Auf dieser Seite geht es um mein Eschen Projekt. Dabei beobachte ich das Wachstum und Gedeihen mehrerer Bäume, aktuell sind dies drei Eschen, wobei zwei davon noch sehr jung sind. Dort findet eine besonders schnelle und ausgeprägte Veränderung statt. Mit Bildern und Informationen halte ich hier alles zusammen. Für Anregungen und Kritik bin ich dankbar, sofern sie konstruktiv ist. Bitte auf der Diskussionsseite schreiben.
Passer I
BearbeitenPasser I ist die kleinste und jüngste Esche. Vermutlich erst Anfang 2009 aus einem Samen gewachsen und im Garten gefunden, inzwischen aus dem Unkraut gerettet und eingetopft. Wunderbarer Platz am Balkon, regelmäßig Nässe aus Himmel und Kanne, sowie viel Licht, direkter Sonnenschein nur sehr früh am Morgen und später am frühen Abend.
Datum | Größe | Informationen |
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03.05.2009 | 15cm | Kurz zuvor in einen Topf gepflanzt |
18.05.2009 | 17cm | Am Hauptstamm Entwicklung eines neuen Triebes |
25.05.2009 | 18cm | Trieb gedeiht, Blattansätze sichtbar, ca. 1,5cm hoch |
28.05.2009 | +18cm | Aus der Sprossachse erhebt sich ein neuer Blattkomplex, der mit großer Geschwindigkeit Blätter ausbildet und sich nach oben schraubt. Siehe Bild. |
26.07.2009 | 18cm | Es fand seit fast zwei Monaten kein Wachstum mehr statt |
20.06.2010 | 24cm | Die Esche ist gut ins Jahr 2010 gestartet, wurde umgetopft und wächst. |
Gesamt 2010 | 46cm | Bis zum Ende der Wachstumsperiode im Jahr 2010 wurden 46cm erreicht. |
20.04.2011 | 64cm | Die Esche überwinterte im Keller und begann ihr Wachstum am 07.04.2011. 13 Tage später konnte schon ein Zuwachs von 18cm gemessen werden. |
Wie man an der Tabelle erkennt, fand seit zwei Monaten kein Wachstum mehr statt. Da meine Konzentration bisher vor allem auf Passer II gerichtet war, habe ich es lange Zeit nicht bemerkt oder wollte einfach abwarten was passiert, aber da sich nun so lange nichts tut macht es mich dennoch stutzig. Ich habe daher die Pflanze nochmal untersucht und kann Schäden ausschließen, ebenso steht genügend Wasser und gute Erde zu Verfügung. Jedoch befinden sich an Passer I praktisch nur dicke, robuste Sonnenblätter, dort könnte das Problem liegen. Die Pflanze steht auf dem Balkon, der nur Abends direkte Sonne erhält, möglicherweise können diese Blätter einfach nicht genug Licht auffangen und Photosynthese betreiben, was das fehlende Wachstum erklären würde. Deshalb habe ich die Pflanze nun in die direkte Sonnen gestellt und werde die nächsten Tage beobachten, ob eine Veränderung eintritt.
Man beachte das Bild vom 29.07.09. Man erkennt gut, wo eigentlich neue Blätter austreiben sollten, es jedoch nicht tun. Auch eine Woche intensive Sonnenkur konnten kein Wachstum auslösen, es bleibt absolut unverändert.
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Vegetationskegel am 07.07.2010
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Passer I am 20.06.2010
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Passer I am 07.05.09
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Blattkomplex 28.05
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Blattkomplex 25.05
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10.05.
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Nahansicht vom 29.07.09
Passer II
Bearbeiten2009
BearbeitenDie zweite Esche. War zum Fundzeitpunkt (Mai 2009) schon deutlich höher als die andere Esche (um die 40cm), wurde aber auch eingetopft und hat ebenfalls ein schönes Plätzchen gefunden. Das Beobachten ist sehr schön und auch hier entwickelt sich die Pflanze prächtig. Zwar hat sie aufgrund sehr starker Sonneneinstrahlung am Anfang 1-2 Blätter verloren, jedoch zog dies keine weiteren Probleme nach sich.
Datum | Größe | Informationen |
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12.08.2009 | ca. 80,2cm | Die Esche hat nun ihr Wachstum an der Sprossachse eingestellt |
02.08.2009 | ca. 77,5cm | - |
23.07.2009 | ca. 71cm | - |
13.07.2009 | ca. 58cm | - |
11.07.2009 | ca. 56cm | Umgetopft in einen größeren Topf |
01.07.2009 | ca. 46cm | - |
10.05.2009 | ca. 40cm | Kurz zuvor in einen Topf gepflanzt, 31 Blätter |
Besonders Bemerkenswert ist die Geschwindigkeit, mit der sich die neuen Blattkomplexe aus der Sprossachse bilden und in die Höhe wachsen. Messungen (siehe auch Galerie unten) konnten am 10.05 nur sehr kleine Ansätze sichtbar sein, so ist das Wachstum bis zum 29.05 beachtlich. Wenn man allein den neuen Blattansatz betrachtet, so war dieser am 20.05 nur ca. 1cm hoch. Am 29.05 sind die Blätter fast voll entwickelt und schon neue Ansätze zu sehen, die Höhe vom Ansatz unten bis zum höchsten Blattpunkt beträgt unglaubliche 12cm! Das ist ein Wachstum von 11cm in nur 9 Tagen, was eine Tageszunahme von ca. 0,81cm bedeutet. Die Bilder können dies bestätigen.
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Knoten
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Der Stamm
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Sehr junges Blatt
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01.07.09
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29.05.09
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Neue Blattansätze am 17.06.09
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Neue Blattansätze am 14.06.09
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Blatt am 20.05.
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Blatt am 25.05
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Blatt am 28.05
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Passer II am 20.05.09
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Neue Blattansätze 05.06.09
Auch kann man die verschiedenen Entwicklungsstufen unten an den Bildern gut sehen. Am 20.05 entwickelt sich ein neuer Blattkomplex, der am 28.05 fast vollständig entwickelt ist. Wie rasant die Entwicklung fortschreitet dokumentiert dann das nächste Bild vom 14.06., hier zeigt sich schon der neue Blattansatz, der aus dem alten hervorgeht. Schon wenige Tage später ist dieser halb geöffnet, in weiteren Tagen wird er voll entfaltet sein und Platz für wieder neue Ansätze bereitstellen.
Auch im Monat Juli ist das Eschenwachstum ungebrochen. Wenn wir die Bilder vom 29.05.09 und dem 01.07.09 vergleichen (Tagesdifferenz = 33 Tage), so lässt sich ein enormer Zuwachs sofort feststellen (Lineal als Maßstab). Ebenso ist die Zunahme der Blätter groß, zahlreiche neue kleine Sprosse haben sich gebildet. Ebenso stehen schon die neuen kleinen Ansätze bereit, die in wenigen Tagen dann wiederum neue Blätter hervorbringen werden.
Am 11.07.2009 wurde die Esche umgetopft, da der alte Behälter inzwischen für die Wurzeln zu eng wurde, diese kamen schon unten wieder zum Vorschein. Der neue Topf ist wesentlich größer und das Volumen wurde damit um mehr als 350% erhöht. Zwar wurden die feinen Wurzeln am Rande des alten Topfes während des Umzuges abgetrennt und beschädigt, dies ist jedoch leider unvermeidbar. Da der Wurzelkern und viele weitere Wurzeln jedoch problemlos erhalten sind, rechne ich mit einem schnellen Einleben im neuen Topf und einem guten Start. Das Wachstum ist weiterhin ungebrochen, dieser Trend dürfte sich fortsetzen. In 1-2 Wochen sollte die Pflanze wieder völlig erholt sein und die Wurzeln können sich dann wieder ausbreiten. Das Wurzelwachstum darf nicht vergessen werden, logischerweise treibt die Esche, da sie so schnell in die Höhe wächst, auch unter der Erde ihre Wurzeln, um Halt und Versorgung zu sichern. Wenn dieser zweite Topf ebenfalls "vollgewachsen" ist, wird sich zeigen, ob man einen freien Standort ohne Topf finden muss. Siehe ebenfalls auch Bild.
Eine Zählung am 16.07.2009 hat ergeben, dass die Esche inzwischen 18 Zweige besitzt und ständig neue an der Sprossachse hinzukommen. Die Blattzahl, die noch am 10.05.2009 bei nur 31 Blättern gelegen war, hat sich nun auf 162 Blätter erhöht. Ebenso nimmt die Anzahl der Blätter pro Zweig ständig zu, die alten Zweige unten haben 5 oder 9 Blätter, die neuen schon 13. Pro Zweig gibt es durchschnittlich 9 Blätter.
2010
BearbeitenOffenbar hat Passer II den langen und kalten Winter 2009/2010 nicht heil überstanden und ist abgestorben. Die Wurzel hat begonnen sich aufzulösen und verfault, der Baum ist tot. Deshalb wird es an dieser Stelle keine weiteren Aufzeichnungen / Bilder geben.
Allgemeine Wachstumsgeschwindigkeit
BearbeitenDie besondere Faszination an Eschen gründet sich bei mir auf die enorme Wachstumsgeschwindigkeit, mit der Eschen in den Himmel treiben. Wie wir oben sehr schön sehen gilt das für kleine Bäumchen die sich rasch entwickeln, aber selbst große und ausgewachsene Eschen weisen eine solche Geschwindigkeit auf. Dazu habe ich hier ebenfalls ein Beispiel von einer Esche, die inzwischen schon über 10 Jahre alt sein muss. Das Besondere in diesem Fall ist die Geschichte der Esche.
Vor etwa 6-7 Jahren wurde die Esche völlig gekappt, der Stamm abgeschnitten, der einen Durchmesser von etwa 20cm besaß. Dieser Stamm ragte weiterhin ca. 1,5m aus dem Boden heraus und wurde nicht entfernt, in der Annahme, er sei gestorben. Doch schon bald wurden neue Triebe sichtbar und er wuchs erneut, aus Seitentrieben nebem dem "alten Ende". So kam es, dass dieser Baum wieder erneut sehr hoch wurde und ebenfalls gefällt wurde, diesmal aber nur die Triebe an sich ohne den ganzen Baum. Hierbei habe ich Bilder und Zahlen und kann deshalb das Wachstum so genau belegen.
Im Winter 2007 wurden diese Triebe gekürzt, das Bild stammt vom 22.04.2007 und zeigt die Triebe abgeschnitten an. Dann war lange Zeit Ruhe und der Baum wuchs. Enorm, was aber erst im Vergleich deutlich wird. Das 2. Bild stammt nun vom 15.11.2008. Dies entspricht einer Tagesdifferenz von 573 Tagen (1,567a). Wenn wir nun die Höhen vergleichen wird deutlich, wie extrem das Wachstum hierbei stattfand. Ich werde die Bilder noch einzeln kommentieren.
Erstes Bild: Wir sehen nur die abgeschnittenen, dünnen Triebe, darunter den großen Stamm der vor langer Zeit abgeschnitten wurde. Aus ihm selbst wächst nichts mehr, alles geht außen herum. Die Triebe wurden, wie gesagt, im Winter zuvor gekürzt und sollen aber im Frühling bald wieder ausschlagen. Für den Maßstab: Die genaue Höhe vom Boden bis zum abschnittenen dicken Stamm beträgt 125cm. Dieser Wert ist wichtig, da er auf allen Bildern konstant ist und somit überall zum Vergleichen genutzt werden kann.
Zweites Bild: Der Unterschied ist bemerkenswert. Zwar ist der dicke Stamm weiterhin unverändert, jedoch haben sich die Triebe extrem entwickelt. Sie haben ein enormes Höhenwachstum hinter sich, ebenso ist eine klare Verdickung der Triebe sichtbar. Das Bild stammt aus dem Winter und somit ist kein Laub zu sehen, was im Vergleich aber nicht stört. Ebenso haben sich zahlreiche Nebentriebe gebildet, die ebenfalls sehr hoch geworden sind. Die beiden Bildern sind ein sehr gutes Beispiel für die rasante Entwicklung der Esche, vor allem, wenn man bedenkt, dass zwischen den Bildern nicht einmal 1,6 Jahre liegen.
Drittes Bild: Dieses Bild soll nun dazu dienen, die absolute und relative Höhe miteinander vergleichen zu können. Zwar stamm dieses Bild nun vom 03.04.2009 und ist somit knapp 5 Monate nach dem Bild 2 aufgenommen, jedoch muss man bedenken, dass der Baum im Winter (November - April) praktisch gar nicht wächst und auch keine Blätter trägt. Somit ist die Gesamthöhe der beiden Bäume von Bild 2 und 3 praktisch identisch. Als Vergleichsmaßstab soll wieder der Stamm dienen, da er sich nicht verändert hat. Ebenfalls besteht das Problem einer exakten Baumhöhenmessung: Das ist sehr schwer. Diese Bäume sind noch zu schwach um sie zu erklettern und so evtl. mit einem Seil die Höhe zu messen, aus Gründen der Ungenauigkeit ist auch eine Bestimmung über Winkel und Entfernung nicht möglich. Einzig allein mit Metermaß und Klettern bis zum Stamm war es möglich, Werte zu messen. Diese mögen nun vielleicht nicht auf den Zentimeter exakt sein, was aber hier auch keine große Rolle spielen soll, da der Unterschied extrem ist und sofort ins Auge fällt.
Mit dem Stamm als Maßstab und einem geeigneten Computerprogramm kann man nun die Höhen messen und umrechnen, sodass man mittels des Dreisatzes die Höhe bekannt wird. Somit komme ich auf folgende Ergebnisse: Der Stamm selbst ist 125cm hoch (gemessen),vom Stamm bis zum höchsten Punkt sind es dann 477cm. Insgesamt, vom Boden bis zum höchsten Ast, sind es demnach 602cm = 6m. Natürlich ist diese Messung nicht exakt, da ich von einem Bild ausgehe und dieses nicht absolut parallel zum Baum selbst aufgenommen wurde, aber als Richtwert wird doch klar, wie hoch die Wachstumsgeschwindigkeit ist.
Will man nun wissen, wie viel der Baum in der bestimmten Zeit gewachsen ist, so vergleiche man die höchsten Punkte der Äste von April 2007 und April 2009. Damals (siehe Bild 1) bestand zwischen dem Stamm und dem höchsten Trieb ein Unterschied von 65cm (gemessen). Insgesamt war der Baum damals also 190cm hoch. Wie wir durch die Computermessung wissen, war der Baum dann im November 2008, bzw. April 2009, 602cm hoch. Das ergibt eine Differenz von 412cm = 4,12m.
Zusammenfassung: Da wird nun alle Werte ungefähr kennen, können wir ein Fazit ziehen. Der Baum ist also in 573 Tagen 412cm gewachsen, was sehr beachtlich ist. Wenn wir das nun auf einen Tag umrechnen, so wuchs der Baum in 24 Stunden durchschnittlich satte 0,72cm. Natürlich muss man dabei beachten, dass dies ein Durchschnittswert ist! Der Baum wächst nicht gleichmäßig und ja auch nicht das ganze Jahr lang, im Winter wird er gar nicht wachsen, dafür werden die Raten im Sommer logischerweise höher liegen. Ich habe nicht die Werte von anderen Bäumen zur Hand, aber ich denke man kann mit Fug und Recht behaupten, die Esche ist ein Baum mit Hang zur überaus schnellen Wachsgeschwindigkeit. Selbstverständlich werde ich den Baum weiterhin im Auge behalten und erneut im Winter 2009 messen, es ist sicher interessant zu erfahren, ob der Baum mit gleichbleibender Geschwindigkeit wachsen wird.
Update: Im Sommer bei dem guten Wetter und dem vielen Regen wächst die Esche natürlich weiter und im Frühjahr wurde der Baum geschnitten, jedoch nicht oben, nur zwei Seitentriebe wurden entfernt, sodass der Baum dadurch schlanker wird. Inzwischen treibt er weiter schnell gen Himmel, was man deutlich an der oberen Spitze erkennt, die praktisch schon "ausreißt" und den Rest hinter sich lässt. Das aktuelle Bild von 26.07.09 zeigt, wie der Baum jetzt im Sommer mit Blättern aussieht. Die nächste Messung wird im Herbst/Winter erfolgen, sobald das Blattwerk abgeworfen wurde.
Update November 2009: Da der Baum nun komplett laubfrei ist und nicht mehr wächst, konnte ich erneut eine Messung durchführen. Dabei bleibt die Stammhöhe unten weiterhin 125cm. Die Strecke von Boden und der höchsten Spitze beträgt nun 698cm, wobei natürlich diese Messung nicht exakt war. Damit können wir auf gut 7m runden. Vergleicht man diesen Wert von 7m im November 2009 mit dem Wert vom April 2009 (= Wert vom November 2008), so können wir eine differenz von fast einem Meter feststellen. Rechnet man nicht das ganze Jahr, sondern nur die Wachstumsperiode von April 2009 bis November 2009, was 214 Tage sind, so beträgt das durchschnittliche tägliche Wachstum 0,47cm. Beachtlich.