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August Borggreven

August (Augustin) Wilhelmus Johannes Borggreven (*Wisch (Oude IJsselstreek), 9.  Dezember 1899[1] - † ???) war ein niederländischer Nationalsozialist.

Borggreven, ein Händler für Butter und Eier, wurde 1933 Mitglied der Nationaal-Socialistische Beweging (NSB) von Anton Adriaan Mussert. Er erhielt die Stammbuchnummer 10613. Mussert ernannte Borggreven nach mehreren Jahren zu seinem Bevollmächtigten im Besonderen Dienst (»Gemachtigde in Bijzonderen Dienst«). Später wurde Borggreven Bezirksleiter der NSB des Achterhoek in der niederländischen Provinz Gelderland. In den Jahren 1940 bis 1942 hatte er in Terborg (Oude IJsselstreek), seinem Wohnsitz, eine Ausbildungsstätte für den „Weerbaarheidsafdeling“ (WA; deutsch etwa: »Wehrhaftigkeitsabteilung«) gegründet, die Partei-Miliz der NSB. Ende 1941 war Borggreven an der Rekrutierung von niederländischen Handwerkern beteiligt, die im Wiederaufbau von Charkiw (Ukraine) tätig werden sollten, das durch Kriegshandlungen während der deutschen Invasion in Russland schwer beschädigt worden war.

Mussert beauftragte seinen Gauleiter (districtsleider) A.W.J. Borggreven „mit der Bearbeitung des Ostgeschäftes“. Bereits seit Ende 1941 hatte Borggreven im Auftrag Hans Fischböcks, des Generalkommissars für Finanzen und Wirtschaft in den Niederlanden, und unter Leitung des Chefs der deutschen Zentralauftragsstelle (ZASt), Erwin Nimtz, die Anwerbung niederländischer Handwerker für den deutschen „Werkdienst Holland“ (der später in „Werkdienst Ukraine“ umbenannt wurde) organisiert[2].

Als überzeugter Nationalsozialist geriet Borggreven häufig mit dem Bürgermeister seines Wohnortes Terborg, J.J.G. Boot, aneinander[3].

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Borggreven zu fünf Jahren Haft verurteilt[4].

  1. Scan der Geburtsurkunde
  2. Quelle: Dietrich Eichholtz, »Zerfall des Okkupationssystems, Fallbeispiel: Niederlande«; S. 318, in: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945, https://books.google.de/books?id=cnQbDgAAQBAJ&pg=RA2-PA318&lpg=RA2-PA318
  3. Arend Hulshof, »Rijpstra's ondergang: het lot van een burgemeester in oorlogstijd«, S. [63], https://books.google.de/books?id=Pl7eCwAAQBAJ&pg=PT63&lpg=PT63
  4. N.K.C.A. in 't Veld, De SS en Nederland Documenten uit SS-archieven 1935-1945, Teil II, Den Haag, Martinus Nijhoff, 1976