Tiburonia granrojo | ||||||||||||
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Tiburonia granrojo | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tiburonia granrojo | ||||||||||||
Matsumoto, Raskoff & Lindsay |
Diese Art wurde wurde erstmals 1993 während einer MBARI-Expedition beobachtet.[1] Die Entdeckung wurde 2003, zusammen mit RNA-Analysen, veröffentlicht.[1][2]
Nach einer Expedition der JAMSTEC in der Sagami-Bucht im Jahr 1996, erhielt die Qualle den Spitznamen Finger-Fuss-Qualle (yubiashikurage).[3] In 1998 wurde die gleiche Art am Gumdrop Seamount beobachtet, wo sie den Spitznamen "Gumdrop Jelly" erhielt.[4] Diese beiden Wissenschaftlergruppen schlossen sich zusammen und gingen Foto- und Videoaufnahmen durch. Sie fanden 12 Exemplare in der MBARI-Datenbank zwischen 1993-2002 und 9 in der JAMSTEC-Datenbank.[3] Der offizielle Name der Unterfamilie stammt vom ROV "Tiburon", mit dem die ersten detaillierten Aufnahmen gemacht wurden.[3][5] Die Art wurde granrojo genannt und heisst so viel wie "grosses Rote".[6]
Phylogenie
BearbeitenTiburonia granrojo ist die einzige Art der monotypischen Gattung Tiburonia,[7] eine ebenfalls monotypische Gattung in der Unterfamilie Tiburoniinae.[8]
Morphologie
BearbeitenTiburonia granrojo unterscheidet sich so stark von anderen Quallen in der Familie Ulmaridae, dass die Bildung einer neuen Unterfamilie berechtigt war. Sie unterscheidet sich, vor allem in ihrer Schirmform und Farbe, von anderen Mitgliedern ihrer Familie.[3] Ihre Farbe ist dunkelrot bis braun.[9] Tiburonia granrojo hat keine Tentakel am Schirmrand und 4 bis 7 kurze, breite, stumpfe Mundarme,[1][9] die Anzahl der Arme variiert von Qualle zu Qualle[5] und werden nie länger als der Schirm selbst.[9] Der Schirmdurchmesser beträgt maximal einen Meter.[4]
Verbreitung
BearbeitenTiburonia granrojo wurde auch seit der Veröffentlichung des wissenschaftlichen Artikels[1] immer wieder im Bathypelagial entdeckt.[4]
Die Art ist im Nordpazifik beheimatet und wurde bereits im Japangraben[9] und in der Sagami-Bucht in Japan, auf Hawaii, in der Monterey Bay und in Baja California gesichtet.[3][4]
Ökologie
BearbeitenWenig über die Ernährungsgewohnheiten dieser Art ist bekannt.[1][3] Vermutlich ernährt sie sich von Zooplankton, Krebstierchen und anderen kleinen Organismen.[10]
Fortbewegung
BearbeitenNeben Pulsationen, nutzt Tiburonia granrojo auch ihre Arme zur Fortbewegung, indem sie sie als Propeller einsetzt.[10]
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e G. I. Matsumoto, K. A. Raskoff, D. J. Lindsay: Tiburonia granrojo n. sp., a mesopelagic scyphomedusa from the Pacific Ocean representing the type of a new subfamily (class Scyphozoa: order Semaeostomeae: family Ulmaridae: subfamily Tiburoniinae subfam. nov.). In: Marine Biology. Band 143, Nr. 1, 1. Juli 2003, ISSN 1432-1793, S. 73–77, doi:10.1007/s00227-003-1047-2 (DOI=10.1007/s00227-003-1047-2 [abgerufen am 24. Mai 2024]).
- ↑ George I. Matsumoto • MBARI. In: MBARI. Abgerufen am 24. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b c d e f G. I. Matsumoto, K. A. Raskoff, D. J. Lindsay: Tiburonia granrojo n. sp., a mesopelagic scyphomedusa from the Pacific Ocean representing the type of a new subfamily (class Scyphozoa: order Semaeostomeae: family Ulmaridae: subfamily Tiburoniinae subfam. nov.). In: Marine Biology. Nr. 143. Springer-Verlag, 15. April 2003, S. 73–77 (englisch, cloudfront.net [PDF]).
- ↑ a b c d Big red jelly • MBARI. In: MBARI. Abgerufen am 29. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b visceral_dev_admin: Big red jelly surprises scientists • MBARI. In: MBARI. 5. Mai 2003, abgerufen am 29. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ David Perlman: MYSTERIES OF THE ANIMAL WORLD / NEW JELLYFISH: Big Red has cluster of arms, not tentacles. In: SFGATE. (sfgate.com [abgerufen am 29. Mai 2024]).
- ↑ WoRMS - World Register of Marine Species - Tiburonia Matsumoto, Raskoff & Lindsay, 2003. Abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
- ↑ WoRMS - World Register of Marine Species - Tiburoniinae Matsumoto, Raskoff & Lindsay, 2003. Abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
- ↑ a b c d Dhugal J. Lindsay, Yasuo Furushima, Hiroshi Miyake, Minoru Kitamura & James C. Hunt: The scyphomedusan fauna of the Japan Trench: preliminary results from a remotely-operated vehicle. In: Coelenterate Biology 2003: Trends in Research on Cnidaria and Ctenophora. Band 530. Springer, Niederlanden November 2004, S. 537–547, doi:10.1007/s10750-004-2645-9 (englisch, researchgate.net [PDF]).
- ↑ a b Big Red Jellyfishes ~ MarineBio Conservation Society. Abgerufen am 30. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).