Friedrich Julius Paul Assmy (* 5. November 1869 in Meseritz, † 9. März 1935 in Chonking), deutscher Arzt
»Die Stadt Meseritz gehört zu der Provinz Posen in Preußen und liegt an der Mündung der Packlitz in die Obra. Dort wird am 05.11.1869 nach den Töchtern Margarete ( geb. 11.10.1865) und Luise (geb. 14.05.1867) der erste Sohn Friedrich Julius Paul Assmy geboren. Getauft wird Paul Assmy am 26.12.1869.«
»Gemeinsam mit den zwei Schwestern und den noch folgenden Geschwistern Else (geb. 31. Mai 1873), Martha (geb. 18. Februar 1875) sowie Fritz (geb. 24.08.1871) und Johannes “Hans“ (geb. 16. Mai 1877), wächst Paul zunächst in Meseritz auf. Die Familie zieht dann nach Potsdam, wo sein Vater weiterhin als Anwalt tätig ist «
» In der Zeit ab 1878 besucht [...] Paul Assmy die Schule in Meseritz. Im Jahr 1883 wechselt er zum Viktoria-Gymnasium (heutiges Helmholtz-Gymnasium) zu Potsdam, das er am 26.03.1889 mit dem Abitur verlässt.«
»Im September 1900 reist Dr. Paul Assmy als Angehöriger des Ostasiatischen Expeditionskorps nach China und ist zunächst in Peking als Arzt im Feldlazarett 6 tätig.«
»Als Dr. Paul Assmy im Oktober 1900 in China eintraf, war der Boxeraufstand bereits niedergeschlagen. Es wurden zu diesem Zeitpunkt die später vielfach kritisierten Strafexpeditionen unter Führung des Oberbefehlshabers Graf von Waldersee durchgeführt. Dr. Paul Assmy arbeitete im Feldlazarett 6 in Peking und später in Langfang sowie Yangtsun.«. Quelle: http://www.assmy.net/http-www-assmy-net-china-1900-1903-html.html
»Auch Dr. Paul Assmy war ein begeisteter Fotograf, der seine Reisen mit Fotos dokumentierte. Bereits auf dem Transport von Deutschland nach China machte er eine Reihe von Aufnahmen in Colombo und Singapore. In der Zeit seines ersten Aufenthaltes in China folgten weitere Fotos in und um Peking.« http://www.assmy.net/http-www-assmy-net-china-1900-1903-html.html
»Dr. Paul Assmy baut im Auftrag des Auswärtigen Amtes die deutsche Poliklinik in Chungking auf, gründet eine Familie und lernt in der Zeit seines China-Aufenthaltes zahlreiche Persönlichkeiten jener Zeit kennen, darunter Alfons Mumm von Schwarzenstein, Dr. Erich Paulun, Erich von Salzmann und auch Nyanatiloka, den ersten deutschen buddhistischen Mönch.«
»Liu Shun-Qing (Ehefrau von Dr. Paul Assmy)« (geb. 02.06.1898 in Hankau, gest. 19.02.1939 in Chonking; siehe Stammbaum unter: http://www.assmy.net/http-www-assmy-net-stammbaum-htm-html.html)
»Geboren ist Liu Shun-Qing in Hankau und ihr Geburtsdatum wird in der Heiratsurkunde mit dem 18.07.1890, in der Sterbeurkunde mit 02.06.1889 angegeben. Sie spricht Englisch und leitet den großen Haushalt mit vielen Dienstboten.«
»Elisabeth Kronschnabl, der Tochter von Dr. Paul Assmy«
»Djo Hoan Djang, genannt Fritz. Djo Hoan Djang begleitete Dr. Paul Assmy und A. Genschow im Anschluss ihrer Reise von Peking nach Birma im Jahr 1904 nach Deutschland und blieb zunächst bei A. Genschow.«
Kinder von Paul Assmy und Liu Shun-Qing:
- Fritz Assmy, geb. 1915 in Hankau
- Elisabeth, geb. 1921 in Chunking (verheiratete Kronschnabl)
- Gertrud, geb. 1922 in Chunking
- Hans, geb. 1926 in Chunking
»Dr. Paul Assmy reist nach Hankau und entgeht dort einer Deportation nach Deutschland.«
»1915 wird Dr. Assmy, trotz der Widerstände der Engländer und Franzosen gegen die vom Deutschen Reich finanzierte Poliklinik, der Chie-ho-Orden 4. Klasse und seinem Mitarbeiter, Sanitäts-Vizefeldwebel Schuchardt, der Chie-ho-Orden der 6. Klasse verliehen. Mitte Mai 1917, somit 2 Monate nach Abbruch der Beziehungen zwischen China und Deutschland, erfolgt die Verleihung des Chie-ho-Ordens der 3. Klasse [an Assmy] und der 5. Klasse an Sanitäts-Vizefeldwebels Schuchardt. Zudem erhalten beide im Laufe der Jahre 2 Rote-Kreuz-Medaillen und im September 1918 vom Oberkommandierenden der südchinesischen Truppen, General Tang yü yao, einen Orden der 2.Klasse.«
»Zu welchem Zeitpunkt Dr. Paul Assmy seine spätere Ehefrau Liu Shun-Qing kennenlernt, ist nicht überliefert.«
»Geboren ist Liu Shun-Qing in Hankau, und ihr Geburtsdatum wird in der Heiratsurkunde mit dem 18.07.1890, in der Sterbeurkunde mit 02.06.1889 angegeben. Sie spricht Englisch und leitet den großen Haushalt mit vielen Dienstboten.«
»1915 wird in Hankau /Hankow der erste Sohn Fritz von Dr. Paul Assmy und Liu Shun-Qing geboren. Später folgen 1921 Elisabeth, 1922 Gertrud und Hans im Jahr 1926.«
»Fritz besucht bis zu seiner Abreise nach Deutschland im Sommer 1924 die deutsche Schule in Hankau. Elisabeth, Gertrud und Hans verbringen ihre Schulzeit in Tsingtau.«
»Die Ehe zwischen Liu Shun-Qing und Dr. Paul Assmy wird nach deutschem Recht am 04.02.1925 im Deutschen Konsulat Chungking durch den Konsul Dr. Nord geschlossen. Die Trauung erfolgt in deutscher und chinesischer Sprache. Vermutlich ist eine Eheschließung nach chinesischem Brauch bereits vorher vollzogen worden.«
»Dr. Paul Assmy erwirbt 1917 Grundstücke von chinesischen Familien auf dem Hügel Wen Feng Tao auf der Seite gegenüber der Stadt Chungking.«
»Bevor Emil S. Fischer seine Weiterreise antritt, gibt er in der Stadtwohnung von Dr. Paul Assmy eine Abschiedsfeier. Als weitere Gäste sind der Ingenieur Glaubitz, Paul Schuchardt und der Kaufmann Wilfried Wilshusen [gemeint ist wahrscheinlich Wilhelm Wilshusen, MYR67] anwesend.«
»In der Zeit von 1906 bis ca. 1920 verfasst Dr. Paul Assmy nicht nur die Berichte über die Arbeit der Poliklinik in Chungking. Es werden darüber hinaus viele medizinische Stellungnahmen publiziert. Ab 1920 finden sich keine Veröffentlichungen mehr. Dr. Paul Assmy ist nicht mehr für das Auswärtige Amt tätig und 1919 aus dem militärischen Dienst ausgeschieden. Im Jahr 1920 darf Dr. Paul Assmy wieder nach Chungking zurückkehren und beginnt dort seine Tätigkeit als Leiter der Klinik des Chinesischen Roten Kreuzes. Später, so ist es einem Brief in den Akten des Auswärtigen Amtes zu entnehmen, trennt sich Dr. Paul Assmy vom Chinesischen Roten Kreuz und betreibt eine Privatpraxis.«
»Am 2. Januar 1929 trifft Erich von Salzmann, ein Berufsjournalist, in Chungking ein. Er und Dr. Paul Assmy kennen sich aus der Zeit der Chinaexpedition (1901-1903).«
»Im Dezember 1933 befindet sich Dr. PaulAssmy im Hospital in Peping und unterzieht sich dort einer Gallenblasenoperation.«
»Am 09.03.1935 stirbt Dr. Paul Assmy in Chungking an den Folgen einer langjährigen Erkrankung.«
»Seine Frau Liu Shun-Qing stirbt am 09.02.1939 in Chungking an der Erschöpfung durch eine schwere Zuckerharnruhr und einer schweren doppelseitigen, offenen Lungentuberkulose.«
»Wie sehr Dr. Assmy und seine Arbeit geschätzt wurden, bezeugen die in der Deutschen Shanghai Zeitung vom 15.03.1935 und in der Deutsch-Chinesischen Nachrichten veröffentlichten Nachrufe.«
»Nachruf in der „Deutsche Shanghai Zeitung 15.März 1935“
Unter Shanghai Allerlei
Im Memorian Dr. med. Assmy
Soeben erreicht uns die traurige Nachricht, dass Herr Dr. Assmy im Alter von 65 Jahren verschieden ist. Es ist mit ihm eine alte markante Persönlichkeit des Deutschtums in Chungking verschwunden, die durch treue Arbeit sich stets als guter Repräsentant des Deutschtums erwiesen hat. Herr Dr. Assmy ging aus der Pépinière, dem sogenannten Pfeifhahn in Berlin hervor und war damit ja von vornherein für die Laufbahn des Militärdienstes bestimmt. Als solcher kam er, schon in jungen Jahren zum Oberstabsarzt befördert, mach dem Osten, und damit war sein Schicksal besiegelt. Der Osten hielt ihn fest und hat ihn bis zu seinem Ableben festgehalte. Er war ein überaus treuer Freund der Chinesen und hat als solcher als Mensch und Arzt immer sein Bestes gegeben. Aus geringsten Mitteln wusste er Krankenhausmöglichkeiten, sowie sogar Stätte der wissenschaftlichen bakterie-serologischen Forschung zu schaffen und nie erlahmte sein Eifer, wenn es galt, der leidenden Menschheit zu helfen. Diese seine vornehme Pflichterfüllung wurde auch sein Schicksal, denn er hatte viele Jahre die Heimat nicht wiedergesehen und es wird wohl nur noch wenige geben, die sich seiner erinnern. Um so treuer wollen wir hier draußen, die wir seine treue Arbeitskraft und seine große Herzensgüte gekannt haben, ihm ein Denkmal in unserem Herzen errichten.
E.S.F «
- Quelle: Christine Assmy, Wolfgang Assmy, Elisabeth Kronschnabl, „Dr. Paul Assmy – Rückblick auf sein Leben“, http://www.assmy.net
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Reise nach Birma
»Die im Anschluss an die Dienstzeit in China von Dr. Assmy und A. Genschow geplante Reise führt durch die Provinzen Tschili, Honan, Hupay, Szechuan und Yünnan. Die Dauer der Reiseroute wird mit 104 Tagen großzügig geplant, doch während Reise treten unvorhersehbare Ereignisse ein, die diese Zeitrechnung umwerfen. Mit zweimonatiger Verspätung erreichen sie im März 1904 ihr Ziel Colombo und reisen von dort über Genua und Neapel nach Berlin zurück, wo sie am 01.04.1904 ankommen.«
- Quelle: Christine Assmy, Wolfgang Assmy, Elisabeth Kronschnabl, „Dr. Paul Assmy – Rückblick auf sein Leben“, „Reise nach Birma“, http://www.assmy.net/http-www-assmy-net-reise-nach-birma-html.html
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Chungking 1906-1920
»Nach der Rückkehr von Dr. Paul Assmy aus Asien im April 1904 folgt zunächst ein Aufenthalt in Deutschland. In dieser Zeit konkretisieren sich seine Planungen erneut nach China zu reisen. Der Wunsch dort zu leben und zu arbeiten überwiegt so sehr, dass er sich von seiner Verlobten trennt, die ihn nicht dorthin begleiten möchte.«
http://www.assmy.net/http-www-assmy-net-poliklinik-chungking-html.html
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„Über den Einfluss der Durchtrennung motorischer Nerven auf die Narbenbildung bei extramedianen Bauchschnitten“, Inaugural-Disseration der Medizinischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg, vorgelegt von P. Assmy, Tübingen 1899, Verlag der H. Lauppschen Buchhandlung, http://www.assmy.net/http-www-assmy-net-publikationen-html.html