Als Federmesser-Gruppen wird in der Archäologie eine Gruppe von Spätpalälothischen Kulturen bezeichnet für welche die Verwendung der namengebenden Federmesser kennzeichnend ist.
Datierung und Verbreitung
BearbeitenDie Federmesser-Gruppen bestanden etwa zwischen 10.000 und 8.700 v. Chr. Sie lösten die bis dahin Verbreitete Hamburger Kultur ab<thieme>.
In Deutschland umfasst das Fundgebiet neben Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, sowie Berlin und Sachsen-Anhalt, das gesamte Nordwestdeutschland. Hinzu kommen Holland und Belgien. Vereinzelt kam es auch zu Einwanderungen nach Dänemark und in das südliche Schweden. <Lexikon der Steinzeit>
Auf die Federmesser-Gruppen folgte wohl die Ahrensburger Kultur.
Regionalgruppen
BearbeitenDie Federmesser-Gruppen können in eine Reihe von lokalen Untergruppen mit jeweils eigenen charakteristischen Merkmalen aufgeteilt werden. Die bis Heute gültige Gliederung der bekannten Regionalgruppen geht auf Hermann Schwabedissen zurück, der diese 1954 vorstellte:
- Die Rissener Gruppe war in den nordöstlichen Niederlanden und im gesamten Nordwestdeutschland verbreitet. Sie wurde nach dem Fundplatz bei Hamburg-Rissen benannt. Vereinzelte Funde der Rissener Gruppe sind auch aus einigen Höhlen in Nordrhein-Westfalen bekannt <steinzeit 110>
- Die Tjonger Gruppe die in Nordbelgien und den Niederlanden, für Deutschland in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, nachgewiesen wurde. Der Name bezieht sich auf den Fluß Tjonger der in die Zuiderzee mündet.
- Die Wehlener Gruppe war nur im heutigen Deutschland verbreitet. Fundplätze sind aus dem nordöstlichen Niedersachsen, dem Süden Schleswig-Holsteins und Sachsen-Anhalt bekannt. Die Wehler-Gruppe wurde nach einem Fundplatz bei Wehlen in der Lüneburger Heide benannt.
Wirtschaftsweise
BearbeitenKennzeichnend für die Fundplätze Federmesser-Gruppen sind kleinere Fundkonzentrationen<thieme>. Die Geringe Größe dieser bekannten Lagerplätze lässt auf verhältnismäßig kleine Gruppen von vielleicht 10-15 Personen schließen<lex>. An länger bewohnten Orten wurden offenbar einfach Behausungen errichtet wie etwa Funde von Steinpflastern belegen<thieme>. Es wurden aber auch natürliche Schutzräume wie Höhlen und Abris aufgesucht.
Die Menschen der Federmesser-Gruppen waren Jäger und Sammler. Zu ihren nachgewiesenen Beutetieren gehörten Hirsch, Elch und Biber. In kleinerer Zahl auch Gemse und Pferd. Im Gegensatz zur Hamburger Kultur wurde vor allem Standwild gejagt<thieme>. Bisher sind keine Funde von Skeletten oder Bestattungen bekannt die den Federmesser-Gruppen zugerechnet werden können.
Bekannte Fundorte
Bearbeiten- Abri IX (Spätpaläolitihischer Begehungshorizont)
Einzelnachweise
BearbeitenQuellen
BearbeitenWeblinks
Bearbeitenrest morgen ;)