Ferrari 640 | |||||||||
Konstrukteur: | Scuderia Ferrari | ||||||||
Designer: | John Barnard | ||||||||
Vorgänger: | Ferrari F1-87/88C | ||||||||
Nachfolger: | Ferrari 641 | ||||||||
Technische Spezifikationen | |||||||||
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Chassis: | Monocoque | ||||||||
Motor: | Ferrari Tipo 035/5 65° V12-Motor, 3,5 Liter | ||||||||
Länge: | 4,400 mm | ||||||||
Breite: | 2,130 mm | ||||||||
Höhe: | 950 mm | ||||||||
Radstand: | 2830 mm | ||||||||
Gewicht: | 510 kg | ||||||||
Reifen: | Goodyear | ||||||||
Benzin: | Agip | ||||||||
Statistik | |||||||||
Fahrer: | Nigel Mansell Gerhard Berger | ||||||||
Erster Start: | Großer Preis von Brasilien 1989 | ||||||||
Letzter Start: | Großer Preis von Australien 1989 | ||||||||
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WM-Punkte: | 59 | ||||||||
Podestplätze: | 9 | ||||||||
Führungsrunden: | 127 über 570,007 km | ||||||||
Stand: 1989 |
Der Ferrari 6410 war ein Formel-1-Rennwagen, den die Scuderia Ferrari 1989 in der Formel-1-Weltmeisterschaft einsetzte.
Entwicklungsgeschichte und Technik
BearbeitenDer Ferrari 640 wurde von John Barnard entwickelt. Der 640 war das Ergebnis eines umfangreichen Testprogramms, wobei schon Mitte 1988 ein Testauto, der Ferrari 639, ausgiebig erprobt wurde. Der 640 basiert weitestgehend auf diesem Auto.
Zudem wurde der neue Motor in einem umgerüsteten Ferrari 87/88 getestet, da im 639 das halbautomatische Getriebe zum Einsatz kam, welches durch seine Unzuverlässigkeit ein effektives testen des Motors stark erschwerte.
Für die Saison 1989 wurden die in den Jahren zuvor eingesetzten Turbomotoren verboten und durch Saugmotoren ersetzt. Diese durften einen Hubraum von 3,5 Litern besitzen. Ferrari entwickelte daraufhin einen 12 Zylinder Motor, welcher zum Ende der Saison bei 660 PS leistete.
Als erstes Team der Formel 1 setzte Ferrari ein halbautomatisches 7-Gang Getriebe ein. Dadurch entfiel der relativ Zeitaufwendige Vorgang des Schaltens mit einem manuellen Getriebe, was bei kurvenreichen Strecken eine Zeitersparnis von bis zu 2 Sekunden pro Runde erbringen konnte. Ein Kupplungspedal war zwar noch vorhanden, wurde allerdings nur für das anfahren im ersten Gang verwendet. Für beide Fahrer war die Situation vollkommen neu, bisher gab es immer einen kleinen Schalthebel am Rand des Cockpits, mit dem wie bei einem herkömmlichen Auto der Gang gewechselt werden konnte. Mit dem neuen halbautomatischen Getriebe gab es nun kleine Schaltwippen hinter dem Lenkrad, wie Sie bis heute in der Formel 1 Standard sind. Berger empfand dies als deutlich angenehmer, wohingegen Mansell vor allem während der Tests vor der Saison Anpassungsschwierigkeiten hatte. Nichts desto trotz konnte er gleich seinen ersten GP gewinnen. Nachdem der Brite die Ziellinie passiert hatte konnte er nicht aussteigen. Zwei Helfer mussten den Sieger aus dem schmalen Cockpit seines Wagens wuchten, der Rennleiter von Ferrari Cesare Fiorio massierte minutenlang Mansells linken Oberschenkel. Die Bewegungsunfähigkeit rührte daher das ihm das Bein "schlicht eingeschlafen" wäre, da Mansell das Bein das gesamte Rennen über so gut wie nicht bewegen musste.
Auch Aerodynamisch war der 640 eine Neuentwicklung. Anstatt die Seitenkästen breit und flach zu gestalten, wurden Sie sehr hoch und dünn angelegt. Zur Fahrzeugmitte hin wuchs die breite, ehe die Seitenkästen zum Heck hin wieder zusammen liefen. Die Fahrzeugnase war deutlich breiter als vorher, was dem Wagen den Spitznamen "Ente" einbrachte. Ferrari verwendete zudem als erstes wieder eine Lufthutze über dem Kopf des Fahrers, sodass der Überrollbügel im Lauf der Saison nicht mehr sichtbar war.
Piloten
BearbeitenNachdem Gerhard Berger 1987 zu Ferrari wechselte wurde offensichtlich, dass Michele Alboretos Zeit als Teaminterner Leader vorbei war. Nach einer enttäuschenden Saison 1988 weigerte sich das Team Alboreto einen neuen Vertrag anzubieten.
Für 1989 wurde der Brite Nigel Mansell verpflichtet, welcher von Williams zur Scuderia wechselte.
Renngeschichte
BearbeitenTrotz der vielen Innovationen von Ferrari und eines Auftaktsieges von Nigel Mansell waren beide Weltermeisterschaftstitel außer Reichweite für die Scuderia. Dies war dem Umstand geschuldet, dass der Ferrari 640 zwar ein sehr schnelles, aber auch extrem unzuverlässiges Auto war. Insgesamt gab es mehr Ausfälle als Zielankünfte. Gerhard Berger konnte bei 15 Starts nur drei Mal das Rennen auch beenden. Sofern das Auto allerdings durchhielt, war Ferrari immer ein Anwärter auf den Sieg. Dies zeigt sich auch in der Tatsache, dass das Auto, wenn es denn im Ziel ankam, nie außerhalb der ersten 4 Plätze lag. Berger konnte bei seinen 3 Zielankünften einmal einen Grand Prix gewinnen und wurde zudem zweimal Zweiter.
Gerhard Berger musste nach einem schweren Unfall in Imola für ein Rennen pausieren. Ferrari entschied sich gegen den Einsatz eines dritten Fahrers und trat den Großer Preis von Monaco mit nur einem Wagen an.
Nigel Mansell wurde im Verlauf der Saison zweimal disqualifiziert: Zu Beginn des Großen Preis von Kanada war aufgrund von Regenfällen am Vormittag die Strecke zum Zeitpunkt des Starts noch nicht gänzlich abgetrocknet. Dennoch entschieden sich Nigel Mansell, Alessandro Nannini und Luis Pérez-Sala, am Ende der Einführungsrunde die Box anzusteuern, um Slicks montieren zu lassen. Mansell und Nannini gingen davon aus, am Ende des Feldes zu liegen, als sie nach erfolgtem Reifenwechsel aus der Boxengasse beschleunigten. In Wirklichkeit lagen sie an der Spitze des Feldes, da sich der Start leicht verzögert hatte, was die beiden in der Boxengasse nicht bemerkt hatten. Mittels der schwarzen Flagge wurden sie disqualifiziert. Pérez-Sala, dessen Reifenwechsel etwas länger gedauert hatte, reihte sich ordnungsgemäß am Ende des Starterfeldes ein und wurde dementsprechend nicht bestraft.
In Portugal fuhr Mansell nach dem 39. Umlauf in die Boxengasse, verpasste es allerdings bei seiner Boxencrew zu halten. Als er diesen Fehler bemerkte, legte er den Rückwärtsgang ein und parkte auf diese Weise vor seiner Box ein, was einen klaren Regelverstoß darstellte. Folgerichtig zeigte ihm die Rennleitung die schwarze Flagge, um ihn zu disqualifizieren. Mansell ignorierte dies. Während er mit Senna in einen Zweikampf um den zweiten Platz verwickelt war, kollidierten die beiden und schieden aus. Prost gelangte dadurch auf den zweiten Platz hinter Berger. Nach dem Rennen beteuerte Mansell die schwarzen Flaggen nicht gesehen zu haben, wurde aber dennoch für das darauffolgende Rennen gesperrt. Auch hier entschied Ferrari sich dazu mit nur einem Auto anzutreten.
Ergebnisse
BearbeitenFahrer | Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | Punkte | Rang |
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Formel-1-Saison 1990 | 59 | 3. | |||||||||||||||||
N. Mansell | 1 | 1 | DNF | DNF | DNF | DNF | DSQ | 2 | 2 | 3 | 1 | 3 | DNF | DSQ | EX | DNF | DNF | ||
G. Berger | 2 | DNF | DNF | INJ | DNF | DNF | DNF | DNF | DNF | DNF | DNF | DNF | 2 | 1 | 2 | DNF | DNF |
Legende | ||
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Farbe | Abkürzung | Bedeutung |
Gold | – | Sieg |
Silber | – | 2. Platz |
Bronze | – | 3. Platz |
Grün | – | Platzierung in den Punkten |
Blau | – | Klassifiziert außerhalb der Punkteränge |
Violett | DNF | Rennen nicht beendet (did not finish) |
NC | nicht klassifiziert (not classified) | |
Rot | DNQ | nicht qualifiziert (did not qualify) |
DNPQ | in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) | |
Schwarz | DSQ | disqualifiziert (disqualified) |
Weiß | DNS | nicht am Start (did not start) |
WD | zurückgezogen (withdrawn) | |
Hellblau | PO | nur am Training teilgenommen (practiced only) |
TD | Freitags-Testfahrer (test driver) | |
ohne | DNP | nicht am Training teilgenommen (did not practice) |
INJ | verletzt oder krank (injured) | |
EX | ausgeschlossen (excluded) | |
DNA | nicht erschienen (did not arrive) | |
C | Rennen abgesagt (cancelled) | |
keine WM-Teilnahme | ||
sonstige | P/fett | Pole-Position |
1/2/3/4/5/6/7/8 | Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen | |
SR/kursiv | Schnellste Rennrunde | |
* | nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet | |
() | Streichresultate | |
unterstrichen | Führender in der Gesamtwertung |