(Friedrich Ferdinand Walther) Rolf Keller (geb. 26. Februar 1916 in Stuttgart; gest. 12. Juli 1987 ebenda), war ein deutscher Verleger.[1] Er leitete von 1950 bis zu seinem Tod 1987 die Franckh'sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart.
Lebensweg
BearbeitenRolf Keller war ein Sohn des Stuttgarter Verlegers Walther Keller (1864–1952) und seiner Ehefrau Paula, geb. Regensberg (1875–1957).[2] Einer seiner beiden Brüder war der Verleger, Kunstsammler, Fotograf und Druckereileiter Dieter Keller (1909–1985).
Schon in seiner Jugend erlernte Rolf Keller das Mikroskopieren von Georg Stehli (1883–1951), der seit 1910 für die Franckhsche Verlagshandlung in Stuttgart tätig war und von 1917 bis zu seinem Tod 1951 die Zeitschrift Mikrokosmos herausgab.[3]
Später interessierte sich Keller vor allem für Geschichte.[4]
Rolf Keller absolvierte 1932 eine Buchhändlerlehre in Julius Weises Hofbuchhandlung in Stuttgart und volontierte dann in Dresden in Georg Tammes Hofbuchhandlung, bei Schmorl & von Seefeld in Hannover, im VDI-Verlag und in New York.[5] In New York war Keller ab dem 11. Oktober 1937 für etwa drei Wochen.[6]
Der Verlag seines Vaters, die Franckh'sche Verlagshandlung W. Keller & Co., wurde bei einem alliierten Luftangriff auf Stuttgart im Jahr 1943 ausgebombt.[7] Die Verlagsgebäude wurden zerstört; Lager, Manuskripte und Akten verbrannten.[8] Trotzdem führte sein Vater Walther Keller das Verlagsgeschäft so gut es ging fort.
1948 trat Rolf Keller in den väterlichen Verlag ein, den er von 1950 bis zu seinem Tod im 1987 leitete.[9] Im März 1952 starb sein Vater Walther Keller.
Rolf Keller engagierte sich in der Verbandsarbeit der Bücherbranche: In den Jahren 1953 bis 1959 gehörte er dem Vorstandes Landesverbandes Baden-Württemberg des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels an, von 1955 bis 1959 als dessen Vorsitzender.[10] Anschließend, von 1959 bis 1973, war Keller Mitglied im Verleger-Ausschuss des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, in den Jahren 1965 bis 1968 war er Vorsitzender dieses Ausschusses. Von 1974 bis 1980 war Keller Vorsteher des Börsenvereins. 1986 wurde Keller zum Ehrenmitglied des Börsenvereins des deutschen Buchhandels ernannt.[11]
Rolf Keller hatte mehrere Söhne.[12]
Er war Pferdeliebhaber und Besitzer eines Reitpferds.[13]
Keller starb 71jährig am 12. Juli 1987 in Stuttgart an einer schweren Krankheit.[14]
Rohstoffe und Quellen
BearbeitenDBE zu Rolf Keller
BearbeitenKeller, Rolf (Friedrich Ferdinand Walther), Verleger, geb. 26.02.1916 in Stuttgart, gest. 12. Juli 1987 in Stuttgart. Der Sohn des Verlegers Walther -> K. absolvierte 1932 eine Buchhändlerlehre bei Julius Weises Hofbuchhandlung in Stuttgart und volontierte in Dresden bei Georg Tammes Hofbuchhandlung, bei Schmorl & von Seefeld in Hannover, im VDI-Verlag und in New York. 1948 trat er in das väterliche Unternehmen, die Franckh'sche Verlagshandlung W. Keller & Co., ein, die er von 1950 bis zu seinem Tod verantwortlich leitete. 1953-59 gehörte er dem Vorstand des Landesverbandes Baden-Württemberg an (1955-59 als Vorsitzender), 1959-73 dem Verleger-Ausschuß des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels (1965-68 als Vorsitzender) und war 1974-80 Vorsteher des Börsenvereins, dessen Ehrenmitglied er 1986 wurde.
Quelle: Deutsche Biographische Enzyklopädie Online Herausgegeben von Rudolf Vierhaus Mit Beiträgen von Dietrich Engelhardt; Wolfram Fischer; Hans Albrecht Koch; Bernd Moeller; Klaus G. Saur Verlag De Gruyter | 2011 https://www-degruyter-com.wikipedialibrary.idm.oclc.org/database/DBE/entry/dbe.5-5695/html
Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band „Hitz–Kozub“, Stichwort: „Keller, Rolf (Friedrich Ferdinand Walther)“, S. 572, Walter de Gruyter, https://books.google.de/books?id=_QPbYJuMGRIC&lpg=PR1&hl=de&pg=PA572#v=onepage&q=Keller%2C%20Rolf&f=false
DBE zu Walther Keller, dem Vater
BearbeitenKeller, Walther, Verleger, * 30.4.1864 Stuttgart, † 30.3.1952 Stuttgart
K., Sohn eines Kaufmanns, durchlief in Stuttgart eine Buchhändlerlehre, bildete sich in Nürnberg und Paris weiter und erwarb 1893 zusammen mit Euchar Nehmann die Franckh'sche Verlagshandlung in Stuttgart. Zu Anfang behielt er die literarische Ausrichtung des Verlags bei, nach der Gründung der „Kosmos-Gesellschaft der Naturfreunde“ (1903) und der Herausgabe des „Kosmos“ (1904) jedoch widmete er sich ausschließlich den Naturwissenschaften. Der Erfolg der Zeitschrift, die die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und Fortschritte breiten Kreisen verständlich machen wollte, war außerordentlich. Bereits 1912 gab es mehr als 100000 Abonnenten. 1939 zählte der Verlag Franckh über 300 Mitarbeiter, die die Freunde des „Kosmos“ u.a. mit Selbstbaufernrohren, Mikroskopen sowie verschiedenen Kosmos-Baukästen und -Lehrspielzeugen versorgten. Nach 1945 konnte K. noch den Wiederaufbau und -aufstieg des im Krieg zerstörten Verlags erleben. Er war der Vater von Rolf K.
Literatur: Hans-Erich Binder: Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart. Stuttgart 1952. – Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart. Ein altes Verlagshaus mit jungem Geist. Stuttgart 1957. – Helmut M. Braem: 150 Jahre Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart 1822-1972. Stuttgart 1972. – Adalbert Brauer: K., W. In: NDB, Bd. 11, 1977, S. 468f.
Quelle: Deutsche Biographische Enzyklopädie Online Herausgegeben von Rudolf Vierhaus Mit Beiträgen von Dietrich Engelhardt; Wolfram Fischer; Hans Albrecht Koch; Bernd Moeller; Klaus G. Saur Verlag De Gruyter | 2011 https://www-degruyter-com.wikipedialibrary.idm.oclc.org/database/DBE/entry/dbe.5-4667/html
Dieter Krauter, „In memoriam Rolf Keller“, in: Mikrokosmos 76, Heft 9, 1987
BearbeitenRolf Keller starb 71jährig am 12. Juli 1987, dürfte demnach 1916 geboren worden sein; siehe: http://www.wfoissner.at/data_prot/Hausmann_Foissner_1987_258-265.pdf
In memoriam Rolf Keller
Rolf Keller, Seniorchef des Franckh/Kosmos-Verlages, Verleger und Förderer des Mikrokosmos, ist tot. Er starb 71jährig am 12. Juli 1987. Rolf Keller war eine der großen Verlegerpersönlichkeiten unseres Jahrhunderts. Sein Vater Walther Keller gründete zusammen mit Euchar Nehmann 1904 die Zeitschrift Kosmos und damit die populär-naturwissenschaftliche Richtung der Franckh'schen Verlagshandlung. Schon 1907 folgte die erste Ausgabe des Mikrokosmos. 1950 trat Rolf Keller die Nachfolge seines Vaters an. Er stand vor Trümmern. Die Verlagsgebäude waren im Krieg zerstört worden, Lager, Manuskripte und Akten waren verbrannt. Mit großem Fleiß und der ihm eigenen Kombination von Traditionsbewußtsein und Neuerungswillen baute er, zusammen mit seinen Partnern, den Verlag innerhalb weniger Jahre wieder auf. An dieser Stelle sind nicht Rolf Kellers bedeutende verlegerische Leistungen aufzuzählen, auch nicht sein unermüdlicher ehrenamtlicher Einsatz für die Belange des Buchhandels (zweimal war er Vorsteher des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, bei seinen Kollegen aus Verlag und Sortiment genoß er höchstes Ansehen). Hier ist zu reden von Rolf Keller, der in seinem Verlag die Mikroskopie und den Mikrokosmos konsequent gefördert hat. Als Georg Stehli, Schriftleiter des Mikrokosmos, 1951 starb, stand es schlecht um die Zeitschrift, die sich schwer tat, den kriegsbedingten Verlust an Auflage und Lesern wieder aufzuholen. Rolf Keller aber entschied, den Mikrokosmos weiterzuführen und Bücher für Mikroskopiker zu verlegen. Obwohl die Mikroskopie im wieder groß gewordenen Kosmos-Verlag nur ein kleines und spezielles Gebiet sein konnte, verlor er nie sein Interesse daran. 1952 - der Verlag war noch nicht ganz wiederaufgebaut und litt unter großer Raumnot - stellte er ein Zimmer und die notwendige Einrichtung zur Durchführung mikroskopischer Kurse zur Verfügung, wünschte er die Gründung einer ständigen mikroskopischen Arbeitsgemeinschaft. Beide – Kurse und Arbeitsgemeinschaft - existieren heute noch. Rolf Keller lernte das Mikroskopieren bei Georg Stehli, der dem Jungen Privatunterricht gab. Später galten seine privaten Interessen vor allem geschichtlichen Dingen, doch hat er sein altes Winkel-Zeiss-Mikroskop nie vergessen. Rolf Keller starb, wie er gelebt hatte: arbeitend. Noch zwei Tage vor seinem Tode ließ sich der Schwerstkranke berichten, erkundigte sich nach neuen Plänen, fragte auch nach dem Mikrokosmos. Unser Mikrokosmos hat in Rolf Keller einen Freund und Förderer verloren. Die Söhne aber werden seine Arbeit weiterführen.
Dieter Krauter, S. 257
Dieter Krauter, „In memoriam Rolf Keller“, Sonderabdruck aus Mikrokosmos, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, S. 257, Mikrokosmos 76, Heft 9, 1987, http://www.wfoissner.at/data_prot/Hausmann_Foissner_1987_258-265.pdf
Ankunft in New York: 11. Oktober 1937, für drei Wochen
BearbeitenAbreisehafen: Bremen, Germany Ankunftsdatum: 11 Oct 1937 (11 Okt 1937) Ankunftshafen: New York, New York, USA Jahre in den USA: 3 Weeks Absicht zur Einbürgerung: No Wohnort der Person im Herkunftsland: Die-Mershalde, Stuttgatr [Diemershalde, Stuttgart] Vater: Walter Keller Schiffsname: Berlin
New York, USA, Listen ankommender Passagier und Besatzungen (einschließlich Castle Garden und Ellis Island), 1820-1957, in: The National Archives and Records Administration (NARA); Washington, D.C.; Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at and Departing from Ogdensburg, New York, 5/27/1948 - 11/28/1972; Microfilm Serial or NAID: T715, 1897-1957, https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/100538326/person/302539413773/facts
Pferdeliebhaber und Besitzer eines Reitpferds
BearbeitenSeinerzeit stand der reitbegeisterte Franckh-Verleger Rolf Keller an der Spitze dieses Verlages. Ich hatte als junger Kerl die Ehre, ab und zu sein Pferd reiten zu dürfen, das am Kräherwald stand; den Namen der sensiblen Fuchsstute habe ich leider vergessen.
Mein hippologisches Bücherregal, in: Borgmann's Blog, 3. Februar 2022, https://www.borgmanns-blog.de/aktuelles/mein-hippologisches-buecherregal/
Verlinken in:
Bearbeiten- Rolf Keller, https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Keller
- Walther Keller, https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Keller
- Dieter Keller (Verleger), https://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Keller_(Verleger)
- Franckh-Kosmos, https://de.wikipedia.org/wiki/Franckh-Kosmos
- Horst Stern, https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Stern
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band „Hitz–Kozub“, Stichwort: „Keller, Rolf (Friedrich Ferdinand Walther)“, S. 572, Walter de Gruyter, https://books.google.de/books?id=_QPbYJuMGRIC&lpg=PR1&hl=de&pg=PA572#v=onepage&q=Keller%2C%20Rolf&f=false
- ↑ Adalbert Brauer, „Keller, Walther“, in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 468-469, Online-Version, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137730802.html
- ↑ Dieter Krauter, „In memoriam Rolf Keller“, Sonderabdruck aus Mikrokosmos, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, S. 257, Mikrokosmos 76, Heft 9, 1987, http://www.wfoissner.at/data_prot/Hausmann_Foissner_1987_258-265.pdf
- ↑ Dieter Krauter, „In memoriam Rolf Keller“, Sonderabdruck aus Mikrokosmos, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, S. 257, Mikrokosmos 76, Heft 9, 1987, http://www.wfoissner.at/data_prot/Hausmann_Foissner_1987_258-265.pdf
- ↑ Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band „Hitz–Kozub“, Stichwort: „Keller, Rolf (Friedrich Ferdinand Walther)“, S. 572, Walter de Gruyter, https://books.google.de/books?id=_QPbYJuMGRIC&lpg=PR1&hl=de&pg=PA572#v=onepage&q=Keller%2C%20Rolf&f=false
- ↑ New York, USA, Listen ankommender Passagier und Besatzungen (einschließlich Castle Garden und Ellis Island), 1820-1957, in: The National Archives and Records Administration (NARA); Washington, D.C.; Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at and Departing from Ogdensburg, New York, 5/27/1948 - 11/28/1972; Microfilm Serial or NAID: T715, 1897-1957, https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/100538326/person/302539413773/facts
- ↑ Adalbert Brauer, „Keller, Walther“, in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 468-469, Online-Version, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137730802.html
- ↑ Dieter Krauter, In memoriam Rolf Keller, Sonderabdruck aus Mikrokosmos, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, Mikrokosmos 76, Heft 9, 1987, S. 257, http://www.wfoissner.at/data_prot/Hausmann_Foissner_1987_258-265.pdf
- ↑ Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band „Hitz–Kozub“, Stichwort: „Keller, Rolf (Friedrich Ferdinand Walther)“, S. 572, Walter de Gruyter, https://books.google.de/books?id=_QPbYJuMGRIC&lpg=PR1&hl=de&pg=PA572#v=onepage&q=Keller%2C%20Rolf&f=false
- ↑ Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band „Hitz–Kozub“, Stichwort: „Keller, Rolf (Friedrich Ferdinand Walther)“, S. 572, Walter de Gruyter, https://books.google.de/books?id=_QPbYJuMGRIC&lpg=PR1&hl=de&pg=PA572#v=onepage&q=Keller%2C%20Rolf&f=false
- ↑ Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band „Hitz–Kozub“, Stichwort: „Keller, Rolf (Friedrich Ferdinand Walther)“, S. 572, Walter de Gruyter, https://books.google.de/books?id=_QPbYJuMGRIC&lpg=PR1&hl=de&pg=PA572#v=onepage&q=Keller%2C%20Rolf&f=false
- ↑ Dieter Krauter, „In memoriam Rolf Keller“, Sonderabdruck aus Mikrokosmos, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, S. 257, Mikrokosmos 76, Heft 9, 1987, http://www.wfoissner.at/data_prot/Hausmann_Foissner_1987_258-265.pdf
- ↑ „Mein hippologisches Bücherregal“, in: Borgmann's Blog, 3. Februar 2022, https://www.borgmanns-blog.de/aktuelles/mein-hippologisches-buecherregal/
- ↑ Dieter Krauter, „In memoriam Rolf Keller“, Sonderabdruck aus Mikrokosmos 76, Heft 9, 1987, S. 257, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, http://www.wfoissner.at/data_prot/Hausmann_Foissner_1987_258-265.pdf