Shítóu Xīqiān, Holzschnitt aus『佛祖正宗道影』(1880)

Shitou Xiqian (chinesisch 石頭希遷, Pinyin Shítóu Xīqiān, W.-G. Shih-t'ou Hsi-ch'ien); jap. Sekitō Kisen; *700; † 790]]) war ein buddhistischer Lehrer und Author der Chán/Zen-Schulen im 8. Jahrhundert in China (Tang-Dynastie). Alle heute existierenden Zen-Schulen führen sich auf Shitou Xiqian oder auf seinen Zeitgenossen Mǎzǔ Dàoyī (709–788) zurück.[1]


Die Details von Shítóus Leben finden sich in traditionellen chinesischen Berichten, die von James Mitchell und Prof. Yulie Lou von der Peking Universität ins Englische übertragen wurden.[2] Er wurde in [Duanzhou|Duānzhōu] im Bezirk Gāoyào in Guǎngdōng mit dem Familiennamen Chen (程) geboren. Schon in sehr früher Jugend machte er sich auf den Weg zum Nánhuá-Tempel, um dort den 6. Patriarchen des Chan/Zen Dàjiàn Huìnéng (jap. Daikan Enō) zu besuchen. Dieser starb jedoch kurz darauf im Jahr 713, als der junge Chen erst 13 Jahre alt war. Darauf wandte dieser sich an Huìnéngs Schüler und Nachfolger Qīngyuán Xíngsī (青原行思; jap. Seigen Gyōshi), der in einem Tempel auf dem Berg Qīngyuán Shān lebte und lehrte. Qīngyuán bestätigte Shítóu als seinen Nachfolger und dieser wanderte anschließend durch Südchina. Er kam wohl um das Jahr 720 oder etwas später auf dem Berg Héng Shān an. Dieser wurde früher auch als Nán Yuè oder „Süd-Berg“ bezeichnet liegt in der südchinesischen Provinz Hunan an. Dort errichte er sich östlich vom Tempel eine Grashütte auf einem abgelegenen großen Felsen, in der er jahrelang einsam meditierte. Der Fels hieß Shítóu (石头), 'Steinkopf', und er wählte auch für sich selbst diesen Namen. Aus dieser Zeit stammt sein berühmtes "Lied von der Grasdach-Klause" (草庵歌, Caoan ge; jap. Sōan ka). Neben diesem Lied ist noch ein zweites Lehrgedicht von Shítóu sehr bekannt geworden, "Die Harmonie von Verschiedenheit und Gleichheit" (參同契, Cāntóngqì; jap. Sandōkai). zum Nantai Tempel (南臺寺; Nántaí Sì).

Der Buddhologe Mario Poceski schreibt, daß Shítóu zu seinen Lebzeiten nicht besonders bekannt oder einflußreich gewesen zu sein scheint:

„Er war ein wenig bekannter Lehrer, der ein sehr zurückgezogenes Leben führte und nur relativ wenig Schüler hatte. Noch Jahrzehnte nach Shítóus Tod blieb seine Linie eine unbedeutende provinzielle Tradition.“

Mario Poceski: Ordinary Mind as the Way: the Hongzhou School and the Growth of Chan Buddhism; Oxford University Press; 2007; isbn =978-0-19-531996-5.

Shítóus spätere Prominenz verdankt sich der Tatsache, daß der bedeutende Chan/Zen-Lehrer Dongshan Liangjie im China des 9. Jahrhundert (Song-Dynastie) sich sehr stark auf Shítóu bezog.

Nach seinem Tod wurde ihm der Ehrenname Wuji Dashi (無際大師) verliehen.[3]

Einzelnachweise

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  1. Vorlage:Cite
  2. James Mitchell: Soto Zen Ancestors in China - The Recorded Teachings of Shitou Xiqian, Yaoshan Weiyan And Yunyan Tansheng. San Francisco: Ithuriel's Spear, 2005.
  3. Robson James: Chan Buddhism in Ritual Context. Hrsg.: Bernard Faure. Routledge, 2003, S. 163 (englisch).
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