Benutzer:Martin Bahmann/Kurfürstliche Universität Mainz

Die Kurfürstliche Universität Mainz (auch: Hohe Schule Mainz, Alte Universität Mainz) wurde 1477 auf Bestreben des Mainzer Erzbischofs Diether von Isenburg und nach vorheriger Genehmigung durch Papst Sixtus IV. gegründet. Von Beginn an wurde ein im Hochmittelalter klassisches studium generale vermittelt, zu dem später weitere Studienbereiche wie beispielsweise eine medizinische Fakultät kamen.

Die Universität bestand unter der Schirmherrschaft der Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz, mit einer kurzen Unterbrechung 1792/1793 bis Ende 1798 und in Teilen unter französischer und hessen-darmstädter Herrschaft bis Anfang der 1820er Jahre. Die 1946 gegründete Johannes-Gutenberg-Universität sieht sich als direkte Nachfolgerin der Kurfürstlichen Universität.

Erste Gründungsversuche unter Erzbischof Adolf II. von Nassau

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Mit einer Supplik, datiert auf den 14. April 1467, erbat der damalige Mainzer Erzbischof Adfolf II. von Nassau von Papst Paul II. in Rom die Erlaubnis, in Mainz eine „generale studium“ einrichten zu dürfen. Dies umfasste im Hochmittelalter die vier Fakultäten Theologie, beide Rechte, Medizin und Artes (Künste) und bildete den Fächerkanon einer mittleren bis größeren Universität der damailgen Zeit wieder.

Die Supplik wurde von dem Papst mit folgenden, teils formelhaften, Worten genehmigt:

Mainz genießt des Alters und der glanzvollen Erscheinung wegen unter den anderen am Rhein gelegenen Städten hohes Ansehen; dort herrscht ein mildes Klima, und im Überfluss steht alles zur Verfügung, was Menschen zum Leben benötigen; davon können jene profitieren, die sich dem Studium hingeben wollen.

Trotz dieser ersten Genehmigung durch den Papst standen im Rahmen einer Universitätsgründung weitere Suppliken und deren Genehmigung durch den jeweiligen Papst noch aus. Diese betrafen im weiteren Verlauf des Gründungsprozesses vor allem die Finanzierung der geplanten Universität durch die Erträge kirchlicher Pfründe, die so genannten Lektoralpräbenden. Hierüber wurde im Rahmen von meist kostspieligen Gesandschaften nach Rom und unter Anfallung teils hoher Gebüren mit den päpstlichen Behörden verhandelt und eine Zustimmung des Papstes zu geplanten Finanzierungsmodellen war nicht immer gegeben, wie dies beispielsweise bei der Gründung der Universität Regensburg der Fall war. So scheiterte auch Erzbischof Adolf II. von Nassau mit dieser ersten sowie einer zweiten Supplik vom 4. Juni 1467 vorerst mit der Umsetzung der Universitätsgründung.

Zweiter Gründungsversuch unter Erzbischof Diether von Isenburg

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Erzbischof Adolfs Nachfolger Diether von Isenburg unternahm 9 Jahre später einen zweiten Versuch zur Universitätsgründung. Diesmal war man in Rom erfolgreich. Eine auf den 23. November 1476 datierte Supplik des Mainzer Erzbischofs wurde von Papst Sixtus IV. genehmigt. Ende 1476/Anfang 1477 wurde von Papst Sixtus IV. die päpstliche Gründungsbulle (licentia erigendi studium moguntinum) genehmigt und ausgestellt (deren Original wurde lange im Mainzer Stadtarchiv aufbewahrt, dort aber später unter ungeklärten Umständen entwendet). Die in den ersten Verhandlungen heikle Frage der Finanzierung konnte 1477 erfolgreich geklärt werden: in einer am 14. Oktober 1477 ausgestellten Supplik zur Finanzierung der Universität wurde ein Modus vorgeschlagen, der in einer päpstlichen Bulle vom 16. Dezember 1477 aufgegriffen und bestätigt wurde. Nun sollten 14 statt der vorher 22 beantragten Lektoralpräbenden die Finanzierung der Universität sicherstellen. Nach dieser erfolgreichen Einigung erfolgte am 26. Januar 1478 mittels einer päpstlichen Bulle eine erneute päpstliche Bestätigung und Bekräftigung der Genehmigung zur Gründung einer Mainzer Universität.

Anders als bei den Suppliken Adolfs von Nassau, in denen er sich selbst als Kanzler der zu gründenden Universität sah, sollte Diethers Verhandlungsführer in Rom, Georg Pfinzing, dieses Amt erhalten. Pfintzing, Propst von St. Mariengreden und doctor decretorum war Diethers erfolgreicher Unterhändler in Rom. Das höchste Universitätsamt als Rektor sollte Diether von Isenburg selbst ausüben, der bereits Kanzler der anderen kurmainzischen Universität in Erfurt war. Nach Pfinzings Tod im Juni 1478 in Rom übernahm Rupert von Solms, Kustos des Domkapitels und Verwandter Diether von Isenburgs, das Kanzleramt.

Beginn des Universitätsbetriebs

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Im Oktober des Jahres 1477 stand der Aufnahme des Studienbetriebs nichts mehr im Wege. Die ersten Vorlesungen in der Burse „Zum Algesheimer“ wurden aufgenommen.

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Literatur

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