Als Semiotik bezeichnen wir alle Lehren von Zeichen und Zeichenverwendungen.

Zur Definition des Zeichens und der Beschreibung der Semiose gibt es unterschiedliche Modelle, die zum Teil auf einander aufbauen (Peirce, Morris, Eco), zum Teil aber auch nicht vereinbar sind (Peirce, de Saussure). Deshalb behandeln wir verschiedene Semiotiken getrennt. Wir erläutern allfällige Gemeinsamkeiten.


Semiotik bei Peirce

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Im Rahmen der Semiotik wird das Zeichen nicht als statisches Objekt betrachtet, sondern als eine dynamische Relation. Wirksam wird das Zeichen im Zeichenprozess, der Semiose.


Gemeinsamkeiten

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Gemeinsam ist VIELEN (nicht bei allen) Zeichentheorien, dass darin zwischen einem materiellen Zeichenträger, dem Zeichen als Begriff und dem bezeichneten Gegenstand unterschieden wird. Diese Unterscheidungen werden von vielen Autoren als Semiotisches Dreieck bezeichnet. Dieses Dreieck darf nicht mit der ebenfalls oft als Dreieick dargestellten triadischen Zeichenrelation verwechselt werden.


kybernetische Semiotik bei Todesco

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In der kybernetischen Semiotik (von R. Todesco) steht ein kybernetisch aufgefasster Prozess im Zentrum, in welchem mittels Zeichenkörper Signale gesteuert werden, die der Leser/Hörer als Zeichen interpretiert. Gesteuert wir beispielsweise durch eine geschriebene Graphitstruktur das Licht, das in das Auge des Lesers fällt. Der Beobachter nimmt die Zeichenkörper als Zeichen für etwas. Ich gebe ein Beispiel: Feuer produziert unter bestimmten Umständen (etwa bei feuchten Holz) Rauch. Wenn ein Beobachter Rauch sieht, kann er den Rauch als Zeichen für ein Feuer wahrnehmen. Der Rauch wird durch diese Beobachterperspektive zum Zeichenkörper. Als Zeichenkörper strukturiert der Rauch die Signale, die in das Auge des Beobachters fallen. Analog kann der Beobachter einen Text als Zeichen für eine Intention des Textherstellers wahrnehmen.

Man kann sich nun überlegen, was anstelle des Rauches unter welchen Umständen auch als Zeichenkörper für Rauch in Frage kommt. Das scheint mir die Kernaufgabe der Semiotik. Wer weitergehen will, kann sich natürlich fragen, wie der Beobachter ausgestatet sein muss, damit er etwas als Zeichen für etwas wahrnehmen kann. Das wäre wohl ein psychologische, keine semiotische Frage.