Das Merowingische Bitburg war das fränkische Bitburg im Eiferkreis, Rheinlandpfalz, von der Landnahme bis zu Ende der Merowinger (475 bis 751)

Geschichte

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Das Ende des weströmischen Reiches

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Das Ende des 4. und  das 5. Jahrhundert hat der Kastell Bitburg, die wichtige Straßenstation, den stürmischen spätrömischen Reiches überstanden.. Dank seine mächtige Kastellbefestigung vom 4. JH (unter Konstantin dem Große gebaut) mit einer Gesamthöhe (mit Zinnen) von ca. 10 m hat die Stadt die Zerstörungen der Region stand gehalten.

Die Villa Otrang (bei Fließem) ist von ihren Bewohner verlassen worden. Diese große Villa mit 66 Räume wurde “besenrein” hinterlassen. Haben die Römer gedacht sie können später zurückkommen?.

Durch Verschmelzung der Römer (röm. Bürger aus verschiedenen Völkern) mit Treverer und Cäroser (Keltogemanische Völker) entstehen die so genannten Romanen.

Die Römer lassen germanische Volkssiedlungen auf römischem Boden zu. Fränkische Sippen kommen so nach  Bitburg ins Spätrömischenreich.

Fränkische Villen (Gehöfte) bildeten sich auch im Bitburger Gutland z.B. in den Niederungen der Flüsse Prüm und Nims (z.B Rittersdorf). Die meisten Ortsnamen mit der Endung -dorf (-villa) sind wahrscheinlich von Franken gegründet worden (Lt. Rudolf Leisen). Siehe unten die Skizze einer merowingischen Villa (Siedlung).

Im Jahr 402 wird die röm. gallische Präfektur von Trier nach Arles (Provence) velegt. Dies führt zu einer rückläufigen Entwicklung der gesamten Region und Bitburgs.

Ca. 70 Jahre danach ist das Weströmische Reich vergangenheit und die römischen Truppen sind weggezogen. Das  Kastell Bitburg “bedonis castellum” dient jetzt nur noch zum Schutz der  Bevölkerung.

Die Landnahme durch die Franken

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In diesem Jahrhundert verlor die römische Armee die Beherrschung des landes. In der Mitte des 5. J.H. nach der Eroberung von Köln (Colonia Agrippina) wollen die Rheinischen Franken (Ripuarischen Franken) zur Zeit der ersten merowingischen Könige die ehemalige berühmte römische Provinzhauptstadt Trier einnehmen. Sie brauchen nur die römische Straße Köln-Trier für Ihre Kavallerie und Infanterie zu benutzen.(siehe bitte Bilder). Die römische Straße ist schon längere Zeit nicht mehr gepflegt worden. Überall unterwegs sind Siedlungen zerstört.

So kommen Sie mit vielen fränkischen  Zuwanderer an Bitburg vorbei. Die Kastellmauer steht noch. Bitburg ist aber stark herunter gekommen. Die Militäranlagen sind vernichtet. Die Bevölkerung besteht aus Kleinbauern, Handwerkenr und Gewerbetreibenden.

Sie finden nicht nur Romanen sondern auch fränkische Frühsiedler, die mit den Romanen lebten. Das Land ist fruchtbar und die Stadtmauer bietet Schütz. So zogen diese  Franken, die neues Siedlungsland suchten, in Bitburg ein. Bitburg war gerettet, die Romanen überlebten und die Kontinuität zwischen Antike und Neuzeit war gewährleistet (5).

Es kam auch zu  kämpferischen Auseinandersetzungen. Wo jetzt das Bitburgerstadthalle steht wurden 2007/08 ca. 150  merowingische Gräber gefunden. Viele gefundene Skelette dieser Zeit zeigen oftmals Verletzungen die von Hieb- oder Stichverletzungen verursacht wurden.. Diese Fränkischen Verstorbenen, die noch nicht Christen waren, wurden mit dem Kopf in Richtung Liebfrauenkirche beerdigt. Es befand sich wahrscheinlich dort schon ein Heiligtum.


Sie nahmen  Trier ein. Die Ganze Region wurde um ca. 475 unter König Childerich I. Teil des fränkischen Reiches.


Das christlich-merowingische Reich ( ab 500 )

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In 498, nach dem Sieg gegen die Alamanen,  ließ sich der große merowingische König Clodwig Iin Reims taufen. Somit erreichte er  die Verschmelzung von Galloromanen und Franken zu einem gemeinsamen Staatswesen . Das fränkische Reich ersetzt nun das Römische. Die Straße Reims-Köln (nicht mehr Trier-Köln) wird die Hauptverbindung in den fränkischen Ardennen.

Die Franken übernahmen normaleweise die Religion Ihres Führers. So verbreitete sich das Christentum viel schneller als zur Zeit der Römer aus. Ddie gemeinsame Religion half bei der Verschmetzung der Romanen und Franken.

Am Anfang  des 7. Jahrhunderts gewinnt der  nördliche Teil des fränkischen Reiches, zum Teil durch die Christianisierung der Ardennen und der Westeifel mehr an Bedeutung.

Die Zahl der Klöster im nördlichen Teil des fränk. Reiches überholt die Zahl derer im Südlichen Teil.

Zu dieser Zeit  stiftete Sigibert III (der König auf der Bitburger Goldmünze) das doppelte Kloster :Stablo-Malmedy (Stavelot-) im Ardennenwald 80 km nördlich von Bitburg (www.abbayedestavelot.be)  zu deren Gründung er Remaclus  in 647-648 beauftragte.

Diese Entwicklung trägt dazu bei, dass Ende 6. Anfang 7. JH. sich  immer mehr fränkische Siedler  nach Bitburg und Umgebung absetzen.

Eine eigene Kirche wird gebaut: die Peterskirche (südlich der Kastellmauer, wo sich heute der Petersplatz befindet).

Ein Grund für diesen Bau war wahrscheinlich auch, dass laut fränkische Tradition, der Grundbesitzer, der auf seinem Grund und Boden für seine Leute eine Kirche erbaute, auch der Herr dieser Kirche war. So konnte er nach Gutdünken Priester einsetzen und die Einahmen der Kirchen verwalten. (5).

Diese Kirche wurde mit zugeordnetem Königshof Mötsch das Zentrum eines der neuen fränkischen Siedlungen einschließenden Mutterkirchenbezirks. Die Marienkirche (heute Liebfrau) blieb bis zur Verschmelzung der Romanen mit den Franken die Kirche für die “Romanen” (2).

Wo die Hofstätte der Franken war wissen wir nicht. Wahrscheinlich befand sie sich südlich der alten Kastellmauer, wo sich die Peterskirche befand. Sie wurde möglicherweise mit einem Holzwall befestigt. Dieser Wall sah wohl ähnlich aus wie auf dem Bild der merowingischen Villa oben.  Später wurde in diesem Bereich die mittelalterliche Stadt mit einer Steinmauer befestigt.

Die Franken betrieben viel Ackerbau. Die Romanen viel Handwerk, das den Franken zu Gute kam. Bitburg war ein Marktort wo die Nord-Süd und Ost-West Straßen sich kreutzen.  Die Goldmünzen der damaligen Zeit dienten hauptsächlich für die Steuerzahlung. Im Handel wurde viel getauscht und in Naturalien bezahlt. Viele römische Bronzemünzen waren auch noch im Umlauf (in Frankreich sogar bis ca. 1850!). Ab Mitte des 8. Jahrhunderts und für viele Jahrhunderte wurden keine Goldmünzen  mehr  geschlagen.

Bitburg gehörte zuerst zum fränkischen Bezirk Triergau. Um das Jahr 700 siedelte der Gaugraf (Graf = königl. Beamter aus den adel. Grundbesitzer), wegen Problemen mit dem Trierer Bischof, mit welchem bisher eine dualistische Regierung bestand (5), von Trier nach Bitburg um. Der Bidgau entstand (Bitburger Gau 706 erstmal erwähnt).

Die merowingische Goldmünze wurde ca. 150m nördlich von den 2007/2008 frei gelegten Gräbern gefunden. War die Bitburger Goldmünze Teil einer wertvollen Grabbeigabe (Grab eines Gaugrafen?).

689 wird Kloster Echternach gegründet. Im Jahr 715 erstellte  Herzog Arnulf eine Schenkungsurkunde für Echternach in “Castrum Bedinse” aus.

Das ist die 1. Erwähnung Bitburgs nach der Kastelzeit. Bitburg ist jedoch älter!

721 Kloster  Prüm wird von Bertrada der Älteren (Urgroßmutter von Karl dem Großen) gestiftet. Mötsch kommt unter König Peppin (1. Karolinger König) zu Kloster Prüm. Pfarrrecht bleibt jedoch bei St. Peter in Bitburg!

Das Ende der merowingischen Zeit

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Im Jahr 751 endet die Zeit der Merowinger. Der 1. Karolinger (Peppin der Jüngere) erobert die fränkische  Krone. Er ist der Vater von künftigem Karl dem Großen.

Zu dieser Zeit ist die Verschmelzung zwischen Romanen und Franken vollendet. Sie bilden eine neue Volksgruppe und sprechen eine gemeinsame Sprache: das Ur Mosel-fränkisch.


Die Merowingische Goldmünze von Bitburg

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Die Münze (Bestimmung durch Herrn Dr. Karl-Josef Gilles Landesmuseum Trier) Merowingischer Triens (Trimissis ) aus Gold 1,2 g

  • .jpg|Vorderseite: Kopf  mit zwei Kreuzen. Kopf:: ötrömisches Vorbild oder  event. König oder Monetar (Mümszmeister)  ?
    • .jpg|Rückseite:    GAVALETANO, BAN, Kelch mit 2 Henkeln

Es bedeutet: Die Münze wurde geschlagen von Münzmeister GAVALETANO in Bannasac,  Banassac (BAN) im Gévaudan  (dep. Lozere) im Süden des französischen Zentralmassif (3)..

Ein Münzmeister (ein Monetar) war ein Beamter oder weitgehend vom König ünabhängiger Geschäftsmann, der unter seinem Namen Münzen prägte und im verkehr brachte.(8). Er  garantierte ihre Wert.

Sie wurde unter König Sigibert III 633-656 geschlagen (der Name des Königs war selten  auf den merowingischen Münzen geprägt.).

Mehr als 150 ähnliche Trienten sollen dort geprägt worden sein. Siehe auch “Numismatique Lozèrienne”. Siehe Text unten in französischer Sprache.


Die Goldmünzen der damaligen Zeit dienten hauptsächlich für die Steuerzahlung. Diese Münze gehört zu den letzen Goldmünzen* die damals geschlagen wurden. Ab dem 8. Jahrhundert und für viele Jahrhunderte wurden nur Silber- und Kupfermünzen geschlagen (Siehe ältester deutscher Pfennig der Zeit PIPPIN DES KLEINEN aus TRIER: TV berichtete).

* Das Gold wurde am Ende des 7. JH  knapp (z.T. durch Anhäufung von Schätzen Seitens der Kirche). Die Goldmünzen waren zu Wertvoll => viele Fälschungen

Bild links:  karolingischer silber Dinar 1,18 g aus Trier nach 750, (Peppin 3 der Jüngere bzw. III) Frankfurter Geldmuseum.


Fundgeschichte

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Die Münze wurde 1938 von Peter Thielmann (1901-1977), dem Großvater meiner Frau, gefunden. Damals hat er den Keller unseres Haus in Bitburg (Süd Eifel) im Brühl ausgegraben. Weitere Münzen und kleine Hufeisen wurden auch gefunden  und  damals an das Landesmuseum in Koblenz geschickt. Gebeine wurden nicht erwähnt. Markus Thiel Ausgrabungstechniker im Landesmuseum Trier sagt, dass Knochen in unserem kalkigen Boden zersetzt werden. Für einen Laien es sei es manchmal schwer sie zu erkennen.

Die Grosseltern meiner Frau Christine haben mir die Münze in den 70er geschenkt. Ein Teil der Ahnen von Peter Thielmann kamen auch aus Frankreich. Sie waren Adlige auf der Flucht vor der französischen Revolution.

Peter Thielmann in 1973

Über Banassac wo die Münze geschlagen würde (aus: Numimatique Lozèrienne Banassac (Bistum ??) ist eine der Städte, die in der Merowingerzeit die meisten Münzen geprägt haben. Es muss ein Zehntel der Merowinger-Münzen sein, die auf uns gekommen sind. Diese Fülle lässt sich durch eine Zentralisierung der für die Region oder die Diözese tätigen Werkstätten in Banassac erklären. Bei der Beschreibung dieser Situation schlug J. Lafaurie als Hypothese eine Währungs - und Zollreform von Dagobert vor, in deren Rahmen ein Grenzworkshop eingerichtet wurde, der für das Schmelzen und die Umwandlung von in Umlauf befindlichen byzantinischen oder westgotischen Goldmünzen in merowingische Währungen verantwortlich war Septimania und Provence.

Die Münzen zeigen eine Abtei, die heute in La Canourgue unter der Beschwörung des Heiligen Martin steht. Ist dies nicht der Bischofssitz dieser Zeit?

Das Canourgue (Canonica) aus dem Banassac-Viertel, das nach einem Text aus dem 11. Jahrhundert zur Zeit seines Glanzes bis zu fünftausend Ordensleute beherbergte, war zu seiner Zeit nicht das reichste Kloster im Gabal ? Die Abtei Saint-Martin ist die einzige, die auf den Münzen angegeben ist, was ihre Bedeutung und ihren Reichtum beweist.

Es ist möglich, dass Javols, das antike Andéritum, die erste Hauptstadt des gabalischen Volkes und auch der erste Sitz der Bischöfe von Gévaudan ist. Keine archäologischen Informationen belegen das Gegenteil. Es ist möglich, dass es Mende war, es gibt auch keinen sicheren Beweis, der ihn bezeugt, obwohl er in Mende die Überreste des Heiligen Privat, das Vorhandensein einer Krypta aus dem 3.-4. Jahrhundert und die Villa urbana de Sirvens hat Hier wurden paläochristliche Hauptstädte aus dem 3. bis 4. Jahrhundert entdeckt. Saint Ilère wird durch die Texte unter dem Titel des Bischofs von Gabales bezeichnet, es ist notwendig, bis zum 10. Jahrhundert zu warten, um den ersten Bischof zu finden, der sich "Bischof von Mende" nennt. In dieser Zeit weist die Liste der Bischöfe von Gévaudan enorme Lücken auf. Wir zitieren nur Saint Frézal, Agenulfe, Guillaume. In Banassac befinden sich die Reliquien von Bischof Saint Firmin, einem der Nachfolger von Saint Privat. In Canourgue ruht Saint Frézal. Auf den ersten Goldmünzen von Gabales kann man Gavaletano, Gabalum oder Gavalorum lesen, was auf eine Region und nicht auf eine Stadt hinweist. Sie wurden Javols zugeschrieben, aber sie hätten genauso gut überall in Lozère getroffen werden können, vielleicht in Mende, Banassac oder anderswo.

Alle diese Anzeichen deuten darauf hin, dass sich der Bischofssitz von Gévaudan zwischen dem 7. und der Mitte des 8. Jahrhunderts in Banassac befand, als Maximinus im Auftrag der Abtei von Saint Martin Münzen in Banassac prägte, vielleicht sogar schon zuvor. Hoffen wir, dass die Archäologie eines Tages die historische Wahrheit enthüllt. (3)

Literatur

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Das römische Bitburg (2) ist im gleichnamigen Buch von Martin Frey, Karl-Joseph Gilles und Markus Thiel sehr gut dokumentiert..Über die merowingische Zeit wissen wir sehr wenig.. Hier wird versucht die Geschichte Bitburg zwischen Römer Zeit und das Ende der Merowinger zu schildern. Es handelt nicht um eine Wissendschafliche Arbeit.

(1) “Les Moines à Stavelot-Malmedy du VIIe au XXIe siècle”  (Direction Benoît Van den Bossche Stavelot 2003)

(2) “Das Römische Bitburg “ Trier 1995 Stadt Bitbur & Rheinischen Landesmuseum Trier:( www.landesmuseum-trier-Buchshop.de/produkte/2048914/ )

(3) “ Encyclopédie-Roret”: Numismatique du Moyen Age et Moderne 1889 Epoque Mérovingienne

(4)  Atlas zur Weltgeschichte Band 1 dtv

(5) Geschichte von Bitburg (Ortschroniken des Trierer Landes Band 11, 1965)

(6) WikipediA freie Enzyklopedie

(7)  Dictionnaire encyclopédique Larousse en 7 volumes Paris 1893

(8) “Das Münzkabinett im  Rheinischen Landesmuseum Trier”  Rheinischen Landesmuseum Trier

(9) diverse Artikel im “Trierischen Volksfreund”, Photos: Patrick Kemmel, Radierungen: Dictionnaire encyclopédique Larousse en 7 volumes Paris 1893