Anlässlich des 14. Schreibwettbewerbs hier ein paar Punkte, die mir bei der Bewertung von Artikeln wichtig sind. Etablierte Richtlininen wie WP:Q, WP:NPOV, WP:V oder WP:WEB brauche ich hier nicht wiedergeben, auch nicht auszugsweise.
Themenwahl und inhaltliche Wichtung
BearbeitenGute Autoren können sowohl über zentrale Begriffe als auch über Randthemen einen ausgezeichneten Artikel verfassen. Ersteres ist aber schwerer und bringt mehr Lesern Nutzen. Nun soll der Schreibwettbewerb das Ergebnis würdigen, und nicht die Anstrengung. Bei zwei qualitativ gleichwertigen Artikeln würde ich dennoch den Artikel höher platzieren, der ein zentrales Thema behandelt. Das wäre dann meist eine Überarbeitung, die einem Neuschrieb gleichkommt. Gut so.
Die Darstellung soll das Wesentliche des Themas prägnant bringen. Die meisten SW-Artikel sind recht lang, daher sollte die Einleitung den Charaker eines Abstract tragen. Eilige Leser lesen nur diese, und haben damit das Wesentliche aufgenommen.
Weder sehr lange noch eher kurze Artikel sind für sich gut oder schlecht. Die Länge des Artikels sollte dem Thema angemessen sein. Details, die zum Verständnis beitragen, gehören dann in den Artikel, wenn sie nicht unter einem anderen Lemma besser aufgehoben sind. Wenn im Verlauf des Artikelschreibens Rotlinks zu angrenzenden Themen gebläut werden oder Abschnitte in anderen Artikeln wesentlich ausgebaut werden, führt dies zu einer höheren Wertung. Solche wertvollen „Abfallprodukte“ können zum Nachlesen und zur Erleichterung der Würdigung auf der Artikel-DS vermerkt werden.
Recherche und Belege
BearbeitenDie maßgebliche Sekundärliteratur des aktuellen Forschungsstandes muss ausgewertet werden. Dies sollte durch Einzelbelege dokumentiert werden. Die Darstellung der Forschungsgeschichte oder abweichender Standpunkte wäre ein Pluspunkt.
Besonders wichtig ist mir eine Gliederung und Wichtung, die sich am aktuellen Stand der Wissenschaft orientiert, oder sich bei Fehlen einer Monographie zum Thema auf organische Weise aus dem Thema ergibt. Man kann ein Potpourri von belegten Fakten zu einem Brei verrühren, der in Mischung, Auslassen und Abfolge reinste Theoriefindung ist. Davor schützen Einzelbelege nicht.
Sprachliche Darstellung und Gliederung
BearbeitenDie Formulierung sollte in der Fachsprache verfasst, aber auch allgemeinverständlich sein. Eine neutrale Darstellung muss weder farblos noch langweilig sein. Die Kunst der sprachlichen Eleganz und der überraschenden Formulierung kann den Leser auch mit einer enzyklopädischen Darstellung fesseln.
Der Text sollte mit aussagekräftigen Abschnittsüberschriften gegliedert sein. Lieber ein langer Titel als ein generischer Begriff. Eine kleinteilige Gliederung ist wenig hilfreich; als Faustformel sollte ein Abschnitt mindestens zwei Absätze haben und einen halben Bildschirm lang sein. Listen und Aufzählungen sollten Ausnahme bleiben; eine gut gestaltete Tabelle mag hingegen für manche Informationen die beste Darstellung sein.
Illustration
BearbeitenBilder dienen dem Verständis des Textes. Ich bevorzuge ausführliche Bildunterschriften, besonders bei Fotos aus trüben Quellen (PK-Fotografen etc.) Eine für den SW-Beitrag angefertigte Grafik oder Karte mit hohem Wert wird positiv in die Bewertung eingehen.
Die Anordnung und Größe der Bilder anhand irgendwelcher gefühlter Richtlinien ist mir nicht wichtig. Dies sollte sich aus dem Artikelthema und der Textgliederung ergeben.
Siehe auch
BearbeitenFür hilfreich erachte ich die drei Zusammenstellungen von Uwe Gille, Denis Barthel und Felistoria. Dann gibt es noch die Masterliste.