Kandidatur für das Unterhaus

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Anfang 1976 wurde Milk von Bürgermeister Moscone als Mitglied in den Berufungsausschuss für Lizenzen bestellt. Dieser Ausschuss entschied in letzter Instanz über alle von der Stadt vergeben Konzessionen und Lizenzen[1].

Da Milk sich aber entschied im gleichen Jahr für das kalifornische Unterhaus zu kandidieren, verlor er den Posten in dem Berufungsausschuss für Lizenzen nach fünf Wochen. Ein Anordnung von Bürgermeister Moscone untersagte einen Wahlkampf für Mitglieder in öffentlichen Ausschüssen.

Milk sah für sich gute Chancen, den Platz im Unterhaus zu gewinnen. Schließlich hatte er in diesem Wahlkreis bei den Stadtratswahlen mehr Stimme gewonnen, als dem scheidenden Unterhausabgeordneten John Foran genügt hatten, um den Platz zu gewinnen[2]. Milk hatte noch weitere Gründe, 1976 schon wieder für ein öffentliches Amt zu kandidieren. Allerdings vertraute er diese allenfalls seinem Lebensgefährten Scott Smith an. Milk befürchtet, gesundheitlich nicht mehr bis zu den Stadtratswahlen 1977 durchzuhalten[3].

Milk kandidierte gegen Art Agnos, der die Unterstützung der demokratischen Politiker wie Moscone und dem Präsidenten des Unterhauses Leo McCarthy hatte. Es war allgemein bekannt, dass sich dieses Politiker schon länger auf Agnos geeinigt hatten[4]. Milk war aber nicht bereit diesen Klüngel zu akzeptieren. Daher war er auch sehr erfreut, als ein liberales Wochenblatt bereits seine mögliche Kandidatur mit dem Titel Harvey Milk gegen den Apparat beschrieb[5].

In John Ryckman fand Milk einen professionellen Wahlkampfmanager. John Ryckman hoffte, dass Milk einen starken Beitrag für die Rechte der Heterosexuellen leisten könnte. Ihn selbst motiviert die schemrzhafte Erinnerung an die Diskriminierung, die sein Lebensgefährte als Soldat bei der US Armee erfahren hatte[6].

Auch bei dieser Kandidatur erfuhr Milk keine Unterstützung durch den Alice B. Toklas Memorial Democratic Club. Allerdings verzichtet der Alice B. Toklas Memorial Democratic Club darauf, sich für Agnos auszusprechen[7]. Bei den Gewerkschaften war die Unterstützung verteilt. Während die Fabrikarbeiter, Feuerwehrleute, die Transportarbeiter und der Hoch- und Tiefbauverband Milk unterstützen, stellten sich die anderen Gewerkschaften hinter Agnos[8].

Die ersten Meldungen nach der Wahl sahen Milk als Sieger. Nach einigen Stunden war aber klar, dass Agnos die Wahl gewonnen hatte. Obwohl Milk im Stimmkreis um die Castro Street klar überlegen war, konnte er die Überlegenheit, die Agnos bei den Minoritäten, wie den Schwarzen und Latinos, hatte nicht überwiegen[9]. Neben einer ernsten Morddrohung gegen Milk hatte dieser Wahlkampf auch zur Folge, dass Milk und Scott sich immer mehr entfremdeten. Scott zog schließlich im August aus dem gemeinsamen Haus aus[10].

Einzelnachweise

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<references>

  1. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 205
  2. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 206
  3. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 207
  4. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 210
  5. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 213
  6. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 217
  7. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 220
  8. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 226
  9. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 237
  10. Randy Shilts: Harvey Milk - Ein Leben für die Community. Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2009, S. 238