglich zur Rationalität.“ (PRd 159)
6. 160 Zusammenfassung
  • „Es ist die Grundlage jeder realistischen Philosophie, daß in der Wahrnehmung objektivierte Daten zum Vorschein kommen, die in ihrer Gemeinschaft mit der unmittelbaren Erfahrung, für die sie Daten sind, erkannt werden.“ (PRd 160)
  • „Nach der organistischen Philosophie ist das extensive Raum-Zeit-Kontinuum der fundamentale Aspekt der Begrenzung, die der abstrakten Potentialität durch die wirkliche Welt auferlegt wird.“ (PRd 161)
III. 166 Kapitel III: Die Ordnung der Natur
1. 166 Zwischen Ordnung und Gegebensein besteht ein Kontrast; die vier Charakteristika der Ordnung; Erreichen eines Ziels, Anreiz des Empfindens; causa sui
  • „Kein wirkliches Einzelwesen kann über das hinausgehen, was ihm die wirkliche Welt als ein Datum von seinem Standpunkt aus - seine wirkliche Welt - zu sein erlaubt.“ (PRd 166)
  • „Der Begriff 'Erfüllung' ist der Begriff des 'Einzelwesens als konkretes', abstrahiert vom 'Prozeß der Konkretisierung'; er ist das vom Prozeß losgelöste Ergebnis und verliert dadurch die Wirklichkeit des atomistischen Einzelwesens, das sowohl Prozeß als auch Ergebnis ist.“ (PRd 168)
  • „Kein wirkliches Einzelwesen kann sich seiner eigenen Erfüllung bewußt sein; denn eine solche Erkenntnis wäre ein Bestandteil im Prozeß und würde dadurch die Erfüllung verändern.“ (PRd 169)
  • „Die Welt erschafft sich selbst; und das wirkliche Einzelwesen geht als sich selbst erschaffendes Geschöpf in seine unsterbliche Funktion als ein Teil-Schöpfer der transzendenten Welt über. In seiner Selbst-Erschaffung wird das wirkliche Einzelwesen von seinem Ideal seiner selbst als individuelle Erfüllung und als transzendenter Schöpfer geleitet. Das Erleben dieses Ideals ist das 'subjektive Ziel', aufgrund dessen das wirkliche Einzelwesen ein bestimmter Prozeß ist" (PRd 169-170)
  • „In seiner Selbst-Erschaffung wird das wirkliche Einzelwesen von seinem Ideal seiner selbst als individuelle Erfüllung und als transzendenter Schöpfer geleitet. Das Erleben dieses Ideals ist das 'subjektive Ziel', aufgrund dessen das wirkliche einzelwesen ein bestimmter Prozess ist.“ (PRd 170)
  • „Die 'Objektivierungen' der wirklichen Einzelwesen in der wirklichen Welt, bezogen auf ein abgegrenztes wirkliches Einzelwesen, konstituieren die Wirklursachen, aus denen dieses wirkliche einzelwesen hervorgeht; das 'subjektive Ziel' der 'Erfüllung' begründet die zweckursache oder den Anreiz, durch den es eine bestimmte Konkretisierung gibt; und diese erreichte 'Erfüllung' verbleibt als ein Element im Inhalt des kreativen Zwecks“ (PRd 173)
  • „Geistige Operationen schließen nicht notwendigerweise Bewußtsein ein.“ (PRd 170)
  • „Im Falle des uranfänglichen wirklichen Einzelwesens, Gottes, gibt es keine Vergangenheit.“ (PRd 174)
  • „Die dem Universum inhärente Freiheit beruht auf diesem Element der Selbstverursachung.“ (PRd 175)
2. 176 Definition von 'Gesellschaft', abgenzendes Charakteristikum und genetische Vererbung, Umgebung, sozial und durchgängig; kosmische Epoche, soziale Hierarchie
3. 182 Evolution von Gesellschaften, Zerfall, Chaos, der Timaios, das Scholium, Milton
4. 189 Gesellschaften in dieser kosmischen Epoche; die extensive Gesellschaft, die geometrische Gesellschaft, elektromagnetische Gesellschaft; Wellen, elektronen, Protonen
5. 193 Dauerhafte Gegenstände, korpuskulare Gesellschaften, strukturierte Gesellschaften
6. 196 Stabilität, Spezialisierung
7. 197 Problem der Stabilisierung, Ausschluß von Einzelheiten, begriffliche Initiative, Leben
8. 200 Anorganischer Apparat für das Leben
  • „Eine ‚lebende Gesellschaft’ schließt immer einige ‚lebende Ereignisse’ ein. Daher kann eine Gesellschaft mehr oder weniger ‚leben’, je nachdem, wie stark lebende Ereignisse vorherrschen.“ (PRd 200)
9. 202 Leben als Reaktion gegen eine Gesellschaft, Originalität
  • „Leben ist ein Bemühen um Freiheit“ (PRd 203)
10. 204 Leben und Nahrung, Leben im leeren Raum, katalytischer Vermittler
  • „Ob dies nun dem allgemeinen Wohl dient oder nicht: Leben ist Räuberei.“ (PRd 204)
  • „Daher ist Gottes Zweckbestimmung im kreativen Fortschreiten das Hervorrufen von Intensitäten. Die Erzeugung von Gesellschaften ist diesem absoluten Ziel untergeordnet.“ (PRd 205)
11. 207 Lebende Personen, kanalisierung des Lebens, nur zum Teil dominierende Persönlichkeit
IV. 213 Kapitel IV. Organismen und Umgebung
1. 213 Reaktion der Umgebung auf wirkliche ereignisse; Enge und Weite, abhängig von Gesellschaften, Ordnungselement; Chaos, Trivialität, Geordnetheit, Tiefe; Trivialität, Vagheit, Enge, Weite; Unvereinbarkeit, Kontrast; Trivialität, übertriebene Differenzierung; Vagheit, übertriebene Identifizierung; Nexus als eine Vagheit, Enge, Tiefe; Koordination des Chaos, Vagheit, Enge, Weite
2. 217 Intensität, Enge; organistische Philosophie, Kant, Locke
3. 220 Sinnesgegenstände, niedrigste Kategorie von zeitlosen Gegenständen, Definitionen; Sinnesgegenstände, Kontraste zwischne ihnen, Kontraste in hohen und niedrigen Kategorien, Muster; zeitlose Gegenstände, Einfachheit, Komplexität; emotional erfahrene Gegenstände
4. 222 Übertragung, verschiedene Wege, Hemmungen, Intensivierung; Vektrocharakter, Energieform; Physik
5. 225 Daten der Umgebung, wie sie in der Wahrnehmung vorkommen; visuelle Wahrnehmung, verfeinertste Form; herausgebracht durch den vorausgegangenen Zustand des tierischen Körpers, Hume; tierischer Körper und äußere Umgebung, Verstärker
  • „Der primitive, ursprüngliche Charakter der direkten Wahrnehmung ist Vererbung. Vererbt wird der Ton des Empfindens mit Anzeichen für seinen Ursprung: es ist mit anderen Worten der Ton des Vektor-Empfindens.“ (PRd 229)
6. 230 Wahrnehmung und tierischer Körper, kausale Wirksamkeit
7. 232 Kausale Wahrnehmung, innere Organe; vergegenwärtigende Unmittelbarkeit, täuschende Wahrnehmungen, sekundäre Qualitäten, Ausdehnung, Dabeisein des Körpers; Hume, Kant
8. 236 Durch Wahrnehmung ausgemachte Orte; gleichzeitige Gebiete, kausale Vergangenheit, kausale Zukunft; unmittelbare Gegenwart, Einklang des Werdens, sich konkretisierender Einklang, Zeitschnitt; Unterscheidung zwischen unmittelbarer Gegenwart und vergegenwärtigtem Zeitschnitt; vergegenwärtigter Ort
9. 241 Vergegenwärtigter Ort und Einklang des Werdens; vergegenwärtigter Ort, systematische Beziehung zum tierischen Körper, Entwicklungsstränge, Unabhängigkeit gleichzeitiger Vorkommnisse der Außenwelt, gerade Linien, messung, Einklang des Werdens, Zeitschnitt
10. 245 Zusammenfassung
V. 248 Kapitel V: Locke und Hume
1. 248 Hume, Wahrnehmungen, Substanz, Prinzip der Einheit; Ideen, Nachbilder von Eindrücken, Freiheit der Phantasie
2. 253 Hume und 'Wiederholung', Ursache und Wirkung; Erinnerung, Stärke und Lebhaftigkeit
  • „[...] jedes wirkliche Einzelwesen besitzt die Freiheit, die in der primären Phase angelegt ist, welche durch seinen relativen Standpunkt zu seinem wirklichen Universum ‚gegeben‘ ist. Freiheit, Gegebensein und Potentialität sind Begriffe, die einander voraussetzen und einander begrenzen.“ (PRd 253)
3. 257 Zeit, Hume, Descartes, Unabhängigkeit aufeinander folgender Ereignisse; objektive Unsterblichkeit
4. 260 Einfluß der Subjekt-Prädikat-Vorstellung; Hume, Descartes, Locke, Einzelding
5. 264 Hume und Locke, Porzeß und Morphologie; falsche herleitung emotionaler Empfindungen; sensualistische Lehre; Santayana
VI. 271 Kapitel VI: Von Descartes zu Kant
1. 271 Descartes: Drei Arten von Substanzen: ausgedehnte, geistige und Gott; drei Arten der Veränderung, der Akzidenzien, Entstellungen; unwesentliche Erfahrung von der äußeren Welt
2. 273 Locke, Empirismus, Adäquanz, Unvereinbarkeit; Einzelding, Substanz, Kraft; Relativität, stetiges Vergehen
3. 277 Analogie und Kontrast zu der organischen Philosophie
4. 283 Hume und Prozeß, Kant, Santayana
5. 287 Entgegengesetztes Vorgehen der organistischen Philosophie und Kants
  • „Die organistische Philosophie kehrt diese Analyse um und erklärt den Prozeß als einen Verlauf von der Objektivität zur Subjektivität, nämlich von der Objektivität, aufgrund deren die äußere Welt ein Datum ist, zu der Subjektivität, durch die es eine individuelle Erfahrung gibt.“ (PRd 292)
VII. 294 Kapitel VII: Das subjektivistische Prinzip
1. 294 Das subjektivistische Prinzip und das sensualistische Prinzip; die Lehre vom Sensualismus verbindet die beiden; Locke, Hume, Kant; Darstellung der Prinzipien; die drei Prämissen des subjektivistischen Prinzips; die organistische Philosophie leugnet die beiden Prinzipien und die drei Prämissen; Descartes; 'dieser Stein als grau', Substanz und Qualität, Sinnesorgane; Descartes' subjektivistische Abwandlung; 'Wahrnehmung dieses Steins als grau'; Scheitern, revidierte Kategorien bereitzustellen; Hume
2. 300 Erkenntnis, deren Variationen, Problem der Vagheit; negative Wahrnehmung als der allgemeine Fall, Bewusstsein ist das Empfinden der Negation, Neues; Bewusstsein eine subjektive Form, nur in späten, abgeleiteten Phasen komplexer Integrationsprozesse gegenwärtig; Bewusstsein erhellt nur die abgeleiteten Typen von objektiven daten, Philosophie wird durch klarheit und Deutlichkeit irregeführt
3. 303 Der einfache Typ von physischer erfahrung ist emotional; Vektor-Übertragung des Empfindenspulsieren des Gefühls, Wellenlänge; menschliches Gefühl ist interpretiertes Gefühl, kein rein emotionales Empfinden
4. 306 Die Entscheidung, die das Eintreten von zeitlosen Gegenständen reguliert, das Alte trifft auf das Neue; die drei Phasen des Empfindens: konform, begrifflich, vergleichend; zeitlose Gegenstände und subjektive Formen; Kontinuität der Phasen; Kategorie der objektiven Einheit
5. 310 Reformiertes subjektivistisches Prinzip ist eine andere Darstellung des Prinzips der Relativität; Prozess ist das Werden von Erfahrung; Humes Prinzip wird anerkannt, diese Methode irrt nur im Detail; 'Gesetz' bietet für 'Verursachung' keine hilfe; moderne Philosophie verwendet falsche kategorien; zwei Fehlkonzeptionen: (i) qualitätslose Wirklichkeit, (ii) Inhärenz der Qualität in der Substanz
VIII. 314 Kapitel VIII: Symbolischer Bezug
1. 314 Die beiden reinen Wahrnehmungsweisen, symbolischer Bezug; gemeinsame Grundlage, Integration, Freiheit des Entstehens, Irrtum; gemeinsame Grundlage, vergegenwärtigter Ort, geometrische Ununterschiedenheit in der Weise der kausalen Wirksamkeit; Ausnahmen, tierischer Körper, Dabeisein des Körpers
2. 318 Gemeinsame Grundlage, gemeinsame Sinnengegenstände; moderner Empirismus, Vortäuschung, Hume; Sinnesgegenstände von der Wirksamkeit des Körpers abgeleitet, Projektion
3. 324 Mißverstander Primat der vegegenwärtigenden Unmittelbarkeit, Diskussion, kausale Wirksamkeit primitiv
4. 328 Weitere Diskussion; Verursachung und Sinneswahrnehmung
  • „Aber Tiere, und selbst Pflanzen, in niederen organischen Formen legen Verhaltensweisen an den Tag, die auf Selbsterhaltung ausgerichtet sind.“ (PRd 330)
5. 333 Vergleich der Wahrnehmungsweisen; Integration in symbolischem Bezug
6. 337 Prinzipien der Symbolik, Sprache
  • „Zum symbolischen Bezug zwischen den beiden Arten kommt es immer dann, wenn die Wahrnehmung eines Elements der einen Art sein Korrelat in der anderen hervorruft und sich darin die Verbindung von Empfindungen, Emotionen und abgeleiteten Handlungen niederschlagen lässt, die zu beiden Korrelaten des Paares gehören und die auch durch diese Korrelation verstärkt werden.“ (PRd 337)
  • „Es ist leichter, Weihrauch zu riechen als bestimmte religiöse Gefühle zu produzieren; wenn die beiden also verknüpft werden können, ist Weihrauch ein geeignetes Symbol für solche Gefühle. In der Tat eignen sich bestimmte symbolische Erfahrungen, die leicht zu machen sind, für gewisse Zwecke besser als Symbole denn geschriebene oder gesprochene Worte.“ (PRd 342)
IX. 343 Kapitel IX: Die Aussagen Der in der Übersetzung verwendete Begriff Aussage für proposition ist problematisch. Propositionen sind nach Whitehead Ereignisse mit einer bestimmten, eigenen Struktur, die durch Aussagen (expressive propositions) repräsentiert werden. Aussagen sind begrenzt und können den Inhalt von Propositionen nur unzulänglich beschreiben.
1. 343 Unreine erfaßte Informationen durch Integration rein begrifflich und rein physisch erfaßter Informationen; Unterscheidung zwischen physischen Zwecksetzungen und Aussagen [propositions]; Theorie, nicht primär für das Urteil, Anreize für das Empfinden; objektiver Anreiz; Zweckursache; allgemeine und singuläre Aussagen [propositions]; logische Subjekte, komplexes Prädikat; Aussagen [propositions] wahr oder falsch; Anreiz für das Neue; empfundener 'Gegensatz' ist Bewußtsein im Keim; Urteil und Rezeption; abgestufte Wesensschau
  • „Ein lebendes Ereignis wird durch ein Moment des Neuen unter den Strebungen seines geistigen Pols charakterisiert. Solche 'Strebungen', d.h. 'begrifflich erfaßte Informationen', können 'rein' oder 'unrein' sein. Ein 'unreines' Erfassen geht aus der Integration eines 'rein' begrifflichen Erfassens mit einem physischen Erfassen hervor, das im physischen Pol entsteht. Das Datum eines rein begrifflichen Erfassens ist ein zeitloser Gegenstand; das Datum eines unreinen Erfassens ist eine Aussage [proposition], die im übrigen auch als 'Theorie' bezeichnet wird.“ (PRd 343)
  • „Leider sind Theorien unter ihrer Bezeichnung als 'Aussagen' den Logikern überlassen worden, die den Grundsatz verfochten haben, daß ihre einzige Funktion darin bestehe, nach Wahrheit oder Falschheit beurteilt werden.“ (PRd 344)
  • „Die hier aufgestellte Lehre besagt, daß 'Urteil' wie auch 'Bewußtsein' ein sehr seltener Bestandteil in der Realisierung von Aussagen ist. Die Existenz von schöner Literatur sollte den Logikern zu bedenken gegeben haben, daß ihre engstirnige Lehre absurd ist.“ (PRd 344)
  • „Eine Aussage [proposition] ist eine neue Art Einzelwesen. Sie ist ein Zwischending aus reinen Potentialitäten und Wirklichkeiten. Eine 'singuläre Aussage ist die Potentialität einer wirklichen Welt, die eine abgegrenzte Menge von wirklichen Einzelwesen in einem Nexus von Reaktionen einschließt, zu der auch das hypothetische Eintreten einer abgegrenzten Menge von zeitlosen Gegenständen gehört.“ (PRd 346)
  • „Die abgegrenzte Menge von einbezogenen wirklichen Einzelwesen wird als die 'logischen Subjekte der Aussage' bezeichnet; und die abgegrenzte Menge von einbezogenen zeitlosen Gegenständen als die 'Prädikate der Aussage'.“ (PRd 346)
  • „Das Interesse an der Logik, das die übertrieben intellektualistischen philosophen beherrscht, hat die Hauptfunktion von Aussagen [propositions] in der Natur der dinge verschleiert. Sie dienen nicht primär der Überzeugung, sondern dem Empfinden auf der physischen Ebene des Unbewußten.“ (PRd 347)
  • „Irrtum ist der Preis, den wir für den Fortschritt bezahlen.“ (PRd 348)
  • „Wenn die Kontraste und Identitäten solcher Empfindungen ihrerseits empfunden werden, haben wir Bewußtsein.“ (PRd 350)
  • „Bewußtsein verlangt mehr als das bloße aufnehmen von Theorie. Es ist das Empfinden des kontrasts zwischen der Theorie als bloßer Tehorie und der der Tatsache als bloßer Tasache. Dieser Kontrast besteht, ob die Tehorie nun richtig ist oder nicht.“ (PRd 350)
  • „Die primäre Weise der Realisierung einer Aussage in einem wirklichen Einzelwesen erfolgt nicht durch urteil, sondern im Wege der Aufnahme. Eine Aussage wird aufgenommen, wenn sie ins Empfinden zugelassen wird. Schrecken, Erleichterung, zwecksetzung sind vor allem Empfindungen, zu denen die Aufnahme von Aussagen gehört.“ (PRd 351)
  • „Begriffliche Empfindungen werden erzeugt, und durch Integration mit physischen Empfindungen schließt sich sogleich eine spätere Phase von aussageartigen Empfindungen an. Der Anreiz für das Empfinden entwickelt sich mit den Konkretisierungsphasen des jeweiligen Subjekts.“ (PRd 351)
  • 1. Zitat = 1. Abstz des Kapitels
  • Der Ausgangspunkt einer Proposition ist Erfahrung
  • Die externe Umwelt wird für das erfassende Subjekt (prehending subject) als Daten objektiviert
  • die erste Phase beginnt mit einem physischen Empfinden (primary oder indicative feeling), das noch ohne subjektive Komponente ist. (Was wird empfunden)
  • Durch Hinzutreten bestimmter ewiger Objekte (subjektiver Kriterien) in der Phase der „physischen Zwecksetzung“ (physical recognition oder physical recollection) erhält das Erfassen einen subjektiven, strebenden (lure for feeling) Charakter, der durch die subjektive Form bestimmt ist. (Wie wird empfunden)
  • Für das erfassende Subjekt entsteht ein ganzheitliches Empfinden (conformal feeling) aus indicative feeling und physical recognition, auf dessen Gehalt es keinen Einfluss (no choice) hat. Conformal feelings sind daher immer wahr.
  • Stimmen physical feeling und physical recognition überein, entsteht ein Wahrnehmungsempfinden (perceptual feeling); dieses zeigt „was ist“,
  • Wahrnehmungsempfinden ist notwendig wahr; es entsteht keine Neuheit, kein die die wahrgenommenen objektivierten Daten aufhebendes Empfinden (reversal feeling), jedoch können unterschiedliche Grade der Bewertung, der Ablehnung oder Zustimmung vorliegen; es ist direkt oder indirekt authentisch; indirekt bedeutet, dass zwar keine Aufhebung (reversion), jedoch eine Umwandlung (transmutation) des Empfundenen stattfinden kann.
  • Besteht eine Differenz zwischen physical feelings und physical recognition werden freie Vorstellungen (imaginative feelings) anstelle der Wahrnehmungsempfindungen erzeugt.
2. 352 Wahrheit und Falschheit, Gemeinsamkeit von Aussagen und Tatsache in der Erfahrung; Korrespondenz- und Kohärenztheorie; Aussagen wahr oder falsch, Urteile richtig, unrichtig oder aufgeschoben (schwebend); intuitive und abgeleitete Urteile; Logik befasst sich mit abgeleiteten Urteilen; Irrtum
3. 359 Jede Aussage setzt einen systematischen Hintergrund voraus; Relationen, Bezeichnungssysteme von Relationen; Aussagen und Bezeichnungssysteme; Veranschaulichung, Unangemessenheit von Worten
4. 365 Metaphysische Aussagen; eins und eins macht zwei
5. 369 induktion, Wahrscheinlichkeit, statische Theorie, Grundlage, Auswahl von Stichproben, endliche Zahlen
6. 376 Unterdrückte Prämissen in der induktion, Voraussetzung eines abgegrenzten Typs von Wirklichkeit, der einen abgegrenzten Typ von Umgebung verlangt; weitere Induktionen ungültig; statistische Wahrscheinlichkeit innerhalb einer relevanten Umgebung
7. 379 Objektivierung nimmt Stichproben aus der Umgebung
8. 382 Alternative, nicht statistische Grundlage; abgestufte Strebungen; Urnatur Gottes, Säkularisierung des Begriffs der Gunktionen Gottes
X. 385 Kapitel X: Prozeß
1. 385 Fließen und Beständigkeit; Entstehung und Substanz; Verräumlichung; zwei Arten des Fließens: makro- und mikroskopisch, von Ereignis zu Ereignis und innerhalb jedes Ereignisses
2. 390 Konkretisierung, Neues, Wirklichkeit; mikroskopische Konkretisierung
3. 392 Drei Phasen der mikroskopischen Konkretisierung; Vektor-Eigenschaften deuten auf makroskopischen Übergang hin; Gefühl und subjektive form im allgemeinen ist skalar in der mikroskopischen Entstehung und ist das Datum für makroskopischen Übergang
4. 394 Höhere Phasen der mikroskopischen Konkretisierung
5. 396 Zusammenfassung

Die Theorie des Erfassens

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Nummer Seite Titel Bemerkung
3. Teil 399 Dritter Teil: Die Theorie des Erfassens
I. 401 Kapitel I: Die Theorie des Empfindens
1. 401 Genetische und morphologische Analyse; genetische Untersuchung ist analyse der konkretisierung, das wirkliche einzelwesen formaliter; morphologische Analyse ist analyse des wirklichen Einzelwesens als konkretem, verräumlichten, objectivé
2. 403 Endliche Wahrheit, Teilung nach erfaßten Informationen; Abfolge von Phasen, umfassende informationen in der Herausbildung; fünf Faktoren: Subjekt, anfängliche Daten, Eliminierung, objektives Datum, subjektive form, das Empfinden ist bestimmt
3. 405 Das Empfinden kann nicht von seinem Subjekt abstrahiert werden, Subjekt, Zielen auf den Empfindenden, zweckursache, causa sui
4. 407 Kategorien der subjektiven Einheit, der objektiven Identität und der objektiven Verschiedenheit
5. 407 Kategorie der subjektiven Einheit; das eine Subjekt ist das abschließende Ziel, das jedes Empfinden bedingt, Episode in der Selbsterschaffung; prästabilierte harmonie, innere Folgerichtigkeit einer aussage, subjektives Ziel; Kategorie der objektiven Identität, ein ding hat eine Rolle, keine Verdopplung, eine Grundlage der unverbindlichkeit, Kategorie der objektiven Verschiedenheit, keine verschiedenen elemente mit der Identität der Funktion, eine weitere Grundlage der Unvereinbarkeit
6. 413 Welt als ein Übertragungsmedium; Erklärung; negativ erfaßte Informationen, mit subjektiven Formen
7. 415 Anwendung der Kategorien
8. 417 Anwendung (Fortsetzung)
9. 419 Nexus
10. 423 Subjektive Formen; klassifizierung von Empfindungen nach Daten; einfache physische Empfindungen, begriffliche Empfindungen; umgewandelte Empfindungen;subjektive Formen nicht durch Daten bestimmt, sondern durch sie bedingt
11. 426 Subjektive Form, qualitatives Muster, quantitatives Muster; Intensivierung; Hören von Klängen
12. 429 erfasste informationen nicht atomistisch, wechselseitige Sensibilität; unbegrenzte Zahl von erfaßten Informationen; erfaßte Informationen als Bestandteile in der Erfüllung und ihr genetisches Wachstum; Rechtfertigung der Analyse der Erfüllung, achte und neunte Erklärungskategorie
  • * „Es gibt unbegrenzt viele erfasste Informationen, die einander überlappen, unterteilen und gegenseitig ergänzen.“ (PRd 430)
II. 432 Kapitel II: Die primären Empfindungen
1. 432 Einfaches physisches Empfinden, anfängliches Datum ist ein wirkliches Einzelwesen, objektives Datum ist ein Empfinden, das dieses eine wirkliche Einzelwesen aufnimmt; Akt der Verursachung, objektives Datum die Ursache, einfaches physisches Empfinden die Wirkung; synonym: 'kausale Empfindungen'; primitiver Akt der Wahrnehmung, anfängliches Datum ist das wahrgenommene wirkliche Einzelwesen, objektives Datum ist die Perspektive, im allgemeinen keine bewußte Wahrnehmung; Grund für die 'Perspektive'; Vektor-Übertragung des Empfindens, Reaktivierung konform; Irreversibilität der Zeit; Locke; zeitlose Gegenstände relational, zweigleisige Rolle, Vektor Verlagerung, Reproduktion, Beständigkeit; Quanten des Empfindens verlagert, Quantentheorie in der Physik, physisches Gedächtnis; Atomismus, Kontinuität, Verursachung, Erinnerung, Wahrnehmung, Qualität, Quantität, Ausdehnung
2. 437 Begriffliche Empfindungen, positiv und negativ erfaßte informationen; kreativer Drang zweipolig; Datum ist ein zeitloser Gegenstand; Ausschließlichkeit zeitloser Gegenstände als Determinanten, Abgegrenztheit, Unvereinbarkeit
  • „Die Kosmologie muß im gleichen Maße dem Atomismus, der Kontinuität, dem Verursachungsprinzip (causation), dem Erinnerungsvermögen, der Perzeption, qualitativen und quantitativen Formen der Energie und der Extension gerecht werden.“ (PRd 437)
  • „In jeder Konkretisierung finden sich zwei Aspekte des kreativen Drangs. Der eine betrifft die Entstehung einfacher kausaler Empfindungen und der andere die Entstehung begrifflicher Empfindungen.“ (PRd 438)
3. 439 Subjektive Form des begrifflichen Erfassens ist Wertung; integration führt Wertung in unreine Empfindungen ein, Intensität; drei Charakteristika der Wertung: (i) wechselseitige Sensibilität subjektiver Formen, (ii) Determinante des Integrationsvorgangs, (iii) Determinante intensiver Emphase
4. 441 Bewußtsein ist subjektive Form; braucht sein besonderes Datum; wiedererinnerung, Platon, Hume; bewußte Empfindungen immer unrein, das erfordert Integration physischer und begrifflicher Empfindungen; Affirmation und negativer Kontrast; nicht alle unreinen Empfindungen bewußt
III. 446 Kapitel III: Die Übertragung von Empfindungen
1. 446 Ontologisches Prinzip, Bestimmung der Auslösung des Empfindens; Phasen der Konkretisierung; Gott, unausweichliche Wertung, subjektives Ziel; Selbstbestimmung im Ursprung phantasievoll, Reaktivierung
2. 448 Rein hypothetisches Empfindungen, hybride physische Empfindungen; hybride Empfindungen in reine physische Empfindungen umgewandelt; verheerende Trennung von Körper und Seele umgangen; Humes Prinzip, hybride Empfindungen mit gott als Datum
3. 451 Anwendung der ersten kategorialen Bedingung; Ergänzungsphase geht aus begrifflicher Entstehung hervor; Anwendung der vierten und fünften kategorialen Bedingung; begriffliche Umkehrung; Grundlage der Identität, Zielen auf Kontrast
4. 456 Umwandlung; Empfinden eines Nexus als einer, umgewandeltes physisches Empfinden; Rolle des objektiven begrifflichen Empfindens in der Umwandlung; Rolle des objektiven begrifflichen Empfindens in der Umwandlung, Kategorie der Umwandlung, weitere Erklärungen; begriffliche Empfindungen modifizieren physische Empfindungen; negativ erfaßte Informationen wichtig
5. 464 Subjektive Harmonie, die siebente kategoriale Bedingung
IV. 467 Kapitel IV: Aussagen und Empfindungen
1. 467 Bewußtsein, aussageartige empfindungen, nicht notwendig bewußt; aussageartiges Empfinden ist das Produkt der Integration physischen Empfindens mit einem begrifflichen empfinden; zeitlose Gegenstände verraten nichts über wirkliche Ereignisse, aussagen sind Berichte, die über logische Subjekte abgegeben werden können; Aussage, wahr oder falsch, verrät nichts über sich selbst, wartet auf Gründe; begriffliches Empfinden sorgt für prädikative Muster, physisches Empfinden sorgt für logische Subjekte, Integration; Bezeichnung der logischen Subjekte, Elemente des Gegebenseins erforderlich für Wahrheit und Falschheit
2. 472 Aussage nicht notwendig beurteilt, aussageartige Empfindungen nicht notwendig bewußt, neue Aussagen kommen auf; mögliche wahrnehmende Subjekte innerhalb des 'Horizonts einer Aussage'
  • „Aber in der realen Welt ist es wichtiger, daß eine Aussage interessant, als daß sie wahr ist. Die Bedeutung der Wahrheit besteht darin, daß sie Interessantheit noch steigert.“ (PRd 472)
3. 474 Entstehen des aussageartigen Empfindens, vier (oder fünf) Stufen, bezeichnendes Empfinden, physisches Wiedererkennen, prädikatives Muster (Prädikat), prädikatives Empfinden; aussageartiges Empfinden die Gesamtheit von bezeichnenden und prädikativen Empfindungen
4. 477 Subjektive Formen ausageartiger Empfindungen, abhängig von den Entstehungsphasen; Fall der Identität des bezeichnenden Empfindens mit der physischen Wiedererinnerung, wahrnehmende Empfindungen; Fall der Verschiedenheit, vorstellende Empfindungen; Unterscheidung nicht notwendig scharf; die Gattung der wahrnehmenden Empfindungen: authentisch, direkt authentisch, indirekt authentisch, unauthentisch; gefesselte Phantasie
5. 479 Vorstellende Empfindungen, bezeichnendes Empfinden und physische Wiedererinnerung unterscheiden sich, freie Vorstellung; subjektive Form hängt von der Entstehung ab, eher Wertung als Bewußsein; Anreiz für kreatives Auftauchen; Kritik physischer Empfindungen, Wahrheit, kritische Bedingungen
6. 482 Sprache, ihre Funktion; Entstehung der notwendigen Kette von Empfindungen
V. 484 Kapitel V: die höheren Phasen der Erfahrung
1. 484 Vergleichende Empfindungen, bewußte Wahrnehmungen, physische Zwecksetzungen; physische Zwecksetzungen einfacher als aussageartige Empfindungen
2. 485 Intellektuelle Empfindungen, Integration aussageartigen Empfindens mit dem physischen Empfinden eines nexus, der die logischen Subjekte enthält; Kategorie der objektiven Identität, Kontrast zwischen Affirmation und negation; Bewußtsein ist eine subjektive Form
3. 486 Glaube, Gewißheit, Locke, unmittelbare Anschauung
  • „Das Bewußtsein flackert, und selbst wo es am hellsten ist, gibt es ein kleines Brennpunktgebiet klarer Erleuchtung und ein großes Gebiet im Halbschatten liegender Erfahrung, das in dunkler Erahnung von intensiver Erfahrung berichtet.“ (PRd 486)
4. 488 Bewußte Wahrnehmung, Rekapitulation des Ursprungs; direkte und indirekte authentische Empfindungen, unauthentische Empfindungen; Umwandlung; Irrtum in der Wahrnehmung, Neues; Kriterien, Stärke und Lebhaftigkeit; Analyse der Entstehung; Kriterien fehlbar
5. 492 Urteil, Ja-Form, Nein-Form, Schwebe-Form; bei der Ja-Form Identität der Muster, bei der Nein-Form Verschiedenheit und Unvereinbarkeit, bei der Schwebeform Verschiedenheit und Vereinbarkeit; intuitives Urteil, bewußte Wahrnehmung
6. 496 Affirmatives, intuitives Urteil analog der bewußten Wahrnehmung, Erklärung des Unterschiedes; abgeleitetes Urteil; Unterschied zu Lockes Terminologie; aufgeschobenes Urteil
  • „Der Triumph des Bewußtseins geht einher mit dem negativen intuitiven Urteil. In diesem Fall kommt es zu einem bewußten Empfinden dessen, was sein könnte, aber nicht ist. […] Es ist das Empfinden von Abwesenheit, und es empfindet diese Abwesenheit durch die endgültige Ausschließlichkeit dessen, was tatsächlich gegeben ist. Daher erreicht die Ausdrücklichkeit der Negation, die die besondere Charakteristik des Bewußtseins ausmacht, hier ihren Höhepunkt“ (PRd 497)
7. 501 Physische Zwecksetzungen, primitiver Typ des physischen Empfindens; Beibehaltung von Wertung und Zwecksetzung, Eliminierung der Unbestimmtheit des komplexen zeitlosen Gegenstandes; erwidernde Reaktivierung; Entscheidung
8. 504 Zweite Art von physischen Zwecksetzungen, Umkehrung eingeschlossen; achte kategoriale Bedingung, subjektive Intensität; unmittelbares Subjekt, relevante Zukunft; Gleichgewicht, Bedingungen für einen Kontrast; Umkehrung als Bedingung für ausgewogenen Kontrast; Rhythmus, Schwingung; kategoriale Bedingungen; physische Zwecksetzungen und Aussageartige Empfindungen im Vergleich

Theorie der Ausdehnung

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Nummer Seite Titel Bemerkung
4. Teil 511 Vierter Teil: Theorie der Ausdehnung
I. 513 Kapitel I: Koordinierte Teilung
1. 513 Genetische Teilung ist Teilung der Konkretisierung, koordinierte Teilung ist Teilung des Konkreten; physikalische Zeit ergibt sich aus der koordinierten analyse der Erfüllung; der Entstehungsprozeß ist nicht die Zeitliche Abfolge; räumliche und zeitliche Elemente im extensiven Quantum; das Quantum ist das extensive Gebiet; koordinierte Teilbarkeit; die subjektive Einheit ist unteilbar; subjektive Formen ergeben sich aus dem subjektiven Ziel; Welt als ein Medium, extensiv teilbar; Unentschiedenheit hinsichtlich des ausgesonderten Quantums
2. 515 Koordinierte Teilungen und Empfindungen; geistiger Pol unabänderlich einer; subjektive Formen und koordiniere Teilungen beruhen auf dem geistigen Pol, ansonsten nicht zu erklären; eine koordinierte Teilung ist ein Kontrast, eine Aussage, falsch, aber nützliche Matrix
3. 518 Koordinierte Teilung, die Welt als eine unendliche Vielheit; extensive Ordnung, Übertragungswege; äußere extensive Beziehungen, innere extensive Teilung, ein grundlegendes Schema; pseudo Sub-Organismen, pseudo Super-Organismen, Professor de Lagunas 'Ausdehnungszusammenhang'
4. 521 Ausdehnungszusammenhang ist das systematische Schema, das der Übertragung von empfindungen und der Perspektive zugrunde liegt; regulative Bedingungen; Descartes; Grade extensive Bedingungen, Dimensionen
5. 524 Gabelung der Natur; Öffentlichkeit und Privatheit
6. 526 Klassifizierung zeitloser Gegenstände; mathematische Formen, Sinnesgegenstände
7. 528 Eliminierung des erfahrenden Subjekts, sich konkretisierende Unmittelbarkeit
II. 531 Kapitel II: Ausdehnungszusammenhang
1. 531 Ausdehnungszusammenhang, allgemeine Beschreibung
2. 532 Annahmen, d.h. Postulate, d.h. Axiome und aussagen für ein deduktives System
3. 536 Extensive Abstraktion, geometrische Elemente, Punkte, Segmente
  • „Definition 16: Ein geometrisches Element wird ‚Punkt’ genannt, wenn ihm kein geometrisches Element inzident ist. Diese Definition eines ‚Punktes’ ist mit Euklids Definition vergleichbar: ‚Ein Punkt hat keine Teile’.“ (PRd 539)
4. 541 Punkte, Gebiete, Örter; Irrelevanz von Dimensionen
  • Bei der Anwendung dieser Theorie der Ausdehnung auf die bestehende physische Welt unserer Epoche sind Volumen vierdimensional und Hyperflächen dreidimensional. Aber Kurvenstücke sind eindimensional.“ (PRd 542)
III. 544 Kapitel III: Glatte Örter
1. 544 Euklids Definition einer 'geraden Linie'
2. 545 Schwäche der euklidischen Definition; gerade Linie als kürzester Abstand, Abhängigkeit von Messung; neue Definition gerader Linien, Ovale
3. 549 Definition von geraden Linien, glatte Örter, Dimensionen
4. 552 Aneinandergrenzen
5. 555 Rekapitulation
  • „Die mathematische Physik übersetzt die Aussage Heraklits: „Alles fließt“, in ihre eigene Sprache. Sie wird dann zu: Alle Dinge sind Vektoren. Die mathematische Physik akzeptiert auch die atomistische Lehre Demokrits. Diese übersetzt sie in die Formulierung: Aller Energiefluß unterliegt ‚Quanten’ – Bedingungen.“ (PRd 556-557)
IV. 558 Kapitel IV: Entwicklungsstränge
1. 558 Definition eines Entwicklungsstrangs, Empfindungen, die unter den Formen der Abgegrenztheit ihrer objektiven Daten glatte Örter enthalten; 'Sitz' eines Entwicklungsstrangs; Entwicklungsstränge und physisches Verhalten; elektromagnetische Ereignisse enthalten Entwicklungsstränge
2. 560 Vergegenwärtigende Unmittelbarkeit schließt Entwicklungsstränge ein; Dabeisein des Körpers, Projektion, Brennpunktgebiet; Übertragung körperlicher Entwicklungsstränge, Umwandlung elementarer Wahrnehmender, Emphase; Projektion von sinnesgegenständen, kausale Wirksamkeit in vergegenwärtigende Unmittelbarkeit umgewandelt; massive Vereinfachung; Typen der Energie; Hume; symbolische Verlagerung, physische Zwecksetzung
3. 571 Eliminierung von Irrelevantem, massive Aufmerksamkeit für systematische Ordnung; Gestaltung von Kontrasten; Bedeutung der gleichzeitigen Unabhängigkeit; Vorteil für dauerhafte Gegenstände
4. 574 Strukturelle Systeme, Abwerfen individueller Abweichungen; physische Materie enthält Örter in Entwicklungssträngen
5. 575 Die verschiedenen einbezogenen Örter: kausale Vergangenheit, kausale Zukunft, Gleichzeitiges, Zeitschnitte, Teil eines Zeitschnitts, Zkunft eines Zeitschnitts, vergegenwärtigter Zeitschnitt, Ort im Entwicklungsstrang
V. 580 Kapitel V: Messung
1. 580 Identifikation von Örtern in Entwicklungssträngen mit Zeitschnitten nur annäherungsweise möglich; Vergleich der Definitionen; Sitz des Entwicklungsstrangs, Projektoren; Örter in entwicklungssträngen und vergegenwärtigende Unmittelbarkeit
2. 582 Ort im Entwicklungsstrang vollständig durch den Erfahrenden bestimmt; Sitz und Projektoren bestimmen das Brennpunktgebiet; tierischer Körper einziger Vermittler in der Bestimmung; lebhafte Hervorhebung der realen Potentialität der gleichzeitigen welt; neue Definition gerader Linien erklärt diesen Grundsatz; Sprechweisen; Interpretation der direkten Beobachtung; Descartes' inspectio, realitas objectiva, judicium
3. 586 Moderne Lehre von privaten psychologischen Feldern; sekundäre Qualitäten, Sinnesgegenstände; Aufgabe von Descartes' inspectio objectiva; Schwierigkeiten für die wissenschaftliche Theorie, alle Beobachtung in privaten psychologischen Feldern; Veranschaulichung, Hume; Schlußfolgerung, mathematische Form, vergegenwärtigende Unmittelbarkeit in gewissem Sinne unergiebig, aber auch von überwältigender Signifikanz
4. 590 Messung beruht auf Zählen und Beständigkeit; was gezählt wird, was besteht; Metermaß beständig, gerade; infinitesimale keine Erklärung; Annäherung an Geradheit setzt Geradheit voraus; gezählte Zentimeter nicht koinzident; moderne Lehre ist die Möglichkeit der Koinzidenz, Kritik daran; Koinzidenz ist der Maßstab für Kongruenz, nicht deren Bedeutung; Verwendung eines Instruments setzt dessen Kongruenz mit sich selbst voraus; letzten Endes beruht alles Messen auf direkter anschauung der Beständigkeit des nicht überprüften Instruments; Theorie der privaten psychologischen Felder macht wissenschaftliche Messung zum Unsinn
5. 594 Bedeutung von Kongruenz im Sinne einer Geometrie gerader Linien; Systeme der Geometrie; Mengen von Axiomen: äquivalente Mengen, unvereinbare Mengen; drei bedeutende Geometrien: elliptische, euklidische, hyperbolische; zwei Definitionen einer Ebene; charakteristische Unterscheidung zwischen den drei Geometrien; Kongruenz beruht auf systematischer Geometrie
6. 598 Physikalische Messung; geringste Wirkung, setzt geometrische Messung voraus; gestört durch individuelle Besonderheiten; physikalische Messung läßt sich mit Hilfe von Differentialgeometrie ausdrücken; Zusammenfassung der ganzen Argumentation

Abschließende Interpretation

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Nummer Seite Titel Bemerkung
5. Teil 601 Fünfter Teil: Abschließende Interpretation
I. 603 Kapitel I: Die idealen Gegensätze
1. 603 Gefahr für die Philosophie ist Enge der Auswahl; Vielfalt von Gegensätzen: puritanische Selbstbeschränkung ästhetisches Vergnügen; Freude und Leid; religiöse Hingabe und skeptische Kritik, Intuition und Vernunft
2. 604 Beständigkeit und Fluß, Zeit und Ewigkeit
3. 605 Ordnung als Bedingung für Größe, Ordnung als Ersticken von Größe; Überdruß, was gebraucht wird ist Ordnung, die sich über dem Neuen ausbreitet; dominierendes lebendes Ereignis ist das organ des Neuen für den tierischen Körper
  • „Die Kunst des Fortschritts besteht darin, im Rahmen des Wandels Ordnung und im Rahmen der Ordnung Wandel zu bewahren. Das Leben wehrt sich dagegen, lebendig einbalsamiert zu werden.“ (PRd 606)
4. 608 Paradoxie: Sehnsucht nach Neuem, Angst vor Verlust; höchstes religiöses Problem; elementares Übel ist Zeit als 'stetiges Vergehen'; abschließende Gegensätze: Freude und Leid, Gut und Übel, Getrenntheit und Verbundenheit, Fluß und Beständigkeit, Größe und Trivialität, Freiheit und Notwendigkeit, Gott und die Welt; diese Paare sind in der unmittelbaren Anschauung gegeben, nur das letzte nicht, dabei handelt es sich um Interpretationen.
II. 611 Kapitel: Gott und die Welt
1. 611 Beständigkeit und Fluß, Gott als der unbewegte Beweger; Konzeptionen von Gott; kaiserlicher Herrscher, moralische Energie, philosophisches Prinzip
2. 613 Ein weiterer Sprecher für Humes Dialoge über natürliche Religion; Urnatur mangelhaft, wirklich, weder Liebe noch Haß gegenüber Wirklichkeiten; Zitat aus Aristoteles
  • "Zunächst darf Gott nicht als eine Ausnahme von allen metaphysischen Prinzipien behandelt werden, eingeführt, um deren Zusammenbruch vorzubeugen. Er ist ihre wichtigste Exemplifikation. Als uranfänglich betrachtet, ist er die unbegrenzte begriffliche Realisierung des absoluten Reichtums an Potentialitäten. Unter diesem Aspekt ist er nicht vor, sondern mit aller Schöpfung." (PRd 613-614)
  • „Gott ist die uranfängliche Exemplifikation des kreativen Fortschreitens, das er voraussetzt.“ (PRd 614)
  • „Gott ist die unbedingte Wirklichkeit des begrifflichen Empfindens auf dem Grund der Dinge.“ (PRd 614)
3. 615 Gottes Natur bipolar, begrifflich und physisch, die physische Natur ist von der Welt abgeleitet; Vergleich zwischen den beiden Naturen
4. 617 Gottes Folgenatur, kreatives Fortschreiten, das den Einklang der Unmittelbarkeit beibehält, das Immerwährende; weitere Analyse, Zartheit, Weisheit; Geduld; Dichter der Welt; Vision der Wahrheit, Schönheit, Güte
5. 619 Beständigkeit und Fluß, Relation Gottes zur Welt; Gruppe von Antithesen: Gott und die Welt sind beide das Instrument des Neuen füreinander
  • "Es ist genauso wahr zu sagen, daß Gott die Welt transzendiert, wie zu behaupten, daß die Welt Gott transzendiert. Es ist genauso wahr, zu sagen, daß Gott die Welt erschafft, wie zu behaupten, daß die Welt Gott erschafft." (PR 621).
6. 623 Das Universum erreicht durch sich selbst den Ausdruck seiner Gegensätze
7. 625 Gott als das Königreich des Himmels; objektive unsterblichkeit wird zum Immerwährenden, Versöhnung von Unmittelbarkeit und objektiver Unsterblchkeit
  • „denn die vollkommene Wirklichkeit geht wieder über in die zeitliche Welt und qualifiziert diese Welt so, daß jede Wirklichkeit sie als eine unmittelbare Erfahrungstatsache einschließt.“ (PRd 626)
  • „Was in der Welt getan wird, verwandelt sich in eine Realität des Himmels, und die Realität des Himmels geht wieder über in die Welt. Aufgrund dieser Wechselbeziehung geht die Liebe der Welt in die Liebe des Himmels über und flutet wieder zurück in die Welt. In diesem Sinne ist Gott der große Begleiter – der Leidensgefährte, der versteht.“ (PRd 626)
629 Nachwort des Übersetzers
653 Namensregister
655 Sachregister