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Stonewall Nation war der informelle Name für die Gründung einer separatistischen Gemeinde im kalifornischen Alpine County im Jahr 1970 durch LGBTQ+ Aktivisten. Durch die geringe Bevölkerungsanzahl im Alpine County zu dieser Zeit waren die Aktivisten der Meinung, dass sie eine kleine Anzahl an schwulen Personen dazu bringen könnten aufs Land zu ziehen und somit die County-Regierung zu stürzen. Diese wollten sie dann mit einer komplett schwulen Regierung ersetzen.

Diese Idee fand in der LGBT Community allerdings keinen Zuspruch. Ein rechtspolitischer christlicher Minister wollte im Gegenzug sogar eine Vielzahl an Christen ins County zu bewegen um jeden Versuch einer Übernahme durch die schwulen Personen zu verhindern. Nach ungefähr einem Jahr wurde die Idee verworfen und heute wird der Plan als Witz angesehen.

Das Alpine County

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Alpine County im Bundesstaat Kalifornien

Im Jahr 1970 hatte das Alpine County um die 430 Einwohner [1] mit 367 registrierten Wählern. Nach einem neuen Beschluss des Obersten Gerichtshof in Kalifornien konnten neue Einwohner auch schon nach 90 Tagen Aufenthalt wählen.[2]

Die Idee zur Übernahme des Countys präsentierte Aktivist Don Jackson am 28.12.1969 auf der gay liberation Konferenz in Berkeley, California. Er selber wurde vom LGBT Aktivisten und Autor Carl Wittman inspiriert, der in seinem "Gay Manifesto" schrieb "dass man um eine freie Community zu sein sich selbst regieren müsse, seine eigenen Institutionen gründen müsse und sich elbst verteidigen müsse ... die ländlichen Aufenthalte oder die politischen Einrichtungen ... sie müssen entwickelt werden, damit überhaupt der kleinste Schimmer von Freiheit sichtbar ist."[3][note 1] Zudem meinte er, dass schon 200 schwule Personen reichen würden, um eine Mehrheit an Wählern im Alpine County zu stellen. Er drückte sich im Bezug auf die Übernahme der Regierung so aus:

"eine schwule Regierung, ein schwuler öffentlicher Dienst ... die erste schwule Universität der Welt, die teilweise vom Staat bezahlt wird ... das weltweit erste Museum für schwule Kunst, Wissenschaft und Geschichte ... [und ein] kostenloser Gesundheitsdienst und Krankenhaus ..."

Das würde teilweise von Immobiliensteuern und Beihilfen von Staat finanziert werden.[4] Die Los Angeles Fraktion der Gay Liberation Front übernahm dafür die Verantwortung und damit wurde das Projekt informell zur "Stonewall Nation".

Im Herbst 1970 kaufte ein Mitglied der Metropolitan Community Church, eine LGBT-Kirche gegründet in Los Angeles, ein Grundstück von 2 Hektar und schrieb einen Bericht über die mögliche Durchführung eines solchen Projektes. Laut diesem "Alpine Report" waren viele gleichgültig gegenüber dem Projekt, einige zeigten ihre Abneigung ganz offen und wieder andere bevorzugten einen möglichen Wechsel in der Struktur. [5] Trotzdem erläuterte der Bericht den wahrscheinlichen Gegenschlag eines Umzugs aufs Land. Er erklärte es für sinnvoll, dass einige wenige gleichzeitig gehen und versetzt die nächsten um so der dortigen Bevölkerung Zeit zu geben sich anzupassen.[6]

Laut Schwulenaktivist Craig Rodwell war der Plan nach der Übernahme des Alpine County eine Ausbreitung in den danebengelegenen Bundesstaat Nevada um dort dasselbe Projekt zu starten, nur mit tausenden statt hunderten homosexuellen Menschen.

Gegenstimmen

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Die Regierung des Alpine County zeigte sich von diesen Plänen sehr beunruhigt. Vorsitzender Herbert Burns meinte "wir sind alle sehr besort und werden selbstverständlich alles tun, um zu verhindern, dass jemand fremdes unser County übernimmt."[7]

Einige aus der County-Regierung trafen sich mit Ronal Reagans, dem damaligen Gouverneur, stellvertretendem Sekretär für Rechtssachen in der Hoffnung auf staatliche Unterstützung. Dieser teilte ihnen jedoch mit, dass der Staat nichts dagegen ausrichten könne, solange sich die GLF an die Gesetze hielte. Der Aktivist Don Kilhefner zeigte sich erstaunt, dass Mitglieder des Staates oder des Countys beunruhigt seien, denn sie würden sich ja niur an die Ratschläge von Präsident Nixon und Spiro Agnew halten, welche besagen, dass man mit dem Wahlprozess arbeiten soll. [8] Die Bewohner des Countys hofften, dass das kalte Kima und die fehlende Arbeit die "Schwulen" davon abhielte ins Alpine County zu ziehen. Carl McIntire, ein rechtspolitischer, fundamentalistischer christlicher Minister teilte mit, dass er hunderte "Missionäre" ins Alpine County schicken würde, damit Stonewall Nation nicht Zstande komme. [9]


Auch die Unterstützung seitens der LBGT Community verlief eher schleppend. Die lesbische Journalistin und Autorin Martha Shelley betonte "viele von uns sagten 'OK, legen wir los', denn Afro-Amerikaner waren zehnmal so viele und haben nie Anstalten gemacht sich einen eigenen Fleck Land zu suchen." [10] Auch der homophile Aktivist und Journalist Jack Nichols sagte, dass er es nie als ernsten Vorschlag ansah. Für ihn gab es viele schwule und lesbische Personen, die in einer homosexuellen Welt leben wollten, aber eine eigene Gesellschaft ohne Verbindung zu heterosexuellen Gesellschaft wäre nicht machbar.[10] Auch gay Liberation Gruppen wie Red Butterfly und Gay Flames kritisierten das Vorhaben, denn ein homosexueller Separatismus sei keine funktionierende Strategie. Die Berkley Gruppe der GLF zog sich aus dem Projekt zurück und bezeichnete es als "sexistisch" und "kontraproduktiv".[11]

Trotz der knapp 500 Menschen, die bereit waren umzuziehen wurde im Februar 1971 in einem Statement seitens GLF bekannt, dass das ALpine County als Punkt aufgegeben wurde und gegen ein wärmeres Klima getauscht wurde. Seitdem tauchten immer wieder Annahmen auf, die suggerierten, dass Stonewall Nation ein Stunt war, der von der GLF Los Angeles kreiert wurde um mediale Aufmerksamkeit zu erhalten. [12]

Weitere Artikel

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Einzelnachweise

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  1. Rutledge, p. 13
  2. Things Aren't Gay in Alpine -- Yet In: St. Petersburg Times, UPI, 19. Oktober 1972. Abgerufen am 16.12.2023.
  3. Wittman, collected in Blasius and Phelan, p. 387
  4. Teal, pp. 292–93
  5. Teal, p. 295
  6. Donn Teal: 'The Gay Militants: How Gay Liberation began in America, 1969 - 1971'. (New York: Stein and Day, 1971). p. 296
  7. Things Aren't Gay in Alpine -- Yet In: St. Petersburg Times, UPI, 19. Oktober 1972. Abgerufen am 16.12.2023.
  8. Donn Teal: 'The Gay Militants: How Gay Liberation began in America, 1969 - 1971'. (New York: Stein and Day, 1971). p. 296
  9. Donn Teal: 'The Gay Militants: How Gay Liberation began in America, 1969 - 1971'. (New York: Stein and Day, 1971). p. 296
  10. a b quoted in Streitmatter, p. 248
  11. Teal, p. 298
  12. Bianco, p. 211

Referenzen

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  • Bianco, David (1999). Gay Essentials: Facts For Your Queer Brain. Los Angeles, Alyson Books.  ISBN 1-55583-508-2.
  • Blasius, Marc and Shane Phelan, eds. (1997). We Are Everywhere: A Historical Sourcebook of Gay and Lesbian Politics. New York, Routledge.  ISBN 0-415-90859-0.
  • Carter, Jacob. D. (2015). Gay Outlaws: The Alpine County Project Reconsidered (A Thesis ... for the degree of Master of Arts). Boston.
  • Rutledge, Leigh (1992). The Gay Decades. New York, Penguin Books Ltd.  .
  • Streitmatter, Rodger (2001). Voices of Revolution: The Dissident Press in America. Columbia University Press.  ISBN 0-231-12249-7.
  • Teal, Donn (1971, reissued 1995). The Gay Militants: How Gay Liberation Began in America, 1969–1971. New York, St. Martin's Press.  ISBN 0-312-11279-3 (Ausgabe 1995).

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