Erich Liß, Erich Liss geb. 18. Juli 1909, war ein deutscher Jurist. Im NS-Staat war er Staatsanwalt am Sondergericht Prag, in den 1960er Jahren Sozialgerichtsrat beim Sozialgericht in Düsseldorf.

Deutscher Jurist

Zettelkasten

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  • geb. 18. Juli 1909[1]
  • Staatsanwalt am Sondergericht Prag;[2]
  • Ende der 1960er Jahre Sozialgerichtsrat beim Sozialgericht in Düsseldorf[3]


Quellen und Rohstoffe

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„Verbrecher in Richterrobe“

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„Staatsanwälte am deutschen Sondergericht in Prag waren: Dr. Ludwig (für politische Strafsachen), Blackert (Generalstaatsanwalt, der für die aktive Beteiligung an den Aktionen gegen 1500 Bauern befördert wurde), Dr. Blaschtowitschka, Martin (Staatsanwalt für politische Sachen), Rhode, Dr. von Zeynek (der besonders oft im sog. Schnellverfahren auftrat), Dr. Törnig, Lis, Dr. Prebeck, Sperling.“

Verband der antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterrobe, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälten auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“, Orbis-Verlag, Prag 1960, S. 18

Braunbuch

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[S. 383:]

Liß, Erich, geb. 18.7.1909 früher: Staatsanwalt beim Sondergericht in Prag; heute: Sozialgerichtsrat beim Sozialgericht in Düsseldorf.

  • Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland (Hrsg.), Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR, „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat • Wirtschaft • Verwaltung • Armee • Justiz • Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 1968, S. 383

Ostpreußenblatt, Folge 37 vom 10.09.1955, S. 13/14

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Seite 13, 14:

Herrenlose Sparbücher von Ostpreußen. Sie befinden sich beim Bundesausgleichsamt. Meldung beim Ausgleichsamt des Wohnsitzkreises. Von unserem Bonner O. B.-Mitarbeiter

Beim Bundesausgleichsamt befinden sich eine Reihe herrenloser Sparbücher. Im Nachfolgenden werden die Namen der Ostpreußen genannt, deren Sparbücher neuerdings aufgefunden worden sind. Den Betroffenen wird empfohlen, sich beim zuständigen Ausgleichsamt des Wohnsitzkreises zu melden. Die Sparbücher sind auf folgende Namen ausgestellt: [...] Erich Liß aus Kl.-Strengeln; [...]

E r i c h L i ß , K l . - S t r e n g e l n ;

Klein Strengeln war eine Gemeinde im Landkreis Angerburg, https://de.wikipedia.org/wiki/Str%C4%99gielek

Wentker, „Justiz in der SBZ/DDR 1945-1953“

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S. 273:

kaum zu Konflikten. Nur bei der Einstellung des Staatsanwalts Erich Liss in die Hauptabteilung Gesetzgebung im Juni 1950 widersetzte sich das Justizministerium dem Innenministerium. Dieser gehörte zwar der LDP an, galt aber als überdurchschnittlich begabter Jurist, der zudem die Deutsche Verwaltungsakademie (DVA) „Walter Ulbricht“ besucht und eine positive Beurteilung erhalten hatte228». Obwohl das Innenministerium — vermutlich aufgrund der LDP-Mitgliedschaft von Liss - Einspruch erhob22°, machte das Justizministerium seine Einstellung nicht rückgängig, da es im MdJ an fähigen Juristen mangelte, diese aber in der Hauptabteilung Gesetzgebung dringend benötigt wurden23°, Schließlich gestand das MdI dem MdJ zu, Liss „vorläufig“ weiter zu beschäftigen, ohne aber die Angelegenheit nochmals zu thematisieren23!.


++ ++ ++

NICHT bei: ...

  • Ernst Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich
  • Verbrecher in Richterrobe

Einzelnachweise

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  1. Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland (Hrsg.), Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR, „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat • Wirtschaft • Verwaltung • Armee • Justiz • Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 1968, S. 383 (Braunbuch]
  2. Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland (Hrsg.), Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR, „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat • Wirtschaft • Verwaltung • Armee • Justiz • Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 1968, S. 383 (Braunbuch]
  3. Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland (Hrsg.), Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR, „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat • Wirtschaft • Verwaltung • Armee • Justiz • Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 1968, S. 383 (Braunbuch]