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Marie-Cécile Reber (* 1962) ist eine Schweizer Komponistin und Klangkünstlerin in den Bereichen Deep Listening und Field Recording.
Leben und Wirken
BearbeitenReber begann nach Abschluss des Lehrerinnenseminars 1982 ein Musikstudium (Diplom SMPV (1991), gefolgt von einer Weiterbildung in Aufnahme-Tontechnik. 1993-97 absolviert sie ein berufsbegleitendes Studium in Musikcomputer und Komposition im elektronischen Studio der Musikakademie Basel bei Thomas Kessler und Wolfgang Heiniger. Ab 1995 baute sie sich ein eigenes Musikstudio in Luzern auf. Von 1997 bis 2001 war sie Vorstandsmitglied des FrauenMusikForums Schweiz, verantwortlich für neue Medien. Ab 1993 erhielt sie zahlreiche Werkaufträge aus der ganzen Schweiz für experimentelle Videos, Theater- und Rauminstallationen sowie Schnitt und Tonbearbeitung für Stimme und Töne.
Seitdem hat Reber international Musikdarbietungen, Installationen und Konzerte produziert, unter anderem bei Klangraum Düsseldorf Wandelweiser, beim Musik Festival WahnWitz; Festival Archipel, Genf; ICST «Institute for Computermusic and Sound Technology», Zürich; Forum Neue Musik, Luzern, im Lincoln Parc Konservatorium, Chicago, im Musikpodium des IGNM Basel, dem Internationalen Festival – Frauen in der Musik, Luzern, Expo Murten, Festival Musica Scienca Rom, und im Kunstinstitut Reina Sophia in Madrid. Sie arbeitet und arbeitete weiterhin in verschiedenen Duo- und Trio-Konstellationen, u. a. mit Ernst Thoma, Thomas K. J. Mejer, Beat Unternährer, Bobby Burri, [[Fredy Studer], Els van Riel, Daniel Studer, Hildegard Kleeb, Sebastian Strinning, Valeria Zangger, Patricia Bossard.
Reber arbeitet mit Feldaufnahmen und elektronischen Instrumenten, um ungewöhnliche und nicht wahrnehmbare Geräusche, meist aus der Natur (Insekten, Frösche, Ameisen oder Würmer), in bildhafte Klanglandschaften, Live-Auftritte und ortsspezifische Installationen zu verwandeln, basierend auf das tiefe Zuhören und den sich ständig verändernden Pulsationen des Lebens. Im Zentrum der Arbeitsweise von Marie Cécile steht die subtile Grenze zwischen konkretem Lärm und musikalischen Klängen, natürlichen und komponierten Rhythmen. Die Aufführung von Marie-Cécile Rebers Kompositionen findet oft in einer natürlichen Umgebung statt, wodurch eine subtile und oft unmerkliche Mischung aus Umgebungs- und komponierten Klängen entsteht.
2004 erhielt Reber ein Stipendium der Kulturförderung des Kantons Luzern; in der Begründung hiess es:
- In ihren Kompositionen arbeitet Reber „mit sehr subtilen, reduzierten kompositorischen Mitteln, schafft es aber, der minimalistischen Technik eine neue Dimension abzugewinnen und in der Reduktion die Expressivität neu zu entdecken. Die subtile Grenze zwischen konkreten und musikalischen Klängen wird sehr gekonnt thematisiert. Es gelingt der Komponistin, mit einfachen kompositorischen Mittel eine differenzierte Rhythmik und Klangwelt zu erzeugen.“
2020 Statement im Buch Luzern – Chicago «Wenn ich an Chicago denke, dann denke ich an...»
2023 Mit ihrer Projektgruppe Exploring a disappearing Swiss language arbeitete sie am Grossprojekt The Witness.earth mit, wo sie mit ihrer Dokumentation zur Rätoromanischen Sprache Ton-, Video- und tagebuchartige Texte sammelte und Beiträge zum Thema machte.
Preise und Auszeichnungen
Bearbeiten- 2020 Werk-und Recherchebeitrag Deep Listening, Albert Koechling Stiftung Luzern
- 2018 Landis & Gyr Stiftung, Switzerland
- 2008-2011 Residenz an der Züricher Hochschule der Künste (Institute for Computer Music and Sound Technology ICST). Auseinandersetzung mit Interaktivität und Sensorik
- 2008 1. Preis für Video-Musik-Installation bei den Stanser Musiktagen. (Video: Steven W. Tod, Musik: Marie-Cécile Reber)
- 2007 Atelier-Aufenthalt in Chicago. Arbeiten mit dem Experimental-Studio ESS (Chicago) bei Lou Mallozzi.
- 2001 Förderbeitrag des Schweizerischen Tonkünstler-Vereins
Werkauswahl
BearbeitenDiskographische Hinweise
Bearbeiten- a direction out there, readwalking (with) thoreau. readwalking remotely (Marie-Cécile Reber and Emmanuelle Waeckerle): Edition Wandelweiser Records (2020)
- Schatten der Orgel, ( beteiligte: Daniel Glaus, Junghae Lee, Daniel Zea, Marie-Cécile Reber, Bertrand Denzler) Schweizerischer Tonkünstlerverein 033 stv asm (2012)
- Beat Unternährer (feat. Marie Cécile Reber, Hans-Peter Pfammatter, Paul Giallorenzo): 2 BE AT 1 (2010)
- Kompositionen&Sampling 1994-2001 Marie-Cécile Reber: Published by SUISA, earup 1006 (2001)
Weblinks
Bearbeiten- Webpräsenz
- Präsenz bei SoundCloud
- Eintrag bei Musikinfo.ch
Einzelnachweise
Bearbeiten- . In: Landis & Gyr Stiftung, Switzerland. 1. September 2024, abgerufen am 11. September 2024 (englisch).
- Marie-Cécile Reber: Wenn ich an Chicago denke, dann denke ich an.. In: luzern-chicago. 1. Januar 2007, abgerufen am 11. September 2024.
- Exploring a disappearing Swiss language. In: The Witness. 1. September 2024, abgerufen am 11. September 2024 (englisch).
- Marie-Cécile Reber. In: Kalutur Luzern. 1. September 2024, abgerufen am 12. September 2024.
- Beat Unternährer (feat. Marie Cécile Reber, Hanspeter Pfammatter, Paul Giallorenzo): 2 BE AT 1 bei Bandcamp
- 1. September 2024, abgerufen am 1. September 2024 (englisch).
- 1. September 2024, abgerufen am 1. September 2024 (englisch).
[[:Kategorie:Klangkünstler]] [[:Kategorie:Komponist (Schweiz)]] [[:Kategorie:Komponist klassischer Musik (21. Jahrhundert)]] [[:Kategorie:Schweizer]] [[:Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]] [[:Kategorie:Frau]]