Benutzer:Orloeg/Territoriale Entwicklung Brasiliens

Dieser Artikel beschreibt die Gebietsentwicklung Brasiliens seit der Einrichtung des Vizekönigreiches 1714 bis heute mit allen Veränderungen der Außen- und Binnengrenzen.

Liste der ursprünglichen Kapitanate (von Norden nach Süden):

Map of the hereditary captaincies of Brazil, 1534—1536
Kapitanat Donatário
Maran

hão (1. Abteilung)

Fernão Aires und João de Barros
Maranhão (2. Abteilung) Fernando Álvares de Andrade
Ceará António Cardoso de Barros
Rio Grande João de Barros / Aires da Cunha
Itamaracá Pero Lopes de Sousa
Pernambuco Duarte Coelho Pereira
Bahia (Baía de Todos os Santos) Francisco Pereira Coutinho
Ilhéus Jorge de Figueiredo Correia
Porto Seguro Pero Campos de Tourinho
Espírito Santo Vasco Fernandes Coutinho
São Tomé Pero de Góis da Silveira
São Vicente (1. Abteilung, von Parati bis Cabo Frio) Martim Afonso de Sousa
Santo Amaro (von Bertioga bis Parati) Pero Lopes de Sousa
São Vicente (2. Abteilung, (von Cananéia bis Bertioga) Martim Afonso de Sousa
Santana (from Cananéia to Laguna) Pero Lopes de Sousa


Datum Veränderung Karte
VIZEKÖNIGREICH BRASILIEN
1709 Brazil in 1709
13. Juli 1714 Die portugiesischen Besitzungen in Südamerika werden zum Vizekönigreich Brasilien vereinigt.
12. September 1720 Aus dem Kapitanat São Paulo e Minas de Ouro wird das Kapitanat Minas Gerais herausgelöst. Brasil 1720
7. März 1739 Aus dem Kapitanat São Paulo e Minas de Ouro wird das Kapitanat Santa Catarina herausgelöst.
9. Mai 1748 Durch königlichen Erlass (carta régia) trennt Johann V. die Kapitanate Mato Grosso und Goiás vom Kapitanat São Paulo e Minas de Ouro.
13. Januar 1750 Im Vertrag von Madrid regeln Spanien und Portugal verschiedene Grenzstreitigkeiten.

Allerdings scheitert in den folgenden Jahren die Festlegung einer verbindlichen Grenze innerhalb des unerschlossenen Gebietes und der Übergang von sieben Jesuitenreduktionen an Portugal führte 1754 zum Guaraní-Krieg, weshalb König Karl III. von Spanien eine Revision des Vertrages anstrebte. Am 12. Februar 1761 hoben beide Staaten im Vertrag von El Pardo die getroffenen Vereinbarungen auf.

Brazil in 1750
1759 Aus dem Kapitanat Maranhão wird das Kapitanat São José do Piauí herausgelöst.
1775 Aus dem Kapitanat Maranhão wird das Kapitanat Grão-Pará herausgelöst.
1. Oktober 1777 Im Vertrag von San Ildefonso tritt Portugal Colonia del Sacramento an Spanien ab. ORIENTALES
17. Januar 1799 Aus dem Kapitanat Pernambuco wird das Kapitanat Ceará herausgelöst.
1799 Aus dem Kapitanat Pernambuco wird das Kapitanat Paraípa herausgelöst.
Napoleonische Kriege
6. Juni/29. September 1801 Durch den Frieden von Badajoz und den Vertrag von Madrid, die den 18tägigen Orangen-Krieg beendeten, muss das unterlegene Portugal Teile von Grão-Pará an Französisch-Guyana abtreten.
27. März 1802 Im Frieden von Amiens, der den Zweiten Koalitionskrieg beendet, gibt Frankreich die im Jahr zuvor erworbenen brasilianischen Gebiete an Portugal zurück.
22. Januar 1808 Die königliche Familie, ihr Hofstaat und die portugiesische Regierung erreichen an Bord einer britischen Flotte Brasilien, nachdem sie am 29. November 1807 vor einem französischen Invasionsheer aus Lissabon geflohen war.
1809 Ein britisch-portugiesisches Expeditionskorps erobert Französisch-Guyana.
1810 Aus dem Kapitanat Bahia wird das Kapitanat Espírito Santo herausgelöst.
8. Juni 1815 In Artikel 107 der Wiener Kongress-Akte verpflichtet sich Portugal zur Rückgabe von Französisch-Guyana westlich des Flusses Oyapock.
VEREINIGTES KÖNIGREICH VON PORTUGAL, BRASILIEN UND DEN ALGARVEN
16. Dezember 1815 Durch ein Gesetz des Prinzregenten Johann (VI.) wird das Vizekönigreich Brasilien in den Rang eines Königreiches erhoben und mit Portugal im Vereinigten Königreich von Portugal, Brasilien und den Algarven zusammengeschlossen.
16. September 1817 Aus dem Kapitanat Pernambuco wird das Kapitanat Alagoas herausgelöst. Brazil in 1817
8. Juli 1820 Durch ein Dekret trennt König Johann VI. das Kapitanat Sergipe vom Kapitanat Bahia.
28. Februar 1821 Die Kapitanate werden in Provinzen umgewandelt.

Danach gliedert sich Brasilien in:

Alagonas Bahía Ceará Espirítu Santo Goiás Maranhão
Mato Grosso Minas Gerais Pará Paraíba Pernambuco Piauí
Rio de Janeiro Rio Grande do Norte Rio Grande do Sul Santa Catarina São Paulo Sergipe
31. Juli 1821 Die Banda Oriental (Uruguay) wird als Provinz Cisplatina annektiert. Brazil in 1822
7. September 1822
KAISERREICH BRASILIEN
29. August 1825 Im Vertrag von Rio de Janeiro erkennt Portugal die Unabhängigkeit Brasiliens an. Die Ratifizierung erfolgte am 15. November.
27. August 1828 Zur Beendigung des Argentinisch-Brasilianischen Krieges drängt das in seinen Handelsinteressen beeinträchtigte Großbritannien die Kriegsparteien zur Unterzeichnung des Vertrages von Rio de Janeiro, in dem beide Staaten die Unabhängigkeit von Uruguay anerkennen.
11. September 1836 Im Verlauf der Farrapen-Revolution erklärt die Provinz São Pedro do Rio Grande do Sul ihre Unabhängigkeit als Republik Piratini.
1. März 1845 Im Vertrag von Poncho Verde erklärt die Republik Piratini gegen die Zusicherung einer Amnestie ihre Auflösung.
1850 Festlegung der Grenze zu Uruguay
5. September 1850 Der Distrikt Alto Amazonas wird aus der Provinz Pará ausgegliedert und unter dem Namen Amazonas zur 19. Provinz.
19. Dezember 1853 Durch Gesetz Nr. 704 wird die Comarca de Coritiba aus der Provinz São Paulo ausgegliedert und unter dem Namen Paraná zur 20. Provinz.
5. Mai 1858 Der Vertrag über die Grenzen und die Flussschifffahrt zwischen Brasilien und Venezuela bestimmt zur gemeinsamen Grenze eine 2.199 km lange Linie, die beginnend vom Cucuy-Felsen am Dreiländereck Brasilien-Kolumbien-Venezuela dem Rio Maturacá bis zum Huá-Wasserfall folgt, von wo aus sie in gerader Linie zum Gipfel des Berges Cerro Cupi schwenkt und von dort entlang der Kämme der Gebirgszüge der Wasserscheide zwischen dem Orinoco und dem Amazonas bis zum Gipfel des Roraima am Dreiländereck Brasilien-Guyana-Venezuela verläuft.

Ratifiziert wurde der Vertrag erst 1929.

20. Juni 1870 Im Friedensvertrag mit Paraguay, der den Tripel-Allianz-Krieg beendete, muss Paraguay alles Territorium nördlich des Rio Apa an Brasilien abtreten, das der Provinz Mato Grosso angegliedert wird. Karte Tripel-Allianz-Krieg - während des Krieges
15. November 1889 Eine wachsende republikanische Bewegung, Konflikte mit der Kurie und letztlich die Aufhebung der Sklaverei, durch die der Rückhalt der Großgrundbesitzer verloren ging, bildeten die Grundlage eines Militärputsches, der zum Sturz von Kaiser Pedro II. und der Ausrufung der Republik führte.
REPUBLIK DER VEREINIGTEN STAATEN VON BRASILIEN
24. Februar 1891 Mit Inkrafttreten der neuen föderalen Verfassung werden die 20 Provinzen in Bundesstaaten mit weitgehender Selbstständigkeit umgewandelt. Brazil in 1889
1895 Festlegung der Grenze zu Argentinien
24. Januar 1897 Unter Vermittlung Portugals erkennt Großbritannien in einem Vertrag die Hoheit Brasiliens über die Insel Trinidade an und beendet die seit 1890 bestehende Okkupation.
1900 Ein in der Schweiz tagendes internationales Schiedsgericht legt den Fluss Oyapock endgültig als Grenze zwischen Brasilien und Französisch-Guayana fest.
17. November 1903 Im Vertrag von Petrópolis tritt Bolivien gegen Zahlung von 2 Millionen Pfund Sterling die abtrünnige Provinz Acre an Brasilien ab, das darüberhinaus auf 3.000 km² des Staates Mato Grosso zwischen Rio Madeira und Río Abuná verzichtet. Die Ratifizierung erfolgte am 18. Februar 1904.

Die ebenfalls vereinbarte Verlängerung der Madeira-Mamoré-Eisenbahn von der brasilianischen Grenzstadt Guajará-Mirim am Río Mamoré bis zum bolivianischen Riberalta wurde jedoch nie realisiert.

10. März 1904 Acre wird offiziell in Brasilien eingegliedert und am 7. April zum Bundesterritorium erklärt.
15. Juni 1904 Zur Beilegung strittiger Gebietsansprüche zwischen Brasilien und Großbritannien im Tal des Rio Branco beugen sich beide Staaten dem Schiedsspruch des italienischen Königs Viktor Emanuel III., der den Rio Maú als westliche Grenze von Britisch-Guyana festlegt, wodurch Brasilien auf 19.630 km² verzichten muss. Mapa questão do Pirara
5. Mai 1906 In Rio des Janeiro unterzeichnen Brasilien und die Niederlande einen Vertrag, der die Wasserscheide zwischen dem südlichen Amazonasbecken und dem Becken der Flüsse, die nach Norden in den Atlantik münden, als Südgrenze von Niederländisch-Guyana definierte. Die Ratifizirung durch beide Staaten erfolgte 1908.
8. September 1909 Als Ergebnis der im Vertrag von Petrópolis auch geforderten Feststellung der brasilianisch-peruanischen Grenze tritt Brasilien im Vertrag von Rio de Janeiro 39.000 km² des Gebietes von Acre an Peru ab.
20. Oktober 1916 Der Streit zwischen Santa Catarina und Paraná über ein etwa 48.000 km² großes, als Contestado bezeichnetes Gebiet zwischen dem Rio Iguaçu und dem Rio Uruguay wird durch einen in Rio de Janeiro geschlossenen Grenzvertrag beigelegt, in dem Paraná den südlich des Rio Negro gelegenen Teil an Santa Catarina abtritt, was auch zur Teilung der Städte Rio Negro und União da Vitória führt.

Die Ratifizierung erfolgte am 3. August 1917.

ZWEITE REPUBLIK
30. April 1938 Auf Grundlage des Grenzvertrages von 1906 wird am 22. September 1931 die Einsetzung von zwei Kommissionen - einer brasilianischen und einer niederländischen - zur genauen Festlegung der gemeinsamen Grenze parafiert, die ab 1934 unter Leitung des niederländischen Grenzkommissars Vizeadmiral Conrad Carel Käyser und des Brasilianers Brás de Aguiar ihre Arbeit aufnahmen und sich schließlich in Belém auf einen abschließenden Grenzverlauf von 593 Kilometern Länge einigen, den 59 Grenzmarken markierten.
9. Februar 1942 Die vor der der Nordostspitze Brasiliens gelegenen Atlantik-Inseln um Fernando de Noronha werden als gleichnamiges Bundesterritorium vom Staat Pernambuco getrennt.
13. September 1943
  • Aus den westlichen, an Argentinien und Paraguay grenzenden Teilen der Staaten Paraná und Santa Catarina wird das Bundesterritorium Iguaçu gebildet.
  • Aus dem nördlichen, an Französisch-Guyana grenzenden Teil des Staates Pará wird das Bundesterritorium Amapá gebildet.
  • Durch Gesetz Nr. 5.812 wird aus dem nordwestlichen Teil des Staates Mato Grosso das Bundesterritorium Guaporé gebildet.
  • Aus dem südlichen, an Paraguay grenzenden Teil des Staates Mato Grosso wird das Bundesterritorium Ponta Porã gebildet.
  • Aus dem nördlichen, an Venezuela und Britisch-Guyana grenzenden Teil des Staates Amazonas wird das Bundesterritorium Rio Branco gebildet.
Brazil in 1943
18. September 1946 Mit Inkrafttreten der neuen brasilianischen Verfassung kommt es zu folgenden Veränderungen:
  • Das Bundesterritorium Iguaçu wird zwischen den Staaten Paraná und Santa Catarina aufgeteilt.
  • Das Bundesterritorium Ponta Porã wird wieder in den Staat Mato Grosso eingegliedert.
17. Februar 1956 Durch Gesetz Nr. 21.731 wird das Bundesterritorium Guaporé zu Ehren von Cândido Rondon in Rondônia umbenannt.
1960 Nach Verlegung der Hauptstadt von Rio de Janeiro nach Brasilia wird der frühere Bundesdistrikt unter dem Namen Guanabara zum 21. Bundesstaat.
15. Juni 1962 Das Bundesterritorium Acre wird zum 22. Bundesstaat.
13. Dezember 1962 Das Bundesterritorium Rio Branco wird in Roraima umbenannt.
15. März 1975 Durch ein am 1. Juli 1974 von Präsident Ernesto Geisel unterzeichnetes Gesetz wird der Bundesstaat Guanabara mit Rio de Janeiro vereinigt.
1. Januar 1979 Der Süden des Bundesstaates Mato Grosso wird als Mato Grosso do Sul zum 22. Bundesstaat.
22. Dezember 1981 Das Bundesterritorium Rondônia wird zum 23. Bundesstaat.
5. Oktober 1988 Mit Inkrafttreten der neuen brasilianischen Verfassung kommt es zu folgenden Veränderungen:
  • Das Bundesterritorium Fernando de Noronha wird wieder in den Staat Pernambuco eingegliedert.
  • Das Bundesterritorium Roraima wird zum 25. Bundesstaat.
1. Januar 1989 Der nördliche Teil des Bundesstaates Goiás wird als Tocantins zum 26. Bundesstaat. Brazil, administrative divisions (states) - de - colored
bestehende territoriale Grenzstreitigkeiten
Isla Brasiliera Flussinsel am Zusammenflusses des Río Uruguay und des Río Cuareim im Dreiländereck zwischen Brasilien, Uruguay und Argentinien, die sowohl von Brasilien, wie auch Uruguay beansprucht wird.
Isla Suárez Flussinsel im Río Mamoré zwischen der bolivianischen Stadt Guayaramerín und der am Ostufer gelegenen brasilianischen Stadt Guajará-Mirim, deren Besitzstatus trotz des 1958 zwischen beiden Ländern geschlossenen Übereinkommens von Roboré (Acuerdo de Roboré), einer Absichtserklärung zur Beilegung strittiger Gebietsansprüche, bis heute ungeklärt ist.
Rincão de Artigas Ein von Uruguay beanspruchtes, dreieckiges Gebiet, das sich aus gegensätzlichen Ansichten über den Verlauf des Arroyo de la Invernada ergibt.