Hans Friedrichs, (geb. 19. Januar 1910 in Köln, gest. ?), war ein deutscher Jurist. In der Zeit des Nationalsozialismus war er Staatsanwalt beim deutschen Oberlandesgericht Prag, nach dem Zweiten Weltkrieg Oberstaatsanwalt in Köln.
Lebensweg
BearbeitenSein Studium der Rechtswissenschaft schloss Hans Friedrichs im Jahr 1932 an der Universität Köln mit der Promotion zum Dr. iur. ab.[1] Seine Kölner Dissertation zum Thema „Die sog. Unterbrechung des Kausalzusammenhanges: ein Beitrag zur Lehre von Kausalität und Teilnahme“ erschien im Jahr 1932[2] in Würzburg bei Konrad Triltsch, Dissertationsdruckerei und -Verlag[3] Am 1. Mai 1935 trat er in die NSDAP ein (Mitglieds-Nr.: 2.135.230).[4] In der Zeit des Protektorats Böhmen und Mähren war Friedrichs Staatsanwalt am deutschen Oberlandesgericht in Prag.[5] In den 1960er Jahren war Friedrichs Oberstaatsanwalt am Oberlandesgericht Köln.[6] Ende April 1967[7] und im Februar 1971[8] war der Oberstaatsanwalt Dr. Hans Friedrichs aus Köln-Klettenberg Mitglied des Landespersonalausschusses von Nordrhein-Westfalen.
Zettelkasten
Bearbeiten- Sein Jurastudium schloss er mit der Promotion zum Dr. iur. ab.
- Laut Die Deutsche Nationalbibliothek, Gemeinsame Normdatei (GND): Promotion an der Uni Köln[9]
- Friedrichs trat am 1. Mai 1935 in die NSDAP ein; Mitglieds-Nr.: Nr. 2 135 230.[10]
- geb. 19.1.1910 in Köln[11]
- Mitglied der NSDAP seit 1. Mai 1933, Leg. Nr. 2 135 230[12]
- Dr. iur. (promovierter Jurist)[13]
- In der Zeit des Protektorats Böhmen und Mähren war Friedrichs Staatsanwalt am deutschen Oberlandesgericht in Prag[14]
- ca. 1960 und mind. noch 1968 Oberstaatsanwalt am Oberlandesgericht in Köln a/Rhein[15]
- Publikationen laut die Deutsche Nationalbibliothek, Gemeinsame Normdatei (GND), https://d-nb.info/gnd/1059932369:
- * Arbeitshandbuch Betriebsvereinbarungen. Friedrichs, Hans. - Landsberg am Lech : Verlag Moderne Industrie, 1982
- * Die sog. Unterbrechung des Kausalzusammenhanges Friedrichs, Hans. - Würzburg, 1932
Am 14. April 1939 wurde im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren neben der tschechischen auch eine deutsche Gerichtsbarkeit eingeführt. Im Zuge dessen wurde im April 1939 das deutsche Oberlandesgericht Prag eingerichtet; Friedrichs wurde Staatsanwalt an diesem Oberlandesgericht.
Im Jahr 1968 war Friedrichs Oberstaatsanwalt in Köln.
List of Nazi Jurists Active in Germany in 1968 https://www.academia.edu/1746249/LIST_OF_NAZI_JURISTS_ACTIVE_IN_GERMANY_IN_1968 file:///C:/Users/Jens/Downloads/LIST_OF_NAZI_JURISTS_ACTIVE_IN_GERMANY_I.pdf
[nicht in Wikipedia]
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Oberstaatsanwalt Friedrichs Köln Hans Fridrichs Staatsanwalt Köln
Quellen
BearbeitenNICHTS bei:
Bearbeiten- Maximilian Becker, „Mitstreiter im Volkstumskampf“
- Stephan Alexander Glienke, „Zum strafrechtlichen und politischen Umgang mit NS-Justizverbrechen. Rhode, Bellmann und Albrecht – drei Fälle aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und dem Saarland im Vergleich“
- Große Anfrage des Abgeordneten Ströbele und der Fraktion DIE GRÜNEN „NS-Justiz“
- Felix Wiedemann, „Anständige“ Täter – „asoziale“ Opfer. Der Wiesbadener Juristenprozess 1951/52 und die Aufarbeitung des Mords an Strafgefangenen im Nationalsozialismus
- Michael C. Klepsch, „60 Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen. Das vergessene braune Erbe“, (hrsg. v. Rüdiger Sagel, MdL, Die Linke, NRW)
- Lothar Gruchmann, „Justiz im Dritten Reich in der Ära Gürtner“
- Bernward Dörner, „»Heimtücke«: Das Gesetz als Waffe Kontrolle, Abschreckung und Verfolgung in Deutschland 1933-1945“
- Heinz Junge, „Wer sind die wahren Totengräber unserer Freiheit?“
- Ronnie Golz, „»Ich war glücklich bis zur letzten Stunde...« Das Leben und der Tod von Marianne Golz-Goldlust, 23. Januar 1895 - 8. Oktober 1943“
- Andreas Eichmüller, „Keine Generalamnestie. Die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen in der frühen Bundesrepublik“, Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Herausgegeben vom Institut für Zeitgeschichte, Band 93
- Helmut Kramer, Karsten Uhl, Jens-Christian Wagner (Hg.), „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus und die Rolle der Justiz. Täterschaft, Nachkriegsprozesse und die Auseinandersetzung um Entschädigungsleistungen“, Nordhausen 2007
- Jaromír Tauchen, „Zum Verfahren vor deutschen Strafgerichten im Protektorat Böhmen und Mähren“
- Freia Anders, „Strafjustiz im Sudetengau 1938-1945“
- Weißbuch der VVN, „In Sachen Demokratie“, 1960
- Committee for German Unity, „Yesterday Hitler’s Bloodstained Judges, Today Bonn’s Legal Elite“, 1957
- Ernst Klee, „Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945“, Nikol
Verbrecher in Richterrobe, S. 36
BearbeitenNr. 46. Fridrichs, Dr. Hans, geb. 19.1.1910 in Köln früher: Staatsanwalt am deutschen Oberlandesgericht in Prag, Mitglied der NSDAP seit 1.5.1933, Leg. Nr. 2 135 230 gegenwärtig: Oberstaatsanwalt am Oberlandesgericht in Köln a/Rhein.
Quelle: Verbrecher in Richterrobe, Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36
- Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterroben, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälte auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“. Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36 (dort „Fridrichs“ statt „Friedrichs“).
Braunbuch, S. 183
Bearbeiten• Dr. Hans Friedrichs, geb. 19.01.1910 früher: Staatsanwalt beim Oberlandesgericht Prag; 1. Mai 1935 NSDAP heute: Oberstaatsanwalt in Köln
Quelle: Braunbuch, S. 183, https://grundrechteforum.de/doc/partei/braunbuch.pdf
Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland (Hrsg.), Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR, „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat, Wirtschaft, Verwaltung, Armee, Justiz, Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin, dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, 1968, S. 155. Online: S. 183, https://grundrechteforum.de/doc/partei/braunbuch.pdf : „Friedrichs, Hans, Dr., geb. 19.1.1910, früher: Staatsanwalt beim Oberlandesgericht Prag; 1. Mai 1935 NSDAP, heute: Oberstaatsanwalt in Köln“
Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Ausgabe A, 20. Jahrgang, Nummer 65, 26. Mai 1967
BearbeitenVerzeichnis der Mitglieder des Landespersonalausschusses, Bek. d. Geschäftsstelle des Landespersonalausschusses vom 28.04.1967, D. Berufene Mitglieder des Landespersonalausschusses in der Zusammensetzung nach § 4 Abs. 3 Landesrichtergesetz, I. Ordentliche Mitglieder [...] 8. Dr. Friedrichs, Hans, Oberstaatsanwalt, Köln-Klettenberg
Quelle: F 4763 A, Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Ausgabe A, 20. Jahrgang, Nummer 65, Ausgegeben zu Düsseldorf am 26. Mai 1967, S. 631 bis 642, S. 632, https://www.recht.nrw.de/lmi/owa/br_mbl_show_pdf?p_jahr=1967&p_nr=65
Personen-Normdaten etc.
BearbeitenVermutlich NICHT identisch mit dem folgenden Hans Friedrichs: Die Deutsche Nationalbibliothek, GND, https://d-nb.info/gnd/1055123571
Dr. Hans Friedrichs. Düsseldorf: Personalpolitik und Konjunktur. (Aktuelle personelle und soziale Maßnahmen der Betriebe) ArbuS 1967, 9, 294. https://www.drda.at/api/v1/drda/article/91_DRDA_9/pdf
Auch NICHT identisch mit Hans Friedrichs (* 9. November 1875 in Demmin; † 11. April 1962 in Meran), von 1934 bis 1945 Oberbürgermeister von Potsdam und zeitweilig auch Kreisleiter der NSDAP.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Die Deutsche Nationalbibliothek, Gemeinsame Normdatei (GND), „Friedrichs, Hans (1910–)“, https://d-nb.info/gnd/1059932369
- ↑ Google Books, https://books.google.de/books?id=6O0UAQAAIAAJ
- ↑ Union catalogue of the CAS, https://katalog.lib.cas.cz/Record/002745501?sid=7890679 , https://katalog.lib.cas.cz/Record/002745501?sid=7890679#details
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterroben, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälte auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“, Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36 (dort „Fridrichs“ statt „Friedrichs“)
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterroben, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälte auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“. Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36 (dort „Fridrichs“ statt „Friedrichs“)
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterroben, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälte auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“. Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36 (dort „Fridrichs“ statt „Friedrichs“); siehe auch: Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland (Hrsg.), Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR, „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat, Wirtschaft, Verwaltung, Armee, Justiz, Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin, dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, 1968, S. 155
- ↑ F 4763 A, Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Ausgabe A, 20. Jahrgang, Nummer 65, Ausgegeben zu Düsseldorf am 26. Mai 1967, S. 631 bis 642, S. 632, https://www.recht.nrw.de/lmi/owa/br_mbl_show_pdf?p_jahr=1967&p_nr=65 : „Mitglieder des Landespersonalausschusses, Bek. d. Geschäftsstelle des Landespersonalausschusses vom 28. April 1967, D. Berufene Mitglieder des Landespersonalausschusses in der Zusammensetzung nach § 4 Abs. 3 Landesrichtergesetz, I. Ordentliche Mitglieder [...] 8. Dr. Friedrichs, Hans, Oberstaatsanwalt, Köln-Klettenberg“
- ↑ F 4763 A, Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Ausgabe A, 24. Jahrgang, Nummer 14, Ausgegeben zu Düsseldorf am 2. Februar 1971, S. 163–168, S. 166, https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_mbl_show_pdf?p_jahr=1971&p_nr=14
- ↑ https://d-nb.info/gnd/1059932369
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterroben, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälte auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“. Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36 (dort „Fridrichs“ statt „Friedrichs“)
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterroben, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälte auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“. Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36 (dort „Fridrichs“ statt „Friedrichs“)
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterroben, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälte auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“. Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36 (dort „Fridrichs“ statt „Friedrichs“)
- ↑ Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland (Hrsg.), Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR, „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat, Wirtschaft, Verwaltung, Armee, Justiz, Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968, dritte, überarbeutete und erweiterte Auflage, S. 155
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterroben, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälte auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“. Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36 (dort „Fridrichs“ statt „Friedrichs“)
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterroben, Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälte auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“. Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 36 (dort „Fridrichs“ statt „Friedrichs“)