Walter Fanta (* 15. September 1958 in Spittal an der Drau, Kärnten) ist österreichischer Literaturwissenschaftler und Autor. Walter Fanta ist Mitarbeiter am Robert-Musil-Institut für Literaturforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Herausgeber sowie Kurator der Gesamtausgabe der Schriften Robert Musils.[1] Sein Urgroßonkel ist Karl Fanta.

Walter Fanta

Walter Fanta wuchs in Spittal an der Drau auf[2] und besuchte das Bundesrealgymnasium in Lienz in Osttirol. Im Anschluss studierte Fanta Deutsche Philologie, Geschichte und Sozialkunde in Wien, Innsbruck und Klagenfurt.1999 wurde er mit der Dissertation zum Thema „Apokryphe, Entstehung und Ende des ‚Mann ohne Eigenschaften‘ von Robert Musil“ bei Friedbert Aspetsberger und Klaus Amann promoviert.[3] Fanta arbeitete unter anderem als Lektor und Assistent im Fachbereich Germanistik an den Universitäten Debrecen, Oradea, Miskolc, Szeged und Wien.[3] Seit dem Jahr 2004 ist Fanta am Robert-Musil-Institut der Universität Klagenfurt tätig. 2010 erhielt Fanta nach Vollendung seines Habilitationsprojekts „Textgenetik und Edition. Fallstudien zu Korpora der Moderne von Nietzsche bis Bernhard“ die venia docendi im Fach „Neuere Deutsche Literatur“ an der Universität Klagenfurt.[3] Seit 2009 ist er außerdem im Vorstand der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft, wo er bis 2016 das Amt des Geschäftsführers innehatte.[4]

Walter Fanta beschäftigt sich seit 1987 mit dem literarischen Nachlass Robert Musils,[5] insbesondere mit dessen Hauptwerk „Der Mann ohne Eigenschaften”. Im Rahmen dieser Tätigkeit veröffentlichte Fanta in Zusammenarbeit unter anderem mit Anke Bosse die Musil-Hybridedition, welche erstmals sämtliche Werke, Briefe und nachgelassene Schriften Robert Musils sowohl als gebundene Ausgabe als auch online in kommentierter Form verfügbar stellt.[1] In diesem Zusammenhang erforscht Fanta außerdem Schreibprozesse und textgenetische Vorgänge sowie Möglichkeiten und Herausforderungen der editionsphilologischen Erschließung und Aufbereitung von Texten und Korpora.

Gemeinsam mit dem Historiker Valentin Sima setzte sich Fanta in einer Buch-Publikation kritisch mit der Ulrichsberggemeinschaft auseinander, einer Weltkriegs-Gedenkveranstaltung, an der auch rechtsextrem und neonazistisch Gesinnte teilnehmen.

Zudem ist Fanta selbst literarisch als Verfasser politisch-satirischer Texte tätig.[6] Sein Roman "Puschnig" erschien 2011 beim Wieser Verlag in Klagenfurt.

Publikationen

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Einzelnachweise

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  1. a b Website der Robert-Musil-Gesamtausgabe. Abgerufen am 17. September 2018.
  2. Walter Fanta auf der Website des Literaturhauses Wien. Abgerufen am 17. September 2018.
  3. a b c Profil von Walter Fanta auf der Website der Universität Klagenfurt. Abgerufen am 17. September 2018.
  4. Website der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft. Abgerufen am 17. September 2018.
  5. Walter Fanta - 1 Buch - Perlentaucher. Abgerufen am 17. September 2018.
  6. Literatur von Walter Fanta im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 17. September 2018.
  7. BR Hörspiel Pool-Musil, Der Mann ohne Eigenschaften. Remix
  8. Walter Fanta im Gespräch mit Christine Grimm über die Robert-Musil-Gesamtausgabe