Benutzer:Maximilian Schönherr/Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien
Die Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien ist ein eingetragener Verein, der die Gestaltung des gesetzlichen Auftrages der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten kritisch begleiten, die demokratische Mitsprache des Publikums kanalisieren und sich der Erlangung und Förderung von Medienkompetenz widmen will.
Die Ständige Publikumskonferenz ist beim Amtsgericht Leipzig unter der Registernummer VR 5561 eingetragen.
Organisation und Ziele
BearbeitenAm 28. Februar 2014 gründete sich in Leipzig der Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien“. Die Mitglieder des Vereins kommen aus allen Teilen der Bundesrepublik und aus dem benachbarten deutschsprachigen Ausland.
Ausgangspunkt und Auslöser der Initiative für die Demokratisierung des öffentlich-rechtlichen Medien war die Onlinepetition mit über 233 000 Mitzeichnern, welche die Verhaltensweisen des ZDF-Moderators Markus Lanz in dessen Talkshow gegenüber der Politikerin Sahra Wagenknecht thematisierte.[1]
Zweck des eingetragenen Vereins ist die Erlangung und Förderung von Medienkompetenz, demokratischer und kultureller Bildung sowie der demokratischen Mitsprache bei der Umsetzung des gesellschaftlichen Programm- und Bildungsauftrages der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Die Initiative versteht sich somit als Mittler zwischen Publikum und Medienanstalten und ist offen für die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Initiativen ohne eigenwirtschaftliche Interessen.
Vereinsarbeit
BearbeitenDer Verein sichtet und analysiert Beiträge öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten auf Veranlassung durch Publikumsanfragen. Nach Sichtung der Faktenlage werden begründete Programmbeschwerden vom Verein ausformuliert und mit der Bitte um Korrektur und Richtigstellung an die jeweils zuständigen Sendeanstalten verschickt. Der hierdurch ausgelöste formale Verwaltungsakt wird durch die Veröffentlichung des gesamten Schriftverkehrs auf Publikumskonferenz.de für die Öffentlichkeit transparent gemacht. Neben der Bearbeitung von Programmbeschwerden widmet sich der Verein auch aktuellen Themen, wie der Zusammensetzung der Gremien in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nach dem ZDF-Urteil,[2] dem Umgang mit den Einschaltquoten, den Arbeitsbedingungen freier Mitarbeiter im Sendebetrieb sowie der "Beitragsgerechtigkeit". Während im Blog [3] u.a. die Vereinsstruktur abgebildet wird, werden im Diskussionsforum [4] eine Vielzahl weiterer medienbezogener Themen diskutiert.
Rezeption
BearbeitenÜber die Aktivitäten des Vereins wurde bundesweit in den Medien berichtet. [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14]
Die Bundeszentrale für politische Bildung nannte die Publikumskonferenz in einem Artikel zur gewachsenen Kritik des Publikums an der Ukraine-Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender: Auch und gerade die öffentlich-rechtlichen Medien bleiben von Kritik an ihrer Berichterstattung nicht verschont. Eigens dafür ins Leben gerufene Portale wie die "Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien" bieten öffentliche Plattformen, die intensiv genutzt werden. Dieses genauere Hinsehen der Zuschauer habe mit dazu beigetragen, dass den öffentlich-rechtlichen Sendern die Problematik einer unausgewogenen Berichterstattung bewusst geworden sei, was etwa zu einer öffentlichen Entschuldigung des tagesthemen-Moderators Thomas Roth für einen ARD-Beitrag zur Ukraine-Krise geführt habe.[15]
Der Tagesspiegel berichtete detailliert auf bei ARD und ZDF eingelegte Programmbeschwerden des Vereins, die sich unter anderem mit der – laut einer der Programmbeschwerden – unkritischen bzw. unzureichend kommentierten Darstellung von SS-Runen und Hakenkreuzen an den Uniformen der ukrainischen regierungsnahen Miliz Asow-Bataillon befassten. Die Miliz war während des Zeigens der entsprechenden Bilder vom ZDF lediglich als „Freiwilligenbataillon“ bezeichnet worden, deren Mitglieder „aus nahezu allen politischen Richtungen“ kämen. Laut der Programmbeschwerde sei dabei missachtet worden, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk laut seinen Programmrichtlinien „zu einer kritischen Haltung allen undemokratischen Erscheinungen gegenüber verpflichtet sei“. Insgesamt habe Müller als Autorin der Beschwerde sechs Punkte aus den Programmrichtlinien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aufgezählt, gegen die mit dem entsprechenden Beitrag in der "heute"-Sendung verstoßen worden sei.[16]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ [1] Petition zum Verhalten des Moderators Markus Lanz
- ↑ [2], Urteil des BVG zum ZDF
- ↑ [3], Blog der Publikumskonferenz
- ↑ [4], Online-Forum der Publikumskonferenz
- ↑ http://meedia.de/2014/04/17/initiatorin-der-anti-lanz-petition-macht-mit-verein-weiter/ Artikel bei meedia
- ↑ http://www.l-iz.de/Bildung/Medien/2014/03/Staendige-Publikumskonferenz-zum-Urteil-zum-ZDF-Staatsvertrag-54480.html Leipziger Online-Zeitung L-IZ
- ↑ http://www.cicero.de/berliner-republik/ukraine-fehler-der-ard-nur-eine-halbe-entschuldigung/58302 Artikel im Cicero
- ↑ http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/journalismus-unter-verdacht-vom-wachsenden-populaeren-misstrauen-gegenueber-der-presse-13242833.html Artikel in der FAZ
- ↑ http://www.neues-deutschland.de/artikel/956620.geht-doch-nach-drueben.html Artikel im Neuen Deutschland
- ↑ http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/ukraine-internet-aktivisten-werfen-ard-und-zdf-antirussische-propaganda-vor-a-994067.html Artikel im Spiegel
- ↑ http://www.bpb.de/apuz/194826/zum-russlandbild-in-den-deutschen-medien?p=all Beitrag bpb
- ↑ http://www.heise.de/tp/artikel/42/42784/1.html Artikel bei Heise
- ↑ http://www.heise.de/tp/artikel/43/43483/1.html Beitrag bei telepolis
- ↑ http://www.heise.de/tp/artikel/42/42940/1.html telepolis 02.10.2014, Glasnost bei ARD-Aktuell, Malte Daniljuk, abgerufen am 3. Januar 2015
- ↑ Zum Russlandbild in den deutschen Medien. bpb online, 11. November 2014
- ↑ http://www.tagesspiegel.de/medien/ukraine-konflikt-im-zdf-hakenkreuz-und-ss-rune-protest-von-zuschauern/10685462.html Artikel im Tagesspiegel