Benutzer:RöntgenTechniker/Vorschlag zur Änderung der Relevanzkriterien 0

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Ausgangssituation

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In den Wikipedia:Relevanzkriterien für Artikel steht momentan (auszugsweise) folgender Text:

Erfüllt ein Thema eines der hier beschriebenen Kriterien, so ist es für die Wikipedia relevant. (*a) Ein Artikel über ein relevantes Thema kann nur dann gelöscht werden, wenn andere wichtige Gründe bestehen. (*b) Erfüllt ein Thema die nachfolgenden Kriterien nicht ... müssen ... andere stichhaltige Argumente für dessen Relevanz angeführt werden. Die Relevanzkriterien sind also hinreichende, nicht aber notwendige Bedingungen für enzyklopädische Relevanz.

Eine frühere Formulierung war:

Die Relevanzkriterien sind keine verbindlichen Regeln, sondern lediglich Anhaltspunkte. (*a) Wenn ein Lemma die nachfolgenden Kriterien nicht erfüllt, so muss das nicht notwendig zum Ausschluss des Artikels führen. (*b) Umgekehrt gilt: Wenn ein Lemma die Kriterien erfüllt, kann es dennoch aus anderen Gründen zur Löschung vorgeschlagen werden.

Es galt also früher für die Fälle (*a) und (*b) ein kann.

Momentan ergibt sich für Fall (*a) ein kann nur dann, jedoch für Fall (*b) ein muss gelöscht werden, wenn es nicht gelingen sollte "andere stichhaltige Argumente für dessen Relevanz" anzuführen. Stichhaltige Argumente bedeutet jedoch lt. www.duden.de "... so gut begründet, dass es allen Gegenargumenten standhält, zwingend, unwiderlegbar".

Zwingend, unwiderlegbar ist jedoch nur zu schaffen, wenn man sich an den ohnehin vorhandenen Relevanzkriterien abstützt, denn zwingend relevant ist von Natur aus garnichts. Dadurch wird Fall (*a) defakto zu einem Positivkriterium, was vernünftig erscheint, Fall (*b) jedoch zu einem Negativkriterium, welches den folgenden Nachsatz praktisch außer Kraft setzt.

Was unter Wikipedia:Löschkandidaten deutlich erkennbar ist. Artikelinalt und Qualität zählen wenig, hauptsächlich die Einhaltung der Relevanzkriterien ist relevant.[1] Über einen Zeitraum von 3 Monaten wurde ein damit zusammenhängender Schwund von etwa 350 Artikeln festgestellt. Die deutsche Wikipedia befindet sich in einer Sackgasse[2], da hiermit eine steigende Abschreckungswirkung für Autoren[3][4][5] und ein tatsächlicher Informationsverlust verbunden ist[6].

Geschichte

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Die Änderung ist nur durch Entscheidung eines einzelnen Benutzers erfolgt (Relevanzkriterien vom 15. Dezember 2006), ohne das hierüber ein Konsens bestand (Diskussion vom Dezember 2006, Unterschriftenliste für eine liberale Löschpraxis, Unterschriftenliste gegen eine liberale Löschpraxis) oder ein Mehrheitsbeschluss existierte. Nachträglich ergebnislose Diskussion des Geschehenen hier Seit_wann_sind_die_RK_MUSS-Kriterien Diskussion vom Januar 2007, eventuell unter der falschen Annahme, es müsse darüber einen Konsens oder Beschluss gegeben haben.

Hier Relevanzkriterien vom 16. Dezember 2009 wurden ohne entsprechende Abstimmung (Diskussion vom Dezember 2009) die Löschgründe ergänzt: (etwa wegen fehlender Darstellung der Relevanz oder mangelhafter Qualität, siehe auch Wikipedia:Artikel und Wikipedia:Belege).

Eine Forderung nach Darstellung der Relevanz im Artikel selbst kann nur Überwachungs- und Kontrollzwecken dienen, da sie kaum einen Leser interessiert. Sie ist deshalb in vielen Artikeln der Wikipedia nicht enthalten, was sie darüber angreifbar macht.

Hier Löschregeln vom 16. Dezember 2009 wurden ohne entsprechende Abstimmung (Diskussion vom Dezember 2009) der Abschnitt "warum Artikel gelöscht werden" ergänzt um: Der Gegenstand des Artikels erfüllt nicht die von der Gemeinschaft erstellten Relevanzkriterien ... entscheidet ein Administrator anhand der vorgebrachten Argumente und der bestehenden Richtlinien, ob der Artikel gelöscht wird. Dies wurde vom Bearbeiter, entgegen der darauf folgenden Diskussion (Diskussion Überarbeitung von 2008) nicht wieder rückgängig gemacht.

Seine Motive sind unter P. Birken nachlesbar: "Als großes Problem betrachte ich weiterhin das ungebremste Wachstum. Wie auf Wikipedia:Meilensteine zu sehen, hat die deutschsprachige WP jetzt über 900.000 Artikel. Erfreulicher ist für mich die Nachricht, dass sich unser Wachstum verlangsamt hat".

Die ursprüngliche Version der Relevanzkriterien vom August 2005 erklärte noch:

Selbstverständlich ist das Nichterfüllen der genannten Kriterien allein natürlich kein Argument zum Ausschluß aus der Wikipedia, sondern bedeutet lediglich, daß dann eine Einzelfallprüfung und -diskussion vorgenommen werden sollte.

Es wurde also, obwohl der Preis für ein Gigabyte Festplattenkapazität in den Jahren 1995 bis 2010 um den Faktor 8.500 gefallen ist, im selben Zeitraum die Bedeutung der Relevanzkriterien für den Bestand der Wikipedia-Artikel erheblich verschärft. In wesentlichen Punkten ohne Begründung oder Autorisation.

Die Zahl der neu erstellten Artikel stagniert nun seit 9 Jahren auf den Niveau von 2005, obwohl sich die Zahl der Menschen mit Internetzugang in Deutschland von 250 Tausend (1995) über 37,5 Millionen (2005) auf 51 Millionen (2011) erhöht hat.

Wie tiefgehend die in die Praxis umgesetzten Vorstellungen von Exklusionisten von den Ideen des Wikipedia-Gründers Jimmy Wales abweichen zeigt die Tatsache, dass er inzwischen selbst am Schreiben von Artikeln gehindert wird.[7] Von seiner Idee, die Enzyklopädie als ein basisdemokratisches und egalitäres Projekt zu betreiben, ist nicht mehr viel übrig.[8][9] Diese Praxis geht zumindest konform mit finanziell motiverten Eigeninteressen deutscher Medienunternehmer, die das Depublizieren aus öffentlichen Mitteln erstellter Inhalte über die Gesetzgebung erfolgreich durchsetzen.

Zielstellung

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Der Vorschlag ist deshalb, die Auswirkungen der Relevanzkriterien wieder auf die ursprüngliche Intention der freien Enzyklopedie zu beschränken. Dies soll es ermöglichen, Artikel aus der englischen Wikipedia, beispielsweise http://en.wikipedia.org/wiki/Kangol auch in der deutschen WP darzustellen. Dieser scheitert in der deutschen Wikipedia momentan an den Relevanzanforderungen: Löschkandidaten/4._November_2012#Kangol. Gleichzeitig soll sie die, auch gegen inhaltlich einwandfreie Artikel, zahlreich erfolgreichen Löschanträge erschweren, die nur eine einzige Begründung kennen: "Relevanz nicht dargestellt".

Änderungsvorschlag

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Die Relevanzkriterien sind Positivkriterien, keine Negativkriterien. Erfüllt ein Thema eines der hier beschriebenen Kriterien, so ist es für die Wikipedia relevant. Ein Artikel über ein relevantes Thema kann nur dann gelöscht werden, wenn wichtige Gründe hierfür bestehen. Erfüllt ein Thema die nachfolgenden Kriterien nicht, muss das nicht zwingend zum Ausschluss des Artikels führen. Dieser kann jedoch mit einer zutreffenden Begründung erfolgen. Die Relevanzkriterien sind also hinreichende, aber nicht notwendige Bedingungen für einen Artikel.

Die Verantwortung für den Ausschluss eines Artikels trägt damit weiterhin der Administrator, der sich entscheidet, einem Löschantrag zu entsprechen. Er muss jedoch seine aktuelle Bewertung mit angeben und so die Überprüfbarkeit ermöglichen, ob er dabei zumindest von den richtigen Voraussetzungen ausgegangen ist.

Begründung

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Die Löschpraxis oft fachfremder Administratoren, die glauben, über die Wikipedia:Relevanzkriterien entscheiden zu müssen bzw. zu können, was wichtig ist und was nicht, fügt dem Ansehen der deutschen Wikipedia Schaden zu.[10][11] Sie hatte ungerechtfertigte und teilweise begründungslose Artikellöschungen zu Folge. Ein besonders prägnantes Beispiel ist Löschkandidaten/4._Januar_2007#Piratenpartei_Deutschland. Ein wesentlicher Teil der Wikipedia besteht aus gut recherchierten Artikeln, die die Relevanzkriterien nicht erfüllen. Diese können nicht jeden Einzelfall berücksichtigen.

Überall, wo Genzen definiert werden, entstehen Grenzfälle, siehe Wikipedia:Löschkandidaten. Die englische Wikipedia funktioniert, ohne wirksame Relevanzkriterien zu haben. Sie benötigt, wegen ihres für die meisten praktischen Zwecke unbegrenzten Speicherplatzes, nicht die klassichen Beschränkungen einer Enzyklopädie. Ihr genügen daher wenige Ausschlußkriterien, um die Irrelevanz bestimmter Themenbereiche zu definieren.

Zudem sind die Autoren der Relevanzkriterien meist davon ausgegangen, dass diese Einschluss- und nicht Ausschlusskriterien sind. Sie sind daher relativ eng gefasst und, für Artikelautoren kaum vorhersehbar, von Einzelfällen ausgehend strukturiert.[12] Die sich daraus ergebende innere Inkonsistenz und Unlogik wirkt offensichtlich auf einige Benutzer wie ein Magnet. Sie scheinen sich vorwiegend mit dem Suchen darüber angreifbarer Artikel zu beschäftigen. Und gegen diese mit geringstem Begründungsaufwand oft erfolgreiche Löschanträge zu stellen. Manche Administratoren scheinen es für erforderlich zu halten, diesen Anträgen in allen Zweifelsfällen zu entsprechen.

Einige Artikellöschungen erfolgten so schnell, dass eine sorgfältige Überprüfung nicht erfolgt sein kann. Artikel über Krankenhäuser, Schulen, Bahnhöfe, Feuerwehren, Bürgermeister, Sportler und Künstler wurden unnötig gelöscht. Ein Kernproblem dabei ist, dass fast jeder Artikel für den größten Teil der Leser irrelevant ist, weil Menschen immer nur an einer bestimmten Auswahl von Dingen interessiert sind. Die Löschdiskussionen und Löschentscheidungen erfolgen daher oft durch Personen, die sich für das Thema kaum interessieren. Dies ist geeignet, selbst gutwilligste Autoren zu vergraulen[13], da kein schlüssiger Zusammenhang zwischen Relevanzkriterienerfüllung und Artikelqualität besteht[14]. Zudem eröffnet es Möglichkeiten einer von der allgemeinen Löschpraxis überdeckten Zensur bestimmter Artikelinhalte[15]. Die für Artikellöschungen allgemein akzeptierten Gründe sollen deshalb stärker auf fachbezogene Kritik verlagert werden.

Bekannte Gegenargumente aus Diskussion:Relevanzkriterien

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  • Extrem-Inklusivismus.
Antwort: Jede Begründung, die bisher zum Löschen eines Artikels herangezogen werden konnte, bleibt zulässig.
  • Angriff auf die Grundlagen einer Enzyklopädie.
Antwort: Die Wikipedia benötigt, wegen ihres für die meisten praktischen Zwecke unbegrenzten Speicherplatzes, nicht die klassischen Beschränkungen einer Enzyklopädie.[16][17]

Einzelnachweise

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  1. Die Diktatur der Relevanz, ZEIT ONLINE, abgerufen am 27. Februar 2013
  2. Ex-Wikimedia-Vorstand Haase "Wikipedia ist in einer Sackgasse", ZEIT ONLINE, abgerufen am 05. Februar 2013
  3. Meine (gezählten) Tage als Wikipedia-Autor, Blog Schweizer Degen, abgerufen am 18. Februar 2013
  4. 10 Jahre Wikipedia Die Sammler des Weltwissens, WirtschaftsWoche, abgerufen am 19. Februar 2013
  5. Wirtschaftsplan 2012 von Wikimedia Deutschland e.V. (Version 2.0)
  6. Zehn Jahre Wikipedia: Wert auf Transparenz ", Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 05. Februar 2013
  7. Streit im Web-Lexikon: Wikipedia-Gründer darf nicht mitschreiben, spiegel.de, abgerufen am 16. Februar 2013
  8. Über Wikipedia herrschen jetzt die Administratoren, welt.de, abgerufen am 21. Februar 2013
  9. Jimmy Wales: Wir wollen gemeinsam neue Dinge aufbauen, Deutschlandfunk, abgerufen am 16. Februar 2013
  10. Offline-Sperrung, TELEPOLIS, abgerufen am 29. November 2012
  11. Ist Peter Gedöns irrelevant?, SWR Interview, abgerufen am 29. November 2012
  12. Aggregat7, Widersprüche zwischen den Relevanzkriterien, abgerufen am 29. November 2012
  13. Wikipedia kämpft mit Autorenmangel, Badische Zeitung, abgerufen am 01. Februar 2013
  14. Hilferuf aus dem Maschinenraum, SPIEGEL ONLINE, abgerufen am 29. November 2012
  15. Konkurrenz? Lösch ich einfach, Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 05. Februar 2013
  16. Angaben der englischen Wikipedia über den Speicherplatzbedarf für Artikel
  17. Angaben des Betreibers über die Betriebskosten bei www.Pluspedia.de, abgerufen am 27. Februar 2013