Der Begriff Privatstadt beschreibt unternehmerisch geplante und bewirtschaftete Siedlungen, in denen jegliche wesentliche Rechtsstaatsprinzipien wie Gewaltenteilung nicht oder stark eingeschränkt gelten. Als Scheinstaaten sollen sie der Umsetzung marktradikaler und anarchokapitalistischer Eigentums- und Wirtschaftsmodelle (Proprietarismus), sowie der Steuervermeidung dienen.
Geschichte
BearbeitenCharter Cities
Privatstadt-Vorhaben | Lage/Ort | Vorhabensbeginn/-dauer | Stand |
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Honduras Próspera | |||
Ciudad Morazán | |||
Qrqidea | |||
Mariposa | |||
Guanjana Hills | |||
unbekannt, Sao Tomé e Principe | |||
Petronia City | |||
Lazika |
Refugee-Cities
Ideologischer Hintergrund
BearbeitenVorgehen
BearbeitenAbgrenzung
Bearbeiten"Gesellschaft der Singularitäten" (Reckwitz)
Rezeption [integrierbar in andere Abschnitte?]
BearbeitenPaul Sörensen (Universität Augsburg) sieht die Wirkung von Privatstädten (Charter Cities) nicht nur als alleinstehende Zukunftsvision einzeln oder anlassbezogen interagierender Unternehmen, sondern vor allem als Etablieren einer greifbaren Dys- bzw. Utopie im Sinne präfigurativer Politik, aus der ein breitenwirksamer Impuls auf existierende Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme ausgehen könne.[3]
Siehe auch
Bearbeiten- Arbeitersiedlung und andere Formen der Werkwohnung
- Charter City
- Gated Community
- Seasteading
- Sonderwirtschaftszone
Videobeiträge
Bearbeiten- Thorsten Jander: Reich und radikal. Wie Millionäre den Staat bekämpfen. Reschke Fernsehen, 8. Juni 2023, 30 Minuten.
- Marie-Kristin Boese: Honduras. Private Stadt für Investoren. Weltspiegel, 5. Februar 2023, 7 Minuten.
Literatur
BearbeitenPrimärliteratur
Bearbeiten- Hans-Adam II. Liechtenstein: Der Staat im dritten Jahrtausend. van Eck Verlag, Triesen 2009. ISBN 978-3-905881-03-5.
- Englischsprachige Ausgabe: The State in the Third Millennium. van Eck Verlag, Triesen 2009. ISBN 978-3-905881-04-2.
- Titus Gebel: Freie Privatstädte. Mehr Wettbewerb im wichtigsten Markt der Welt. Aquila Urbis, Walldorf 2018, ISBN 978-3000592898.
- Englischsprachige Ausgabe: Free Private Cities. Making Governments Compete For You. Aquila Urbis, Walldorf 2018, ISBN 978-1724391384.
- Balaji S. Srinivasan: The Network State. How To Start a New Country. 2022, im Erscheinen.
Sekundärliteratur
BearbeitenSachbücher
Bearbeiten- Georg Glasze, Chris Webster und Klaus Frantz: Private Cities. Global and Local Perspectives. Routledge, London 2016. ISBN 978-0-415511407.
- Andreas Kemper: Privatstädte. Labore für einen neuen Manchesterkapitalismus. Unrast Verlag, Münster 2022. ISBN 978-3-89771-175-4.
Einzelbeiträge
Bearbeiten- Rowland Atkinson, Liam O’Farrell: Libertecture: A catalogue of libertarian spaces. In: Urban Studies. 22. Juli 2023, ISSN 0042-0980, doi:10.1177/00420980231181323 (sagepub.com [abgerufen am 26. Juli 2023]).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stefanie Dodt, Marlon Kumar: Privatstadt-Bewegung: Das libertäre Experiment von Mittelsachsen. In: Tagesschau. Norddeutscher Rundfunk, ARD, 8. Juni 2023, abgerufen am 14. Juni 2023.
- ↑ Rowland Atkinson, Liam O’Farrell: Libertecture: A catalogue of libertarian spaces. In: Urban Studies. 22. Juli 2023, ISSN 0042-0980, doi:10.1177/00420980231181323 (sagepub.com [abgerufen am 26. Juli 2023]).
- ↑ Paul Sörensen: Präfigurative Politik. Eine Einführung (= kritik & utopie). mandelbaum, Wien / Berlin 2023, ISBN 978-3-99136-502-0, S. 107.