HMS Tantivy (P319)
Royal Navy
HMS Tantivy am 22. Juli 1943
Allgemeine Daten
Schiffstyp: U-Boot
Schiffsklasse: Taciturn-Klasse (T-Klasse)
Marine: Royal Navy
Bauwerft: Vickers-Armstrong (Barrow)[1]
Kiellegung: 4. Juli 1942
Stapellauf: 6. April 1943[2]
Indienststellung: 25. Juli 1943
Verbleib: 1951 im Cromarty Firth (Schottland) als Übungsziel versenkt.
Technische Daten
(siehe Taciturn-Klasse)

HMS Tantivy (P319)[A 1] war ein U-Boot der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg. Das Boot wurde hauptsächlich auf dem Asiatischen Kriegsschauplatz eingesetzt.

Geschichte

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Die HMS Tantivy wurde am 4. Juli 1942 bei Vickers-Armstrong[1] auf Kiel gelegt. Der Stapellauf fand am 6. April 1943[2] statt. Die Indienststellung folgte am 25. Juli 1943 in Holy Loch. Das U-Boot gehörte zu den Einheiten seiner Klasse, deren Druckkörper vernietet war.

Erste Feindfahrt (20. Oktober 1943 - 30. Oktober 1943)

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Nach umfangreichen Trainingsaktivitäten und Erprobungsfahrten zwischen Juli und Oktober 1943, wurde das Boot in Lerwick stationiert. Am 20. Oktober 1943 verließ Tantivy die Basis und trat seine erste Feindfahrt an. Nach einer weitgehend ereignislos verlaufenen Patrouille in der Nordsee im Seegebiet vor Trondheim kehrte das Boot am 30. Oktober 1943 in die schottische Basis zurück.

Zweite Feindfahrt (23. Februar 1944 - 22. März 1944)

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Nach einem Werftaufenthalt in den Chatham Dockyards wurde Tantivy nach Ceylon verlegt. Das U-Boot verließ Plymouth am 6. Januar 1944, erreichte Gibraltar am 15. Januar und wurde nach der Überfahrt durch das Mittelmeer, über den Sueskanal und Aden in Trincomalee stationiert.

HMS Tantivy verließ die neue Basis am 23. Februar 1944 und trat seine zweite Feindfahrt an. Zielgebiet der Patrouille war die Sundastraße. Kurz bevor das U-Boot seinen befohlenen Kampfsektor erreichte, wurde es am 29. Februar von einem japanischen Flugzeug mit Bomben angegriffen, konnte aber abtauchen und unbeschadet entkommen. Der weitere Einsatz in der Sundastraße verlief ohne nennenswerte Vorkommnisse. Das britische U-Boot kehrte am 22. März 1944 nach Trincomalee zurück.

Dritte Feindfahrt (17. April 1944 - 12. Mai 1944)

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Die dritte Feindfahrt begann am 17. April 1944 und führte in die Straße von Malakka sowie vor die Westküste Siams. Am 29. April wurden im Hafen von Phuket drei Torpedos gegen ein beschädigtes Schiff eingesetzt. Die Torpedos blieben wahrscheinlich im Schlamm stecken und erreichten ihr Ziel nicht. Am 4. Mai griff Tantivy südlich der Mündung des Perak ein japanisches U-Boot erfolglos mit sechs Torpedos an. Der erste Kampferfolg folgte am 7. Mai, als das U-Boot vor der Westküste Siams eine siamesische Dschunke mit 24 Granaten aus dem Deckgeschütz versenkte. Das Segelschiff transportierte Zinn und Reis von Phuket nach Penang. Das britische U-Boot nahm vier Überlebende des versenkten Transportschiffes auf. Am 9. Mai wurde ein getauchtes U-Boot geortet, konnte aber nicht angegriffen werden, da der Kontakt nach kurzer Zeit verloren ging. HMS Tantivy erreichte am 12. Mai 1944 wieder die Basis in Trincomalee.

Vierte Feindfahrt (1. Juni 1944 - 26. Juni 1944)

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Am 1. Juni 1944 verließ das U-Boot die Basis auf Ceylon, um seine vierte Feindfahrt anzutreten. Befohlene Einsatzgebiete waren, wie schon bei der vorangegangenen Mission, die Malakkastraße und die Westküste Siams. Am 7. Juni wurden in der Malakkastraße Seeminen verlegt. Am 15. Juni versuchte das britische U-Boot vor Phuket ein kleines Transportschiff abzufangen, mußte den Angriff aber abbrechen. HMS Tantivy kehrte am 26. Juni 1944 in die Basis zurück.

Fünfte Feindfahrt (24. Juli 1944 - 16. August 1944)

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Das U-Boot verließ die Basis in Trincomalee am 24. Juli 1944, um seine fünfte Feindfahrt anzutreten. Zielgebiet der Patrouille war erneut die Malakkastraße. Am 31. Juli entdeckte Tantivy vor Sabang ein Transportschiff, kam aber nicht zum Angriff, da sie von einem Flugzeug aufgefasst wurde. Am 6. August wurde das U-Boot von japanischen Torpedobooten mit Wasserbomben angegriffen, konnte aber unbeschadet entkommen. HMS Tantivy beendete seine fünfte Feindfahrt am 16. August 1944 in Trincomalee.

Sechste Feindfahrt (25. August 1944 - 13. September 1944)

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Siebente Feindfahrt (9. Oktober 1944 - 3. November 1944)

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Achte Feindfahrt (24. November 1944 - 16. Dezember 1944)

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Neunte Feindfahrt (14. Januar 1945 - 14. Februar 1945)

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Weiterer Verlauf

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Kommandanten

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  • Cdr. Michael Gordon Rimington (24. Mai 1943 - 19. August 1944)[3]
  • Lt. Philip Henry May (19. August 1944 - Oktober 1945)[4]
  • ...

Kampferfolge (Auswahl)

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Datum
5. September 1944 HMS Tantivy torpediert und versenkt in der Semangka-Bucht bei 5° 44′ S, 104° 58′ O den japanischen Frachter Shiretoko Maru (ex niederländisch: Siberoet, 1799 BRT).
21. Oktober 1944 HMS Tantivy versenkt in der Malakkastraße mit dem Deckgeschütz die kleineren japanischen Einheiten Chokyu Maru No. 2 (136 BRT), Takasago Maru No. 3 (82 BRT), Otori Maru (198 BRT) und sechs weitere unidentifizierte Fahrzeuge.
22. Oktober 1944 HMS Tantivy versenkt vor Makassar (Sulawesi, Niederländisch-Ostindien) bei 5° 47′ S, 119° 42′ O den japanischen Aviso No. 137 (etwa 200 BRT) mit dem Deckgeschütz. Am selben Tag werden sechs weitere unidentifizierte kleinere Einheiten versenkt.
23. Oktober 1944 HMS Tantivy versenkt vor Makassar ein japanisches Segelschiff mit dem Deckgeschütz.
25. Oktober 1944 HMS Tantivy versenkt vor Sumbawa bei 8° 8′ S, 117° 45′ O den japanischen Leichter No. 136 und das japanische Motorsegelschiff Tachibana Maru No. 47 mit dem Deckgeschütz.
3. Februar 1945 HMS Tantivy versenkt im Hafen von Panjang (Sumatra) zwei japanische Küstenmotorschiffe und einen Schlepper.
1951 HMS Tantivy (P319) wird im Cromarty Firth (Schottland) als Übungsziel versenkt.


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Literatur

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  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuchverlag, Stuttgart, 5. Auflage 1996, ISBN 3-613-01252-9
  • Robert Hutchinson: KAMPF UNTER WASSER - Unterseeboote von 1776 bis heute, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2006, ISBN 3-613-02585-X

Einzelnachweise

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  1. a b Das uboat.net gibt als zusätzliche Bauwerft die John Brown Shipbuilding & Engineering Company Ltd. in Clydebank (Schottland) an. Bagnasco und Hutchinson erwähnen die Werft nicht.
  2. a b Hutchinson und Bagnasco geben keine Auskunft zu den Stapelläufen der U-Boote der T-Klasse. Die Angaben zu Stapelläufen stammen aus dem uboat.net.
  3. Michael Gordon Rimington im uboat.net (engl.)
  4. Philip Henry May im uboat.net (engl.)

Anmerkungen

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  1. HMS ist die Abkürzung für His/Her Majesty’s Ship und der Namenspräfix britischer Schiffe. HMS bedeutet Seiner/Ihrer Majestät Schiff.