Die Bewertungskriterien für Artikel, sollte ich in die Jury gewählt werden, sind die folgenden. Bei sämtlichen Kriterien berücksichtige ich natürlich das Thema. Es lassen sich nicht alle Kriterien gleich gut auf alle Artikel anwenden. Sie dienen für mich als Leitfaden und nicht als harter Bewertungskatalog.
- Grundvoraussetzungen: Die Kenntnis von WP:REF, WP:QUELLEN, WP:NPOV, WP:WSIGA, WP:WWNI, etc. setze ich als bekannt voraus. Es sind Anforderungen, die sowieso an alle Artikel in der Wikipedia gestellt werden. Wenn ein Artikel unbelegt, unneutral oder essayistisch ist, dann hat er keine Chance auf eine gute Platzierung.
- Informationsdichte: Positiv bewerte ich eine detailreiche und gut ausschöpfende Beschreibung des Themas. Wichtig ist mir, dass das Thema alle Perspektiven berücksichtigt und somit das jeweilige Interesse der unterschiedlichen Rezipienten bedient. Wichtig ist deshalb eine ausgewogene Berücksichtigung aller möglichen Aspekte. Es soll nicht ein Teilaspekt ganz genau und ein weiterer ganz oberflächlich behandelt werden oder sogar ganz ausgelassen werden.
- Visualisierung: Ebenfalls positiv ist eine gute Visualisierung. Beispielsweise eine Bebilderung, die abstrakte Dinge durch gut ausgewählte Beispiele konkretisiert. Der Text und die Bilder sollen miteinander „funktionieren“. Also keine Bilder die ein wenig den Text schmücken, sondern den beschriebenen Inhalt gleichzeitig visualisieren können. (Bsp. positiv ist eine Übersichtskarte, oder ein Bild des Kunstwerk, das gerade besprochen wird. Negativ ist beispielsweise ein Bild einer Statue eines griechischen Gottes, nur weil der Gott kurz mal im Text erwähnt wird.) Die Bilder sollen also als eine echte Hilfestellung und/oder Ergänzung des Inhalts dienen. Dabei muss aber auf ein ausgewogenen Verhältnis Text/Bild Rücksicht genommen werden. Die Artikel sollen weder Bilderbücher, noch Textwüsten werden.
- Sprache: Die Sprache soll dem Thema gerecht werden. Es darf aber keine Sprache sein, die dem Sprachniveau eines Fachjournals entspricht. Der Text soll an einen Rezipienten gerichtet werden, der sich zwar interessenshalber mit dem Fach auseinandergesetzt hat, aber dennoch Laie geblieben ist. Je allgemeiner das Thema wird, desto eher müssen Fachbegriffe direkt erklärt werden. Bei einem spezifischen Lemma dürfen einige Kenntnisse von Fachbegriffen dagegen vorausgesetzt werden. Die Sprache soll nüchtern gehalten werden. Eine farbige und blumige Sprache ist fehl am Platz. Die Korrektheit des Inhalts und die Informationsvermittlung stehen im Vordergrund und nicht die Unterhaltung des sonst möglicherweise gelangweilten Rezipienten.
- Gliederung: Umfangreiche Artikel sollen so gegliedert sein, dass ein Rezipient sich schnell zurecht findet und so auch problemlos ein Teilkapitel lesen kann, um sein spezifisches Interesse zu befriedigen. Ein Artikel, der nur funktioniert, wenn er als ganzes gelesen werden muss, gibt eher Abzug. Die Artikel sollen klar als Informationsvermittlung dienen, um die verschienenen Fragestellungen der Rezipienten zum nachgeschlagenen Lemma gezielt beantworten zu können.
Last but not least, ein paar generelle Bemerkungen: Natürlich beachte ich auch den Schwierigkeitgrad des Themas. Ein gut gelöstes schwieriges Thema stufe ich höher ein, als ein gut gelöstes relativ einfaches Thema. Die Länge des Artikels spielt für mich dagegen keine Rolle. Wenn ein Artikel anwächst, braucht er nicht am Ende künstlich gekürzt zu werden, damit die armen Juroren nicht noch einen Lesekrampf kriegen. :-) Der Artikel soll aufgrund den Bedürfnissen der interessierten Rezipienten geschrieben werden und nicht aufgrund den Bedürfnissen der SW-Jury. Umgekehrt soll ein Artikel auch nicht künstlich aufgebläht werden, wenn seine Würze eigentlich in der Kürze liegt.