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Der Begriff Ringkragen leitet sich ab von der sogenannten Halsberge, einem halbmondförmigen Metallschild, welches den Hals „bergen“ (im Sinne von „schützen“) sollte und zwischen Harnisch und Helm angelegt wurde.
Entwicklung
BearbeitenIm 16. und 17. Jahrhundert wurde die Halsberge meist ohne Harnisch angelegt und die Form schrumpfte immer mehr zu einem kleinen, an einer Kette getragenen, halbmondförmigen Brustschild zusammen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er seine Schutzfunktion bereits verloren und war allgemein ein Dienstabzeichen der Offiziere bei allen europäischen Armeen.
In Deutschland wurde der Ringkragen von sächsischen Offizieren bis 1850, von den bayerischen Offizieren bis 1867 getragen. Außerdem trugen noch einzelne Kürassier-Regimentern ihn als Traditionsabzeichen.
In den Kriegen 1864, 1866 sowie 1870/71 war der Ringkragen ebenfalls das Dienstabzeichen der Feldgendarmerie. Dieser, an einer Kette getragene Ringkragen führte dann auch im 1. Weltkrieg zum Spitznamen der Feldgendarmen: Kettenhunde.
Ab 1898 wurde für Fahnenträger u. a. der Ringkragen eingeführt [1]
Eine Variante entstand im Ersten Weltkrieg. Die höheren Kommandobehörden erhielten bei der Mobilmachung eine Abteilung Soldaten als Stabswache für den Wach- und Ordonnanzdienst. Untergliedert war sie in eine Kavallerie- und Infanteriestabswache. Als Dienstabzeichen wurde zur normalen Uniform von Offizieren und Mannschaften ein - unterschiedlicher - Ringkragen getragen. Dieser aber in einer höheren Form als das bei der Feldgendarmerie bzw. bei den Fahnenträgern verwendete Modell.
In der Wehrmacht gab es
- Fahnenträger-Ringkragen mit altem kaiserlichem oder neuem nationalsozialistischem Emblem (nur bei feierlichen Anlässen getragen),
- Feldgendarmerie-Ringkragen (während des Dienstes zu allen Uniformen getragen),
- Bahnhofswache-Ringkragen (ab 1941),
- Kommandantur-Ringkragen (Soldaten für Ordnung und Bewachungsaufgaben),
- Feldjägerkorps-Ringkragen,
- Feldherrnhalle-Ringkragen (SA-Standarte „Feldherrnhalle“ zu besonderen Gelegenheiten und zur Ehrenwache).
Bei der Polizei trug die motorisierten Gendarmeriebereitschaft bis 1936 einen Ringkragen [2]
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Ringkragen bei allen Deutschen Armeen und dem Österreichischen Bundesheer nicht wieder eingeführt.
Verweise
BearbeitenWeblinks
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Kraus, Jürgen: Die feldgrauen Uniformen des deutschen Heeres 1907 - 1918, Band I und II, Osnabrück 1999.
- Richard E. Deeter und Warren W. Odegard: ’’Ringkragen des III. Reiches’’
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ A.K.O. vom 15. Juni 1898; Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt vom 10. September 1898, Nr. 27, Nr. 99. Auszeichnung der Fahnen- und Standartenträger
- ↑ http://www.volny.cz/lbsr/dr/pol/soukup_1.html