Die Permoser-Figuren Schwerin sind 14 Sandstein-Skulpturen des Bildhauers Balthasar Permoser. Sie wurden durch Herzog Christian Ludwig II. in Hamburg erworben und 1752 im neu gestalteten Schweriner Schlossgarten aufgestellt. Sie zeigen verschiedene antike Gottheiten und Darstellungen der vier Jahreszeiten. Die barocken Originale sind heute aus konservatorischen Gründen durch Kopien von Werner Hempel aus den 1950er-Jahren ersetzt.[1]


Herkunft der Permoser-Figuren

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Bereits ab 1742 gab es Verhandlungen, mit den Dresdener Bildhauer Johann Christian Ludwig Lücke zum Ankauf neuer Skulpturen für den Mecklenburger Herzog. Diese Verhandlungen waren jedoch gescheitert.[2] Zwölf Jahre später, 1754, gelang dann in Hamburg der Ankauf von 16 älteren Statuen. Im Schweriner Geheim- und Hauptarchiv fand sich ein Vertrag vom 23.Mai 1754 in dem der bekannte Hamburgische Kunsthändler Waerdigh von Pastor Hinrich Hoeck von der Dreifaltigkeitskirche zu St. Jürgen 16 steinerne Figuren mit Postamenten erwirbt. Es handelt sich um Figuren, die aus dem Behrmannschen Park in Hamburg-Horn stammten. Sie gehörten ursprünglich einem wohlhabenden Hamburger, der sie bei Permoser in Auftrag gegeben haben soll.[3] Schließlich erwarb Herzog Christian Ludwig II. die Figuren vom Kunsthändler Waerdigh. Im Jahr 1755 wurden die Statuen im neu gestalteten Schlossgarten aufgestellt und mit weißer Ölfarbe gestrichen.[2] Erst im frühen 20. Jahrhundert stellte sich heraus, um welche Kostbarkeiten es sich handelt.[4] Die Originale wurden bis ca. 1720 in der Werkstatt Balthasar Permosers gefertigt.[4] Es wird davon ausgegangen, dass Herkules ein eigenhändiges Werk Permosers ist. Kunsthistoriker vermuten, dass er auch an der Flora selbst mitgewirkt hat..[4]

Aufstellung der Permoser-Figuren im Schweriner Schlossgarten

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Die Figuren sind in zwei Gruppen aufgestellt. Die obere Gruppe befindet sich an der Kaskade. Dort findet sich ein Herkules mit geschwungener Keule, eine Diana auf den Speer gestützt, eine Fora mit blumengefülltem Gewandbausch sowie eine Ceres mit panzerartigem Mieder und einem Schild. Auf dem Schild der Ceres ist ein Relief abgebildet, welches Mäher im Kornfeld zeigt.[2]

Die anderen Figuren stehen links und rechts des Kreuzkanals. Es sind die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer Herbst und Winter, sowie ein Faun und eine Faunin. Weiterhin sind dort die römischen Götter Bacchus, Merkur und und Apollo sowie die Göttin Venus zu finden.[2]

Herkulesfigur

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Die vier Jahreszeiten

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Kunstmarkt 1922[2]

Mecklenburgmagazin 2001[3]

Hercules[5]




Permoser, Balthasar (degruyter.com)

Die Merkurplastik am Romanushaus 2005 - Kulturstiftung Leipzig

Video : Balthasar Permoser, Hercules and Antaeus, Kunsthandlung Julius Böhler

Raub der Proserpina (antike-statuen.at)

Herbst und Winter - Originale?

2 x MET Search Results - The Metropolitan Museum of Art (metmuseum.org)

Briefmarke - der Sommer DDR

Briefmarke der Winter Frühling Herbst

 
Leipzig Romanushaus Hermesstatue (Abguss)
 




Deutsche Digitale Bibliothek[6]

Einzelnachweise

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  1. Melanie Ehler, Vineta-Museum: Fürstliche Garten(t)räume Schlösser und Gärten in Mecklenburg und Vorpommern ; [Katalog zur gleichnamigen Sonderausstellung (27. Juni - 28. September 2003) im Vineta-Museum Barth]. Erstausg., 1. Auflage. Berlin 2003, ISBN 978-3-936872-05-7 (worldcat.org [abgerufen am 8. August 2022]).
  2. a b c d e Gerd Dettmann: Permoser-Skulpturen. In: Kunstchronik und Kunstmarkt - Wochenzeitschrift für Kenner und Sammler. Band 58. Verlag E.A.Seemann, Leipzig 6. Oktober 1922, S. 148–150.
  3. a b Brigitte Birnbaum: Der bayrische Dresdner und die Götter am Kreuzkanal : Balthasar Permoser zum 350. Geburtstag. In: Heimatkurier (2001) (Mecklenburgmagazin). Band 38, 14. September 2001, S. II.
  4. a b c Editha Weber: Fürstinnen im Grünen Spaziergänge durch Schlossgärten. Berlin 2016, ISBN 978-3-89479-860-4 (worldcat.org [abgerufen am 8. August 2022]).
  5. Berna Bartel: Kräftiger Schweriner Herkules : die Kopie eines eigenhändigen Werks von Permoser steht im Schloßgarten. In: Norddeutscher Leuchtturm (Beilage der NdZ). Band 1627, 19. Juli 1984, S. 6.
  6. Diana aus dem Schlosspark in Schwerin - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 1. Juni 2022.