1) „Innere Empfindung", die angenehm oder unangenehm empfunden und mehr oder weniger bewusst erlebt wird, z.B. Freude, Angst, Kummer, Überraschung. Die Emotion ist ein komplexes Muster aus physiologischen Reaktionen (z.B. Steigerung des Blutdrucks), Gefühlen (z.B. Liebe, Wut), kognitiven Prozessen (Interpretation, Erinnerung und Erwartung einer Person) sowie Verhaltensreaktionen (z.B. lachen, weinen).


2) Emotionen sind komplexe psychische bzw. psychosomatische Abläufe, die ein wichtiger Teil des Menschen sind und zu einem großen Teil seine Handlungen bestimmen. Emotionen gehen mit einem subjektiven Gefühl einher und stehen damit im Gegensatz zum kognitiv geprägten Denken.

Methoden und Instrumente der Emotionsmessung

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Ein Großteil der emotionalen Verarbeitung läuft unbewusst, also automatisch ab, auch wenn man die Emotionen nicht mit dem Unterbewusstsein gleichsetzen kann. Wenn Emotionen allein durch Befragung, also durch bewusste und verbalisierbare Prozesse erfasst werden, können viele entscheidende Informationen verloren gehen.

Eine ganzheitliche Emotionsmessung erfordert zur Erfassung der entscheidenden körperlichen Reaktionskomponenten auch die Verwendung eines entsprechenden technischen Equipments. Dieses ist im Verlauf der letzten Jahre verlässlicher, robuster, praxistauglicher und kostengünstiger geworden – und dieser Trend wird sich fortsetzen.

Die drei Funktionen der emotionalen Informationsverarbeitung

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1. Informationsaufnahme: Eingabesystem, mit denen Informationen aus der Umwelt registriert bzw. aufgenommen werden können (Rezeptoren/Sensoren).

2. Informationsverarbeitung: Systeme, welche die aufgenommenen Informationen analysieren, d.h. bewerten, gewichten und entscheiden, was mit der Information passieren soll.

3. Informationsausgabe: Systeme, die es ermöglichen, effektiv auf die Umwelt einzuwirken, mit dieser in Kontakt zu treten, zu reagieren und zu interagieren (Effektoren/Aktoren).

Darstellungsmöglichkeiten von Emotionsmessung

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Ein besonderer Reiz der quantitativen Emotionsforschung liegt in den vielfältigen Möglichkeiten der Ergebnisanalyse und Darstellung. Vor allem mithilfe von physiologischen Parametern in Kombination mit Fragebogenverfahren zur subjektiven Emotionsanalyse lassen sich sowohl Bestandteile spezieller Emotionslagen als auch ganzheitliche emotionale Reaktionen erfassen.

Hierbei muss bei der Darstellung von den Ergebnissen, diese bei der Methodenkombination erzielt wurden, beachtet werden, dass unterschiedliche Messinstrumente wie z.B. Fragebögen und psychophysiologische Messungen auch unterschiedliche Spannweiten und Mittelwertbereiche aufgewiesen werden.

Motorische Ebene

Bei der Messung auf motorischer Ebene wird die Messung und Erfassung der expressiven Komponente von Emotionen behandelt. Bei dieser Methode wird versucht, über äußere Merkmale auf innere Zustände zu schließen. Das emotionale Ausdrucksverhalten, also die äußeren Merkmale, umfassen die komplette Körpersprache des Menschen wie z.B. die Körperhaltung und die Gestik. In erster Linie umfasst es aber die Gesichtssprache des Menschen wie die Mimik.

Sichtbar im Gesichtsausdruck, der bei allen Menschen auf der Welt ähnlich ist, werden erlebte Basisemotionen wie z.B. Freude, Ärger oder Ekel reflektiert. Von Geburt an sind die neuronalen Grundlagen der expressiven Funktion vorhanden.


Subjektive Erlebnisebene

Der Messung von Emotionen auf subjektiver Erlebnisebene liegen die Annahme zugrunde, dass Menschen Zugang zu ihren (im Körper ablaufenden) Emotionen haben und sie dementsprechend anhand der eigenen Wahrnehmung beschreiben können. Es gibt zahlreiche Ansätze, wie z.B. verbale Umschreibungen von Emotionen, Rating Skalen, Checklisten, Fragebögen, semantische und graphische Differentiale oder projektive Verfahren. Grundsätzlich lassen sich auf dieser Ebene differentielle und dimensionale Emotionsanalysen unterscheiden, die wiederum verbal und nonverbal erfolgen können. Der Unterschied der beiden Ansätze liegt in der Klassifikation der Emotionen.


Physiologische Ebene

Bei physiologischen Signalen zeigen bestimmte emotionale Zustände charakteristische Muster. Vor allem die emotionale Erregung (Aktivierung) wurde bei den bisherigen Messungen auf der physiologischen Ebene erfasst. Zwischen physiologischen Variablen und den Dimensionen Valenz und Erregung konnten in einigen Studien Korrelationen festgestellt werden. Biosignale, wie z.B. Herzfrequenz, elektrodermale Reaktionen und Muskelpotenziale zählen zu den wichtigsten Indikatoren dieser Verfahren. Zur zerebralen Emotionsverarbeitung wird ein indirekter Zugang von den dadurch erfassten Erregungsbeurteilungen an Endorgangen hergestellt, um die Reaktionen des autonomen Nervensystems auf erregungsbezogene Vorgänge im Gehirn zu beobachten und messen. Gehirndiagnostische Verfahren, wie z.B. EEG, MEG, PET, fMRT liefern direkten Zugang

Stärken und Schwächen der Emotionsmessung

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Stärken

  • ausführlich
  • objektiv
  • Flexibilität der Anwendung
  • exakte, valide Auswertung
  • schnelles und praktikables Test-Setup
  • höhere Akzeptanz bei den Testpersonen beobachten
  • biotische Testabläufe durch Eye Tracking und Emotion Tracking
  • einfache und intuitive Präsentation der Ergebnisse

Schwächen

  • Reaktivität der Messung
  • objektive Auswertung schwierig
  • interindividuelle Vergleichbarkeit schwer

https://www.brainscape.com/flashcards/vl-4-emotionsinduktion-und-emotionsmessun-3501154/packs/5308151

https://www.absatzwirtschaft.de/emotionen-messen-aber-wie-3365/

https://www.horizont.net/planung-analyse/nachrichten/Wie-man-Emotionen-messen-kann--Methoden-der-Marktforschung-Die-Vermessung-der-Gefuehle--158101

https://www.nim.org/sites/default/files/medien/34/dokumente/emosensorpaper_jahrbuch2008_1.pdf