Manfred Nowak (* 26. Juni 1950 in Bad Aussee, Österreich) ist österreichischer Menschenrechtsanwalt. Von 2004 bis 2010 war er als Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Folter tätig. Nowak ist wissenschaftlicher Direktor am Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte und ehemaliger Richter der Menschenrechtskammer von Bosnien und Herzegowina.[1][2]
Nowak ist Generalsekretär des European Interuniversity Centre for Human Rights and Democratisation (EIUC) in Venedig, Italien; Professor für Internationale Menschenrechte und wissenschaftlicher Direktor des Wien-Master-Artium für Menschenrechte. Im Jahr 2016 wurde er zum unabhängigen Experten und Leiter globaler Studien der Vereinten Nationen für Kinder, die ihrer Freiheit beraubt wurden.[3] Nowak setzt sich für Menschenrechte in verschiedenen Ländern ein, in denen Menschen gefoltert und misshandelt werden.[4][1]
Nowak ist Unterstützer der Kampagne für die Einrichtung einer parlamentarischen Versammlung der Vereinten Nationen, einer Organisation, die sich für demokratische Reformen in den Vereinten Nationen einsetzt, und ist dafür, dass ein internationales politisches System mit größerer Verantwortung gegründet wird.[5]
Nowak berichtet über seine Arbeit als Sonderberichterstatter im Journal of Human Rights Practice.[6]
Ausbildung
BearbeitenManfred Nowak besuchte die Volksschule in Leonding, danach das 2. Bundesrealgymnasium in Linz, Österreich, wo er am 28. Mai 1968 seine Matura machte. Nowak studierte 1968 bis 1969 Rechte an der Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Linz. 1969 bis 1972 studierte er Recht und Volkswirtschaft an der Universität Wien. 1973 wurde er zum Doktor iuris der Universität Wien befördert. 1970 bis 1973 studierte Nowak Werbung und Verkauf an der Hochschule für Welthandel in Wien. 1974 bis 1975 studierte er an der Columbia University in New York Rechtswissenschaften. Danach wurde Nowak zum Master of Law der Columbia University befördert.[2][7][8]
Forschungs- und Studienreisen
Bearbeiten- 1975: Studienreise durch zahlreiche Länder Lateinamerikas zu den Themen „Agrarreform“ und Verfassungsrechtsvergleichung[2][7]
- 1978: Forschungsaufenthalt an der London School of Economics and Political Science (LSE, bei Cedric Thornberry): Arbeit an der Habilitationsschrift zum Thema „Politische Grundrechte“[2][7]
- 1980: Forschungsaufenthalt an den Universitäten Amsterdam und Bielefeld sowie bei den Vereinten Nationen in Genf zur Weiterarbeit an der Habilitationsschrift[2][7]
- 1983–1984: Forschungsreise durch zahlreiche Länder Afrikas zum Thema: „Österreichische Bildungszusammenarbeit mit Afrika“[2][7]
- 1986–1987: Forschungsaufenthalt bei den Vereinten Nationen in Genf: Arbeit am Kommentar zum UNO-Pakt über bürgerliche und politische Rechte[2][7]
Berufslaufbahn
BearbeitenManfred Nowak war Schüler von Felix Ermacora und arbeitete bis zu dessen Tod 1995 mit ihm zusammen. Sie gründeten 1992 gemeinsam mit Hannes Tretter das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte. Nowak ist wissenschaftlicher Direktor des Ludwig-Boltzmann-Instituts. Nowak ist außerdem Professor an der Akademie für Menschenrechte und Humanitäres Recht an der Universität Wien.[9]
Von 1973 bis 1978 war Nowak Vertragsassistent und Lehrbeauftragter und 1979 bis 1987 Universitätsassistent am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien.[2][7]
In den Jahren 1987 bis 1989 war Nowak außerordentlicher Universitätsprofessor und Direktor des niederländischen Menschenrechtsinstituts an der Universität Utrecht.[2][7]
1989 bis 2002 arbeitete Nowak hauptberuflich als Vortragender an der Verwaltungsakademie des Bundes in Wien: verantwortlich für die rechtswissenschaftlichen Seminare im Bereich der berufsbegleitenden Fortbildung und Führungskräfteschulung einschließlich EU-Curriculum.[2][7]
Von 1989 bis 2001 leitete Nowak die Rechtsabteilung der österreichischen Bundesakademie für öffentliche Verwaltung in Wien.[2][7]
In den Jahren 2002 bis 2003 war Nowak als Olof-Palme-Gastprofessor für Menschenrechte und humanitäres Völkerrecht an der Universität Lund in Schweden tätig.[2][7]
Im Jahr 2004 war Nowak Gastprofessor für Menschenrechte und Demokratisierung am European Inter-University Centre for Human Rights and Democratization (EIUC) in Venedig.[2][7]
Von 2007 bis 2008 hatte Nowak den Lehrstuhl für internationalen Menschenrechtsschutz an der Universität Wien.[2][7]
In den Jahren 2008 bis 2014 war Nowak Leiter der interdisziplinären Forschungsplattform „Human Rights in the European Context“ an der Universität Wien.[2][7]
Von 2008 bis 2009 was Nowak Inhaber des Schweizer Lehrstuhls für Menschenrechte am Institut de hautes études Internationales et du développement in Genf, Schweiz.[2][7]
2010 leitete Nowak die Initiativ-Fachschule „Empowerment through Human Rights“ der Universität Wien.[2][7] Nowak war 2010 einer der vier Autoren eines UN-Berichtes über geheime Inhaftierungen im Kampf gegen Terrorismus.[10]
2011 war Nowak als Professor für internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Wien tätig.[2][7]
Seit 2012 ist Manfred Nowak wissenschaftlicher Direktor des „Vienna Master of Arts in Human Rights“ (Wien Magister Artium in Menschenrechten) an der Universität Wien.[11]
2014 war Nowak österreichischer Gastprofessor an der Stanford University, Palo Alto, Kalifornien, und Leiter des interdisziplinären Forschungszentrums für Menschenrechte der Universität Wien.[2][7]
Nowak ist seit 2016 Generalsekretär der EIUC in Venedig, Italien, die für den globalen Campus der Menschenrechte mit sieben Masterprogrammen in allen Weltregionen und vielen weiteren Aktivitäten im Bereich der Menschenrechts- und Demokratieerziehung verantwortlich ist. Er lehrt regelmäßig an verschiedenen anderen Universitäten, unter anderem an der American University in Washington, D.C.[12]
Menschenrechtsverletzungen
BearbeitenChina
BearbeitenManfred Nowak, Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechtskommission für Folter und andere grausame Behandlungen, besuchte 2005 die Volksrepublik China und behauptete, dass Folter dort „weit verbreitet“ sei.[13][14] Nowak sagte, obwohl die Folter, vor allem in städtischen Gebieten, rückläufig ist, sei sie in China nach wie vor weit verbreitet.[15] Er gab einige Empfehlungen von Gesetzesreformen, die bis zu einem unabhängigen Überwachungssystem reichten.[16] Nowak klagte auch über die Einmischung chinesischer Beamter in seine Arbeit. Nowak sagte, dass es schwerwiegende Vorkommnisse gab, die seine Mission behinderten.[10][16]
Nowak legte im März 2007 bei der Generalversammlung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen in Genf einen Bericht über Folter und andere grausame Misshandlungen vor. Unter anderem verwies er auf die Verfolgung und Misshandlungen von Dissidenten in China, wie Uiguren,[17] Tibetern, Christen,[18] Falun Gong-Anhängern, Autoren[14] und Menschenrechtsanwälten.[19][20][21] Nowak erwähnte direkt den Organraub an Falun-Gong-Praktizierenden in China,[22] der an vielen Orten ausgeführt werden würde, um Organe für Transplantationsoperationen zur Verfügung zu stellen.[23] 2009 sagte Nowak gegenüber der Zeitung Epoch Times: „Die Erklärung, dass die meisten dieser Organe aus dem Todestrakt stammen, ist nicht eindeutig. Wenn ja, dann muss die Zahl der ausgeführten Schwerverbrecher viel höher sein, als bisher angenommen. Ich habe die chinesische Regierung um Klarheit und um genaue Daten gebeten.“[24] Die chinesische Regierung gab keine Erklärung und bestritt die Anschuldigungen.[22][25][21]
2007 sprach Nowak als UN-Sonderberichterstatter über seine Untersuchungen gegen die Anschuldigungen des Organraubs durch die chinesische Regierung. Er erwähnte, dass die Indizienbeweise der beiden Kanadier, David Kilgour und David Matas,[26] besorgniserregend seien. Nowak wollte seine Untersuchungen erst noch weiter verfolgen, bevor er ein Urteil abgeben werde.[27]
Indonesien
BearbeitenIm November 2006 präsentierte Manfred Nowak auf dem internationalen Panel an der Gadjah-Mada-Universität die Adoption der Yogyakarta-Prinzipien und wurde einer der 29 Unterzeichner.[28] Bei den Prinzipien geht es um Grundsätze für die Anwendung des internationalen Menschenrechtsgesetzes in Bezug auf sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität.[28]
In Indonesien gibt es kein Gesetz, das das Foltern bei Verhörungen betraft. Nowak, Sonderberichterstatter der UNO für Folter, fordert seit seinem Besuch 2007 in West-Papua, dass ein solches Gesetz verabschiedet werden sollte.[29]
Nowak war von der Regierung Indonesiens eingeladen worden und ging einige Tage nach Papua. Er berichtete, dass Folter immer noch praktiziert wird und sagte, dass Folter offiziell als Verbrechen bezeichnet und ins Strafgesetz aufgenommen werden sollte. Nowak bedauerte, dass dies nicht schon lange gemacht wurde, obwohl es von internationalen Beobachtern empfohlen worden war. Nowak meinte es würde ein deutliches Zeichen setzten, wenn Folterer bestraft werden würden und nur so kann Indonesien zeigen, dass es das Folterproblem angehen und abschaffen will.[29] Nowak sagte, dass kein gesetzlicher Schutz für Festgenommene bestehen würde und Indonesiens Regierung somit internationale Normen verletze, zu denen sie sich verpflichtet hatte.[29][30][31]
Irak
BearbeitenIm September 2006 behauptete Nowak, dass Folter[32] im Irak seit dem Irakkrieg ein größeres Problem sei, als es unter dem Regime Saddam Husseins war. Viele der Folterungen, so argumentierte er, werden von Sicherheitskräften, der Miliz (Volksheer) und Aufständischen durchgeführt.[33][34][35] Nowak erwähnte, dass die entdeckten Leichen äußerst schwere Folterspuren aufwiesen.[35]
„Die Situation in Bezug auf Folter im Irak ist jetzt völlig aus dem Ruder gelaufen. […] Die Situation an sich ist äußerst ernst, aber es ist nicht nur Folter durch die Regierung“, sagte Nowak, der UN-Sonderberichterstatter für Folter und Grausamkeit, vor Reportern in Genf.[34][35]
Nowak sagte vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf, dass er mit den Behörden in Irak Gespräche über eine Untersuchungsmission geführt, aber noch keine Einladung erhalten habe.[34][35]
Kuba
BearbeitenIm Januar 2009 erschien Nowak im deutschen ZDF und sagte, er glaube, dass die Vereinigten Staaten eine klare Verpflichtung hätten, gegen Präsident George W. Bush und den ehemaligen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld Klage wegen Folter im Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base in Kuba zu erheben. Nowak sagte: „Wir haben die Dokumente gesehen, die zeigen, dass diese Verhörmethoden ausdrücklich von Rumsfeld angeordnet wurden, aber natürlich mit dem Wissen der höchsten Ebenen in den Vereinigten Staaten.“ Die ehemalige US-Regierung unter George W. Bush sollte für Folter und Misshandlungen in Guantánamo zur Rechenschaft gezogen werden, so der UN-Sonderberichterstatter für Folter.[36][37]
Manfred Nowak erwähnte in Berichten der Vereinten Nationen über das amerikanische Gefängnis in Guantánamo Bay, dass er die Haftanstalt überprüfte und Untersuchungen durchführte. Nowak nannte es eine Untersuchung der „dunklen Künste, die in diesen dunklen Jahren begangen wurden”. Er erwähnte, dass die Öffentlichkeit es vorziehen würde, der US-Regierung zu glauben, anstatt den Vereinten Nationen. Die US-Regierung habe die Untersuchungsergebnisse ständig bestritten, obwohl George W. Bush und Dick Cheney weitgehend die Auswirkungen der Folter überschätzten, damit sie diese rechtfertigen konnten, so Nowak.[38]
Als Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Folter[39] war Nowak 2006 einer der fünf Autoren eines Berichts der Vereinten Nationen über die Inhaftierung von Gefangenen auf dem Marinestützpunkt der Vereinigten Staaten in Bahía de Guantánamo, Kuba.[36][37]
USA
Bearbeiten2010 beschwerten sich Unstützer des Gefreiten der United States Army Chelsea Manning (Bradley Manning) bei Manfred Nowak, dem Sonderberichterstatter für Folter der Vereinten Nationen. Sie erwähnten, dass der Soldat in Haft misshandelt worden sei.[40] Nowak untersuchte die Anschuldigungen. Manning war beschuldigt worden, geheime militärische und diplomatische Computerdateien der Website Wikileaks zugespielt zu haben.[41][42][43]
Der Fernsehsender Fox News berichtete im Dezember 2010, dass der Pressesprecher der Quantico Marine Corps Base, wo Manning festgehalten wurde, den Vereinten Nationen mitgeteilt habe, dass es nichts zu befürchten gebe, nachdem der Weltkörper zugestimmt hatte, eine Beschwerde über die Haftbedingungen von Manning zu prüfen. Pressesprecher Villard erklärte, dass Manning fair behandelt werden würde und dass US-Beamte seine Situation überwachen würden.[43]
Manning-Verfechter führten eine Kampagne im Internet durch, in der sie behaupteten die Gefängniszustände des Soldaten seien unmenschlich. Das Militär behauptete jedoch, dass diese Anschuldigungen unbegründet seien.[43][44]
Manning war wegen Verrats zu 35 Jahren Haftstrafe verurteilt worden, der damalige US Präsident Obama verkürzte im Januar 2013 ihre Strafe um 112 Tage. Medienberichten zufolge soll Manning im Mai 2017 freigelassen werden.[45]
Freiheitsentzug von Kindern
BearbeitenAm 25. Oktober 2016 wurde Manfred Nowak zum unabhängigen Experten gewählt, die Leitung der neuen globalen Studie über die Situation von Kindern, denen die Freiheit genommen wurde, zu übernehmen. Mit der Resolution 71/177 lud die Generalversammlung den unabhängigen Sachverständigen ein, auf ihrer 73. Tagung im September 2018 einen Schlussbericht vorzulegen.[46][47]
Das Ziel dieser Studie ist die Anzahl der Kinder herauszufinden, denen die Freiheit entzogen wurde; nach Alter, Geschlecht, Herkunft, Behinderung und anderen Gründen sowie die Ursachen, die Art und Dauer der Freiheitsentziehung und die Orte, an denen sie festgehalten werden.[46] Zusätzlich gute Methoden darzulegen sowie die Meinungen und Erfahrungen von Kindern zu erfassen, damit durch diese globale Studie Empfehlungen zur Verbesserung der Situationen dieser Kinder deutlich dargestellt werden können.[46] Diese Studie soll zudem eine Änderung der Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber gefährdeten Kindern bewirken. Empfehlungen für Recht, Politik und Praxis geben, damit die Rechte der betroffenen Kinder durch effektive Alternativen, die sich nach dem Wohl des Kindes richten, geschützt werden. Und dafür zu sorgen, dass die Anzahl dieser freiheitsberaubten Kinder erheblich reduziert werden kann.[46][48][47]
Menschenrechtsfunktionen
BearbeitenIm Februar 2008 war Manfred Nowak Gründungsmitglied der ‘Forschungsplattform für Menschenrechte im europäischen Kontext’ an der Universität Wien.[49]
Als international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Menschenrechte übte Manfred Nowak verschiedene unabhängige Expertenfunktionen für die Vereinten Nationen, den Europarat, die Europäische Union, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)[50] sowie für Nichtregierungsorganisationen und im Unternehmenssektor aus. Die wichtigsten Expertenfunktionen sind im Folgenden aufgeführt: [2][7]
- 1986–1993: Mitglied der österreichischen Delegation in der UN-Menschenrechtskommission in Genf.[2]
- 1993: Österreichischer KSZE(OSZE)-Experte im Rahmen des Moskauer 4 Mechanismus der menschlichen Dimension.[2]
- 1993–2001: Mitglied der UNO-Arbeitsgruppe über Verschwundene.[2]
- 1994–1997: UNO-Sonderbeauftragter für Verschwundene im früheren Jugoslawien.[2]
- Seit 1995: Mitglied und Ehrenmitglied der Internationalen Juristenkommission (ICJ), Genf.[2]
- 1996–2003: Richter an der Menschenrechtskammer für Bosnien-Herzegowina in Sarajevo.[2]
- 2000–2012: Vorsitzender einer Besuchskommission des Menschenrechtsbeirats beim Bundesministerium für Inneres.[2]
- 2001–2006: UNO-Experte für Verschwundene.[2]
- 2002–2006: Mitglied des EU-Netzwerks unabhängiger Sachverständiger für Grundrechte.[2]
- 2004–2010: Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen über Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlungen.[2]
- 2008: Mitglied und Berichterstatter eines Gremiums hochrangiger Persönlichkeiten.[2]
- Seit 2010: Vizepräsident der österreichischen UNESCO-Kommission.[2]
- 2012–2017: Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der EU-Agentur für Grundrechte, Wien.[2]
- Seit 2012: Vorsitzender eines internationalen Überprüfungsausschusses zur Beurteilung der Einhaltung der beiden UN-Menschenrechtspakte durch die taiwanesische Regierung.[2]
- Seit 2012: Mitglied des OMV Beirats für Ressourcenschonung und Mitglied des Beirats des European Center for Constitutional and Human Rights, Berlin.[2]
- Seit 2016: Unabhängiger Experte als Leiter der globalen UN-Studie über Kinder, die der Freiheit beraubt wurden.[3]
Publikationen
BearbeitenNowak ist Autor von mehr als 500 Publikationen auf dem Gebiet des Verfassungs-, Verwaltungs- und Völkerrechts sowie der Grund- und Menschenrechte.[2][7] Nachfolgend sind einige aufgeführt:
- 1988: Politische Grundrechte, Wien[2][7]
- 1989: UNO-Pakt über bürgerliche und politische Rechte und Fakultativprotokoll - CCPR Kommentar, Kehl/Straßburg/Arlington[2][7]
- 1993: Internationale Menschenrechte, Dokumente und Einführungshinweise (gemeinsam mit Felix Ermacora und Hannes Tretter), Wien. UN-Vertrag über bürgerliche und politische Rechte - CCPR-Kommentar. [2][7]
- 1993: Die Vereinten Nationen und die Menschenrechte, in Heiner Bielefeldt/Volkmar Deile/Bernd Thomson (Hrsg.), Amnesty International, Menschenrechte vor der Jahrtausendwende, Frankfurt am Main, S. 19–52.[7]
- 1994: Europarat und Menschenrechte, Wien[2][7]
- 2000: Menschenrechtsdialog zwischen der EU und China – Verhandlungen des zweiten Rechtsexpertenseminars der EU und Chinas in Peking am 19. und 20. Oktober 1998, Wien.[2][7]
- 2001: China und die Menschenrechte, Südwind, S. 16.[7]
- 2002: Einführung in das internationale Menschenrechtssystem, Wien/Graz[2][7]
- 2003: Einführung in das internationale Menschenrechtsregime, Leiden (chinesische Übersetzung 2009), 365 Seiten[2][7]
- 2006: Report of the Special Rapporteur on torture and other forms of cruel, inhuman or degrading treatment or punishment on his Mission to China, submitted on 10 March 2006 to the United Nations Commission on Human Rights, UN-Doc. E/CN.4/2006/6/Add.6, 59 Seiten [7]
- 2008: The United Nations Convention Against Torture – A Commentary (mit Elizabeth McArthur), Oxford University Press (Oxford/New York), 1680 Seiten.[7]
- 2008: Protecting Dignity: An Agenda for Human Rights (Schutz der Würde: eine Agenda für Menschenrechte – Fortschrittsbericht über das Gremium für Persönlichkeiten) von Manfred Nowak, Gremiummitglied und Berichterstatter[2][7]
- 2009: Human Rights in Criminal Justice Systems (gemeinsam mit Dato´Param Cumaraswamy), 9th Informal Asia-Europe Meeting (ASEM) Seminar on Human Rights, Strassburg, 88 Seiten[2][7]
- 2010: Die Bedeutung der Menschenrechte im 21. Jahrhundert, In: Jahresbericht 2009 der Österreichischen. Parlamentsdirektion, Wien, S. 40-41 [7]
- 2010: Einführung in das internationale Menschenrechtssystem, (chinesische Übersetzung) (“Guoji Renquan Zhidu DaoLun”), Peking University Press, 383 Seiten.[7]
- 2011: Auf dem Weg zu einem Weltgerichtshof für Menschenrechte, In Heiner Bielefeldt, Hannes Tretter et al. (eds.), Jahrbuch Menschenrechte, S. 364–380 [7]
- 2012: Folter: Die Alltäglichkeit des Unfassbaren, Kremayr-Scheriau Verlag, Wien, 240 Seiten[2][7]
- 2012: All Human Rights for All – Vienna Manual on Human Rights (Menschenrechte für Alle – Wiener Handbuch über Menschenrechte) (herausgegeben zusammen mit Karolina Januszewski, Tina Hofstaetter), Wien/Graz, 672 Seiten[2][7]
- 2013: Das absolute Folterverbot aus extraterritorialer Perspektive, (gemeinsam mit Moritz Birk, Jörg Stippel) in: Zeitschrift für Menschenrechte 2, 2012, S. 8–26 [7]
- 2015: Menschenrechte – Eine Antwort auf die wachsende ökonomische Ungleichheit, Wien/Hamburg, 176 Seiten[2][7]
- 2016: Politik darf nicht außerhalb des Rechts stehen, Kommentar der Anderen im Standard vom 25.01.2016, S. 19[2][7]
- 2017: Menschenrechte oder globaler Kapitalismus, Die Grenzen der Privatisierung, Pennsylvania, 256 Seiten[2][7]
- 2017: Folter – Die Konfrontation eines Experten mit einem alltäglichen Übel, Pennsylvania, 191 Seiten (in Vorbereitung) [2][7]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1994 wurde Manfred Nowak mit dem UNESCO-Preis für die Lehre der Menschenrechte ausgezeichnet.[51][5][2]
- 1995 bekam Nowak den Berufstitels außerordentlicher Universitätsprofessor verliehen.[2]
- 2007 erhielt er den Bruno-Kreisky-Preis für herausragende Verdienste um die Menschenrechte.[52][9][2]
- 2008 wurde ihm die Ehrenmedaille des European Inter-University Centre for Human Rights and Democratisation in Venedig verliehen sowie die Magdeburger Menschenrechtsmedaille durch die Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg.[2]
- 2010 erhielt Nowak den Menschenrechtspreis der Panteion Universität Athen.[2]
- 2011 bekam er den IAFS 2005 Hong Kong Forensic Foundation Lecture Award verliehen.[2]
- 2012 erhielt er den Titel des Dr. et Prof. honoris causa der Eötvös Lorand Universität Budapest.[2]
- 2013 bekam er den Lisl und Leo Eitinger Menschenrechtspreis für seine Verdienste um die Menschenrechte an der Universität Oslo verliehen.[2]
- 2014 wurde Nowak mit der Otto-Hahn-Friedensmedaille ausgezeichnet.[53] [2]
- 2015 bekam er den Egon-Ranshofen-Wertheimer-Preis vom Verein für Zeitgeschichte in Braunau verliehen.[2]
- 2017 wurde Nowak der Titel des Dr. honoris causa der Universität Bukarest verliehen.[7]
- 2017 wurde Nowak von Michael Müller, dem Bürgermeister von Berlin, das Bundesverdienstkreuz überreicht.[54]
Siehe auch
BearbeitenWeblink
Bearbeiten- Enhanced interrogation techniques (English)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Stefan Müller, Jäger der Wahrheit, Zeit Online, 19. Mai 2011, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi Lebenslauf Manfred Nowak, Ludwig Boltzmann Institute, Menschenrechte, Universität Wien, 18. Februar 2015, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b Damit kein Kind unsichtbar bleibt – Manfred Nowak bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen, Ludwig Boltzmann Institut Menschenrechte, Oktober 2017, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Lisa Nimmervoll, Völkerrechtler Nowak: „Die Menschenrechte sind wirklich in einer Krise“, der Standard.at, 3. Februar 2015, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b United Nations experts endorse the creation of a UN Parliamentary Assembly, UNPA Campaign, 3. November 2016, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Manfred Nowak, Fact-Finding on Torture and Ill-Treatment and Conditions of Detention, Journal of Human Rights Practice, Vol. 1 (1): 101–119, 1. März 2009, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar Manfred Nowaks Lebenslauf, Ludwig Boltzmann Institute, Menschenrechte, 2018, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Neue Professuren, Univ.-Prof. Dr. Manfred Nowak, LL.M., Universität Wien, Februar 2011, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b Judith Hecht, Manfred Nowak: „Man darf sich nicht einschüchtern lassen“, Die Presse, 23. November 2013, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b China torture ‘still widespread’, BBC News, 2. Dezember 2005, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Vienna Master of Arts in Human Rights, Universität Wien, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Fluchtbedingte Migration – Herausforderung für die EZA Präsentation der Publikation „Österreichische Entwicklungspolitik 2016“ und Diskussion, Centrum für Internationale Entwicklung, ÖFSE, 3. Oktober 2016, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Alexander Hamrle, Nowak: Folter nach wie vor in China weit verbreitet, Epoch Times, 18. Dezember 2005, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b Verfolgte Autoren in China, Freiheit des Wortes für Uiguren, Tibeter, Mongolen und Han-Chinesen, Menschenrechtsreport Nr. 61 der Gesellschaft für bedrohte Völker, Oktober 2009, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ UN Special Rapporteur on Torture Concludes Two-Week Visit to China, Congressional–Executive Commission On China, 22. Mai 2006, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b Torture, though on decline, remains widespread in China, UN expert reports, UN News, 2. Dezember 2005, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Religiöse Verfolgung von Uiguren in China wird verschärft, Gesellschaft für bedrohte Völker, China Observer, 22. Juni 2013, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Sonja Ozimek, Christen-Verfolgung in China „nach Taliban-IS-Art“: Behörden reißen Kirche ab – Gläubige inhaftiert, Epoch Times, 13. Januar 2018, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Manfred Nowak: „Massive Repressionswelle“ an Uiguren, Epoch Times, 22. Juli 2009, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Issue 36: 2010 UN Report Highlights Falun Gong Persecution in China, Falun Gong Human Rights Group, 2003 – 2007, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b Yiyuan Hackmayer, Bürgerrechtsanwalt schrieb zum dritten Mal an chinesische Führung, Epoch Times, 14. Dezember 2005, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b Arleen Freeman, China's Organ Harvesting Questioned Again by UN Special Rapporteurs: FalunHR Reports, Marketwire, 8. Mai 2008, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Manfred Nowak, Report of the Special Rapporteur on torture and other cruel, inhuman or degrading treatment or punishment, Human Rights Council, General Assembly, United Nations, A/HRC/4/33/Add.1, 20. März 2007, Seite 60 bis 63, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Charlotte Cuthbertson, Unsolved: Organ Harvesting in China, The Epoch Times, 5. August 2009, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ United Nations Human Rights Special Rapporteurs Reiterate Findings on China's Organ Harvesting from Falun Gong Practitioners, The Information Daily, 9. Mai 2008, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ David Matas, IDENTITY AND ADVOCACY: THE KILLING OF FALUN GONG FOR THEIR ORGANS, International Coalition to End Transplant Abuse in China, 24. March 2017, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Interview with outgoing UN Special Rapporteur on Torture Manfred Novak on Falun Gong in China, David Kilgour, Misik.at, 12. März 2007, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b Signatories to The Yogyakarta Principles, S. 35, März 2007, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b c FOLTER IM GEFÄNGNIS ABEPURA IN PAPUA/ INDONESIEN, Westpapuanetz (WPN), 26. Oktober 2008, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ UN-Sonderberichterstatter über Folter beendet Indonesien-Reise / SPECIAL RAPPORTEUR ON TORTURE CONCLUDES VISIT TO INDONESIA, 23. November 2007, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Maik Söhler, Quälen mit System, Wo? Wer? Wie? Was dagegen tun? Mit „Folter“ legt Manfred Nowak, der ehemalige UNO-Sonderbericht¬erstatter über Folter, einen hellsichtigen Überblick seiner sechsjährigen Arbeit vor, Amnesty International, 25. September 2012, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Menschenrecht-Experte Nowak und der Folter-Atlas, Epoch Times, 14. Mai 2011, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Iraq torture ‘worse after Saddam’, BBC News, 21. September 2006, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b c Torture in Iraq ‘worse after Saddam’, says UN, The Irish Times, 21. September 2006, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b c d Torture in Iraq worse than under Saddam, The Guardian, 21. September 2006, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b Bush Should Face Prosecution, Says UN Representative, Deutsche Welle, 21. Januar 2009, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b UNO-Bericht über Guantanamo, Informationsplattform humanrights.ch, 22. Februar 2006, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Manfred Nowak, Beyond the Senate report: torture never ‘works’ the way torturers tell you it does, The Guardian, 3. April 2014, abgerufen am 3. März 2018
- ↑ Special Rapporteur on Torture and Other Cruel, Inhuman or Degrading Treatment or Punishment, United Nations Human Rights, Office of the High Commissioner, 2014, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Ewen MacAskill, UN to investigate treatment of jailed leaks suspect Bradley Manning, The Guardian, 23. Dezember 2010, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ UN looking into Treatment of suspect linked to WikiLeaks, The Mercury News, 22. Dezember 2010, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ WikiLeaks suspect Bradley Manning subject to 'cruel and degrading' treatment, says UN official, National Post, 5. März 2012, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b c U.S. Military Assures U.N. WikiLeaks Suspect Treated ‘Fairly’, Fox News Politics, 22. Dezember 2010, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Ellen Nakashima, WikiLeaks suspect's treatment ‘stupid,’ U.S. official says, Washington Post, 11. März 2011, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Obama lässt Whistleblowerin Chelsea Manning im Mai frei, Spiegel Online, 18. Januar 2017, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b c d Children Deprived of Liberty - The United Nations Global Study, United Nations Human Rights, Office of the High Commissioner, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ a b GENERAL ASSEMBLY OF THE UNITED NATIONS SOCIAL, HUMANITARIAN & CULTURAL - THIRD COMMITTEE, ITEM 68: Promotion and protection of the rights of children, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Secretary-General Welcomes Selection of Manfred Nowak to Lead New Global Study on Situation of Children in Detention, United Nations, Press Release, 25. Oktober 2016, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ The Research Platform Human Rights in the European Context, Universität Wien, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Jeanette Seiffert, Nowak: „Wir haben einen neuen Ost-West-Konflikt“, Deutsche Welle, 7. Dezember 2013, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Preise für Menschenrechte, Frieden, Ethik und Sozialwissenschaften, Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Previous winners of The University of Oslo’s Human Rights Award, UiO University of Oslo, 1986 – 2017, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Goldene Otto-Hahn-Friedensmedaille für Manfred Nowak, Ludwig Boltzmann Institut Menschenrechte, 17. Dezember 2014, abgerufen am 2. März 2018
- ↑ Müller überreicht Manfred Nowak Bundesverdienstkreuz, Der Regierende Bürgermeister Senatskanzlei, 7. September 2017, abgerufen am 2. März 2018
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Personendaten | |
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NAME | Manfred Nowak |
KURZBESCHREIBUNG | Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen |
GEBURTSDATUM | 26. Juni 1950 |
GEBURTSORT | Bad Aussee, Österreich |