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Ich glaube daran, dass letztlich alle Lebewesen bloß ein möglichst angenehmes Leben führen wollen. Konflikte entstehen meiner Erfahrung nach weil wir uns zu wenig bemühen einander zu verstehen, bevor wir mit allen Mitteln versuchen unsere persönlichen Vorstellungen durchzusetzen, da wir (ohne uns aufrichtig davon zu überzeugen) davon ausgehen, dass sich die anderen noch mehr im Irrtum befinden als wir selbst.

Uns erscheint überzeugend, was wir begreifen können. Unnachvollziehbare Standpunkte klassifizieren wir leider allzu leichtfertig als Unsinn um uns der Selbstbehauptung statt dem Verstehen widmen zu können. Sebstbehauptung kostet nämlich weniger Zeit und Aufmerksamkeit als andere Standpunkte aufrichtig nachzuvollziehen.

Nennt mich naiv, aber ich glaube trotz allem an die Demokratie. Es kann sein, dass viele zu bequem sind um daran teilzunehmen, aber für die, die ihre Freiheiten schätzen und Verantwortung übernehmen wollen, ist sie ein unschätzbar wertvolles Gut, für dessen Optimierung sich der Einsatz lohnt. (Wohlgemerkt meine ich nicht das, was wir im Moment als Stellvertreterdemokratie bezeichnen. Ich finde das hat kaum etwas mit der Idee von Demokratie zu tun.)

Ich bin seit 7434 Tagen in der deutschen Wikipedia aktiv.

Darum bemühe ich mich in der Wikipedia

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Unser aller Wissen soll für uns alle möglichst mühelos zugänglich erfasst und bewahrt werden.

Die Vision

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Jimmy Wales' Vision eines Ortes, an dem das Wissen der gesamten Menschheit gefunden werden kann, inspiriert mich. Für mich ist die Wikipedia keine erlesene Auswahl, sondern eine filterlose Sammlung, die wir möglichst gut strukturieren müssen, wenn sie nützlich sein soll. Relevanzkriterien stellen demnach für mich eine Hilfestellung zum Verfassen dar, aber sind nicht als Waffe gegen Einbringungen anderer gemeint. Ich bin der Auffassung, dass unmöglich zu viele Informationen in die Wikipedia aufgenommen werden können. Unvorteilhaft ist es nur Informationen unzugänglich und undurchschaubar anzulegen. Das würde nichts bringen.

Wildwuchs als Qualität

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Dem entsprechend stelle ich mich klar gegen Bemühungen Inhalte unter Berufung auf Relevanzkriterien zu unterdrücken oder zu beschneiden. Meiner Auffassung nach steht es auf der Wikipedia niemandem zu die Informationen anderer als unwichtig oder irrelevant zu entfernen. Die Wikipedia Relevanzkriterien haben meiner Meinung nach allein die Aufgabe das Verfassen von Artikeln und die Prioritätenfindung bei der Themenwahl zu erleichtern. Freilich gibt es Themen die dringlicher als andere gebraucht werden und es ist erfreulich, dass es eine Richtschnur dafür gibt Themen zu finden, die voraussichtlich für eine größere Anzahl von Individuen spannend sein werden. Wenn sich allerdings jemand trotzdem lieber stark spezifischen Gebieten oder feineren Details widmen möchte, die vermutlich nicht viele andere Leute interessant finden werden, ist das für mich völlig legitim und dennoch begrüßenswert.

Die Wikipedia ist für mich ganz klar kein "Best of", sondern ein Archiv für alles, was zusammengetragen werden kann. Jede belegbare Ergänzung ist ein Gewinn für das Ganze als Wissenssammlung. Das ist auch dann der Fall, wenn zum jeweiligen Moment allein die verfassende Person ein Interesse an diesem Thema hat. Dem entsprechend halte ich lediglich Inhalte für entfernungswürdig, deren Korrektheit nicht nachvollziehbar ist.

Preis und Chance der Offenheit

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Ihre Offenheit ist meiner Auffassung nach die größte Qualität der Wikipedia. Sie hat - im Gegensatz zu konventionellen Enzyklopädien - vom Grundkonzept her keinen Ideologischen Filter eingebaut. Sie hat ihn schlicht nicht nötig. Durch ihren unvergleichlich offenen Entstehungsprozess hat sie konventionelle Enzyklopädien in nur kurzer Zeit hinter sich gelassen, was ihre Bedeutung, ihre Aktualität und den Umfang betrifft, den sie abdecken kann.

Die vermutlich meist gut gemeinten Bemühungen die Qualität von Artikeln zu sichern oder zu verbessern indem zur Verfügung gestellte Inhalte abgelehnt werden, halte ich für grundlegend verkehrt. Diese Idee beruht meiner Beobachtung nach auf dem Irrtum, dass die Wikipedia gleich funktioniert wie andere Nachschlagewerke. Von diesen gibt es bereits viele. Die Wikipedia wurde allerdings aus gutem Grund mit einer anderen Vision ins Leben gerufen: Es geht um einen allgemein partizipativen Prozess, der eben nicht durch eine Wissenselite bestimmt (und begrenzt) wird. Nachträglich nun zu versuchen die Wikipedia zu genau so einem System zu machen, halte ich für den Versuch die Wikipedia vor sich selbst zu beschützen. Sie ist wohl nur so groß geworden weil sie von vorn herein nicht auf derartige Strukturen angewiesen war.

Gefahr der Ideologisierung

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Für die Beurteilung von Relevanz müssen wir uns an irgendwelchen weltanschaulichen Werten orientieren. Auf diesem Weg stellen wir unbewusst den Anspruch darüber entscheiden zu können, was für alle anderen relevant ist. Wie sollten wir so etwas sinnvoll beurteilen können? Die Welt ist groß, die Vorlieben und Situationen aller Wikipedianer_innen sind völlig divers. Es ist nicht nötig anderen vorzugeben, was für sie relevant zu sein hat. Die Wikipedia leidet kein Platzproblem. Was einen Artikel zu umfangreich für eine mühelose Orientierung darin machen würde, kann problemlos in verlinkte Subartikel ausgelagert werden. Es gibt kein rationales Argument zusätzliche Informationen abzulehnen, wenn unbeschränkt Platz zur Verfügung steht.

Konsequenzen

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  1. Jedes beliebige Thema ist in jedem beliebigen Detailgrad zulässig. (Strafbare Äußerungen ausgenommen.)
  2. Alle eingepflegten Informationen sollten nachvollziehbar sein - also überprüfbar aus den behaupteten Quellen stammen.

Informationen ohne Quellen haben einen schlechten Stand und sollten so wenig wie möglich vorkommen. Im Zweifelsfall ist fehlende Belegbarkeit ein Löschgrund - selbst dann, wenn die Angaben plausibel erscheinen.

Als Quellen sind nicht allein bekannte Massenmedien oder Fachpublikationen relevant, sondern alle Quellen, die allgemein nachvollziehbar/überprüfbar sind.

Mein Manifest

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  Diese Person ist für Verbessern und gegen voreiliges Löschen.
  Diese Person ist überzeugter Nichtraucher!

Folgende Gedankenfetzen sind peinlich unvollständig, aber ich hoffe damit zur Klärung mancher Missverständnisse beitragen zu können:

Ich trete für Solidarität, Nachhaltigkeit und Hedonismus ein.

  • Herrschaftsstrukturen sollen dezentralen, demokratischen Netzwerken weichen
  • Kein Lebewesen soll (außer in Notwehr) das Recht haben einem anderen Schaden zuzufügen.
  • Eigenverantwortung durchdringt alle Lebensbereiche.
  • Wer sich um seine Umwelt nicht kümmert, der ist nicht neutral, sondern schlicht verantwortungslos.
  • Solidarität widerspricht Abgrenzung und Feindschaft.
  • Gemeinsamkeiten machen uns stärker und der Kampf gegen einander schwächt uns.
  • Ohne eine Natur im Gleichgewicht, gehen wir mit unserem Reichtum, den wir über Ausbeutung gewinnen können, zu Grunde.

Ankerpunkte

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  • Entwicklung von nachhaltig leidfreien Alternativen und Überwindung jeglicher Ausbeutung (von Mensch, Tier und Umwelt)
  • Umwandlung des Staatsapparates in ein Rätesystem ohne Berufspolitiker bzw. Beamte und dafür mit Ämtern auf Zeit bzw. für die Dauer von Projekten
  • Medienrechtsüberarbeitung und Finanzierung der Unabhängigkeit der Medien und Verpflichtung zur neutralen Berichterstattung
  • Volksgesetzgebung und Abstimmungen nur nach bestandenen Verständnistests zum Thema
  • Ressourcenbasierte Ökonomie und Verlassen des Entlohnungsprinzips: Nicht wirtschaftlicher Erfolg, sondern Nützlichkeit wird gefördert
  • Gesundheitsförderung und Ursachenbehandlung statt Symptombekämpfung
  • Kostenlose Nutzung kommunaler Einrichtungen: Schulbildung, öffentlicher Verkehr, Gesundheitswesen, Internetzugänge; ...
  • Wahlfreies Grundeinkommen und Sozialdienstphase (aka Zivildienst) für alle -> Lesetipp
  • Infoportale nach Wiki-System um die Werbewirtschaft zu ersetzen und Ressourcenverteilung zu optimieren (Wo finde ich was?)
  • Informationsfreiheit: Abschaffung von Patentrechten und Copyrights, Kompromisslose Offenlegung aller staatlichen Maßnahmen
  • Bildung zur Emanzipierung: Kulturtechniken, Geschichte, Förderung kritischen Denkens und der Selbstverwaltung/Eigenmotivation, Konfliktmanagement, Ethik, Politik, Teamwork; Ermöglichung persönlicher Schwerpunktsetzung/Schwerpunktänderung von Kindheit an
  • Kompromisslose Förderung von Freier Software
  • Aufbau einer Deep Green Computing-Wirtschaft am Technologiesektor
  • Echte Sicherheitspolitik ohne Militär(bündnisse)
  • Förderung des veganen Lebensstils durch Aufklärungsarbeit, fiskalpolitische Reize, Verfügbarmachung und Kennzeichnung pflanzlicher Alternativen
  • Ressourcenbasierte Wirtschaft ohne Gegenleistungsprinzip (weder Tausch- noch Geldsysteme) -> Arbeit als Selbstzweck...

Konfliktlösung

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Eine bewaffnete Sicherheitspolitik, wäre in meinen Augen ein Widerspruch in sich selbst, da es absurd ist eine offensichtliche Drohgebärde (z.B. Militär) als Friedenspolitik zu bezeichnen.

Wer Frieden fördern will, kann das unmöglich glaubwürdig tun indem er gleichzeitig eine kriegerische Infrastruktur aufbaut, da er damit unmissverständlich eine kriegerische Konfliktstrategie als Option anerkennt und unterstützt.

Die einzig überzeugende Friedenspolitik ist meiner Auffassung nach die konsequente Weigerung sich gewaltsamer Methoden zu bedienen um seine Interessen durchzusetzen und sich allen Verhandlungen zu öffnen bzw. allen Wesen ein Dasein unter Berücksichtigung der grundlegenden Menschenrechte zu ermöglichen. Erst damit wird auch eine Gewaltbereitschaft von Kontrahenten obsolet, da sie somit ganz klar nicht zur Gewalt greifen müssen, damit ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Verstehen statt Urteilen! Alle Menschen versuchen bloß möglichst gut durch zu kommen. Anders Denkende als dumm zu diskreditieren um sie in Folge übergehen zu können, führt zwangsläufig zu fatalen Konflikten.

Es ist kein Quäntchen vielversprechender Konflikte über Kriege zu lösen als über Brettspiele. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Kriege zerstören. Allein wir selbst entscheiden über die Methoden, die wir einzusetzen bereit sind. Falls alle Verhandlungen scheitern könnten wir uns ebenso gut darauf einigen unsere Kriege zum Beispiel über sportliche Wettbewerbe auszutragen. Die Nation, die gewinnt, bekommt dann ohne Einsatz irgendeiner Waffe, was sie gefordert hat. Es fehlt bisher allein an unserer Bereitschaft unerwünschte Entscheidungen zu akzeptieren, bevor wir auch Gewalt eingesetzt haben.

Aus meiner Sicht ist es allerdings eine Frage der geistigen Reife sich eigenständig und ganz bewusst selbst auf gewaltfreie Handlungsoptionen zu beschränken, von denen man weiß, dass sie nicht mehr als unvermeidlich kaputt machen.

Ich wage zu behaupten, dass kein einziger Krieg je geführt werden hätte müssen. Alle Konflikte hätten deutlich ergiebiger für alle Beteiligten mit gegenseitigem Respekt und Kompromissbereitschaft gelöst werden können.

Der Hass auf einander entsteht durch Verzweiflung und Ratlosigkeit. Wenn wir einander keinen Grund geben uns zu hassen weil wir einander respektieren, dann neutralisieren wir jedes Kriegspotential. Schließlich sind nur jene bereit in einem Krieg selbst ihr Leben zu riskieren, die das Gefühl haben nichts mehr verlieren zu können. Wir müssen dafür sorgen, dass niemand mehr den Eindruck hat durch Zerstörung mehr gewinnen als verlieren zu können.

Der Aufbau praktischer Konfliktlösungskompetenzen in Zusammenhang mit Respekt und Empathie ist daher ein essentieller Bildungsschwerpunkt.


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