Der Konflikt von Tsang bezeichnet eine machtpolitische Außeinandersetzung in Tibet, die ab 1642(?) in einem militärischen Konflikt eskalierte. Hauptbeteiligte an dem Geschehen war die buddhistische Gelug-Schule samt ihrem Oberhaupt, dem 5.Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso, verbündet mit dem Thümed(?)-Mongolenherrscher Gushri Khan, auf der anderen Seite die buddhistische Karma Kagyü-Schule]] mit ihrem Oberhaupt dem 10.Karmapa Tschöying Dorje, der großen Einfluß auf den Provinzkönig der tibetischen Provinz Tsang hatte. Dieser war wiederum mit König von Beri aus der Provinz Kham, einem Anhänger des Bön und den (einem weiteren Mongolenstamm(?)) verbündet.
Historische Entwicklung
BearbeitenInstallation der Phagmodru-Regierung
BearbeitenEntwicklung der Karma-Kagyü und Gelug-Schule
BearbeitenDie Karma-Kagyü-Linie entfaltete sich über 500 Jahre und wurde im 17. Jhd., zur Zeit des 10. Karmapa, Tschöying Dorje (1604 - 1674), eine der politisch einflussreichsten Schulen des Tibetischen Buddhismus. Zeitgleich war der 5. Dalai Lama (1617 - 1682) das Oberhaupt der Gelugpa-Linie, allerdings war diese noch ohne größeren politische Einfluß, die Gelug unterstützten die bereits schwache Phagmodru-Regierung. Der Tod des beliebten 6. Shamarpa Mipam Chökyi Wangchuk (1584 - 1630), den auch der 5. Dalai Lama respektierte, schwächte die Position der Karma-Kagyü-Linie. Bislang konnten diese Lamas die Entstehung einer militärischen Auseinandersetzung verhindern.
Widerstreitende Interessen
BearbeitenVerlauf des Konflikts
Bearbeiten"Aus der Sicht der Gelug" Der König der tibetischen Provinz Tsang, ein Anhänger der Karma-Kagyü, verbündete sich mit dem König von Beri aus Kham gegen die Gelug in der Provinz Ü, um diese Schule vollständig zu vernichten. Die Gelug stellten eine zunehmende Gefahr der Herrschaftsansprüche des Königs von Tsang dar , König Beri hoffte auf eine Widerbelebung des Bön in Zentraltibet. Ein Angriff auf Ü stand unmittelbar bevor, als der der 5.Dalai Lama im Jahre 1639 die mit ihm verbündeten mongolischen Truppen aus Sinjiang nach Tibet holte. Er konnte mit ihrer Unterstützung zunächst die Truppen König Beris in Kham besiegen und bereitete im Anschluß dem König von Tsang eine vernichtende militärische Niederlage.
"Aus der Sicht der Karma-Kagyü" Im Jahre 1639 holte der 5. Dalai Lama mongolische Truppen, unter der Führung des Mongolenfürsten Gushri Khans, aus Sinjiang nach Tibet und konnte mit ihrer Unterstützung die herrschende Kagyü-Regierung(?) stürzen. Die Armee unter Führung des Königs von Tsang wurde angegriffen und erlitten nach Rückzug in die Festung Sanggrubtse(?) eine schwere militärische Niederlage. Der König von Tsang wurde gefangengenommen. Der 10. Karmapa, der 7. Shamarpa Yeshe Nyingpo (1631 - 1694) und deren Anhänger wurden verfolgt, aber es gelang ihnen zu fliehen. Die nächsten 30 Jahre wanderte der 10. Karmapa ohne Geld und mit nur einem Begleiter im Exil, von Nordost-Indien nach Yunnan in China. Die Kagyü-Linie wurde unterdrückt und litt unter einem langen Verfall. Ohne ihre beiden Führer war die Karma-Kagyü-Linie in Tibet schutzlos. 27 Klöster des Karmapa und 20 Klöster des Shamarpa wurden mit Gewalt zur Gelugpa-Schule konvertiert. Nur Tsurphu, der Sitz des Karmapa, und Yangpachen, das Hauptkloster des Shamarpa, und einige wenige andere durften weiter die Karma-Kagyü-Tradition praktizieren.
Nachwirkungen des Konflikts
BearbeitenInstallation der Regierung von Ganden-Phodrang
BearbeitenVerfolgung der Karma-Kagyü
BearbeitenDie Karma-Kagyü-Schule verlor mit der Niederlage des Königs von Tsang jeglichen politischen Einfluß in Tibet. Der 10. Karmapa, der 7. Shamarpa Yeshe Nyingpo (1631 - 1694) und deren Anhänger wurden angegriffen, aber es gelang ihnen zu fliehen. Die nächsten 30 Jahre wanderte der 10. Karmapa ohne Geld und mit nur einem Begleiter im Exil, von Nordost-Indien nach Yunnan in China. Die siegreichen Gelug festigten ihre politische Macht indem sie die Karma-Kagyü-Linie in den politisch wichtigen Zentralprovinzen, hauptsächlich in Tsang, unterdrückte. Die Schule litt unter einem lange währenden Verfall Verfall. Ohne ihre beiden Führer war die Karma-Kagyü-Linie in Tibet schutzlos. 27 Klöster des Karmapa und 20 Klöster des Shamarpa wurden zwangsweise zur Gelugpa-Schule konvertiert. Nur Tsurphu, der Sitz des Karmapa, und Yangpachen, das Hauptkloster des Shamarpa, und einige wenige andere durften weiter die Karma-Kagyü-Tradition praktizieren.
Verfolgung der Jonangpa-Schule in den Zentralprovinzen
BearbeitenVerfolgung der Nyingma
BearbeitenQuellen
BearbeitenLinks
Bearbeitenggf.