Benutzer:Rainerhaufe/Stralsund-Tribseer Eisenbahn Nr. 1031

Schlawer Kreisbahn T 2
WUMAG 6,2m Achsstand
WUMAG 6,2m Achsstand
WUMAG 6,2m Achsstand
Nummerierung: Schlawer Kreisbahn: T2
DR: 135 520
ab 1970: 186 014-7
Anzahl: 1
Hersteller: WUMAG Görlitz
Baujahr(e): 1934
Ausmusterung: 1973
Bauart: A1 dm
Gattung: CvT
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 12.500 mm
Fester Radstand: 6.200 mm
Dienstmasse: 12.500 kg
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Installierte Leistung: urspr. keine Angaben
nach Umbau 79 kW (107 PS)
Motorentyp: urspr. keine Angaben
nach Umbau Horch
Motorbauart: Viertakt-Dieselmotor
Leistungsübertragung: mechanisch mit Mylius-Getriebe
Bremse: Druckluftbremse Bauart Knorr
Sitzplätze: 50
Fußbodenhöhe: 1.240 mm
Klassen: 3.

Der Nebenbahntriebwagen Schlawer Kreisbahn T 1 war ein Triebwagen der Görlitzer Kreisbahn (Gö.K.B.). Der Triebwagen wurde 1948 von der Deutschen Reichsbahn in der DDR als VT 135 500 übernommen und wurde 1965 abgestellt. Er ist heute nicht mehr vorhanden.

Geschichte

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Dieser Triebwagen ist die letzte Fahrzeugbeschaffung der Görlitzer Kreisbahn und sollte den Betrieb bei geringem Verkehrsaufkommen wirtschaftlich gestalten. Bei der Görlitzer Kreisbahn wurde er als T 1 bezeichnet, von der betriebsführenden Lenz & Co. bekam er die Nummer 1031.[1]

Die Weiterverwendung des Triebwagens in der Kriegszeit ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Das Fahrzeug wurde mit der Eisenbahngesellschaft 1948 von der Deutschen Reichsbahn in der DDR übernommen und als erstes Fahrzeug dieser Konfiguration als VT 135 500 bezeichnet.[2] Zum 1. Januar 1950 war das Fahrzeug im Bahnbetriebswerk Dresden-Pieschen stationiert. Weitere Stationierungsdaten sind Barth (1955) und Prenzlau (1960). 1965 wurde es abgestellt und 1968 ausgemustert und verschrottet.[3]

Konstruktive Merkmale

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Der Triebwagen gehörte zu einer Serie von Triebwagen für die Kleinbahnen in Deutschland, von denen die Waggon- und Maschinenbau Görlitz (WUMAG) in Görlitz 1933 die Konstruktion erstellt hatte.

Im Vergleich mit anderen Fahrzeugen von der WUMAG besteht große Ähnlichkeit mit dem VT 135 520. Beide Fahrzeuge besitzen Schiebetüren als Einstiegstüren und einfache Klappfenster. Dieselbe Bauart zeigte schon 1934 ein Triebwagen der WUMAG ohne Zug- und Stoßeinrichtung,[4] Der Gö.K.B. T 1 besaß hingegen von Anfang an Kuppelmöglichkeit.[1]

Das Untergestell und das Kastengerippe, das außen mit 1,5 mm starkem Blech verkleidet war, bestanden aus elektrisch verschweißten Baustahlprofilen. Konstruiert waren die Fahrzeuge als Solofahrzeuge. Als Bremse besaß er eine einlösige Bremse der Bauart Knorr, die für einen Beiwagenbetrieb vorgesehen war. Gebremst wurden die Achsen nur einseitig. Gesandet wurde die Antriebsachse. Die Inneneinrichtung unterteilte sich in das Fahrgastabteil und die beiden Führerstände. Sie waren durch Trennwände und Drehtüren voneinander getrennt. Der Fußboden bestand aus Kiefernholz, das mit Linoleum belegt war. Über Klappen im Fußboden konnte die Maschinenanlage gewartet werden. Das Fahrzeug besaß 44 gepolsterte Sitzplätze mit Armlehnen, zur damaligen Zeit eine Verbesserung des Reisekomforts. Im Unterschied zu dem VT 135 521, der von der WUMAG stammte, besaß der T 1 in den Vorräumen keine Seitenfenster.[1]

Angetrieben wurden das Fahrzeug von einem Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor OM 67 von Mercedes-Benz.[1] Noch vor der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn muss die Antriebsanlage getauscht worden sein, denn dort wurde das Fahrzeug mit einem Antriebsmotor von Horch angegeben.[5] Die Kraftübertragung erfolgte über das Mylius-Getriebe und ein Achswendegetriebe, das mit einer Drehmomentenstütze versehen war. Beheizt war das Fahrzeug über eine Warmwasserheizung, die so ausgelegt war, dass das Innere des Wagens bei −20 °C Außentemperatur auf +20 °C beheizt werden konnte.

Literatur

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  • Andreas Knipping: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag 2001, ISBN 3-88255-160-7
  • Wilfried Rettig: Die Görlitzer Kreisbahn AG, Eisenbahn-Kurier 1/95, EK-Verlag, Freiburg

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Wilfried Rettig: Die Görlitzer Kreisbahn AG, Eisenbahn-Kurier 1/95, EK-Verlag, Freiburg, Seite 44
  2. Andreas Knipping: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag 2001, ISBN 3-88255-160-7, Seite 116
  3. Andreas Knipping: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag 2001, ISBN 3-88255-160-7, Seite 306
  4. Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Schlesien, Bufe Fachverlag Egglham, ISBN 3-922138-37-3, Seite 191
  5. Andreas Knipping: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag 2001, ISBN 3-88255-160-7, Seite 129