Die Typologie der antiken Öllampen führt so umfassend wie möglich eine Typologie der antiken griechischen und römischen Öllampen sowie ihrer mediteranen Vorläufer.

Vor allem römische Tonlampen wurden seit den großen Ausgrabungen im 19. Jahrhundert, aber auch schon zuvor, in großer Zahl gefunden. Eine erste Zusammenstellung der Formen erfolgte durch Jules Toutain im Jahr 1904 für ein französisches Fachlexikon. Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Erforschung war die Vorlage der Inschriften auf Tonlampen durch Heinrich Dressel im Rahmen des Corpus Inscriptionum Latinarum, zu dem er auch eine Formentafel beigab. Es folgten die Publikationen der Bestände des Rijksmuseum van Oudheden in Leiden 1913 durch Johanna Brants sowie im Jahr darauf durch Henry Beauchamp Walters für das British Museum in London. Den endgültigen Durchbruch bei der Erforschung waren die Studien von Siegfried Loeschcke, der 1919 mit Lampen aus Vindonissa ein typologisches und chronologisches Grundlagenwerk publizierte, das bis heute als Grundlage jeder weiteren Erforschung dieses Forschungsgegenstandes gilt. Schon 1916 hatte er auf einer Sitzung der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin gefordert, mit der publikation von Lampensammlungen und Lampengruppen zu beginnen und damit eine Grundlage für ein Corpus der antiken Lampen zu schaffen. Auch wenn es bis heute kein eigenes Corpus wie etwa im Fall des Corpus Vasorum Antiquorum für antike griechische und etruskische Feinkeramik gibt, wurde eine nennenswerte Zahl von Sammlungen in Katalogen oder zumindest Auswahlkatalogen publiziert.

1922 befasste sich Fritz Fremersdorf mit de römischen Bildlampe und untersuchte dabei vor allem die Weisenauer Lampenfabrik. Hier konnte er vor allem zur Technik der Lampen neue Erkenntnisse gewinnen. Ein weiterer Meilenstein waren die Forschungen Oscar Broneers zu den Lampenfunden aus Korinth. Er konnte eine Chronologie für die antiken griechischen Lampen erstellen. Die letzte chronologische Lücke bis in die byzantinische Zeit konnte Franz Miltner 1937 mit seiner Vorlage der epheser Lampen schließen. Zwischen 1975 und 1988 legte Donald M. Bailey erneut die Sammlung antiker Lampen im British Museum vor und schuf damit ein neues Grundlagenwerk. Weitere Spezialforschungen zu regionaler Produktion sorgte dafür, dass es aktuell keine allumfassende und zusammenfassende Darstellung der Typologie der antiken Lampenformen gibt.

Grundform Typus Kultur Material Produktionsart Datierung Bemerkung Umzeichnung Beispielbild
Schalenlampe Östliches Mittelmeer Ton
Stein
Hand
Schalenlampe Phönizische Lampe Nordafrika Ton
Stein
Hand
Schalenlampe Punische Lampe Nordafrika Ton
Stein
Hand
Schalenlampe Punische Lampe Nordafrika Ton Hand
Schalenlampe Minoer
Mykener
Ton
Stein
Hand
Schalenlampe Palästina Ton
Stein
Hand
Schalenlampe Griechenland flache Schalenlampe mit breiter Tülle (altattischer Typus)
Schalenlampe Griechenland flache Schalenlampe mit breiter Tülle (altattischer Typus) mit Henkel
Schalenlampe Griechenland flache Schalenlampe mit breiter Tülle (altattischer Typus) ohne Henkel
Schalenlampe Griechenland flache Schalenlampe mit breiter Tülle (altattischer Typus) mit zwei Tüllen
Schalenlampe Stablamppe Griechenland flache Schalenlampe mit breiter Tülle (altattischer Typus) mit Loch in der Mitte für einen Haltestab
Kothon Griechenland ab 7. Jh. v. Chr. Adaption schnauzenloser ägyptischer Lampen; im 7. Jahrhundert v. Chr. in Korinth geschaffen, schnell aber für andere Zwecke verwendet[1]
Schalenlampe Broneer I Griechenland
Schalenlampe Broneer II Griechenland
Schalenlampe Broneer III Griechenland
Schalenlampe Broneer IV Griechenland
Schalenlampe Broneer V Griechenland
Schalenlampe Broneer VI Griechenland
Schalenlampe Broneer VII Griechenland
Schalenlampe Broneer VIII Griechenland
Broneer IX Griechenland
Broneer X Griechenland
Broneer XI Griechenland
Broneer XII Griechenland
Broneer XIII Griechenland
Broneer XIV Griechenland
Broneer XV Griechenland
Broneer XVI Griechenland
Broneer XVII Griechenland
Broneer XVIII Griechenland
Broneer XIX Griechenland
Vogelkopflampe Broneer XX Griechenland

Literatur

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Allgemein
Kataloge aus dem DACH-Raum
  • Siegfried Loeschcke: Lampen aus Vindonissa. Zürich 1919.
  • Heinz Menzel: Antike Lampen im Römisch-Germanischen Zentralmuseum zu Mainz. (= Römisch-Germanisches Zentralmuseum zu Mainz. Katalog, Band 15), Verlag des Römisch-Germananischen Zentralmuseums, Mainz 1954. [erweiterter und korrigierter Nachdruck: Philipp von Zabern, Mainz 1969 sowie 1981, ISBN 3-8053-0174-X]
  • Eva Maria Cahn-Klaiber: Die antiken Tonlampen des Archäologischen Instituts der Universität Tübingen. (= Tübinger Studien zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 2), Wasmuth, Tübingen 1978, ISBN 3-8030-1901-X.
  • Alexander Mlasowsky: Die antiken Tonlampen im Kestner-Museum Hannover. (= Sammlungskataloge des Kestner-Museums Hannover, Band 8), Hannover 1993, ISBN 3-924029-13-X.
  • Karin Goethert: Römische Lampen und Leuchter. Auswahlkatalog des Rheinischen Landesmuseums Trier (= Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier. Nr. 14). Rheinisches Landesmuseum, Trier 1997, ISBN 3-923319-38-X.
  • Annette Kirsch: Antike Lampen im Landesmuseum Mainz. Philipp von Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-8053-2864-8.
Kataloge aus dem übrigen Europa
Kataloge aus Amerika
  • John W. Hayes: Ancient lamps in the Royal Ontario Museum, 1. Greek and Roman clay lamps. A catalogue. Royal Ontario Museum, Toronto 1980, ISBN 0-88854-253-4.
  1. Menzel s. 12