Estrichschäden sind Bauschäden in einem Estrich. Die Schäden bewirken eine nachteilige Veränderung in der Bodenkonstruktion, insbesondere im Estrich. Estrichschäden können in vielen unterschiedlichen Erscheinungen auftreten. Auch die Gründe sind meist vielseitig und können sowohl durch Einfluss von Menschen oder physikalisch-chemische Prozesse verursacht werden.

Schadensursachen

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Die Klärung der Ursache ist im Schadensfall besonders wichtig um die Sanierungarbeiten erfolgreich durchzuführen. Wenn nur die Symptome aber nicht die Ursachen behoben werden, besteht die Gefahr, dass sich der Schaden wiederholen wird. In der Regel gibt es allerdings nicht nur eine einzelne Ursache, sondern eine Kombination aus mehreren sich teilweise auch gegenseitig beeinflussenden Ursachen. Zu den möglichen Ursachen physikalischer, chemischer, technischer oder biologischer Natur gehören:

Außerdem können Ursachen auch auf menschliches Verhalten zurück gehen, dazu gehören:

  • unterlassene oder fehlerhafte Planung
  • mangelnde Koordination der Gewerke
  • mangelnde Ausführungsüberwachung
  • unterlassene Schutzmaßnahmen
  • nicht bestimmungsgemäße Nutzung
  • Unfälle
  • mutwillige Schädigung

Allgemeine Schäden bei Estrichen

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Durch äußere Einwirkungen und innere Vorgänge (z.B. Schwinden) entstehen Spannungen im Estrich. Risse können im Estrich auftreten wenn in einem lokalen Bereich die Zugspannungen die Materialfestigkeit übersteigen. Man unterscheidet zwei Schadensformen. Risse können an der Oberfläche des Estrichs auftreten und sich nach unten verjüngen. Bei dieser Form sind die Risse meist netzartig verzweigt. Sie kommen überwiegend bei Verbundestrichen vor. Der Grund dafür liegt oft in einem ungleichmäßigen Anfangsschwinden des Estrichs. Oben trocknet er schneller aus als unten.

Zudem ist bei Verbundestrichen die Bewegung des Estrichs auf dem Untergrund eingeschränkt. Dadurch kommt es zu einer ungleichmäßigen Spannungsverteilung und Rissen an der Oberfläche. Die zweite Form sind Risse mit parallel verlaufenden Rissufern. Sie ziehen sich meist durch den gesamten Estrichquerschnitt durch und manchmal sogar bis in den Untergrund. Diese Form tritt überwiegend bei Estrichen auf Dämm- oder auf Trennschicht auf. Sie entstehen zum Beispiel durch fehlenden Schwind-, Rand-, oder Bewegungsfugen oder durch Bruch der Estrichplatte bei ungenügender Dicke bzw. zu hoher Belastung. Auch Verwölbungen der Estrichplatte können eine Ursache sein.

Einbrüche

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Einbrüche im Estrich sind relativ selten. Sie entstehen durch zu hohe Einzellasten auf Estrichen mit einer weichen Unterlage. Die Last stanzt einen kreisförmigen Bereich im Estrich aus, wenn die Druck- und Scherkräfte zu stark werden.

Zerfall, Festigkeitsverlust

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Zerfall bei Estrichen bedeutet, dass der Estrich in viele kleine Bruchstücke zerbricht oder sich krümelig auflöst. Dies geschieht wenn die Baustofffestigkeit nicht hoch genug ist und den äußeren Lasten und inneren Spannungen nicht standhalten kann. Die Ursache kann in der Rezeptur des Estrichs liegen. Auch fehlende Nachbehandlung kann ein Grund sein. Einige Chemikalien greifen das Bindemittel im Estrich an, wodurch auch die Festigkeit auch durch verringert wird. Zu dem kann eine zu hohe Wassereinwirkung schädigend wirken, besonders in Verbindung mit niedrigen Temperaturen kann es zu Frostschäden kommen.

Verformungen (Absenkungen, Verwölbungen)

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Estriche auf Trenn- oder Dämmschichten können sich unabhängig von dem Untergrund und somit freier verformen. Absenkungen und Verwölbungen können die Folge sein. Ganzflächige oder partielle Estrichabsenkungen treten nur bei Estrichen auf Dämmschicht oder Trockenschüttung aus. Erkennbar ist eine Absenkung im vergrößerten Abstand des Bodenbelags von den Randsockeln. Das Problem liegt dabei in der Dämmschicht. Diese kann ihr Volumen verringern. Teilweise ist das unvermeidlich. Die Volumenverringerung kann zum Beispiel durch Angriff von Wasser oder Lösungsmitteln verstärkt werden und umso größere Absenkungen mit sich ziehen.

Fertigteilestriche auf losen Schüttungen können zu dem absenken wenn das Schüttmaterial zusammensackt oder sich teilweise in Hohlräume verschiebt. Die maximalen Verformungen bei Estrichen auf Dämmschicht durch Lasteinwirkungen treten bei Einzelasten in den Eck- und Randzonen des Estrichs auf. Fertigteilestriche sind dabei empfindlicher als Zementestriche.

Durch thermische und hygrische Einflüsse kann es ebenfalls zu Verformungen kommen. Bei Estrichen auf Dämmschicht kommt es zu „Aufschüsselungen“ durch stärkeres Schwinden in der oberen Zone als in der unteren Zone. Dieser Effekt kann sich bei Heizestrichen noch verstärken, da sich der Estrich in dem Bereich der Heizelemente in der unteren Zone stärker durch die thermische Längenänderung stärker ausdehnt als im oberen Bereich.

Auch im Zusammenhang mit Belägen kann unterschiedliches Schwinden problematisch sein. Besonders Hartbeläge, wie Keramik, Naturstein oder Betonwerkstein, stören das natürliche Schwinden des Estrichs an der Oberseite. Die Unterseite, besonders bei Zementestrich, schwindet somit also deutlich mehr als die Oberseite und der Estrich wölbt sich in der Folge auf. Solche Verformungen können sich für die Nutzer des Bodens bemerkbar machen. So können Türen über den Bodenbelag streifen und im schlimmsten Fall nicht mehr geöffnet werden. Und Möbel geraten durch den unebenen Untergrund in eine sichtbare Schieflage.

Ein weiterer Schadensfall ist die stufenweise Überlagerung von anfänglichen „Aufschüsseln“ und späteren Aufwölben von Estrichen auf Dämm- oder Trennschicht. Der Estrich schwindet zunächst an der freien Oberfläche mehr und „schüsselt auf“. Wenn dann ein Keramikbelag und Randsockel zu früh auf die noch verformte Oberfläche aufgetragen werden, wird das Schwinden an der Oberfläche unterbunden und der Estrich zieht sich an der Unterseite stärker zusammen wodurch es zum Aufwölben kommt. Das hat Absenkungen der Ränder und damit oft gerissene elastische Verfugung am Rand zur Folge. Absenkungen können im Estrich auch entstehen wenn der Estrich an sich mangelfrei ist. Dann liegt die Ursache oft in dem tragenden Untergrund. Eine schlecht ausgeführte Konstruktion oder zu hohes Schwinden beim Austrocknen des Untergrunds können den Estrich negativ beeinflussen.

Sonstige Schäden im Zusammenhang mit Belägen

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Bei Belägen aus Holz wie Parkett oder Holzpflaster ist die stark quellfähige Eigenschaft problematisch, wenn sich der Wassergehalt im Holzbelag beim Einbau im Vergleich zu dem Wassergehalt bei der späteren Nutzung stark unterscheidet. Die Holzwerkstoffe quellen auf, wodurch es zu Spannungen kommt die in den Estrich übertragen werden. Dies kann Risse im Estrich oder das Ablösen des Belags vom Estrich zur Folge haben. Außerdem können die Holzwerkstoffe einem noch nicht ausreichend getrocknetem Estrich die Feuchte entziehen.

Auch wasserdampfdichte Beläge können problematisch sein. Vor allem bei den nicht dauerfeuchtebeständigen Calciumsulfat- oder Magensiaestrichen können Schäden entstehen. Wenn diese Estriche noch nicht ausreichend ausgetrocknet sind und ein wasserdampfdichter Belag aufgebracht wird, kann es zu Gefügestörungen und Zerfall führen.

Ablösungen vom Untergrund

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Bei Verbundestrichen oder mehrschichtigen Estrichen können Ablösungen zwischen dem Estrich und dem Untergrund bzw. den einzelnen Schichten vorkommen, wenn kritische Scher- und Zugspannungen erreicht werden. Das Problem kann auftreten wenn die beiden Schichten ein stark unterschiedliches Schwind- oder thermisches Längenveränderungsverhalten aufweisen. Ferner können auch seitliche Stauchungen, nachträgliche Durchbiegungen des Untergrunds oder absprengende Druckkräfte diesen Schadensfall verursachen.

Schlechte Oberflächenbeschaffenheit

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Ob die Oberflächenbeschaffenheit ein Mangel ist, hängt davon ab, was vertragsmäßig gefordert und ausgeschrieben war. So können Farb- und Strukturunterschiede in der Oberfläche bei Nutzestrichen teilweise problematisch sein. Solche Effekte entstehen durch Ungenauigkeiten bei der Estrichmischung oder eine falsche Rezeptur. An der Oberfläche können auch Poren entstehen wenn der beispielsweise Wasserzementwert zu hoch ist oder die Mörtelkonsistenz ungünstig ist. Durch punktuelle mechanische Überbeanspruchung kann es zu Abplatzungen des Estrichs kommen. Abplatzungen können auch ungeeigneten Zuschlagstoffen geschuldet sein. Ein weiter Mangel ist der zu schnelle Verschleiß nach Beanspruchung der Oberfläche in Zusammenhang mit einer absandenden Oberfläche. Die Ursache liegt hierbei meist in einer zu raschen Austrocknung mit fehlender Nachbehandlung oder eine zu geringe Festigkeit des Estrichs.

Soll der Estrich mit Bodenbelägen versehen werden ist die optische Beschaffenheit nicht relevant. Jedoch muss die Oberfläche für das Aufbringen von Spachtelschichten und Kleber geeignet sein. Problematisch ist hier eine zu geringe Haftzugfestigkeit, welche sich durch Absanden der Oberfläche bemerkbar machen kann. Haftvermindernd kann außerdem eine sogenannte Schlämmschicht („Sinterschicht“) wirken, die insbesondere bei Zement- und Calciumsulfatfließestrichen auftritt. Meist ist ein zu hoher Wasser/Bindemittel-Wert die Ursache.

Maßtoleranzüberschreitungen

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Teilweise werden die Anforderungen an die Maßeinhaltungen nicht erfüllt. Zum Beispiel kann die Höhenlage des Estrichs nicht stimmen, wodurch zum Beispiel die Anschlusshöhe an Treppenstufen oder Podesten nicht stimmt. Bei Gefälleestrichen ist eine fehlende oder falsche Neigung problematisch. Die Schuld liegt entweder bei der Ausführung oder bei der Planung. Bei ungenügender Ebenheit ist in der Regel eine Fehler in der Ausführung vorgekommen, zum Beispiel wurde der frische Estrich unzulässig betreten oder das Abziehen und Glätten wurde nicht sorgfältig ausgeführt.

Einmuldungen und Eindrückungen

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Einmuldungen und Eindrückungen treten bei Gussasphaltestrichen durch hohe Einzellasten auf wenn die erforderliche Härteklasse nicht erreicht wird.

Knackgeräusche

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Störende Knack- oder Knirschgeräusche können ebenfalls ein Mangel sein. Bei schwimmenden Estrichen können sie im Bereich von Fugen auftreten. Meist ist die Reibungsbewegung zwischen benachbarten Estrichplatten behindert oder teilweise erzeugen lose aneinander reibende Bestandteile im Fugenraum die Geräusche. Auch bei Trockenestrichen aus Holzwerkstoffplatten können zum Beispiel durch mangelhaft verklebte Verbindungen zwischen den Platten störende Geräusche entstehen. Ebenso können ruckartige Bewegungen bei behinderten Wärmeausdehnungen von Heizestrichen Geräusche erzeugen.

Feuchteschäden

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Schäden durch Feuchte sind sehr vielseitig und eine der häufigsten Schadensarten an Fußböden. Entsteht ein Feuchtschaden ist meist nicht nur der Estrich sondern die gesamte Fußbodenkonstruktion betroffen. Feuchte kann sowohl in flüssiger Form als Wasser zum Beispiel von Außen oder durch undichte Leitungen schädigen, als auch in gasförmiger Form. Intensive Raumnutzung oder Baufeuchte sind deshalb auch problematisch.

Calciumsulfat- und Magensiaestriche besitzen wasserlösliche Bestandteile. Sie sind nicht beständig gegen langandauernde Feuchte und daher besonders zu schützen. Bei langandauernder Feuchte verlieren sie ihre Festigkeit, lösen sich auf oder verformen sich. Oft sind fehlende oder beschädigte Abdichtungen die Ursache für Feuchteschäden. So kann zum Beispiel aufsteigende Bodenfeuchtigkeit bei einer fehlenden Abdichtung unter einer einem schwimmenden Zementestrich zur Ablösung des Parkettbelags führen.

Auch wasserundurchlässiger Beton kann eine Abdichtung nicht ersetzen. Wird dies nicht beachtet es zu Schäden kommen. Wenn Wasser zum Beispiel durch undichte Fugen in die Dämmschicht eines schwimmenden Estrichs eindringt, verliert die Dämmschicht häufig ihre Festigkeit und es kann zu erheblichen Absenkungen kommen. Feuchte kann des weitern zur Blasenbildung und Verseifung von Kleber bei elastischen Bodenbelägen führen. Mangelnde Abdichtungen haben darüber hinaus oft Folgeschäden. Zum Beispiel können über längere Zeiträume Stahlrohrleitungen bei Kontakt mit Feuchte korrodieren.

Spezielle Schäden im Freien

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Im Freien sind Estriche schwierigen Bedingungen ausgesetzt. Der Estrich muss den Witterungsbedingungen, Niederschlägen sowie einer stark schwankenden Temperatur standhalten. Im Außenbereich eignen sich deshalb nur Zement- und Gussasphaltestriche. Für Zementestriche ist darauf zu achten, dass der Estrichmörtel frostbeständig ist. Eine Abdichtung gegen Regenwasser und der Schutz gegen den Kristallisationsdruck von Eis sind ebenfalls sehr wichtig. Durch die teilweise sehr hohen und niedrigen Temperaturen kommt es zu thermischen Längenänderungen die Spannungen im Estrich erzeugen die Risse verursachen können. Gussasphaltestrich benötigt eine hohe Härteklasse um der Erwärmung durch Sonnenbestrahlung zu trotzen.

Chemische Unbeständigkeiten

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Chemikalien können sowohl die Bindemittel als auch die Zuschlagstoffe eines Estrichs angreifen. Gussasphaltestrich ist zum Beispiel gegen Benzin anfällig. Zementestrich zersetzt sich meist bei langzeitigen Säureeinwirkungen.

Schäden im Zusammenhang mit Fugen

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Die Anordnung von Fugen in Estrichen ist sehr wichtig um Formänderungen aufzunehmen und Risse zu vermeiden. An Bewegungsfugen können unregelmäßige Risse auftreten wenn die Fugen nicht deckungsgleich mit den im Untergrund vorhanden Fugen verlaufen. Wenn die Fugenbreite zu gering ist kann es zu Ablösungen von Fugendichtungsmassen (Adhäsionsrissen) führen. Auch zu starre Verfugung im Fugenraum ist problematisch und kann den Estrich in der Nähe der Fuge zerstören. Frei liegenden Fugenkanten bei Nutzestrichen sind außerdem anfällig gegenüber rollender Beanspruchung und benötigen besondere Eckschienen als Schutzmaßnahme vor Ausbrüchen. An Scheinfugen treten oftmals Knirschgeräusche durch lose Zuschlagkörner auf. Und der Oberbelag kann an diesen Fugen Schaden nehmen wenn die Scheinfugen nicht ausreichend kraftschlüssig verbunden sind. An fehlerhaften Randfugen kann es zur Stauchung des Belags kommen wenn die Wärmedehnung behindert ist. Außerdem reißen manchmal die Fugendichtungsmassen zwischen Bodenbelag und den Sockelplatten (bzw. Wandbelag) wenn es durch verschiedene Gründe zur Absenkung der Estrichränder kommt.

Des Weiteren können nicht verschlossene Randfugen eine Brutstätte für Ungeziefer darstellen und sind daher mit elastischer Dichtungsmasse zu verschließen.

Nicht erreichte Belegreife

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Die Belegreife ist der hygrische Zustand eines Estrichs, bei dem ein Aufbringen von Bodenbelag schadfrei möglich ist. Ein belegreifer Estrich hat also ausreichend Festigkeit und ist ausreichend abgebunden und bis zur Gleichgewichtsfeuchte ausgetrocknet.

Häufig kommt es durch zu frühes Belegen aufgrund unterlassener Belegreifeprüfung zu Schäden. Durch dampfdichte Beläge wird die Austrocknung des Estrichs behindert. Insbesondere bei Calciumsulfat- und Magnesiaestrich ist dies problematisch, weil die durch ihren nicht feuchtigkeitsbeständigen Charakter ihre Festigkeit verlieren und aufbeulen können. Außerdem kann der zu feuchte Estrich zur Erweichung des Klebers von Belägen führen, dies ist insbesondere bei Holzfußböden durch das hohe Quellvermögen ein Problem. Ein starrer Belag bei schwimmenden Estrichen verhindert das nachträgliche Schwinden an der Oberseite, so zieht sich nur die Unterseite zusammen und der Estrich wölbt sich nach oben. Häufig kommt es auf der Baustelle zu Problemen, wenn die Estriche ihre Belegreife nicht planmäßig erreichen. Dafür sind zum Teil ungünstigen Trocknungsbedingungen als auch eine ungünstige Estrichrezeptur oder zu große Estrichdicke verantwortlich.

Schäden an Verbundestrichen

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Bei Verbundestrichen ist der Estrich fest mit dem tragenden Untergrund verbunden. Daher ist die Haftfestigkeit hier von besonderer Bedeutung. Verbundestriche werden häufig auf Stahlbeton aufgebracht. Bei neuen Stahlbetondecken besteht die Gefahr den Estrich zu früh aufzubringen. Die Decke verformt sich noch und diese Spannungen werden in den Estrich übertragen. Bei mehrfeldrigen Decken entstehen dabei über den Auflagern Zugspannungen im Estrich. Werden die Spannungen zu hoch kann der Estrich reißen und Risse ausbilden. Wenn bereits Risse im Untergrund vorhanden sind, sollten diese vor dem aufbringen des Estrichs geschlossen werden. Denn sonst setzen sich die Risse bei ihrer weiteren Ausbreitung in dem Estrich fort. Ein weiteres Problem sind Spannungen die durch unterschiedliches Verformungsverhalten hervorgerufen werden. Eine unterschiedliche thermische Längenänderung des Untergrund im Gegensatz zum Estrich, oder auch unterschiedliches Schwind- und Quellverhalten bewirkt Spannungen im Haftverbund. Es besteht die Möglichkeit, dass der Verbund nicht hält und der Estrich sich von dem Untergrund löst. Der Haftverbund kann auch aus anderen Gründen gestört sein. Durch Verschmutzungen, fehlende Rauheit oder eine Sinterhaut ist die Oberfläche für einen Haftverbund ungeeignet. Dies ist auch der Fall wenn eine geplante Haftbrücke, z.B. aus Kunstharz, fehlt. Ebenso kann eine ungeeignete Estrichmischung oder schlechte Verdichtung zu einem gestörten Haftverbund und somit schließlich zum Ablösen des Estrichs führen. Ein frischer Estrich kann auch durch ein zu hohes Schwindmaß oder ungenügende Nachbehandlung an der Oberfläche reißen. Die untere Zone ist durch den Verbund zum Untergrund in der Bewegung eingeschränkt, so bilden sich verzweigte netzartige Risse mit nach unten verjüngender Rissbreite. Außerdem können in Verbundestrichen Risse neben Bewegungsfugen entstehen wenn diese nicht deckungsgleich mit den Fugen im Untergrund

Schäden an Estrichen auf Trennschicht

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Bei Estrichen auf Trennschicht kann sich die Estrichplatte nach Überwindung der Reibungskräfte auf der Trennschicht horizontal bewegen. Wenn die Mindestschichtdicken und Nennfestigkeiten eingehalten werden sind Spannungen aus Nutzlasten in der Regel nicht schadenswirksam, weil die Kräfte in den Untergrund eingeleitet werden können. Auch entstehen in der Regel keine größeren Spannungen im Estrich aus der Verformung im Untergrund. Die Estriche auf Trennschicht werden im Wesentlichen durch Eigenspannungen aus Schwinden, Quellen sowie thermischen bedingten Längenänderungsbestrebungen beansprucht. Bei großen Estrichflächen kann die Reibungskraft in der Plattenmitte teilweise nicht mehr überwunden werden. Normalspannungen durch thermische Längenänderung können dann zu von der Mitte ausgehenden Rissen führen. Dem ist entgegenzuwirken indem große Estrichflächen mit Dehnungsfugen in Einzelfelder unterteilt werden.

Wenn der Estrich im oberen Bereich ein unterschiedliches Formänderungsbestreben als im unteren Bereich erfährt kann es zu einer Verformung der Estrichplatte kommen. So führt eine einseitige Erwärmung von oben zu einer Verlängerung der Estrichoberseite, die Unterseite wird vergleichsweise weniger stark erwärmt und dehnt sich nicht so stark aus. Der Estrich wölbt sich nach oben. Das Gegenteil passiert zum Beispiel durch rasches Austrocknen an der Oberfläche und damit einhergehende Schwindverkürzungen. Die Unterseite verkürzt sich weniger und es kommt zum „Aufschüsseln“ der Ränder. Des Weiteren muss bei der Verlegung der Trennschichten auf eine Vermeidung von Falten geachtet werden, ansonsten bilden die Falten später im Estrich Schwachstellen an denen sich Risse bilden können. Auch fehlende Randfugen sind problematisch. So kann die seitliche Bewegung des Estrichs zum Beispiel an Pfeilern behindert werden wodurch sich ebenfalls Risse bilden können.

Schäden an Estrichen auf Dämmschicht

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Estriche auf Dämmschicht auch „Schwimmende Estriche“ genannt können sich wie Estriche auf Trennschicht bei Überwindung der Reibkräfte horizontal verschieben. Daher gibt es in dem Bereich im Wesentlichen die gleichen Probleme wie bei Estrichen auf Trennschicht. Wie bei Estrichen auf Trennschicht kann es durch unterschiedliches Schwindverhalten im oberen und unteren Bereich des Estrichs zur Verwölbung kommen. Das sorgt dafür, dass die sich die Randbereiche absenken. Zusätzlich können sich Estriche auf Dämmschicht auch vertikal verformen, da die Dämmschicht im Gegensatz zur Trennschicht weich ist. Das hat zur Folge, dass der Estrich auch auf Biegung beansprucht werden kann. Besonders kritisch sind punktuelle Einzellasten an den Rändern, die Biegezugspannungen verursachen und so eine Rissgefahr darstellen. Risse entstehen bei ungenügender Festigkeit oder zu geringer Estrichdicke. Durch die weiche Dämmschicht gibt es auch herstellungsbedingte Schäden. Die Dämmschicht erschwert das Verdichten des Estrichmörtels, wodurch der Estrich am Ende poröser ist und eine geringere Festigkeit aufweist. Die Verwendung von Fließestrich wirkt dem entgegen. Besonders bei einer mehrlagigen Dämmschicht kann es zum Beispiel durch Begehungen zum Verschieben der Dämmschicht und der Abdeckungen kommen. So für Risse anfällige Schwachstellen im Estrich. Auch Rohrleitungen können problematisch sein. Sie erschweren den sorgfältigen Einbau der Dämmschicht. Daher sollten Rohrleitungen in einem Ausgleichsestrich untergebracht werden. An Estriche auf Dämmschicht werden außerdem Anforderungen an den Trittschallschutz und Wärmeschutz gestellt. Durch Ausführungs- oder Planungsmängel kann es zu ungenügenden Trittschallschutz kommen, der die Anforderungen nicht erfüllt. Dafür sind zum Beispiel ungewollte Schallbrücken verantwortlich, die oft im Bereich von schlecht ausgeführten Randfugen entstehen. Auch der Wärmeschutz kann manchmal ungenügend sein und die Anforderungen nicht erfüllen. Das ist zum Beispiel der Fall wenn die Dämmschicht nicht durchgehend ausgeführt wird oder die erforderliche Dämmschichtdicke nicht eingehalten wird.

Schäden an Heizestrichen

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Heizestriche werden im Grunde wie Estriche auf Dämmschicht ausgeführt, daher entspricht das mechanische Verhalten auch im Wesentlichen den von Estrichen auf Dämmschicht. Sie haben allerdings zusätzlich Heizelemente im unteren Bereich eingebaut, woraus sich höhere thermische Beanspruchungen bedingen. Heizestriche trocknen schneller und stärker aus und schwinden dadurch auch stärker als unbeheizte Konstruktionen. Das bringt ein erhöhtes Rissrisiko mit sich. Bei der Verwendung von Kupferrohren können Spannungen zwischen dem Zementestrich und den Rohren auftreten, weil die Kupferrohre einen höheren Längenänderungsfaktor als Zement. Heizestriche neigen in der Regel zur Verkrümmungen. Mit aufgebrachten Keramikbelägen kommt es zur Aufwölbung des Estrichs und Absenkung der Ränder. Dadurch reißt zum Beispiel die Fugendichtungsmasse an den Randanschlüssen.

Die Flächen von Heizestrichen sind mit Bewegungsfugen zu begrenzen und die Randfugen müssen ringsum voll funktionsfähig und ausreichend breit sein. Heizestriche müssen vor dem Belegen aufgeheizt werden, so können entstehende Risse vor dem Belegen saniert werden. Geschieht dies nicht treten später häufig Rissschäden auf. Ein weiteres Problem ist Frosteinwirkung bei Heizestrichen mit Wasserrohren als Wärmeträger. Der Gefrierdruck kann die Heizschlangen beschädigen.

Baustoffbedingte Schäden

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Jedes Bindemittel hat spezielle Eigenschaften und somit eigene Vor- und Nachteile. Zementestriche weisen ein hohes Schwindverhalten auf. Dadurch bedingt kommt es häufig zu Rissen, Verkrümmungen oder Ablösungen vom Untergrund. Ein Fließestrich aus Zement hat eine besonderes lange Austrocknungszeit bis zur Belegreife und somit die Gefahr des zu frühen Belegens. Calciumsulfatestriche enthalten wasserlösliche Bestandteile. Durch Feuchtigkeit kann es zu Festigkeitsverlust kommen. Außerdem bilden Calciumsulfatestriche teilweise haftungsvermindernde „Sinterschichten“. In Einzelfällen kann es bei ungünstiger Zusammensetzung zu einem unerwartet starken Schwinden und in Folge dessen zur Rissbildung kommen.

Auch Magnesiaestriche enthalten wasserlösliche Bestandteile, weshalb Schäden entstehen wenn sie Feuchte ausgesetzt werden. Darüber hinaus kann eine Falsche Dosierung der CaCl2-Lösung zu Rissen führen. Chloridionenwanderung aus Magnesiaestrich kann in benachbarten Bauteilen Metallkorrosion verursachen.

Bei Kunstharzestrichen kann es in Einzelfällen durch Fehler beim Mischen zu einer nicht bestimmungsgemäßen Erhärtung kommen. Teilweise bleibt dann die Oberfläche klebrig und ist somit nicht nutzbar.

Bei Gussasphaltestrichen kann es bei punktuellen Lasten zu plastischen Verformungen kommen, wenn der Estrich die falsche Härteklasse aufweist. Außerdem kann sich der Estrich unter Sonneneinstrahlung teilweise bis auf 60 °C erwärmen. Das führt zu wellenartigen Verformungen in der Oberfläche.

Bei Fertigteilestrich (Trockenestrich) sind die Verbindungen zwischen den einzelnen Fertigteilplatten Schwachpunkte, an denen sich bei ungenügender Verklebung Risse ausbilden und ein knarrendes Geräusch beim Begehen verursachen können. Bei Verwendung von Holzspanplatten und Gipsbauplatten kann es bei Durchfeuchtung zu Festigkeitsverlusten kommen. Holzwerkstoffplatten sind darüber hinaus wegen des großen Quell- und Schwindmaß problematisch. Die Trockenschüttung unter den Fertigteilen kann bei schlechter Ausführung herausrieseln und so zu einer Absenkung der Estrichplatte führen.

Literatur

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  • Klaus G. Aurnhammer: Schäden an Estrichen. 2008.
  • Alexander Unger: Fussboden Atlas - Fußböden richtig planen und ausführen. 2004

Kategorie:Bauschaden