Ich bin in ein „Wappennest“ gestoßen, d. h. ich muss jetzt erst einmal hier meine „Gedanken“ sortieren.
Sachsen-Fahnen mit Fantasie-Wappen ?
BearbeitenAufgrund des in einem Video gesehenen Schwenkens ähnlicher Fahnen :
... habe ich mich gefragt:
- Von wem ? ... und sehr, sehr wahrscheinlich von: Freie Sachsen (2021)
- Wofür steht das Wappen ? ... Sind die Monarchisten ?
- Dort Diskussion:Freie Sachsen (2021)#Monarchismus ist man zu dem Schluss gekommen, das Thema zu verdrängen,
- was sich besonders im Internetzeitalter als sehr erfolgreiche Strategie erwiesen hat.
- (vielleicht sollte die Flagge wirklich nur „hübsch“ sein)
Ein zitierter „Spiegel“-Artikel behandelt das Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Sachsen_(2021)#cite_note-:1-3
... ein anderer behandelt konkret des Wappen-Problem: [1]
- Nachkomme des letzten Königs will »Freien Sachsen« Verwendung eines Wappens untersagen
- Rechtsextreme wollen das frühere sächsische Königshaus in ihre Planungen einbinden.
- Doch der Nachfahr Augusts des Starken hat daran kein Interesse und kündigt nach SPIEGEL-Informationen rechtliche Schritte an.
- Von Steffen Winter
- 04.02.2022, 12.16 Uhr • aus DER SPIEGEL 6/2022
Nachfahren des letzten sächsischen Königs wollen der rechtsextremen Partei »Freie Sachsen« gerichtlich untersagen lassen, weiterhin eines der königlichen Wappen zu verwenden. Die Gruppierung tut dies etwa auf Bannern, Aufklebern und in Videos. Daniel Timo Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen, Mitglied des einst weltberühmten Herrscherhauses Wettin, Nachfahr Augusts des Starken, kündigt rechtliche Schritte an. »Es wird hier eine Nähe zum Königshaus suggeriert, die es nicht gibt. Wir möchten damit nicht in Verbindung gebracht werden«, sagt der 46-Jährige, der die »Wettinische Forstwirtschaft« leitet.
Die Ankündigung ist besonders misslich für die »Freien Sachsen«, weil sie im Parteiprogramm fordern, das sächsische Königshaus »bei der Gestaltung der Zukunft Sachsens angemessen einzubinden«. (Mehr zu der rechtsextremen Partei lesen Sie hier. )
Daniel von Sachsen versichert, man erkenne die Verfassung an. Er sei zu 100 Prozent Demokrat und habe keinerlei Bestrebungen, sich zum König ausrufen zu lassen. Die Königstreue von rechts außen sei ihm komplett unverständlich. »Der Blick sollte nach vorn gehen, nicht nach hinten.« Der letzte sächsische König dankte 1918 ab, angeblich mit den Worten: »Macht euern Dreck alleene!«
Kleines vs. Mittleres
BearbeitenNun dachte ich mir, das Wappen zum Thema zu machen und fand dort: Königreich Sachsen#Wappen eine seltsame Zuordnung und rechts stehendes Bild mit Beschreibung:
- Klickt man auf das Bild https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Small_Arms_of_the_Kingdom_of_Saxony_1806-1918.svg
- ... kommt man auch zu: Landeswappen Sachsens#Historische Wappen und dort steht aber:
- Mittleres Wappen des Königreichs Sachsen (zu Mittleres Wappen Preußens gibt es sogar einen Artikel, d. h. potentiell auch hierzu möglich)
Also - die eigene Suche begann !
BearbeitenDort: Hugo Gerard Ströhl: Deutsche Wappenrolle... Stuttgart 1897, S. 32 ff.
- ...wird beschrieben:
-
„Grosse Majestäts-Wappen“ nach 1889
-
„Staatswappen“
-
„Wappen Seiner Königlichen Majestät ...“ von 1846
Nachdem ich verwirrt über verschiedene „Große Wappen“ war, habe ich auch dort gelesen (S. 32 rechts unten) „... Verordnung vom 7. Juni 1889 ...“.
- zuerst dort: Konrad Sturmhoefel: König Albert von Sachsen: Ein Lebensbild. Leipzig 1898, S. 120 (Wappen auf S. 3)
Bis 1889 war das Große Wappen wohl viel einfacher gestaltet (siehe in der Reihe rechts) von Wappenbuch der regierenden Monarchen Europas (s.a. S. 17)
- „Das große sächsische Staatswappen“ in: Weber's Volks-Kalender für das Jahr 1857 S. 176
- siehe auch (Bild rechts)
- J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. 1856 https://books.google.de/books?id=tj1JAQAAMAAJ
- https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/siebmacher1_1/0109/image,info
...
Wappen in Wien, am Haus Burggasse 38 ?
Bearbeitenhttps://www.google.com/maps/place/Burggasse+38,+1070+Wien,+%C3%96sterreich/
sehr schön:
... es fehlt aber der Hausorden der Rautenkrone
Warum ?
laut
Wappenbuch der Königlichen, Großherzoglichen und Herzoglich Sächsischen Staaten
- mit Hausorden „König von Sachsen“ Seite 1
- ohne Hausorden „Prinz Iohann Herzog zu Sachsen“ Seite 6 , aber mit doppelter Krone !!! (erst später bemerkt)
mit Google-Streetview: [2]
- sieht man links vom sächsischen Wappen das „mittlere Wappen Preußens“, was gut zur Werbung von Carl Grasser rechts passt
- aber Haus Sachsen-Coburg und Gotha#Wappen passt scheinbar nicht; oder „Kleines Staatswappen; es wurde von sämtlichen regierenden Linien des Hauses Wettin geführt (bis 1918)“ ?
- dort ist es das gleichen Wappen (?) für den Prinzen Philipp : https://www.trabantengarde.at/wp-content/uploads/2013/03/DSC00071.jpg
Hausorden der Rautenkrone mit dem Motto: Providentiae memor
Bearbeitenlaut: Zeitung für die elegante Welt. Leipzig, 135. Stück, 24. August 1807
„Der Kaiser Napoleon gewährte am 20sten Julius mit Vergnügen den Wunsch des Königs, der erste Ritter dieses Hausordens zu werden ...“
vor genau 217 Jahren ! --Palitzsch250 (Diskussion) 17:12, 20. Jul. 2024 (CEST)
laut Almanach der Ritter-Orden. Teil 3, Leipzig 1819, S. 224f.
I. Orden der Rautenkrone.
Das königliche Haus Sachsen besass bis zum Jahre 1807 nur den einzigen Orden des heiligen Heinrichs. Da dieser für das Militair bestimmt ist, in der Hand des Regenten also kein Mittel lag, durch öffentliche Auszeichnungen verdiente Staatsmänner des höhern Ranges zu ehren, so wie andern Regenten Beweise von Freundschaft durch Ertheilung eines Hausordens zu geben, so stiftete, zu diesem Zweck, Friedrich August, erster König von Sachsen, den Orden der grünen oder Rautenkrone. Es geschahe diess im Julius 1807, wo eben Napoleon Buonaparte, damaliger französischer Kaiser, nach geschlossenem Frieden von Tilsit, auf der Rückreise nach Paris, einige Tage in Dresden verweilte. Er stiftete ihn zugleich zum Andenken der Huld der göttlichen Vorsehung, welche sie dem Lande in jenen traurigen Kriegsjahren hatte angedeihen lassen, worauf sich auch die Worte der Ordens-Legende, Providentiae memor, beziehen. Aus einer Klasse bestehend, wird dieser Orden, ganz nach höchstem Gutbefinden, und ohne dass etwas dafür entrichtet zu werden braucht, ertheilt. Seine Statuten sind zwar entworfen und vorläufig genehmigt, aber weder bekannt gemacht noch gedruckt...