Rossella Biscotti (* 11. Dezember 1978) in Molfetta, Italien, ist eine bildende Künstlerin. Sie wurde vor allem bekannt durch ihre Installationen, Performances und Video-Arbeiten.

Rossella Biscotti

Ausbildung

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Rossella Biscotti absolvierte 2002 die Accademia di Belle Arti in Neapel und studierte 2010–2011 an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam. Im Jahr 2000 war die Künstlerin Stipendiatin an der Fondazione Antonio Ratti in Como, 2018 ist sie Gast des DAAD-Künstlerprogramms in Berlin.

Schaffen

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Rossella Biscotti konzentriert sich in ihrer Kunst auf soziale und politische Ereignisse, die möglicherweise in der fernen Vergangenheit stattgefunden haben und Ausgangspunkt für die Untersuchung individueller oder kollektiver Identität und Erinnerung sind.

Ihre Methodik basiert auf einer sorgfältigen Recherche von Archivalien wie gefundenen Dokumenten, Zeitungen, Film- oder Tonaufnahmen, um Geschichten und Ereignisse zu dokumentieren, die mit der Zeit in Vergessenheit geraten. Sie verwendet Archivmaterialien, um den Informationsverlust, die Mehrdeutigkeit von Rekonstruktionen und ihre mögliche Verwendung zu unterstreichen. Biscotti interessiert sich für das Potenzial neuer Erzählungen, wenn sie wieder durch ihre Kunstwerke zirkulieren.

Mit Le Teste in Oggetto (The Heads in Question, 2009) [2] analysiert die Künstlerin die Beziehungen zwischen Kunst und Macht, die Fragen nach dem Status zeitgenössischer Künstler und ihrem Grad intellektueller und konzeptioneller Autonomie aufwerfen. Die Skulptur besteht aus den Köpfen des italienischen Königs Viktor Emanuel III. und Benito Mussolinis, die von der Künstlerin in den Lagerräumen der Uffizien im römischen Stadtbezirk EUR gefunden wurden. Die Skulpturen wurden für die Weltausstellung 1942 geschaffen, welche jedoch aufgrund der Beteiligung Italiens am Zweiten Weltkrieg nie stattfand. Biscotti machte die Skulpturen zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich und kehrte damit ihre ursprüngliche Bedeutung radikal um: Statt festlicher Denkmäler wurden sie zum Mittelpunkt von Reflexion und Diskussion.

http://www.berliner-kuenstlerprogramm.de/de/gast.php?id=1331 In ihrer 2010 begonnenen und seitdem fortgesetzten Arbeit Il Processo (Der Prozess) [3] [4] konzentrierte sich Rossella Biscotti auf den Prozess gegen die Mitglieder der Autonomia, einer sozialen Bewegung im Italien der 1970-er Jahre, die in den Massenverhaftungen vom 7. April 1979 festgenommen wurden. Das Verfahren fand in den Jahren 1982 bis 1984 im „Aula-Bunker“ statt, einem von dem rationalistischen Architekten Luigi Moretti 1934 erbauten Hochsicherheitsgerichtsgebäude am Foro Italico in Rom. Biscotti begann mit ihrer Recherche anlässlich eines Fotografieprojekts zur faschistischen Architektur in Italien im Jahr 2006, kurz bevor das Gerichtsgebäude in ein Sportmuseum verwandelt wurde. Vor dem Abriss im Rahmen des Umbaus konnte Biscotti einige Elemente, wie Holzbänke und Schlüssel, daraus retten und ließ Abgüsse von architektonischen Details des Gerichtssaals nehmen, die dann in abstrakt-minimalistische Betonskulpturen umgesetzt wurden. Zentraler Bestandteil der Arbeit, die unter anderem auf der dOCUMENTA (13) gezeigt wurde, ist ein achtstündiger Radio-Mitschnitt des Prozesses, in dem die Geschichte der Bewegung akribisch rekonstruiert wurde. Die transkribierten Aufnahmen wurden als Teil der Installation performativ von professionellen Simultandolmetschern aus dem Italienischen in verschiedene Sprachen übersetzt, so dass die historischen Zeugenaussagen durch Stimme und Körper in der Gegenwart wieder aktiviert werden. [5] Zu den Angeklagten im Gerichtsverfahren zählten die Philosophen Antonio Negri und Paolo Virno sowie andere Intellektuelle, die in den späten 1970er Jahren der ideologischen und moralischen Verantwortung für den italienischen Terrorismus beschuldigt wurden. Für Il Processo wurde die Künstlerin 2010 mit dem MAXXI-Preis ausgezeichnet. [1]

https://www.secession.at/exhibition/rossella-biscotti/ Ihre jüngste Arbeit I dreamt that you changed into a cat… gatto… ha ha ha wurde von Rossella Biscotti für die diesjährige Venedig Biennale entwickelt, wo sie derzeit im Rahmen der von Massimiliano Gioni kuratierten Ausstellung Il Palazzo Enciclopedico im Arsenal zu sehen ist. Biscotti hat dafür einen mehrmonatigen Traum-Workshop (Laboratorio Onirico) mit einer Gruppe von 14 Insassinnen des venezianischen Frauengefängnisses von der Insel Giudecca abgehalten. „Ich habe versucht, einen Raum für den Austausch von Träumen zu schaffen, einen Ort, der sichtbar machen könnte, wie wir in Institutionen allgemein leben, vor allem aber, wie persönliche Erzählungen durch Institutionen wie speziell dieses Gefängnis vermittelt werden. […] Dabei standen vor allem die nächtlichen Träume aller Beteiligten im Mittelpunkt, und dennoch gab es in unseren Gesprächen einen stetigen Wechsel zwischen Traum und Wirklichkeit, Wirklichkeit und Traum…“ ... Ich habe geträumt, dass du dich in eine Katze verwandelt hast ... gatto ... haha ​​ha (2013). [6] Rossella Biscotti entwickelte ihre Forschung im Frauengefängnis auf der Insel Giudecca in der Lagune von Venedig. Dieses Gefängnis ist nicht wie ein traditionelles Gefängnis, wo Insassen verschlossen und unproduktiv sind; im Gegenteil, die Gefangenen verbringen ihre Zeit außerhalb des Gefängnisses. Da alle Gefängniszellen geöffnet sind, hatte Biscotti die Möglichkeit, jeden Gefangenen zu treffen, indem er eine Traumwerkstatt namens "oneirisches Laboratorium" gründete. Im Rahmen des Workshops als Plattform für die Kommunikation mit den Gefangenen analysierte Biscotti die Institution und die Art und Weise, in der die Insassen darin lebten. Sie verarbeitete ihre Forschung in einer Skulptur aus Kompost, die das Ergebnis der Arbeit der Insassen in der Küche, der Reinigung, des Gemüseanbaus und des Konsums war. Die Arbeit wurde während der 55. Biennale Venedig 2013 vorgestellt. [7]

  • Buchtitel. Erstverlag, Ort Jahr. Neuausgabe: Neuverlag, Ort Jahr, ISBN 978-3-123-24567-X.
  • Superberühmtes Gemälde (Aufbewahrungsort, Museum, Inv. Nr.), Entstehungsjahr, Höhe × Breite, Öl auf Leinwand.
  • Album Total (1999).

Literatur

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  • Erna Dingsdaforscherin: Standardwerk über Frédéric von Dingsda. Verlag, Erscheinungsort Jahr, ISBN 978-3-16-148410-0.
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Commons: Principal 15/Artikelentwurf – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Frédéric von Dingsdas Buch – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

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{{SORTIERUNG:Dingsda, Frederic Von}} [[Kategorie:Tiefsee-Astronom]] [[Kategorie:Deutscher]] [[Kategorie:Geboren 1000]] [[Kategorie:Gestorben 1100]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME=Dingsda, Frédéric von |ALTERNATIVNAMEN=Dingsda, Frédéric Karl Freiherr von (vollständiger Name); Primel, Primus von (Pseudonym) |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Tiefsee-Astronom |GEBURTSDATUM=1. April 1000 |GEBURTSORT=[[Musterhausen]] |STERBEDATUM=24. Dezember 1100 |STERBEORT=[[Musterheim]] }}