Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt August Denicke

Oberbaurat August Denicke (* 1863 in Buxtehude, † 11. Juni 1928 in ?) war Reichsbahndirektionspräsident in der Reichsbahndirektion Elberfeld, Oberingenieur der Anatolischen Eisenbahnen und Baudirektor für die Eisenbahnbauten im damaligen Deutsch-Südwestafrika.

Lebenslauf

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Denicke studierte Bauingenieurwesen an den Technischen Hochschulen Berlin, München und Hannover und bestand 1886 die erste Staatsprüfung in Hannover und 1891 die zweite nach Ausbildung bei der Eisenbahndirektion Elberfeld. Im April 1891 wurde Denicke zum Königlichen Regierungs-Baumeister (Ingenieurbaufach) ernannt[1]. Nach zweijähriger Tätigkeit als Regierungsbaumeister im Bezirk der Eisenbahndirektion Frankfurt am Main wurde er bis 1896 zur Leitung des Baues einer Nebenbahn von Dessau nach Wörlitz und mehrerer Kleinbahnen beurlaubt. Es folgte eine dreijährige Tätigkeit im Bezirk der Eisenbahndirektion Berlin. Von 1899 bis 1903 war Denicke abermals beurlaubt als Oberingenieur zu den Anatolischen Eisenbahnen. 1901 erhielt er als Oberingenieur der Anatolischen Eisenbahnen in Konstantinopel (heute: Istanbul) vom osmanischen Reich den Großherrlichen türkischen Medschidie-Orden III. Klasse und den Großherrlich türkischen Osmanie-Orden III. Klasse verliehen. Anschließend an seine Arbeit für die Anatolischen Eisenbahnen war August Denicke zunächst als Eisenbahn-Bau- und -Betriebsinspektor bei der Königlichen Eisenbahndirektion in Hannover beschäftigt[2]. Im Jahr 1904 entsandte die Eisenbahnverwaltung August Denicke auf eine Studienreise durch die USA. Ab 1906 arbeitete er bei der Eisenbahndirektion Berlin als als Vorstand der Eisenbahnbetriebsinspektion 7[3]. 1909 wurde er zum Regierungs- und Baurat ernannt. Von 1911 bis 1913 war Denicke als Baudirektor für die Eisenbahnbauten im damaligen Deutsch-Südwestafrika (dem heutigen Namibia) zuständig. Im Dezember 1912 wurde ihm der Roten Adler-Orden IV. Klasse verliehen. Nach seiner Rückkehr aus Afrika war er zunächst Mitglied der Eisenbahndirektion Münster in Westfalen, dann Betriebsleiter der Eisenbahndirektion Köln. Am 31. März 1918 stieg er zum Oberbaurat auf und wurde bald darauf zur Leitung der Eisenbahndirektion Elberfeld berufen, wo er im Juli 1919 Eisenbahndirektionspräsident wurde. In dieser Stellung verblieb er bis zu seiner Versetzung in den einstweiligen Ruhestand am 1. April 1924. Als Ruheständler nahm Denicke weiterhin lebhaften Anteil an Fragen des Eisenbahnwesens und verfasste Aufsatze aus dem Betriebsdienst und über ausländische Eisenbahnen. Er hat auch mehrere Bücher aus dem praktischen Betriebsdienst zur Schulung des Bahn-Personals geschrieben.

Veröffentlichungen von August Denicke

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Ehrungen und Auszeichnungen

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  • 1901 Großherrlicher türkischer Medschidie-Orden III. Klasse[4]
  • 1903 Großherrlicher türkischer Osmanie-Orden III. Klasse[5]
  • 1912 Roten Adler-Orden IV. Klasse[6]

Einzelnachweise

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  1. Zentralblatt der Bauverwaltung, XI. Jahrgang, Nr. 15, 11. April 1891, S. 145, http://digital.zlb.de/viewer/file?pi=14688302_1891_020&file=ZBBauverw_1891_15.pdf (PDF)
  2. „Amtliche Mitteilungen – Der Eisenbahn-Bau- und Betriebsinspektor Denicke, bisher zu den Anatolischen Eisenbahnen beurlaubt, ist der Königl. Eisenbahndirektion in Hannover zur Beschäftigung zugeteilt.“, in: Zentralblatt der Bauverwaltung, XXIII. Jahrgang (23. Jg.), Nr. 29, 11. April 1903, S. 177, http://digital.zlb.de/viewer/file?pi=14688302_1903_030&file=ZBBauverw_1903_029.pdf (PDF)
  3. „Amtliche Mitteilungen: […] Versetzt sind: […] Denicke, bisher in Hannover, als Vorstand (auftrw.) der Eisenbahnbetriebsinspektion 7 nach Berlin, […]“, in: Zentralblatt der Bauverwaltung, Ausgabe XXVI, Nr. 29, 07. April 1906, S. 181, http://digital.zlb.de/viewer/file?pi=14688302_1906_030&file=ZBBauverw_1906_029.pdf (PDF)
  4. „Preußen. – Seine Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst geruht, […] den nachgenannten Beamten die Erlaubnis zur Annahme und Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Orden zu ertheilen, und zwar […] des Großherrlichen türkischen Medschidie-Ordens III. Klasse dem Regierungs-Baumeister Denicke, Oberingenieur der Anatolischen Eisenbahnen in Konstantinopel.“, in: Zentralblatt der Bauverwaltung, Ausgabe XXI, Nr. 59, 27. Juli 1901, S. 361, http://digital.zlb.de/viewer/file?pi=14688302_1901_060&file=ZBBauverw_1901_059.pdf (PDF)
  5. Preußen. „Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, […] die Erlaubnis zur Annahme und Anlegung nichtpreußischer Orden zu erteilen und zwar: […] des Großherrlich türkischen Osmanie-Ordens III. Klasse dem Eisenbahn-Bau- und -Betriebsinspektor Denicke bei der Königl. Eisenbahndirektion in Hannover, […]“, in: Zentralblatt der Bauverwaltung. Ausgabe XXIII, Nr. 101, 19. Dezember 1903, S. 633, http://digital.zlb.de/viewer/file?pi=14688302_1903_102&file=ZBBauverw_1903_101.pdf (PDF)
  6. „Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Regierungs- und Baurat August Denicke in Windhuk in Deutsch-Südwestafrika, […] den Roten Adler-Orden IV. Klasse, […] zu verleihen, […]“, in: Zentralblatt der Bauverwaltung, XXXII. Jahrgang, Nr. 105, 28. Dezember 1912, S. 693, http://digital.zlb.de/viewer/file?pi=14688302_1928_027&file=ZBBauverw_1928_26.pdf

„Über die Anatolische Bahn sprach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsinspektor Denicke in der Sitzung des Vereins für Eisenbahnkunde in Berlin vom 11. Februar d. Js. [d.h. 1908]“

„Reichsbahndirektionspräsident Denicke †. Am 11. Juni 1928 verstarb im Alter von 65 Jahren der Reichsbahndirektionspräsident i. W. August Denicke. Geboren 1863 in Buxtehude, studierte er an den Technischen Hochschulen Berlin, München und Hannover das Bauingenieurfach und bestand die damalige erste Staatsprüfung 1886 in Hannover und die zweite nach Ausbildung bei der Eisenbahndirektion Elberfeld 1891. Nach zweijähriger Beschäftigung als Regierungsbaumeister im Bezirk der Eisenbahndirektion Frankfurt a. Main wurde er bis 1896 zur Leitung des Baues einer Nebenbahn von Dessau nach Woerlitz und mehrerer Kleinbahnen beurlaubt. Es folgte eine dreijährige Tätigkeit im Bezirk der Eisenbahndirektion Berlin; von 1899 bis 1903 war Denicke abermals beurlaubt als Oberingenieur zu den Anatolischen Eisenbahnen. Wieder beschäftigt als Eisenbahnbau- und Betriebsinspektor bei den Eisenbahndirektionen Hannover und Berlin, als Mitglied 1909 zum Regierungs- und Baurat ernannt, wurde er 1911 bis 1913 von neuem beurlaubt als Baudirektor für die Eisenbahnbauten in Deutsch-Südwestafrika. Nach Rückkehr war er zunächst Mitglied der Eisenbahndirektion Münster i. Westf., dann Betriebsleiter der Eisenbahndirektion Köln. Am 31. März 1918 rückte er zum Oberbaurat auf und wurde bald darauf zur Leitung der Eisenbahndirektion Elberfeld berufen, vom Juli 1919 ab als Eisenbahndirektions-Präsident. In dieser Stellung verblieb er bis zum Inkrafttreten der Abbauverordnung am 1. April 1924. Seitdem lebte Präsident Denicke im einstweiligen Ruhestand, in dem er stets lebhaften Anteil an allen Fragen des Eisenbahnwesens und der Reichsbahn nahm. Wiederholt ist Präsident Denicke in der Fachliteratur durch Aufsatze aus dem Betriebsdienst und über ausländische Eisenbahnen hervorgetreten. Eine Reihe von Büchern aus dem praktischen Betriebsdienst hat er für den Unterricht des Personals geschrieben.“